DE1079618B - Kontinuierliches Verfahren zur Erhoehung des Gehalts von natuerlichen Fettsaeuretriglyceridgemischen an gesaettigten Anteilen - Google Patents

Kontinuierliches Verfahren zur Erhoehung des Gehalts von natuerlichen Fettsaeuretriglyceridgemischen an gesaettigten Anteilen

Info

Publication number
DE1079618B
DE1079618B DE19551079618D DE1079618DA DE1079618B DE 1079618 B DE1079618 B DE 1079618B DE 19551079618 D DE19551079618 D DE 19551079618D DE 1079618D A DE1079618D A DE 1079618DA DE 1079618 B DE1079618 B DE 1079618B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mixture
transesterification
fatty acid
catalyst
triglyceride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19551079618D
Other languages
English (en)
Inventor
Louis Henry Going
George William Holman
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Procter and Gamble Co
Original Assignee
Procter and Gamble Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from US443656A external-priority patent/US2875067A/en
Priority claimed from US443655A external-priority patent/US2875066A/en
Application filed by Procter and Gamble Co filed Critical Procter and Gamble Co
Publication of DE1079618B publication Critical patent/DE1079618B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11CFATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
    • C11C3/00Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom
    • C11C3/04Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom by esterification of fats or fatty oils
    • C11C3/10Ester interchange

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Kontinuierliches Verfahren zur Erhöhung des Gehalts von natürlichen Fettsäuretriglyceri,dgemischen an gesättigten Anteilen Die Erfindung betrifft Verbesserungen der bekannten Verfahren zur gesteuerten Umesterung von Fettsäuretriglyceriden, die in den USA.-Patentschriften 2 442 531 bis 2 442 539 beschrieben sind. Sie besteht in einem Umesterungsverfahren, bei dem ein praktisch wasserfreies Gemisch von Triglyceriden mit unterschiedlichen Schmelzpunkten in Gegenwart eines bei niedriger Temperatur wirksamen Katalysators- unter Auskristallisieren von- höherschmelzenden Glycriden schnell abgekühlt wird, worauf eine gesteuerte Umesterung- der gekühlten Masse unter mechanischer Bewegung erfolgt und der Katalysator vor Erreichen eines Umesterungsgleichgewichts noch in Gegenwart von bei der Umesterung gebildetem kristallinem Triglycerid inaktiviert wird.
  • Gemäß der Erfindung geht man so vor, daß man das Gemisch aus möglichst wasserfreiem Triglycerid und Katalysator unter Rühren so schnell abkühlt (»abschreckt«), daß die gesättigten Triglyceride aus dem Gemisch auszukristallisieren beginnen, worauf man bei allmählich steigender Temperatur diese Kristallisationunter gleichzeitiger Umesterung so lange-fortsetzt, bis mindestens ein Viertel der im Ausgangsgemisch vorhandenen Menge an gesättigten Fettsäureresten in die gesättigte Triglyceridbindüng übergegangen ist, worauf die Inaktivierung des Katalysators in an sich bekannter Weise erfolgt.
  • Auf diese Weise wird ein viel schnelleres, wirtschaftlicheres' und leichter zu steuerndes Arbeiten bei der Herstellung von modifizierten Triglyceriden, insbesondere von eßbaren Fetten, als es bisher möglich war, ermöglicht. Es ist dies darauf zurückzuführen, daß der sich bei der niedrigsten Temperatur- abspielende Teil des Verfahrens mit dem Zeitpunkt zusammenfällt, an welchem die Viskosität der flüssigen Phase am geringsten ist, während die höchste Temperatur mit der Zeit zusammenfällt, während der das Umsetzungsgemisch seine stärkste Viskosität besitzt. Dies stellt einen günstigen Ausgleich zwischen günstigen und ungünstigen Bedingungen dar. Weitere für die Erzielung des günstigen Ergebnisses verantwortliche Faktoren sind die Bildung einer Kristalldispersion, die kräftige Bewegung des Umesterungsgemisches während des ganzen Verfahrens und die Inaktivierung des Katalysators vor Einstellung eines Gleichgewichts. Ferner kann das Fassungsvermögen der verwendeten Vorrichtung verhältnismäßig klein gehalten werden, da bei den zur Anwendung kommenden Temperaturen die Umsetzung sehr rasch verläuft. Die einen Hauptteil der Vorrichtung bildenden Kristallisationsbehälter bedürfen auch keiner Heiz- oder Kühlmittel, was eine weitere Vereinfachung und Verbilligung des Verfahrens bedeutet.
  • Der gewünschte Endpunkt der adiabatisch verlaufenden Umesterung ist leicht durch Verfölgüng des Temperaturanstiegs fesfzustelleri, kenn das Ausgangsmaterial jeweils eine konstanfe Zusammensetzung besitzt, was im technischen Betrieb stets der Fall ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann weitgehende Anwendung finden zur Herstellung- von Backfetten oder von anderen eßbären Fetten; wie z. B. Margarine, und von für die Herstellung von Konditoreiwaren verwendbarem Fett, in denen der Gehalt an einem bestimmten- Triglycerid mit verhältnismäßig hohem Schmelzpunkt und mindestens zwei gesättigten Fettsäureresten auf Kosten des-gesättigten Fettsäuregehalts des Ausgangstriglycerids erhöht werden soll. In der Regel soll der Gehalt an Triglycerid mit drei gesättigten Fettsäureresten erhöht werden. Manchmal wünscht man jedoch auch eine Erhöhung- ,des Gehalts an einem Triglycerid mit zwei gesättigten und einem ungesättigten Fettsäurerest, in welchem Falle man- die Temperatur der Reaktionsmischung unter den Erstarrungspunkt des gewünschten Produktes erniedrigt und die Kristallisation gegebenenfalls durch Impfen mit Kristallen dieses Produktes- beschleunigt. Es kann auch der Gehalt an Mono- und bzw. oder Diglyceriden in fester Form erhöht werden. Deren Menge richtet sich nach dem Gehalt der Ausgangsmischung an Mono-und Diglyceriden; -und, sie kristallisieren auf Grund ihres Schmelzpunkts zusammen mit den Triglyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten aus.
