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Straßenfertiger zum Herstellen von bituminösen Straßendecken Zum Herstellen
von Straßendecken aus bituminösem Mischgut auf dem Straßenunterbau. werden motorisch
angetriebene, als Straßenfertiger bezeichnete Geräte benutzt, die im wesentlichen
aus einem Fahrgestell, Gleisketten für die Fortbewegung und einer Stampfbohle bestehen,
die das die Decke bildende Material verteilt, verdichtet und eine ebene Decke von
gewünschter Höhe herstellt. Die Verwendung von Gleisketten hat den Vorteil, daß
Unebenheiten des Straßenunterbaues sich nicht merkbar auf die Lage der Stampfbohle
auswirken können, so daß Unebenheiten im Straßenunterbau ausgeglichen werden.
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Bei bekannten Geräten dieser Art trägt das Fahrgestell, an dem die
Gleisketten befestigt sind, außer dem Motor eine Wanne zur Aufnahme des bituminösen
Mischgutes. Dieses wird zwischen den Gleisketten der Stampfbohle und seitlich an
der Stampfbohle, vorbei durch Fördereinrichtungen Hilfsrichtscheiten zugeführt,
die über die Breite der Stampfbohle -und der Gleisketten hinausragen. Die Fördereinrichtungen
bilden einen Teil des mit dem Fahrgestell gekuppelten Gerätes. Bei dieser Ausbildung
des Fertigers ist die Arbeitsbreite unabhängig von der Breite des Fahrgestells bzw.
des Abstandes zwischen den Gleisketten, ddr, aus Transportgründen zwischen den Außenseiten
der Gleisketten gemessen, 2,5 m nicht übersteigen darf. Die Breite der Stampfbohle
und der zusätzlichen Richtscheite kann so gewählt werden, daß die üblichen Straßenbreiten
bis zu 7 m in zwei Arbeitsgängen hergestellt werden können. Das ist wichtig,
weil die Straßendecken möglichst nur eine in der Mitte angeordnete Längsnaht aufweisen
sollen.
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Ein Fertiger der vorbesehriebenen Art ist aber teuer in der Herstellung.
Er weist einen Behälter für das Mischgut und zusätzliche Einrichtungen zum Verteilen
des aus dem Behälter der Stampfbohle und den Hilfsrichtscheiten zuführenden Mischgutes
auf, und der Antrieb der Verteilereinrichtung erfolgt durch den auf dem Fahrgestell
befestigten Motor. Die Kosten derartiger Straßenfertiger sind daher höher als die
für Straßenfertiger, bei denen die Stampfbohle zwischen den Gleisketten, etwa in
deren Mitte, und auf der Innenseite der Gleisketten die Breite des je-
weils
herzustellenden Deckenstreifens begrenzende Führungsbleche angeordnet sind. Das
Material wird bei diesen Geräten nicht auf den Fertiger mitgeführt, sondern zwischen
den Gleisketten vor die Stampfbohle geworfen. Ein Zerlegen der Geräte für den Transport
ist nicht erforderlich, da keine über- die Gleisketten seitlich vorstehenden Teile
vorhanden sind. Der Nachteil dieser Fertiger ist es aber, daß die Breite des herzustellenden
Deckenstreifens praktisch auf etwa 2 m beschränkt ist, so daß Straßen über 4m nicht
in zwei Arbeitsgängen hergestellt werden können. Diese Straßenfertiger sind also
dann nicht verwendbar, wenn Straßen über 4m Breite nur mit einer Längsnaht hergestellt
werden dürfen. Weiter haben sie den Nachteil, daß ein Streifen von 30 bis
40cm Breite nicht mit dem Fertiger hergestellt werden kann, weil in diesem Bereich
die Gleisketten laufen. Diese Streifen müssen daher später von Hand hergestellt
werden. Dies ist umständlich und erfordert einen hohen Zeitaufwand, und die Streifen
lassen sich nicht mit der Ebenflächigkeit, mit der sie vom Fertiger hergestellt
werden, ausführen.
