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Flugschiff Die Erfindung betrifft ein Flugschiff. Zweck der Erfindung
ist, die Verbesserung der Vereinigung der dynamischen und statischen Kräfte beim
Auftrieb des Luftschiffes.
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Man hat bereits versucht, den statischen Auftrieb eines Luftschiffes
durch Anbau von Tragkörpern, welche schwerer als Luft sind, in dynamischer Hinsicht
zu verbessern. Dieselben gelangten jedoch nicht zur Ausführung, weil man sich hiermit
keinen Erfolg versprach.
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Es ist in der Literatur auch einmal vorgeschlagen worden, einem Luftschiff
einen vorn nach oben abgerundeten Steven zu geben. Dabei ist aber die folgerichtige
Umgestaltung des Schiffskörpers selbst, die gerade den Erfindungsgegenstand bildet,
vollkommen außer acht gelassen worden, so daß ein Luftschiff solcher Art, weil damit
in der Praxis kein Fortschritt zu erreichen war, auch nicht gebaut wurde.
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Demgegenüber zeigt die vorliegende Erfindung ein Flugschiff, bei welchem
der gesamte Schiffskörper so ausgebildet ist, daß er als einziger großer Tragkörper
wirkt, indem durch seine Gestaltung (Längsschnitt, Querschnitt) bei geringster Minderung
des vorhandenen statischen Auftriebes der praktisch erreichbare größte dynamische
Auftrieb hinzukommt.
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Zu diesem Zwecke fällt die zwischen Seitenwänden liegende Bodenfläche
des Flugschiffes von vorn nach achtern ebenso wie die Deckfläche ab, wenn das Schiff
waagerecht in Startstellung liegt. Dadurch wird insbesondere schon beim Start ein
besonders großer Auftrieb erzielt, wenn auch das Flugschiff gegenüber rein dynamisch
wirkenden Flugzeugen keinen günstigeren Widerstand erlangt. Hierauf kann aber, da
der Gegenstand der Erfindung gleichzeitig statischen Auftrieb erhält, verzichtet
werden, zumal hierdurch gleichzeitig noch andere wichtige Fortschritte erlangt werden.
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Die Wirkung der Luftströmung unter der Bodenfläche des Flugschiffes
wird durch Verstellpropeller unterstützt, indem diese unabhängig von der Stellung
des Luftschiffes im Raum oder der Lage der Bodenfläche zur Fahrtrichtung in dieser
wirken können. Ferner sind erfindungsgemäß mit den Seitenwänden der Bodenfläche
die Gondeln und Propeller verbunden, wodurch dieselben gegen Beschädigungen beim
Start des Flugschiffs vom Wasser geschützt sind. Die die Bodenfläche begrenzenden
Seitenwände sind an ihren Enden mit Rudern ausgerüstet, die entweder als Höhen-
oder Seitenruder ausgebildet sein können.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Abbildungen und in den
Ansprüchen gekennzeichnet, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht des Flugschiffes,
Abb. z eine Ansicht von oben auf das Flugschiff, Abb.3 einen Mittelschnitt durch
den Körper des Flugschiffes, Abb. 4 eine Ansicht von vorn auf das Flugschiff, Abb.
5 eine Ansicht auf das Heck des Schiffes und Abb. 6 einen anderen
Ouerschnitt
durch den Körper des Flugschiffes.
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Durch die Gestalt und Bauweise des Flugschiffes wirkt der ganze Schiffskörper
mit seiner nach unten gerichteten Fläche als Tragfläche. Diese Tragfläche c verläuft
vom Bug a bis zum Heck b mäßig abfallend und wirkt zugleich als riesige Stabilisierungsfläche.
Der Verlauf des Schiffsdecks z im -Längsschnitt gleicht sich der Bodenfläche an
oder konvergiert mit ihr. Im Vergleich zu diesen Flächen sind die Seitenwände e
klein und schmal, so daß damit waagerechten Luftströmungen nur geringer Widerstand
geboten wird. Sind die Seitenwände wie in Abb.6 von unten nach oben genügend schräg,
so wirken sie gleichzeitig, wenn auch schwächer, als Boden- oder Tragflächen. In
Abb. i und z befindet sich das Schiff in normaler Fahrt, die ebenso der Startstellung
entspricht, wobei der Bug a etwas angehoben erscheint infolge der Schräglage der
Deck- und Bodenflächen, die einen Winkel x mit der punktiert eingezeichneten Horizontalen
f-g oder der Fahrtrichtung bilden. Das Heben und Senken des Vorschiffes während
der Fahrt wird durch die Waagerechtruder da bewirkt. Sobald das Schiff die erstrebte
Höhe erreicht und die Tragfläche c bei einer bestimmten Geschwindigkeit entsprechend
der Höhe und jeweiligen Belastung des Schiffes die richtige Schräglage eingenommen
hat, werden die Ruder h neutral gelegt.