  • Als Ausgangsprodukte für das beanspruchte Verfahren können - um nur eine kleine Auswahl zu nennen - pflanzliche Öle, z. B. Baumwollsaatöl, Sojabohnenöl, Sesamöl, Weizenöl, Sonnenblumenöl, Leinsamenöl, Erdnußöl, Palmöl, Palmkernöl und Kokusnußöl, sowie tierische Fette, wie Talg und Schweinefett, Fischöle, wie Waltran, Haifischöl und Sardinenöl - häufig nach vorhergehender teilweiser Hydrierung -, und Mischungen einiger der vorstehend genannten (oder anderer) Öle und Fette und teilweise oder vollständig hydrierte Öle verwendet werden. Besonders zusammengesetzte Glyceride, z. B. Mono- und Diglyceride, acetinhaltige Triglyceride und vollständig hydriertes Hartfett können gegebenenfalls zugesetzt werden.
  • Zweckmäßig werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um eine Mischung am Ende der einzelnen Verfahrensabschnitte, d. h. eine Verunreinigung mit mittleren oder späteren Anteilen des sich laufend verändernden Umsetzungsgemisches mit weniger verändertem Material früherer Anteile auf ein Mindestmaß zu beschränken. Schließlich, wenn der Gesamtgehalt des Triglycerids an nur gesättigten Fettsäureresten in dem- am weitgehendsten umgeesterten Anteil des Reaktionsgemisches bei einem kontinuierlichen Betrieb den gewünschten Wert erreicht hat, wird der Katalysator inaktiviert, das Reaktionsgemisch bis zum vollständigen Schmelzen erwärmt, die Seifenablagerungen und andere von der Inaktivierung des Katalysators stammende Fremdstoffe entfernt und anschließend irgendwelche bei der Herstellung plastischer Backfette übliche und wünschenswerte Maßnahmen, wie Raffinieren, Bleichen, eine teilweise Hydrierung, Mischen, Desodorieren, Plastifizieren, Formen und Verpacken, durchgeführt.
  • Die Fig.1, 2 und 3 veranschaulichen schematisch verschiedene Ausführungsformen zur vollkontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die Fig. 1 a und 2 a je eine Querschnittsansicht von für das Verfahren geeigneten Kristallisiervorrichtungen zeigen, während Fig.4 eine halbkontinuierliche Arbeitsweise erläutert.
  • Unter bestimmten Umständen wendet man zweckmäßig die erfindungsgemäße Arbeitsweise in der Reihenfolge einer raschen stetigen Abkühlung, gefolgt von einer langsameren stetigen gesteuerten Umlagerung, zwei- oder mehrmals an. In diesen Fällen erfolgt die erste Abkühlung nicht so weitgehend, wie wenn nur ein Durchgang erfolgt, und ebenso erfolgt die erste gesteuerte Umlagerung in kürzerer Zeit und wird durch die zweite rasche Abkühlung unterbrochen (s. Fig.2). Die gesteuerte Umesterung bei langsam ansteigender Temperatur kann in etwa ein bis zwei Stunden beendet sein und ist es auch in der Regel. In allen Fällen beträgt die Gesamtzeit der Abkühlung vorzugsweise nicht mehr als etwa ein Zwanzigstel der Gesamtzeit der gesteuerten Umesterung.
  • Eine andere Ausführungsform des Verfahrens, welche sich manchmal als zweckmäßig erweist, besteht in einer nur teilweise zwei volle Durchgänge umfassenden Arbeitsweise, bei welcher nur ein Ausfriergefäß (14 in Fig. 1) zum Abkühlen verwendet wird. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die zweite Abkühlung, indem man einen Teil des Umsetzungsgemisches aus dem ersten Durchgang in das Ausfriergefäß für den Hauptstrom im ersten Durchgang zurückführt (s. Fig. 3, in welcher das verstellbare Regelventil 218 die Menge der in den Kreislauf zurückgeführten Menge regelt). Das bedingt eine größere Wirtschaftlichkeit der Anlage gegenüber einer zwei volle Durchgänge umfassenden Ausführungsform.
  • Als bevorzugtes Ausfriergefäß kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der aus der Margarineherstellung bekannte, sogenannte Votator dienen, bei welchem die heiße Flüssigkeit in einen von außen gekühlten Zylinder geleitet wird. An dessen Wänden abgesetzte Kristalle werden dabei kontinuierlich abgeschabt, so daß man eine sehr hohe Abkühlungsgeschwindigkeit erzielt (vergleiche z. B. USA.-Patentschrift 1783 864).
  • Eine rasch und zufriedenstellend arbeitende halbkontinuierliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfordert dieselbe stetige, rasche Abkühlung, wie vorstehend beschrieben, gefolgt von einer chargenweisen Kristallisation (Fig. 4), wie nachstehend näher erläutert werden wird.
  • Eine rasche Methode zur rohen Bestimmung des Grades der gesteuerten Umesterung ist der »Trübungspunkt«-Test. Wenn Schweinefett z. B. in vollständig flüssigem Zustand ungesteuert umgeestert wird, steigt sein Trübungspunkt in der Regel um etwa 2 bis 5° C an, und wenn entweder das Ausgangs- oder das umgeesterte Fett einer gesteuerten Umesterung unterworfen wird, so steigt sein Trübungspunkt rasch an. Ein Anstieg um mindestens 3 oder 4° C über den Trübungspunkt des ungesteuert umgeesterten Fettes und ein Gesamtanstieg von etwa 6 bis 16° C über den Trübungspunkt des Ausgangsfettes ist zur Herstellung plastischer Backfette auf der Grundlage von Schweinefett günstig. Man bestimmt nun den Trübungspunkt einer geschmolzenen Probe, indem man diese in ein hohes Becherglas bringt, welches mit einer Rührvorrichtung und einem Thermometer versehen ist, wobei man Wasser mit einer Temperatur von 0 bis 7° C mit einer solchen Geschwindigkeit über die Außenseite des Becherglases laufen läßt, daß die Temperatur des Fettes von 60 auf 40° C innerhalb etwa einer Minute abfällt. Man läßt einen weißen Lichtstrahl durch das Becherglas und die Probe fallen, wobei die durchgelassene Lichtintensität so groß ist, daß eine Fotozelle bei vollständig flüssiger Probe 200 Mikroampere registriert, und notiert die Temperatur, bei welcher die Intensität des durchgelassenen Lichts auf 31,4 % der anfänglichen Intensität infolge der Kristallbildung innerhalb der Probe abgesunken ist.
