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Flüssigkeitsstandanzeiger Es sind Anzeiger für den Flüssigkeitsstand
in Behältern bekannt, die mit Preßluft und manometrischer Anzeige arbeiten. Bei
diesen pneumatischen Flüssigkeits'standanzeigern wird durch ein nahezu bis zum Boden
des Behälters reichendes Tauchrohr langsam eine geringe Luftmenge hindurchgedrückt
und der dazu erforderliche Druck, der der jeweiligen Tauchtiefe des Rohrs entspricht,
an einem Manometer abgelesen.
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Die für die Anzeige erforderliche Druckluft wird im allgemeinen durch
einen durch Federkraft bewegten Kolben erzeugt. Dieser Kolben wird von Hand zurückgezogen
und saugt dabei über ein Rückschlagventil Luft an. Bei der selbsttätigen Rückstellung
des Kolbens wird die eingeschlossene Luft über eine feine Öffnung in die Zuleitung
zum Tauchrohr gedrückt.
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Ein empfindliches Zeigermanometer mißt dabei den Luftdruck im Tauchrohr.
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Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung und Vereinfachung dieser
pneumatischen Flüssigkeitsstandanzeiger und ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet,
daß für die Druckmessung eine aus einem Meßflüssigkeit enthaltenden Gefäß in einem
Standrohr hochgetriebene Flüssigkeitssäule benutzt wird, wobei die vom Verdränger
bei seiner Rückstellung angesaugte Luft durch das Standrohr und die Meßflüssigkeit
hindurchtritt. Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird als Verdränger
eine Membran verwendet, die mittels einer Druck- oder Zugtaste bis zu einem Anschlag
durchgebogen werden kann.
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Mit dem Flüssigkeitsstandanzeiger nach der Erfindung wird die Erzeugung
und Messung des Preßdrucks mit einfacheren Mitteln bewirkt und eine schnellere Anzeige
ermögllicht. Für die Messung wird die Membran bis zu ihrem Anschlag durchgebogen
und hierdurch die Meßflüssigkeit im Standrohr hochgetrieben.
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Nach Ablesen der Flüssigkeitssäule im Standrohr und Loslassen der
Taste geht die Membran, gegebenenfalls mit Unterstützung einer Feder in die Ruhestellung
zurück, wobei sich der Hubraum des Membrangehäuses wieder mit Luft füllt, die durch
die Meßflüssigkeit hindurch angesaugt wird. Somit wird durch die Standrohrmessung
sowohl das bisher übliche Manometer als auch das Rückschlagventil vermieden.
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Bei einer anderen. Ausführungsform der Erfindung kann in an sich
bekannter Weise mit Saugluft statt Preßluft gearbeitet werden und zu diesem Zweck
der Saughub der Verdrängermembran für die Anzeige herangezogen werden. In diesem
Fall wird also die Luft langsam durch das in den Speicherbehälter ragende Tauchrohr
hindurchgesaugt und gleichzeitig die Flüssigkeitssäule im Standrohr der Anzeigevorrichtung
durch Saugwirkung hochgetriebren.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der ZeichnungenJ in denen die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht ist, und zwar zeigt: Fig. 1 einen mit Preßluft arbeitenden Flüssigkeitsstandanzeiger
nach der Erfindung in schematischer Darstellung und Fig. 2 eine konstruktive Ausbildung
desselben, deren Bestandteile mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 unter
Anfügung des Buchstabens a versehen sind, Fig. 3 einen mit Saugwirkung arbeitenden
Flüssigkeitsstandanzeiger.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist der Standanzeiger ein Membrangehäusel
mit einer Membran 2 auf, die mit einer Drucktaste 3 versehen ist. Die Membran ist
zwischen zwei Anschlägen 4 und 5 beweglich und steht unter der Wlirkung der Druckfeder
6. An den Hubraum 7 des Gehäuses ist ein Tauchrohr 8, dessen Tauchtiefe für den
Flüssigkeitsstand im Behälter 9 maßgeblich ist, sowie ein Flüssigkeitsmanometer
angeschlossen, das aus einem Gefäß 10 und einem Standrohr 11 besteht.
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Beim Durchdrücken der Membran 2 im Sinne des Pfeils bis zum Anschlag
5 (in der Zeichnung ist die Membran in der Mittelstellung des Druckhubs dargestellt)
wird mehr Luft verdrängt, als das Tauchrohr 8 an Luft- und das Standrohr 11 an Wasservolumen
aufnehmen. Der überschuß tritt als Luftblasen aus dem Tauchrohr 8 aus. Die Anzeigehöhe
der Meßflüssigkeit im Standrohr 11 entspricht daher der zu messenden Tauchtiefe
h1 des Tauchrohrs 8 unter Berücksichtigung der spezifischen Gewichte der Flüssigkeit
im Behälter und im Meßgerät.