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Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger zum Herstellen von bituminösen
Straßendecken, der mit Gleisketten versehen ist und eine zwischen diesen angeordnete
Stampfbohle und je einen hinter den Gleisketten angeordneten seitlichen Schleppverteiler
aufweist, und bezweckt, daß mit diesem Straßenfertiger auch Straßendecken größerer
Breite als 4 m mit nur einer Längsnaht einschließlich der seitlichen Laufstreifen
der Gleisketten hergestellt werden können, so daß auch diese Streifen nicht mit
der Hand hergestellt zu werden brauchen. Erfindungsgemäß ist der Fertiger so ausgebildet,
daß die lösbar und in an sich bekannter Weise höhenverschwenkbar mit dem Fertiger
verbundenen Schleppverteiler aus je einem vorzugsweise U -förmigen
Blechrahrnen und einem die Schenkel dieses Blechrahmens verbindenden Leitblech bestehen,
durch welches neben die Gleisketten in die Bahn des Schleppverteilers geworfenes
Material über die Breite des Schleppverteilers ausgebreitet wird. Vorzugsweise sind
die Schleppverteiler dabei an einem quer zum Fahrzeug an der Rückseite des Fahrgestells
angeordneten Rohr befestigt, das mit dem Fahrgestell lösbar verbunden ist. Zweckmäßfig
sind die Schleppverteiler in an sich bekannter Weise auf dem von der Stampfbohle
bereits hergestellten Deckenstreifen geführt
und in ebenfalls an
sich bekannter Wei,3e mit Gleitkufen oder Führungsrollen sowie mit Rüttlern versehen.
Damit ist ein einfaches und billiges Gerät geschaffen, das sich leicht transportieren
läßt und besonders auch für kleinere Baustellen geeignet k-,t.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt Abb. 1 die Seitenansicht und Abb. 2 eine Draufsicht eines
Straßenfertigers mit Schleppverteilern gemäß der Erfindung, wobei von dem an sich
bekannten Fertiger nur die Hauptteile schematisch dargestellt sind.
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In der Zeichnung bezeichnet 1 den Rahmen des Fahrgestells des
Fertigers. Auf diesem Rahmen ist der Antriebsniotor2, in der Regel eine Brennkraftmaschine,
befestigt. durch den die Gleisketten 8 und 9
angetrieben werden.
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An den Innenseiten der Gleisketten sind Führungsbleche 13 und
14 am Gleiskettenträger befestigt, welche die Breite des auszubringenden Deckenstreifens
begrenzen. Die Bleche schließen mit der Stampfbohle 12 ab, die ebenfalls vorn Motor
2 angetrieben wird.
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Am Rahmen 1 sind Tragbleche 15 für ein Rohr
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mit Schrauben 17 befestigt. Auf jedem Ende des Rohres
16 ist ein Schleppverteiler 18 bzw. 19
schwenkbar gelagert.
jeder Schleppverteiler besteht aus einem U-förmigen Blechrahmen, dessen Schenkel
mit 20, 21 und dessen Rückwand mit 22 bezeichnet sind. Die Schenkel sind mit einem
Rohr 23 verschweißt und tragen an den freien Enden Lager 24 für das Rohr
16. An dem innenliegenden Schenkel 21 jedes Verteilers sind ein Gleitschuh
25 und ein Abstreifblech 26 angeschweißt. Beide Schenkel sind durch
ein geknicktes Leitblech 27 verbunden, das den Kasten in zwei Räume unterteilt.
Das Blech 27 endet oberhalb der Unterkante de-, Blechrahmens und dient zur
Grobverteilung des für die Schleppverteiler neben die Gleisketten geworfenen Materials.
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Die Arbeitsweise beim Herstellen der Decke ist folgende: Der Fertiger
läuft mit seinen Gleisketten 8, 9 auf dem Unterbau 28 der Straße. Das die
Straßendecke bildende Material 29 wird, wie üblich, zwischen den Gleisketten
8, 9 vor der Stampfbohle 12 des Fertigers aufgeschüttet, die dieses zu dem
mit 30
bezeichneten Deckenstreifen ausbreitet und verdichtet. 7wischen den
Gleisketten stehen, wie ebenfalls üblich, ein bis zwei Leute, die die Grobverteilung
des Materials vornehmen. Diese Leute werfen nun gleichzeitig mit 31 bezeichnete
Teile des Materials nach außen neben die beiden Gleisketten, wie dies in Abb. 2
angedeutet ist. Das Material 31 gelangt in die Schleppverteiler
18, 19, in denen die Leitbleche 27 die Aufgabe haben, das Material
auch in dem Raum, der hinter den Gleisketten liegt, zu bringen. Die endgültige,
gleichmäßige Verteilung des Materials wird durch die Rückwände 22 der Verteiler
18, 19 bewirkt. Die fertigen Deckenteile 32 schließen sich nahtlos
den Deckenstreifen 30 an und haben auch die gleiche Höhe, da die Schleppverteiler
auf dem bereits fertigen Deckenstreifen 30 geführt werden. Der Anschluß erfolgt
nahtlos, da die Bindefähigkeit des den Deckenstreifen 30 bildenden Materials
noch die gleiche ist.
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Mit dem Schleppverteiler können an sich bekannte Rüttler verbunden
sein, die beispielsweise von mit den Verteilern laufenden Rollen über Exzenterscheiben
angetrieben werden. Die Rückwände 22 können so als Stampfbohlen ausgebildet werden,
die die Deckenteile 32 in der gleichen Weise verdichten wie die Stampfbohle
12 den Deckenstreifen.