  • Eine genauere Messung des Ausmaßes der gesteuerten Umesterung, welche allerdings nicht so rasch durchführbar ist wie der Trübungspunkttest, ist die Bestimmung des Feststoffgehaltsindex (nachstehend als -»F.G.I.« bezeichnet), die in »Journal of American Oil Chemists Society« [März-1954] S. 3198 bis 103, bei einer oder besser bei mehreren Temperaturen beschrieben ist. Dieser Test liefert einen genau reproduzierbaren angenäherten Wert für die Menge des Feststoffgehalts des Produkts in Gewichtsprozent bei der gewählten Temperatur. Er beruht auf einer dilatometrischen Messung unter der zutreffenden Annahme, daß die festen Fette um 10 % dichter sind als die Öle.
  • Die folgenden Beispiele erläutern verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren hat sich- zur Herstellung von Backfetten auf der Grundlage von Schweinefett, einschließlich Gemischen aus Schweinefett und anderen eßbaren Fetten oder Ölen, als besonders geeignet erwiesen, und aus diesem Grunde betreffen die meisten Beispiele diese besondere Anwendung des Verfahrens. - Beispiel 1-Gemäß Fig: 1 wird- geschmolzenes, durch Behandlung mit Wasser und Wasserdampf gereinigtes Schweineschmalz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,13 % mit einer Geschwindigkeit- von etwa 45 kg je Stunde aus dem Vorratsbehälter 1- durch den Erhitzer 2, in welchem seine Temperatur auf- etwa 166° C gebracht wird, in den mit einem Kondensatsammler versehenen Vakuumtrockner 3 geführt, in welchem sein Feuchtigkeitsgehalt auf weniger als 0,01 % herabgesetzt wird. -Der Trockner 3 besteht- aus einer unter vermindertem Druck gehaltenen Kammer; in welcher das heiße Fett in gut verteilter Form eingebracht, z. B. eingesprüht wird, so daß man eine große Oberfläche erhält, welche das Entweichen von verdampftem Wasser erleichtert.
  • Das getrocknete Schweinefett wird dann durch die Pumpe 4 in den Kühler 5, z. B. ein üblicher röhrenförmiger Wärmeaustauscher, übergeführt, in welchem seine Temperatur auf etwa 38° C absinkt: Von dort gelangt das Fett durch die Leitung 6 bei geöffnetem Venti17 und geschlossenem Venti140 in den Mischer9, in welchem der Katalysator in dem Fett dispergiert wird. Eine Dispersion von metallischem Natrium in der gleichen Gewichtsmenge Toluol wird aus dem Vorratsbehälter 8 für den Katalysator mit einer Geschwindigkeit von 0,34 Teilen je Stunde in den Mischer 9 geführt, welcher mit einem Intensivrührwerk ausgestattet ist, das eine gleichmäßige Dispergierung der Natriumteilchen in der ganzen Masse des geschmolzenen oder nahezu geschmolzenen trockenen Schweinefetts gewährleistet. (Die Natriumteilchen besitzen zweckmäßig in der Toluoldispersion eine Größe von etwa 5 bis 20 w.) Die Schweinefett-Natrium-Dispersion wird mehrere Minuten in dem Behälter 10 gehalten, um dem Katalysator Zeit zur Aktivierung zu -geben. Der Vorgang dieser Katalysatoraktivierung ist nicht ganz geklärt, und man nimmt an, daß das metallische Natrium nicht der tatsächliche Katalysator ist, sondern daß es mit Fettstoffen unter Bildung eines den wirklichen Umesterungskatalysator darstellenden Stoffes reagiert. Für eine kurze Induktionsperiode nach dem Mischen der Natrium-Toluol-Dispersion mit dem flüssigen Fett bleibt der Trübungspunkt des Fetts unverändert, beginnt jedoch innerhalb ganz weniger Minuten sich ziemlich rasch zu ändern, was anzeigt, daß sich ein aktiver Katalysator gebildet und die Umesterung begonnen hat. Dieser Test kann an Proben des aus verschiedenen Teilen des Behälters 10 entnommenen Schweinefetts durchgeführt werden, in welchen sofort der Katalysator inaktiviert und entfernt wurde, worauf man den Trübungspunkt der gereinigten Probe nach der .oben angegebenen Methode bestimmte.
  • Die Schweinefett-Katalysator-Dispersion wird dann durch die Pumpe 13 bei geöffnetem Ventil 12 und geschlossenem Ventil 43 durch die Leitung 11 gepumpt und durchläuft das mit Wandschabern versehene Ausfriergefäß 14, in welchem ihre Temperatur so rasch auf 21° C erniedrigt wird, daß eine anfänglicheUnterkühlung eintritt, welche alsbald von der Ausbildung einer Trübung kleiner fester Fettkriställchen innerhalb der ganzen fließenden Masse gefolgt ist.
  • Das abgeschreckte Triglyceridgemisch durchfließt dann langsam einen oder mehrere der mit 17 a bezeichneten Kristallisierbehälter. jeder dieser Behälter be= sitzt ein mechanisches Rührwerk, welches als langsam rotierender Rechen 28 ausgebildet und an einer senkrechten Weile, wie in Fig. 1 a gezeigt, befestigt ist. Ortsfeste, senkrechtsteheüde, schati-fellSlattartig ausgebildete Rückhaltgteile 29 sind- so am Boden des Behälters angeordnet, daß sie sich zwischen den Zähnen des sich bewegenden Rechexts: -befinden. (Es können auch ein oder mehrere= -Krstallisiergefäße der in Fig. 2 a gezeigten Art verwendet werden:) -Jedes Irristallisiergefäß kann zweckmäßig-mit'Heizmitteln ver= sehen sein, welche in -der Hauptsache nur dann in Tätigkeit tretest, wenn der Inhalt deszu steif wird, um durchgepumpt werden zu können. Da in den Kristallisiergefäßen eine Umesterung in der gesamten flüssigen Phase der Glyceridmischung erfolgt und da dies eine willkürliche Verteilung der verschiedenen Arten von Fettsäuxeresten auf die Glycerinreste dieser flüssigen Fraktion -fördert, ist das Ergebnis die Bildung neuer, drei gesättigte Fettsäurereste enthaltender Glyceride als Ersatz für diejenigen, welche aus der -Lösung in Forte. fester Fettkristalle ausgefällt wurden.