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Nach Loslassen des Knopfs wird in den Raum 7 Luft eingesaugt, indem
die Wassersäule aus dem Standrohr bis zu dessen Unterende absinkt und Luftblasen
in das Gefäß 10 treten läßt.
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Ein Fanggefäß 12 am Oberende des Standrohrs 11 dient zur Vermeidung
von Verlusten an Anzeigeflüssigkelit, falls die Drucktaste zu heftig betätigt wird.
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Da auch das Wiedersenken der Flüssigkeitssäule im
Standrohr
11 dann den Anzeigepunkt unterschreitet und der dadurch entstandene Luftmangel sich
auf beide Rohre 8 und 11 halb verteilt und eine Fehlanzeige bewirkt, ist das Unterende
des Tauchrohrs 8 mit einer flachen Erweiterung 13 versehen. Diese vermag ohne merklichen
Niveauunterschied an ihrer Grundfläche den geringen Fehlbetrag an Luft im Gefäß
10 zu ergänzen, so daß jegliche Fehlanzeige im Standrohr 11 mit Sicherheit vermieden
wird.
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Eine zu kräftige Betätigung der Taste kann auch durch eingebaute
Drosselungen 14, 15, 16 verhindert werden, doch müssen diese Drosseln wegen der
geringen Luftmengen ziemlich eng sein und verschmutzen leicht.
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Ebenso kann man den Pumpvorgang umkehren und die Feder 6 auf der
anderen Membranseite anordnen.
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In diesem Falle würde die Anzeige nach erfolgter Betätigung des Knopfs
stehenbleiben und, bedingt durch geringe Undichtigkeiten oder Absorption, ganz allmählich
absinken, wodurch Fehlablesungen entstehen können.
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In Abb. 2 ist das Gerät in einer praktischen Ausführungsform dargestellt,
bei der das Membrangehäuse 1 a und das Gefäß 10 a der Anzeigeflüssigkeit zu einem
Guß stück zusammengefaßt sind.
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Die mit Saugluft arbeitende Ausführungsform der Erfindung nach Fig.
3 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 in der Hauptsache dadurch, daß der
Hubraum 7 des Verdrängers mit der Oberseite des Behälters 9 und mit dem oberen Ende
des Standrohrs 11 verbunden ist, während das Tauchrohr 8 ins Freie mündet. Im Gegensatz
zu Fig. 1. ist also in Fig. 3 der Behälter 9 luftdicht abgeschlossen und das Gefäß
10 offen bzw. mit einer Atemöffnung versehen.
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Bei dieser Anordnung schlägt beim Saughub der Membran im Sinne des
Pfeils (Membran in der Mit-
telstellung wiedergegeben) Luft am Tauchrohr 8 in den
Behälter 9 durch, wie in der Zeichnung angedeutet ist, während gleichzeitig die
Meßfiüssigkeit im Standrohr 11 durch die Saugwirkung hochsteigt und die Ablesung
ermöglicht. Beim Druckhub der Membran wird stattdessen Luft durch das Standrohr
und die Meßflüssigkeit hindurch ausgestoßen.
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Meßfiüssigkeit und Speicherfiüssigkeit können gleiche oder unterschiedliche
spezifische Gewichte besitzen, was in den Höhen H, und H2 der Flüssigkeitssäulen
zum Ausdruck kommt und bei der Ablesung zu berücksichtigen ist.
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PATENTANspRcRz: 1. Standanzeiger für Flüssigkeitsbehälter, bei dem
mittels eines Verdrängers Luft durch ein bis zum Boden des Behälters reichendes
Tauchrohr hindurchgedrückt oder -gesaugt und der hierfür erforderliche Über- oder
Unterdruck als Maß für die jeweilige Tauchtiefe des Tauchrohres an einem Manometer
angezeigt wird, dadurch gekennzeidhnet, daß ein in eine Meßfiüssigkeit tauchendes
Standrohr (11) durch die darin hochgedrückte oder hochgesaugte Meßflüssigkeitssäule
den Flüssigkeitsstand im Behälter (9) anzeigt und daß bei der Rückstellung des Verdrängers
(2) die durch diesen rückgesaugte oder rückgedrückte Luft durch die Meßfiüssigkeit
strömt.