DE1135769B

DE1135769B - Mit schwenkbaren Strahltriebwerken ausgeruestetes Flugzeug

Info

Publication number: DE1135769B
Application number: DEH32960A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Fritz Gosslau
Original assignee: Ernst Heinkel AG
Current assignee: Ernst Heinkel AG
Priority date: 1958-04-11
Filing date: 1958-04-11
Publication date: 1962-08-30

Description

Mit schwenkbaren Strahltriebwerken ausgerüstetes Flugzeug Die Erfindung betrifft ein mit schwenkbaren Strahltriebwerken ausgerüstetes Flugzeug für Senkrecht Start und hohe Fluggeschwindigkeiten, insbesondere nach Patent 1097 823, bei dem das Triebwerk bzw. die Triebwerke um eine durch den Schwerpunkt des Flugzeuges gehende Querachse schwenkbar angeordnet sind, während die Haupttragfläche des Flugzeuges hinter diesem Schwerpunkt liegt.
Die Erfindung nach dem Hauptpatent bezieht sich auf Flugzeuge der bekannten Enten-Bauart, deren Haupttragfläche sich hinter dem Schwerpunkt befindet, während das Leitwerk bzw. eine kleinere Tragfläche vor dem Schwerpunkt angeordnet ist. diese Bauart ermöglicht es, eine oder mehrere Strahltriebwerke derart anzubringen, daß sie um eine durch den Schwerpunkt des Flugzeuges gehende Achse geschwenkt werden können, ohne daß diese Schwenkbewegung durch die Tragflächen behindert wird.
Während des Starts und der Landung kann die Schubkraft folglich vertikal nach unten gerichtet werden, wodurch das Flugzeug senkrecht starten und auf kurzer Landefläche landen kann.
Ein Hauptvorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die Schubkraft unmittelbar am Rumpf, und zwar im Gesamt-Schwerpunkt des Flugzeuges, angreift und nicht wie bei den bisher bekannten Vorrichtungen an den statisch schwächeren Flügelenden.
Jedoch weisen moderne Triebwerke eine beachtliche Länge auf, insbesondere wenn sie mit Nachbrenner ausgerüstet sind. Die Schwenkung eines solchen Triebwerkes in die Horizontalstellung erfordert demzufolge ein hohes Fahrwerk, weil sonst das Triebwerk den Boden berührt, bevor es die Vertikalstellung erreichen kann.
Gemäß der Erfindung weist das Landegestell eines Flugzeuges eine so geringe Höhe auf; daß die Strahltriebwerke am Boden nur in eine geneigte Lage schwenkbar sind.
Der Start des Flugzeuges beginnt mit einem kurzen Anrollen, wobei die Schubkraft nicht vertikal nach unten, sondern so weit schräg nach unten gerichtet ist, wie die Höhe des Fahrwerkes dieses erlaubt. Die erfindungsgemäße Ausbildung des Flugzeuges hat den Vorteil, d:aß das Fahrwerk leichter ausgeführt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein strahlengetriebenes Flugzeug gemäß Patent 1097 823 mit zwei Strahltriebwerken in einer Seitenansicht beim Start, Fig. 2 dasselbe Flugzeugin Draufsicht.
Der Flugzeugrumpf 1 weist eine Haupttragfläche 2 und eine vordere Tragfläche 3 auf. Durch den Schwerpunkt 4 geht eine Querachse 5, um welche die Strahltriebwerke 6, 7 schwenkbar angeordnet sind.
Wie aus Fig.1 klar ersichtlich, lassen sich die Triebwerke 6, 7 nicht ganz senkrecht, aber doch ziemlich steil aufrichten, so daß das Flugzeug nicht nur eine Vorwärts-Komponente, sondern auch eine hebende Komponente bekommt, wobei die Resultierende des Schubes durch den Gesamtschwerpunkt 4 des Flugzeuges geht. Es ist einleuchtend, daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung die Startlänge wesentlich kürzer ist als bei nicht schwenkbaren Triebwerken.
Die erfindungsgemäße Anordnung ergibt auch einen bedeutenden Vorteil gegenüber den bereits bekannten Vorschlägen, die eine Umlenkung des Triebstrahls am Ende des Triebwerkes vorsehen.
In den dafür notwendigen Krümmern oder Gittern treten erhebliche Verluste auf, die den tatsächlich nutzbaren Triebwerksschub empfindlich vermindern. Außerdem müssen solche Umlenkkrümmer oder -gitter hohen thermischen Beanspruchungen gewachsen sein, so daß das Gewicht der Triebwerksanlage sich wesentlich erhöht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Flugzeug mit Strahltriebwerken, die aus einer Lage für waagerechten Schub in eine Lage für senkrechten Schub schwenkbar sind, insbesondere nach Patent 1097 823, gekennzeichnet durch so geringe Höhe des Landegestells, daß die Strahltriebwerke am Boden nur in eine geneigte Lage schwenkbar sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 187 862, 620 046; USA.-Patentschriften Nr. 2 780 424, 2 762 584.