  • Die Temperatur der Masse ist jedoch zu niedrig, als daß die Gesamtmenge dieser neugebildeten Glyceride in der flüssigen Phase in Lösung bleiben-könnte, weshalb sie auskristallisieren, wodurch in der zur willkürlichen Umlagerung neigenden flüssigen Phase weiterhin ein Mangel an gelösten Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten besteht. Die Temperatur des in langsamer Bewegung gehaltenen Glyceridgemisches nimmt infolge der frei werdenden Kristallisationswärme (außerdem auch infolge der durch das Rühren mechanisch erzeugten Wärme) und in dem Maße, in dem die feste Phase im Verhältnis zu der flüssigen zunimmt, allmählich zu, außerdem nimmt die Mischung einen thixotropen Charakter an, was ein dauerndes Rühren erforderlich macht, um ein Erstarren zu verhindern. Die fortschreitende Umesterung der flüssigen Phase und die Zunahme der festen Phase infolge weiterer Bildung und des Auskristallisierens von Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten kann fortschreiten, bis die Temperatur den Punkt erreicht hat, an welchem das Gleichgewicht der Umesterungsreaktionen in der flüssigen Fraktion einen Gleichgewichtszustand mit dem physikalischen Gleichgewicht zwischen der festen Phase und der an Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten gesättigten Lösung erreicht hat. Aus praktischen Gründen hat es sich indessen als zweckmäßig erwiesen, -die erfindungsgemäße gesteuerte Umlagerung lange vor Erreichen dieses Gleichgewichtszustandes zu unterbrechen. Wenn die Bildung an Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten in einem Koordinatensystem auf der Senkrechten und die Zeit auf der Waagerechten aufgetragen wird, so sieht man, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Kurve des Gehaltes an Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten zunächst steil ansteigt, jedoch bald bei Annäherung an den endgültigen Gleichgewichtszustand flach verläuft. Wenn die gesteuerte Umlagerung während des steil ansteigenden Teiles der Kurve unterbrochen wird, ist eine genaue Kontrolle des gewünschten Endpunktes sehr schwierig (man benötigt hierbei eine unverhältnismäßig starke Abkühlung). Wenn hingegen die gesteuerte Umlagerung so lange durchgeführt wird, bis die Kurve nahezu waagerecht verläuft, ist eine außerordentlich große und kostspielige Kristallisieranlage erforderlich. Es hat sich daher als unbedingt zweckmäßig erwiesen, die gesteuerte Umlagerung nach dem anfänglichen steilen Anstieg der Kurve, jedoch bevor die Geschwindigkeit der Bildung von-Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten zu langsam wird, abzubrechen. - Iin :eben- beschriebenen Beispiel -wird die Vetweil-zeit der Triglyceridmischung im Kristallisierbehälter (oder in der Reihe von Kristallisierbehältern, wennmehrere verwendet werden) auf 60 - Minuten -eingestellt. Es wird dies dadurch erreicht, daß man eine bestimmte Höhe des Gemisches im letzten Kristallisiergefäß der Reihe einstellt, was durch die Fördergeschwindigkeit der Pumpe 18 ermöglicht wird. Die Temperatur der modifizierten Fette nach dem Verlassen des Kristallisierbehälters am Ende der 60 Minuten langen gesteuerten Umlagerung beträgt 33° C.
  • Auf dem Weg zum Mischer 20 werden dem aus dem letzten Kristallisierbehälter kommenden halbfesten Glyceridgemisch 2;07 Teile Wasser je Stunde durch die Leitung 19- zugefügt. Diese Wassermenge wurde als geeignet befunden, den natriumhaltigen aktiven Katalysator zu zerlegen, mit restlichem nicht umgesetztem Natrium zu reagieren und eine stark alkalische Lauge zu bilden, welche zur Reinigung des zu bearbeitenden Fettes geeignet ist. Die bis zur Abtrennung des Alkali unvermeidbar sich bildende Seife fällt dabei in einer leicht abzuzentrifugierenden Form an.
  • Das Inaktivierungsmittel für den Katalysator (in diesem Falle Wasser) wird im Mischer 20 gut mit Fett gemischt, wobei die Temperatur auf 39° C ansteigt. Die Mischung wird dann rasch durch den Erhitzer 22 geführt, in welchem das feste, aus Glyceriden. mit- drei gesättigten Fettsäureresten bestehende Fett schmilzt. Sie läuft dann durch den Entgaser 23 in den vorläufigen Sammelbehälter24. Infolge der Umsetzung des Natriums mit Wasser wird etwas Wasserstoff gebildet, welcher zum Teil durch die Leitung 21 und zum Teil aus dem unter vermindertem Druck gehaltenen Entgaser 23 entfernt wird.
  • Von dem Sammelbehälter 24, welcher zur Erleichterung der Koagulation von Seifen mit einem Rührwerk ausgestattet sein kann, wird das Fett durch die Zentri@ fuge 25 (aus welcher die Seifen durch Leitung 26 entfernt werden) und dann zu dem Lagerbehälter 27 geführt. (Der Lagerbehälter 24 - kann gegebenenfalls umgangen werden.) Danach wird das bearbeitete Fett geruchlos gemacht, plastifiziert und verpackt.
  • Die gesteuerte Umesterung läßt in dem beschriebenen Fall den Trübungspunkt -des Schweinefetts von einem anfänglichen Wert von 22,9° C auf einen Endwert von 31,8° C ansteigen. Ein so hergestelltes-plastisches Backfett besitzt eine gute Konsistenz bei Raumtemperatur, einen weiten Bereich, in welchem es plastisch bleibt, es besitzt ein gutes Aussehen und ein zufriedenstellendes plastisches Verhalten während längerer Lagerung und eignet sich ausgezeichnet als Backfett zur Herstellung aller Arten von Backwaren. Beispiel 2 Anstatt bei dem Verfahren des Beispiels 1 den Katalysator durch Zugabe des Natriums zu der umzuesternden Hauptmenge des Fettes zu aktivieren, kann er auch vor seiner Zugabe zu diesem aktiviert werden. Auch kann der voraktivierte Katalysator gegebenenfalls unmittelbar hinter dem Ausfriergefäß anstatt vor ihm zugegeben werden, obwohl dies keine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens darstellt. Wenn die beiden erwähnten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anwendung kommen, erfolgt der Fluß des Umsetzungsgemisches, wie in den gestrichelten Linien in Fig. 1 angedeutet, wobei die Ventile 7 und 12 geschlossen und die Ventile 40 und 43 geöffnet sind. Ein geeigneter Zusatz eines Glycerids, welches Schweinefett sein kann, jedoch nicht zu sein braucht, und zwar in der Regel nicht mehr als etwa 15 % des umzuesternden Fetts, erfolgt durch die Leitung 44 in den Mischer 9. Nach Aktivierung -des Katalysators - wird die Fett-Katalysator-Dispersion durch -die-Leitung 42 der Hauptmenge des aus dem Ausfriergefäß 14 kommenden, schnell gekühlten Fetts zugeführt. Die Dispersion kann auch vor dem Ausfriergefäß durch Öffnen des Ventils 12 und Schließen des Ventils 43 zugesetzt werden. Beispiel 3 Dieses Beispiel bezieht sich auf die Fig. 2, welche diejenigen Abschnitte eines zwei Stufen umfassenden, gesteuerten Umesterungsverfahrens zeigt, welche von Fig. 1 abweichen. Hier wird ein geschmolzenes Gemisch aus 90 % mit Wasser und-Wasserdampf gereinigtem Schweineschmalz und 10 % eßbarem Rindertalg getrocknet und auf 45° C abgekühlt. Zu dem in einer Menge von etwa 0,45 kg je Stunde strömenden Gemisch werden kontinuierlich 0,24 Gewichtsprozent eines flüssigen Gemisches aus Natrium und Kalium (50:50) zugegeben, das in dem geschmolzenen Fett fein dispergiert wird. Nachdem man dem Katalysator genügend Zeit zur Aktivierung gelassen hat, wird die Fett-Katalyastor-Dispersion durch die Pumpe 113 kontinuierlich in das erste Ausfriergefäß 114 gefördert, aus welchem sie mit einer Temperatur von 28° C austritt.
