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Raumheiz- und Kochofen zur wahlweisen Verwendung entweder von Sägemehl
oder von grobstückigen Brennstoffen, wie Briketts, Eierkohlen, Holz, Torf od. dgl.
Es sind Späne- oder Sägemehlöfen bekannt, die durch Einbau besonderer Einsätze auch
für andere feste Brennstoffe, wie Briketts, Eierkohlen, Holz, Torf od. dgl., verwendet
werden können.
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So gibt es beispielsweise einen Sägemehlofen, der je nachBedarf mit
mehlartigem oder stückigemBrennmaterial beschickt werden und zu diesem Zweck durch
Verwendung einerEinsatzfeuerung, nämlich eines einhängbaren Korbrostes, in einen
Kohlenofen -umgewandelt werden kann. Dieser Ofen nutzt jedoch den Wärmeinhalt der
Verbrennungsgase nur sehr umgünstig aus, und die Vornahme der Ascheentleerung ist
äußerst umständlich und unpraktisch.
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Ein anderer Ofen soll -die rationelle Verfeuerung sowohl von grobem
als auch von feinkörnigem Brennstoff ermöglichen. Zu diesem Zweck sind zwei Einsätze
übereinander angebracht, und zwar ein unterer kegelförmiger und darüber ein zweiter
zylinderförmiger. Der obere Einsatz ist,dabei herausnehmbar angeordnet. Bei diesem
Ofen, der jedoch nur zum Heizen und nicht zumKochen geeignet ist, werden die Abgase
infolge unzweckmäßiger Führung ebenfalls nur zu einem ganz geringen Teil ausgenutzt.
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Ein weiterer Heizungsofen weist einen unteren, die Feuerungseinrichtung
enthaltenden Teil auf, er gegenüber einem oberen Teil seitwärts beweglich ist, so
daß er, wenn er unter dem oberen Teil wegbewegt ist, von oben mit Brennstoff beschickt
werden kann. Das Unterteil ist für Sägemehlfeuerung eingerichtet, das Oberteil als
Warmwasserkessel ausgebildet. Der Mantel des unten durch einen Rost geschlossenen
Unterteils besitzt einen herausziehbaren Aschebehälter und zwei Feuerungstüren,
um, wenn kein Sägemehl zur Verfügung stehen sollte, auch andere feste Brennstoffe
verwenden zu können. Auch dieser Ofen ist nur zum Heizen und nicht zum Kochen geeignet
und infolge der Anordnung beweglicher Teile betriebsunsicher.
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Ferner ist bereits bekannt, Raumheizöfen zur wahlweisen Verwendung
entweder von Sägemehl oder von grobstückigen Brennstoffen dadurch geeignet zu machen,
daß bei Verwendung von grobstückigenBrennstoffen an Stelle des normalen Sägemehleinsatzes
oder zusätzlich zu ihm ein für die Verbrennung grobstückiger Brennstoffe geeigneter,
mit einem Rost versehener, den eigentlichen Verbrennungsraum begrenzender und nach
oben offener Gußeinsatz verwendet wird.
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Abgesehen von -den erwähnten nachteiligen Eigenschaften dieser Öfen
ist darauf hinzuweisen, daß alle diese Öfen eine starke Verlängerung der Feuerzüge
zum Ziel haben und darauf abgestellt sind, die Abgase durch längere weitverzweigte
Kanäle zu führen, um dadurch die Ausnutzung der enthaltenen Wärme zu erhöhen, also
den thermischen Wirkungsgrad zu steigern. Es wird dabei aber übersehen, daß durch
die engen Feuerzüge und Abzugskanäle ein erheblicher Zugverlust entsteht, der die
Wärmneausnutzung wiederum sehr beeinträchtigt. Bei sogenannten Kachelöfen kommt
hinzu, daß Kacheln, Schamotte oder Lehm zunächst wärmeisolierend wirken, während
eine Wärmespeicherung zur Dauererwärmung des Raumes erst mehrere Stunden nach dem
Anheizen eintritt.
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Zur Vermeidung der hier geschilderten Nachteile ist der nach der Erfindung
ausgebildete Ofen entwickelt worden. Er ist sowohl als Heiz- als auch als Kochofen
verwendbar und kann einerseits mit Sägemehl, andererseits mit anderen festen, und
zwar grobstückigen Brennstoffen, wie Briketts, Eierkohlen, Holz, Torf od. dgl.,
beschickt werden. Als Späne- oder Sägemehlofen arbeitet er mit oberem Abbrand, als
Ofen für die anderweitig genannten Brennstoffe mit unterem Abbrand.
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Bei seiner Verwendung als Sägemehlofen wird in an sich bekannter Weise
mit einem beispielsweise zylinderförmigen, oben offenen .und unten geschlossenen
Einsatz, der vor dem Einhängen in den Ofenmantel mit Sägemehl gefüllt wird, gearbeitet.
In der Mitte ,des Einsatzes befindet sich zunächst ein ebenfalls zylinderförmiger
Kern aus Holz, der nach dem Feststampfen des Sägemehls und dem Einhängen des Einsatzes
in den Ofenmantel herausgenommen wird und dann einen Hohlraum hinterläßt, der als
Kanal zur Zuführung von Frischluft und gleichzeitig zur Abführung der Verbrennungsgase
dient.