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Die Schräglage des Schiffes verändert sich nicht, wenn nun die Propeller
ya rechtwinklig zur Fahrtrichtung, d. h. mit ihren Wellen in Fahrtrichtung, eingestellt
werden, weil das Schiff von vorn bis hinten an beiden Seiten durch die Propeller
gleichmäßig angetrieben sowie vom Gas und durch die Deck- und Bodenflächen getragen
wird. Zu diesem Zwecke sind die Gondeln en mitsamt den Motoren und Propellern iz
oder nur die Motore mit Propellern n in bekannter Weise schwenkbar angeordnet.
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Zur Steuerung der Schräglage des Schiffes sind am Heck desselben.
noch zwei Waagerechtruder 1a vorgesehen. Durch die Betätigung derselben oder durch
die Schwenkung der Motoren und Propeller kann der günstigste Winkel der Tragflächen
zur Flugrichtüng in deh verschiedenen Höhen bei bestimmten Belastungen und Geschwindigkeiten
leicht und schnell ermittelt und aufrechterhalten werden.
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Bei einem Luftschiff mit Torpedoform streicht- die während normaler
Fahrt (das Schiff liegt in Fahrtrichtung) verdrängte Luft am ganzen Umfange gleichmäßig,
also auch an den oberen und Seitenflächen vorbei, so daß der am ganzen Umfang gleichmäßige
Luftwiderstand eben nur als Widerstand fahrtmindernd auf das Schiff einwirkt. Dagegen
wird die vom Flugschiff gemäß der vorliegenden Erfindung verdrängte Luft infolge
der Schiffsform zum Teil der Bodenfläche zugeleitet. Hierbei bewirkt die Bugform
in Verbindung mit der schrägen Bodenfläche eine Luftverdichtung. Es wird also das
Schiff von der an der Bodenfläche vorbeistreichenden Luft wie auch durch die Luftverdünnung
oberhalb der Deckfläche gehoben oder getragen. Den Gondeln wird zweckmäßig dieselbe
Form gegeben. Dem Zwecke der Stabilisierung dienen außerdem die oberen Motorbrücken
w, an denen alle oder ein Teil-der Gondeln hängen. Die in der Abb. i wiedergegebenen,
in einer Reihe angeordneten Fenster q bezeichnen die Lage der Kabinenräume.
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Die in Abb. i, q. und 5 am Bug und am Heck eingezeichneten größeren
Fenster lassen die Lage der an diesen Stellen vorgesehenen Kommando- und Beobachtungsräume
und Kabinen, z. B. erster Klasse, erkennen. Die Raumeinteilung ist in den Abbildungen
nur beispielsweise und schematisch durchgeführt. Zu beiden Seiten der oberhalb angeordneten
Traggasräume r sind sowohl in mittlerer Höhe der Kabinenräume p und unter diesen
die Triebgasbehälter s angeordnet. An der untersten Stelle sind die mit t bezeichneten
sonstigen Proviant-, Fracht-, Ballasträume usw. vorgesehen, um eine günstige Schwerpunktslage
des Schiffes zu erreichen.
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Durch seine Form und Beschaffenheit kann das Schiff auch beispielsweise
im Gleitflug auf das Wasser niedergehen. Zu diesem Zwecke sind jedoch mindestens
die Wandungen der Flächen d und e aus Leichtmetallplatten hergestellt.
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Auf dem Erdboden kann das Luftschiff vermittels großer starker Räder
v ähnlich wie ein Flugzeug landen und auch ohne Halle verweilen. Mit seinen breiten
Bodenflächen kann es leicht und einfach verankert werden. Durch die neue Form des
Schiffskörpers werden die entsprechend angebauten Gondeln mit den Motoren und Propellern
gegen Beschädigungen geschützt.
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Durch die Abstufung und Teilung des die Boden- und Deckflächen des
Schiffes verbindenden Steven in Obersteven x und Untersteven y wird an günstigster
Stelle des Schiffskörpers eine Kommandobrücke und Fensterfront für die Kommandoräume
geschaffen, wodurch - die bekannten zu diesem Zweck notwendigen Gondeln in Wegfall
kommen.
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Sämtliche Ruder, wie Höhen- und Tiefenruder h oder o, sind in genügendem
Abstand an den Schiffswänden und an der Heckwand (Schiffsspiegel) angeordnet.