  • Während das Gemisch dann durch den Vorkristallisierbehälter 115 läuft, schreiten die Kristallisation und die Umesterung fort. Dies dauert etwa 2 Minuten, während welcher Zeit die Temperatur auf 31° C ansteigt. Dieser Kristallisierbehälter 115, der, wie schematisch in Fig. 2a gezeigt, gebaut sein kann, besitzt Rührwerkschaufeln 128, welche mit einer Geschwindigkeit von etwa 120 Umdrehungen je Minute umlaufen, Rückhaltearme 129 und einen Stickstoffeinlaß 130. (Die Verwendung eines inerten Schutzgases wird für alle Behälter empfohlen, welche Alkalimetalle enthalten und nicht mit dem flüssigen Fett gefüllt gehalten werden.) Aus dem_ Vorkristallisierbehälter 115 fließt die thixotrope Mässe zu dem zweiten Ausfriergefäß 116, in welchem sie auf 27°C abgekühlt wird. Von dort durchläuft sie die KristalIisierbehälter 117a und 117b und tritt nach einer Gesamtverweilzeit in diesen beiden Behältern von 75 Minuten mit einer Temperatur von 32' C aus. Bevor ein weiterer Temperaturanstieg erfolgt, wird der Katalysator inaktiviert, das Fett geschmolzen und die Seifenablagerungen entfernt, wie im Beispiel 1 beschrieben.
  • Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens steigt der Trübungspunkt des Ausgangsgemisches von 23,2 auf 31,7° C nach Entfernung des Katalysators an.
  • Das erhaltene Produkt wird nun hydriert, bis seine Jodzahl um 1,9 abgenommen hat. Nach einer Wasserdampf-Vakuum-Desodorierung wird es plastifiziert, indem man es rasch abschreckt, um eine Kristallisation einzuleiten, wobei man es in Bewegung hält, damit es plastisch und pumpfähig bleibt, wenn die Temperatur auf etwa 26 bis 27°C ansteigt, worauf man es verpackt.
  • Beispiel 4 -Die einzelnen Verfahrensstufen können entweder kontinuierlich unter Verwendung einer der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung ähnlichen Apparatur oder halbkontinuierlich unter Verwendung der in Fig.4 gezeigten Anordnung durchgeführt werden. Bei einem halbkontinuierlichen Betrieb, bei welchem etwa 225 kg je Stunden durchgesetzt werden, kann das Mischen des einer gesteuerten Umlagerung zu unterwerfenden getrockneten Fettes chargenweise in den Behältern 303a und 303b durchgeführt werden, von welchen jeder mit Ventilen besitzenden Einlaß- und Auslaßleitungen, mechanischen Rührwerken und Heiz- und Kühlschlangen versehen ist. Diese selben Behälter können auch für die Aktivierung des Katalysators (welcher entweder von Hand oder auf eine andere geeignete Weise zugegeben wird) und gegebenenfalls auch für eine vorhergehende ungesteuerte Umlagerung des Glyceridgemisches verwendet werden. Die Fett-Katalysator-Dispersion wird abwechselnd aus den Behältern 303 a und 303 b abgezogen und läuft kontinuierlich durch den mit Wandschabern versehenem Ausfrierer 314 in eine Reihe voneinander unabhängiger Kristallisierbehälter 31'7a, 317b und 317c. Wenn einer dieser Kristallisierbehälter mit teilweise kristallinem Fettgemisch gefüllt ist, wird der Abfluß des Ausfrierers 114 auf den nächsten leeren Kristallisierbehälter umgeschaltet, und in dem ersten Kristallisierbehälter schreitet die gesteuerte Umesterung bis zu dem gewünschten Endpunkt fort, worauf Wasser oder ein anderes Inaktivierungsmittel für den Katalysator zugesetzt wird. Die Charge wird dann bis zum Schmelzen des Kristallanteils und zum Zusammenballen der Seifenablagerungen, sofern dies nicht in einem späteren Behälter erfolgt oder entbehrt werden kann, erwärmt und von den abgesetzten Stoffen getrennt. 'Ein wesentliches--lVIerkfiial -dieses -hälbköntinuterlichen Verfahrens sowie auch des gemäß der Erfindung bevorzugten kontinuierlichen Verfahrens besteht ih einer anfänglichen -Unterkühlung, gefolgt von der Bildung einer Trübung aus äußerst feinen Fettkriställchen. Die Erfahrung lehrt; daß zur _ günstigsten und schnellsten Durchführung des Verfahrens die anfängliche Kristallbildung, welche während des Abschreckens stattfindet, vorzugsweise durch intensives Abschaben der Kristalle von der Kühlfläche zu fördern ist. Die Intensität dieses Abschabens ist für den Verfahrensablauf wichtig.
  • Beispiele 5, 6, 7 un.d 8 In diesen Beispielen werden verschiedene pflanzliche Öle in einer im großen und ganzen der in Fig. 2 gezeigten, mit einer Geschwindigkeit von etwa 45 kg je Stunde entsprechenden Vorrichtung umgeestert. In jedem Fall beträgt die Xatalysatormenge 0,24 Gewichtsprozent eines Gemisches aus Natrium und Kalium (50: 50) und die Aktivierungszeit 15 Minuten.