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Soll dieser Sägemehlofen für andc:-e feste Brennstoffe, wie Briketts,
Eierkohlen, Holz, Torf od. dgl., verwendet werden, so wird der Sägemehleinsatz aus
dem Ofenmantel herausgenommen und durch einen diesem in der äußeren Form etwa gleichartigen
Zylindereinsatz
ersetzt, der an seiner Unterseite jedoch nicht
geschlossen, sondern offen ist. In diesem Zylinder wird ein als Verbrennungsraum
dienernder Gußkörper mit darunter befindlichem Feuerungsrost eingebaut, an den sich
nach unten ein vorzugsweise zylinderförmiges Rohr zur Luftzuführung anschließt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines nach der Erfindung
ausgebildeten kaumheiz- und Kochofens dargestellt. Dabei zeigt Abb. 1 den Ofen zur
Verwendung von nicht aus Sägemehl bestehenden festen Brennstoffen, in Ansicht im
Vertikalschnitt nach der Linie A-B der Abb. 2, Abb. 2 die Aufsicht zu Abb. 1.
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Auf dem unteren Boden -des mit Füßen versehenen Ofenmantels s befindet
sich in an sich bekannter Weise ein Aschekasten, der durch eine an der Vorderseite
angebrachte, mit Luftöffnungen versehene Tür g herausgenommen werden kann. An der
Hinterseite des Ofens ist das Abzugsrohr y angeordnet, .das mit einem oberen und
einem unteren Abgasstutzen x und v versehen ist, in denen je eine Drossel- oder
Absperrklappe angeordnet ist. Die miteinander gekoppelten Drosselklappen sind um
90° gegeneinander versetzt angeordnet und mittels einer durchgehenden Einstellwelle
o miteinander verbunden. Der Ofenmantel s ist auf der Oberseite mit einem aufklappbaren
Deckel in verschlossen, der gleichzeitig als Kochplatte dient und über dem noch
ein ebenfalls aufklappbarer Zierdeckel n angeordnet ist.
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Bei Verwendung von festen Brennstoffen außer Sägemehl wird von oben
nach Öffnen der Deckel m und ya ein zylinderförmiger Einsatz i in den Ofenmantel
s eingebracht, der mit seinem Bördelflansch auf Auflagestützen k ruht und mittels
am unteren Ende befindlicher Distanzhalter j vom äußeren umgebenden Ofenmantel in
Abstand gehalten wird, so daß zwischen Mantel und Zylinder ein ringförmiger Hohlraum
r entsteht, der zur Abführung -der Heizgase dient.
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Innerhalb des Einsatzes i ist an der Oberseite ein als Verbrennungsraum
dienender Gußeinsatz a mit darunter befindlichem Rost angeordnet, der über einen
seitlichen horizontalen Brennstoffzuführungskanal b beschickt wird, zu welchem Zweck
eine Tür f ohne Luftöffnungen im Ofenmantel geöffnet wird. Der Einsatz
i ist entsprechend der Größe,des Kanals b ausgespart und mach oben
mittels einer am Gußeinsatz a angebrachten Ringscheibe d abgeschlossen. Unterhalb
des Rostes befindet sich ein kegelförmiges, nach unten sich verjüngendes Verbindungsstück
w, an dessen Unterseite ein senkrechtes zylinderförmiges Luftzuführungsrohr da angeordnet
ist. Das Ltuftzuführungsrohr h
ist nach unten über den unteren Rand des Einsatzes
hinaus verlängert, so daß es etwas oberhalb des Aschekastens endet. Die Frischluftzufuhr
erfolgt durch die Luftöffnungen der unteren Tür g. Die durch das Einführungsrohr
k geführte Frischluft wird durch die innerhalb des Einsatzes i vom Verbrennungsraum
her befindliche Wärme vorgewärmt und gelangt so unter den Rost und in den Verbrennungsraum
a.
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Wenn die untere Drosselklappe geöffnet ist, durchströmen dann die
Verbrennungsgase zwangläufig den ringförmigen Hohlraum r von oben nach unten und
gelangen somit in das Abzugsrohr. Der oberhalb des unteren Abgasstutzens endende
Einsatz i bewirkt, daß die Abgase den Ringraum r allseitigdurchströmen.
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Der Zwischenraum L zwischen Ofenmantel s und Bördelflansch des Einsatzes
i wird durch die Auflagestützen k gleichmäßig gesichert; er beträgt vorzugsweise
mindestens 4 cm und ist größer als zwischen Sägemehleinsatz und Ofenmantel. Der
äußere Durchmesser des Bördelflansches entspricht dem der mit einem Gußrand versehenen
Ringscheibe d, die zur Abdeckung des Einsatzes i .dient. Der Abstand
q des unteren Randes des Einsatzes i vom oberen Rand des Aschekastens entspricht
etwa dem Abstand des Bodens des Sägemehleinsatzes vom Aschekasten, braucht aber
nicht ,der gleiche zu sein.
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Bei dieser Ausführungsart eines Raumheiz- und Kochofens werden Schamotte,
Lehm od. dgl. überhaupt nicht verwendet.