DE1294822B

DE1294822B - Nurfluegelflugzeug

Info

Publication number: DE1294822B
Application number: DEB89388A
Authority: DE
Original assignee: BSCHORR; OSKAR DIPL ING
Current assignee: BSCHORR; OSKAR DIPL ING
Priority date: 1966-10-17
Filing date: 1966-10-17
Publication date: 1969-05-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Fluggerät, das für Schnell- und Langsamflug geeignet ist und als Abfang-, Aufklärungs-, Rammjäger oder Bombenträger eingesetzt werden kann.
Bei der Auslegung eines Flugzeuges sind zwei konkurrierende Forderungen zu erfüllen: Einerseits soll es aus Sicherheitsgründen mit möglichst geringer Geschwindigkeit starten und landen - also hohen Auftriebskoeffizienten besitzen - und andererseits eine möglichst hohe Fluggeschwindigkeit erzielen - also minimalen Stirnquerschnitt haben.
Es ist bekannt, veränderbare Flügelpfeilung zu verwenden und jeweils die zu der tatsächlichen Fluggeschwindigkeit optimale Flügelstellung einzustellen. Nachteilig hierbei ist, daß zur Flügelverstellung hohe Kräfte aufgebracht werden müssen. Schwierigkeiten bereitet auch die Aufnahme der großen Flügelmomente. Nicht zuletzt erscheint eine solche Konstruktion gegenüber starren Tragflächen sehr viel störanfälliger.
Es besteht daher die Aufgabe, eine Flugzeugkonfiguration zu finden, die sowohl im Schnell- als auch im Langsamflug optimale Flugeigenschaften besitzt. Bei der Lösung dieser Aufgabe wird davon ausgegangen, daß die Entwicklung zum unbemannten Flugzeug führt. Mit einem solchen Flugzeug können extreme Flugmanöver durchgeführt werden, da keine Rücksicht auf die für den Piloten ertragbare Beschleunigung genommen werden muß. Außerdem sind keine Forderungen für die Sichtverhältnisse zu erfüllen.
Die Erfindung geht von einem Nurflügelflugzeug aus, dessen Grundriß eine Raute mit einer kurzen Diagonale und einer um das Mehrfache längeren Diagonale bildet. Die Erfindung besteht darin, daß an einem Ende der kurzen und an einem Ende der langen Diagonale je ein Leitwerk wahlweise ausfahrbar ist, so daß das Flugzeug entweder in Richtung seiner kurzen oder in Richtung seiner langen Diagonale fliegen kann. Im Langsamflug, z. B. bei Start und Landung, fliegt das Flugzeug mit der Breitseite voraus, so daß auf Grund der großen Streckung eine hohe Auftriebswirkung vorhanden ist. Im Schnellflug wird das ganze Fluggerät um 90° gedreht, so daß es sich in Richtung der langen Diagonale bewegt. In dieser Flugstellung hat das Flugzeug einen sehr viel kleineren Stirnquerschnitt und verursacht dadurch einen geringeren Luftwiderstand.
Vorteilhaft bei einem solchen Nurflügel-Fluggerät ist, daß nur geringe Belastungen auftreten, da die tragenden und die gewichtserzeugenden Elemente praktisch identisch sind, so daß der Weg von Last zu Gegenlast ein Minimum hat.
Das Fluggerät startet in der Langsamflugstellung. Es wird dabei z. B. von einem Düsentriebwerk angetrieben. Wenn es eine bestimmte Höhe erreicht hat, wird es durch die ausfahrbaren Leitwerke um 90° gedreht. Für den Schnellflug kann ein Staustrahltriebwerk verwendet werden, indem das Fluggerät durch Sturzflug auf die notwendige Geschwindigkeit gebracht wird.
Wenn das Flugzeug unbemannt ist, kann es dank seiner kompakten Konstruktion bei Verstärkung der Vorderkanten als Rammjäger eingesetzt werden.
Die Zeichnungen zeigen: F i g.1 Fluggerät in Schnellflugstellung, Draufsicht, F i g. 2 Fluggerät in Schnellflugstellung, Seitenansicht, F i g. 3 Fluggerät in Langsamflugstellung, Draufsicht.
F i g. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel in Draufsicht und Seitenansicht. Der Flugkörper 10 hat eine rautenförmige Form. Seine Unterfläche 14 ist plan. In der Schnellflugstellung sind ein Höhenleitwerk 12 und ein Seitenleitwerk 13 ausgefahren. Das Seitenleitwerk 13 wird dabei um die Achse 15 um 90° hochgeklappt.
F i g. 3 zeigt die Draufsicht des Fluggerätes 30 in Langsamflugstellung. Zur Stabilisierung und Lenkung wird dabei ein Seitenleitwerk 32 und ein Höhenleitwerk 31 ausgefahren. Das Seitenleitwerk 32 wird dabei um die Achse 33 um 90° hochgeklappt.
Der übergang von der Langsamflugstellung zur Schnellflugstellung erfolgt dadurch, daß das Leitwerk 31, 32 eingefahren wird und gleichzeitig das Leitwerk 12,13 ausgefahren wird. Dadurch dreht sich das Fluggerät um 90°. Der Antrieb in Langsamflugstellung erfolgt z. B. durch ein Düsentriebwerk. Im Schnellflug erfolgt der Antrieb zweckmäßigerweise durch ein Staustrahltriebwerk. Die Zündung eines solchen kann dadurch erfolgen, daß das Fluggerät durch Sturzflug auf die notwendige Geschwindigkeit beschleunigt wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Nurflügelflugzeug, dessen Grundriß eine Raute mit einer kurzen Diagonale und einer um das Mehrfache längeren Diagonale bildet, da -durch gekennzeichnet, daß an einem Ende der kurzen und an einem Ende der langen Diagonale je ein Leitwerk wahlweise ausfahrbar ist, so daß das Flugzeug entweder in Richtung seiner kurzen oder in Richtung seiner langen Diagonale fliegen kann.
2. Nurflügelflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Ausfahren eines jeden Leitwerkes ein Hilfsbremsschirm zur Unterstützung und Stabilisierung der Drehung des Flugzeuges um 90° ausgefahren wird.
3. Nurflügelflugzeug, gekennzeichnet durch einen Staustrahlantrieb für den Flug in Richtung seiner langen Achse.