  • Die hauptsächlichen Verfahrensbedingungen und die Eigenschaften der Endprodukte sind in der folgenden Tabelle angegeben. Die umgee"sterten Produkte von Beispiel 5 und 6 besitzen infolge einer Erhöhung ihres Gehaltes an Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten eine wesentlich vergrößerte Härte und eine außergewöhnlich gleichmäßige plastische Beschaffen-
    Beispiel-5 Beispiel 6 - Beispiel 7 Beispiel 8
    Gereinigtes Baumwoll- Bis zur Gereinigtes
    verwendetes Triglycerid und saatölstearin - Jodzahl 87 und
    gebleichtes (aus der Winter- hydriertes gebleichtes
    Palmöl ölherstellung) Sojabohnenöl Kokosnußöl
    Temperatur am Auslaß
    des ersten Ausfrierers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280 C 21' C 50 C 220 C
    des zweiten Ausfrierers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 C 21' C 3o C 230 C
    des Hauptkristallisierbehälters . . . . . . . . . . . . . : .-. . . 340 C 320 C 20° C - 27' C
    Durchlaufzeit
    durch den Hilfskristallisierbehälter . . . . . . . . . . . . . 2 Minuten 2 Minuten 2 Minuten 2 Minuten
    durch den Hauptkristallisierbehälter . . . . . . . . . . . . 90 Minuten 90Minuten *) 90 Minuten 90 Minuten
    Gesamttemperaturanstieg in beiden Kristallisier- -_
    Behältern ............................... .... 13,90 C 150 C .36,6o C 5,60 C
    Trübungspunkt des Triglycerids
    vor der Umesterung . . . . . . : . . . . . . . . . . . . . . . . . :.. 22,30 C 9,3° C - -14,2' C 14,4- C
    nach der Umesterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - 34,9- C -. 29,0° C 24,20 C 15,9° C
    F. G. I. bei 21' C - - - -
    vor der Umesterung ... ........ .. . . ............ 13,2- 1,3 5;2 30,2
    nach der Umesterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37,3 20,0 =12,5 31,8
    F. G. I. bei 27' C .. , - .
    vor der Umesterung . . . . . . . . . . . . . . . . .-. . . . . -. . . . . - - - 0
    nach der Umesterung . . . - - . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - , _ _ 12,7
    F. G. I. bei 33' C
    vor der Umesterung .....:...........:......... 6,6 0,1- , ..' 0,6' 0 -
    nach der Umesterung . . . . - . . . . . . . . . . . . . .. - 36,9 18,8 *) _ - 6,7 0
    F. G. I. bei 38' C
    nach der Umesterung ........ j ..................... 35,2 16,9 2,8 -- -
    *) Wenn die Durchlaufzeit durch den Hauptkristallisierbehälter in diesem Beispiel 6 auf -150 Minuten verlängert wird, beträgt die
    Temperatur am Auslaß 34° C, und das erhaltene Produkt- besitzt einen Trübungspunkt von 30,7° C 'und einen F. G. I. bei 33° C
    von 23,0. --
    heit über einen weiten Temperaturbereich, was- aus den äußerst geringen Änderungen ihres FeststoffgehaltIndex- (F. G. I.) beim Erwärmen von 21 auf 33°C hervorgeht. -Das Produkt des Beispiels 8 wird auch zu einem gewissen Grad gehärtet, und die Stabilität der plastischen Beschaffenheit wird verbessert.
  • Im Beispiel -7 wird am Auslaß des Ausfrierers eine so niedrige Temperatur eingestellt, daß Glyceride mit zwei gesättigten und einem ungesättigten Fettsäurerest in großen Mengen auskristallisieren, und die Werte für die Eigenschaften des Produkts zeigen an, daß diese Triglyceridart hier einen außergewöhnlichen hohen Anteil ausmacht. Es ergibt sich dies aus der Tatsache, daß, obwohl die gesteuerte Umesterung einen beträchtlichen Anstieg des F. G. I. verursacht (Anstieg des F. G. I. um 7,3 Einheiten, gemessen bei 21° C, und 6,1 Einheiten, gemessen bei 33° C), die Feststoffe, welche diesen Anstieg bewirken, bei 38° C schmolzen und wieder in Lösung gingen, wie aus dem niedrigen F. G. I.-Wert (2 ,8) bei dieser Temperatur hervorgeht. Glyceride mit drei ungesättigten Fettsäureresten schmelzen bei 38° C nicht und lösen sich bei dieser Temperatur kaum in der flüssigen Phase.
  • Nachstehend folgen noch einige Bemerkungen über einzelne Verfahrensbedingungen. Vortrocknung Es ist zu berücksichtigen, daß die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren durch Feuchtigkeit inaktiviert werden, also in entsprechender Menge zugesetzt werden müssen. Zweckmäßig wird die Feuchtigkeit aus dem umzusetzenden Fett durch Erwärmen im Vakuum vor Zugabe des Katalysators entfernt, und zwar vorzugsweise bis auf einen Wassergehalt unterhalb 0,01 %. Katalysatoren Jeder der in den USA.-Patentschriften 2 442 531 und 2 558 547 beschriebenen Katalysatoren (z. B. in Methanol gelöstes Natriummethylat, in Xylol suspendiertes Natriummethylat oder in Xylol suspendiertes Natrium-tert.-butylat) ist für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet. Bevorzugt werden als aktivere Katalysatoren die Alkalimetalle. Aktivierung des Katalysators Zweckmäßig erfolgt die Aktivierung des Katalysators innerhalb der Hauptmenge des umzuesternden Fetts. In einigen Fällen kann jedoch die Leistung der Umesterungsvorrichtung gesteigert werden, wenn man den Katalysator in verhältnismäßig kleinen Anteilen der umzuesternden Glyceride voraktiviert und die Suspension des voraktivierten Katalysators dann zu der Hauptmenge des zu behandelnden Fetts gibt. Vorherige nicht gesteuerte Umesterung In einigen der vorstehenden Beispiele wird die Triglyceridmischung vor dem Abschrecken, welches die gesteuerte Umesterung bei niedriger Temperatur einleitet, im vollständig flüssigen Zustand umgeestert. Dies ergibt einige kleinere Vorteile, da die Aktivierung des Katalysators rascher bei einer Temperatur oberhalb des vollständigen Schmelzpunkts des Fetts oder in seiner Nähe erfolgt als bei beträchtlich niedrigerer Temperatur, und da bei einigen Triglyceridgemischen, z. B. bei natürlichem Schweineschmalz, durch eine nicht gesteuerte Umesterung der Gehalt an Triglyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten erhöht wird und somit zu Beginn der gesteuerten Umesterung bereits .eine größere Menge von Kristallen solcher Triglyceride vorliegt.
  • Rasche Abkühlung Ein wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das einer gesteuerten Umesterung zu unterwerfende Triglyceridgemisch, vorzugsweise in Gegenwart eines aktivierten Umesterungskatalysators, rasch abgekühlt (»abgeschreckt«) wird, und zwar mindestens bis auf eine Temperatur, bei welcher sich die Kristallmodifikationen von Triglyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten mit niedrigerem Schmelzpunkt (ß- und bzw. oder a-Modifikation) innerhalb der Mischung bilden. Während der Anfangsstadien dieser raschen Abkühlung wird die Mischung in bezug auf mindestens einige ihrer Bestandteile mit drei gesättigten Fettsäureresten unterkühlt, was zur Folge hat, daß bei einsetzender Kristallisation sich bald oder spontan eine aus äußerst feinen Kriställchen bestehende Trübung bildet. Dadurch wird eine sehr große Anzahl von Kristallisationskeimen geschaffen, welche die Bildung von Kristallen aus den während der nächsten Verfahrensstufe gebildeten Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureresten erleichtern.
  • Zweckmäßig erfolgt während des 1 Minute dauernden Abschreckens eine Abkühlung der flüssigen Glyceride um mindestens 8,3 bis 12,4° C. Eine niedrige Temperatur nach Beendigung des Abschreckens begünstigt eine sofortige Kristallisation dreifach gesättigter Triglyceride, was wiederum dazu beiträgt, die weitere Umesterung im Gemisch voranzutreiben. Gesteuerte Umesterung Die gesteuerte Umesterung setzt ein, wenn sich beim Abkühlen der Glyceridmischung eine Trübung aus feinen Kriställchen bildet. Nach dem Durchlaufen des Ausfrierers (Dauer weniger als 1 Minute in einer der üblichen Vorrichtungen) schreitet bei einer ausreichenden Dispergierung feiner Kriställchen und unter ziemlich kräftiger Bewegung zur Erleichterung der Kristallbildung die gesteuerte Umesterung dann einige Zeit rasch -fort. Unter »Bewegung zur Erleichterung der Kristallbildung« wird eine stärkere Bewegung verstanden, als sie durch ein einfaches Umwälzen bewirkt wird, um so die dauernde Berührung bereits gebildeter Kristalle mit wiederum übersättigten Anteilen der Flüssigkeit zu erleichtern, so daß die Übersättigung rasch aufgehoben wird und die Tendenz zur Umesterung stark bleibt.
  • Die Umesterung geht in dem Maße langsamer vor sich, in dem die Menge an gesättigten Fettsäureresten in der flüssigen Phase abnimmt und die Viskosität des Umsetzungsgemisches zunimmt. Bei der Behandlung von Schweineschmalz oder Talg enthaltenden Gemischen für die Herstellung von Backfetten wird die Umesterung zweckmäßig abgebrochen, wenn ein Viertel bis die Hälfte der gesättigten Fettsäurereste als Glyceride mit drei gesättigten Fettsäurefesten vorliegt.
  • Wie erwähnt, steigt während der Umesterung die Temperatur an. In vielen Fällen ist keine Temperaturregelung erforderlich, wenn die gesteuerte Umesterung einmal begonnen hat. In anderen Fällen kann es zweckmäßig sein, einen Teil der oder die gesamte, durch die Kristallbildung frei werdende Wärme abzuleiten oder andererseits eine zusätzliche Erhitzung vorzunehmen. Wenn eine Erhöhung des Gehaltes des Endproduktes an Triglyceriden mit zwei gesättigten und einem ungesättigten Fettsäurerest (S2U) gewünscht wird, muß die die Umesterung einleitende rasche Abkühlung so weit gehen, daß diese Art von Glyceriden ausfällt, und ein etwaiger späterer Temperaturanstieg soll nicht so weit gehen, daß S2U-Kristalle schmelzen oder sich lösen. Wenn andererseits der S,U-Gehalt einer Fettmischung erniedrigt und ihr Gehalt an Glyceriden mit drei gesättigten Fettsäureradikalen (S3) erhöht werden soll, soll eine etwaige anfängliche Kristallisation von S.U während der gesteuerten Umesterung von einer anschließenden Temperaturerhöhung bis zum erneuten Schmelzen oder bis zur Wiederauflösung mindestens des größten Teils solcher S.U-Kristalle gefolgt sein. Endpunkt der Umesterung Die genaueste Bestimmung des Endpunkts der gesteuerten Umesterung (welche in Wirklichkeit eine Reihe von reversiblen Reaktionen, begleitet von einer Ausfällung eines bestimmten Umsetzungsprodukts ist) ist der Feststoffgehaltindex (F. G. I.), welcher bei jeder gegebenen Temperatur, bei welcher eine Fettprobe untersucht wird, angenähert die Gewichtsprozente der anwesenden festen Phase angibt. Es ist dies ein höchst wichtiger Faktor für das plastische Verhalten von Backfetten. Die Durchführung dieses Tests, bereits oben näher erläutert, dauert 1 oder 2 Stunden und ist daher für eine rasche Kontrolle nicht geeignet. Für eine praktische Verfahrenskontrolle wird der ebenfalls oben beschriebene »Trübungspunlct«-Test vorgezogen, und wenn eine bestimmte Fettart - z. B. durch Behandlung mi`t Wasser und Wasserdampf gereinigtes Schweineschmalz - laufend verarbeitet wird, hat es sich als günstig erwiesen, eine Umrechnungstabelle von Trübungspunkten in die entsprechenden Feststoffgehaltindizes herzustellen.
  • Die Wahl des geeigneten Endpunktes für die gesteuerte Umesterung hängt von dem jeweils zu bearbeitenden Triglyceridgemisch, den noch weiter durchzuführenden Verfahrensschritten (z. B. Hydrierung und bzw. oder Zumischung von flüssigem Öl oder Hartfett) und dem gewünschten plastischen Verhalten des Endprodukts ab. Für Backfett auf der Basis von Schweineschmalz wurde gefunden, daß ein ASTM-(«American Society für Testing Materials«) Penetrationswert von 180 bei 21° C einem Feststoffgehaltindex bei 21°C von etwa 20 bis 22 entspricht.
  • Inaktivierung und Entfernung des Katalysators Wenn der verwendete Katalysator ein Alkalimetall oder ein Alkalialkoholat ist, erfolgt seine Inaktivierung in der Regel durch Zugabe von etwa 10 Teilen Wasser auf jeden zu Beginn zugesetzten Teil Katalysator zu der Glycerid-Katalysator-Mischung. Dabei bildet sich eine wäßrige Lösung von Ätzalkali, und dieses Alkali wird zweckmäßig so rasch wie möglich entfernt, bevor es eine größere Menge neutraler Triglyceride verseift. (Im Ausgangsmaterial enthaltene freie Fettsäuren werden sebstverständlich bereits vor Beginn des Verfahrens in Alkaliseifen übergeführt.) Um die Verseifung von neutralem Fett auf ein Mindestmaß zu beschränken, kann man zur Inaktivierung des Katalysators eine wäßrige Lösung oder eine Aufschlämmung einer Säure oder eines Salzes einer Säure, z. B. von Phosphorsäure oder prim. Natriumphosphat (Na H2 P 04), verwenden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Kontinuierliches Verfahren zur Erhöhung des Gehalts von natürlichen Fettsäuretriglyceridgemischen an gesättigten Anteilen durch katalytische gesteuerte Umesterung bei niedriger Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus möglichst wasserfreiem Triglycerid und Katälysator unter Rühren so schnell abkühlt, daß die gesättigten Triglyceride aus dem Gemisch auszukristallisieren beginnen, worauf man bei allmählich steigender Temperatur diese Kristallisation unter gleichzeitiger Umesterung so lange fortsetzt, bis mindestens ein Viertel der im Ausgangsgemisch vorhandenen Menge an gesättigten Fettsäureresten in die gesättigte Triglyceridbindung übergegangen ist, worauf die Inaktivierung des Katalysators in an sich bekannter Weise erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur des Triglyceridgemisches während der Umesterung gegebenenfalls unter äußerer Wärmezufuhr so weit erhöht, daß sich die während vorhergehender Verfahrensstufen auskristallisierten zwei gesättigte und einen ungesättigten Fettsäurerest enthaltenden Triglyceride lösen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die schnelle Abkühlung des Triglycerid-Katalysator-Gemisches und die anschließende Umesterung mehrfach wiederholt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des Triglyceridgemisches nach seiner teilweisen Umesterung dem der schnellen Abkühlung zuzuführenden Ausgangsgemisch zuführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator vor seiner Einbringung in das umzusetzende Gemisch in einer kleineren Glyceridmenge aktiviert.
DE19551079618D 1954-07-15 1955-07-07 Kontinuierliches Verfahren zur Erhoehung des Gehalts von natuerlichen Fettsaeuretriglyceridgemischen an gesaettigten Anteilen Pending DE1079618B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US443656A US2875067A (en) 1954-07-15 1954-07-15 Lard shortenings
US443655A US2875066A (en) 1954-07-15 1954-07-15 Rapid directed interesterification of glycerides

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1079618B true DE1079618B (de) 1960-04-14

Family

ID=599660

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19551079618D Pending DE1079618B (de) 1954-07-15 1955-07-07 Kontinuierliches Verfahren zur Erhoehung des Gehalts von natuerlichen Fettsaeuretriglyceridgemischen an gesaettigten Anteilen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1079618B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1792011A1 (de) * 1967-07-14 1971-11-11 Unilever Nv Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Alkalimetallen,die insbesondere zur Behandlung von Estern geeignet sind
DE3136742A1 (de) * 1980-09-19 1982-04-15 Lawrence 06902 Stamford Conn. Kogan "genusstaugliches fettprodukt"

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1792011A1 (de) * 1967-07-14 1971-11-11 Unilever Nv Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Alkalimetallen,die insbesondere zur Behandlung von Estern geeignet sind
DE3136742A1 (de) * 1980-09-19 1982-04-15 Lawrence 06902 Stamford Conn. Kogan "genusstaugliches fettprodukt"

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3136742C2 (de)
CH618326A5 (de)
DE1045218B (de) Verfahren zur Herstellung von essbaren, im Temperaturbereich von 15 bis 38íÒ C stabilen fliessfaehigen Suspensionen fester Glyceride in fluessigen Glyceriden
DE2608991C2 (de) Fettprodukt
DE2448233A1 (de) Fettzusammensetzung
EP0535475A2 (de) Stoffgemischfraktionierung
CH639995A5 (de) Verfahren zum fraktionieren von talg.
CH426452A (de) Verfahren zur Herstellung von Fetten, insbesondere von Speisefetten mit einem vom Ausgangsmaterial abweichenden Schmelzverhalten
DE1186051B (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen
DE2902235A1 (de) Verfahren zur fraktionierung von tier- und pflanzenfetten in einem loesungsmittel
DE1079618B (de) Kontinuierliches Verfahren zur Erhoehung des Gehalts von natuerlichen Fettsaeuretriglyceridgemischen an gesaettigten Anteilen
DE3885118T2 (de) Verfahren zum Trennen von Ölstoffen in Bestandteile mit verschiedenen Schmelzpunkten.
DE1792812C3 (de) Verfahren zum Abtrennen von Fettkristallen aus Fett- bzw Fettsäuregemischen
DE1030668B (de) Verfahren zur Herstellung eines an Stelle von Kakaobutter zu verwendenden Fettes
DE407180C (de) Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden
DE1299991B (de) Verfahren zur Herstellung von Kakaobutterersatz
DE2309165A1 (de) Verfahren zur fraktionierung von fettsaeuretriglyceriden
DE1915298A1 (de) Verfahren zur Trennung von Fettsaeure-,Fettalkohol-und/oder Fettsaeureestergemischen
DE2441137A1 (de) Fettzusammensetzungen
DE2053257B2 (de) Verfahren zur Trennung von Fettsäureestergemischen in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte
DE1117986B (de) Verfahren zur Herstellung eines plastischen, ueberwiegend aus Schweineschmalz bestehenden Fettes
AT238022B (de) Verfahren zur Herstellung von Kakaobutterersatz
DE2216593C3 (de) Verfahren zur gelenkten Umesterung von Glyceridgemischen
AT247694B (de) Verfahren zur Herstellung von Kakaobutterersatz
AT219394B (de) Verfahren zur Herstellung eines an Stelle von Kakaobutter zu verwendenden Glyzeridgemisches