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Straßenfertiger Die Erfindung bezieht sich auf einen Straßenfertiger
zum nivellierten Einbau von Trag- und Deckschichten, mit einem sich über Fahrwerke
am Boden abstützenden Tragrahmen zur Aufnahme eines Vorratsbehälters, eines Verteilers
und einer Glättbohle.
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Es sind Straßenfertiger bekannt, die aus einem sich über Raupen oder
luftbereifte Räder auf dem Boden abstützenden Tragrahmen bestehen, auf dem ein Vorratsbehälter
zur Aufnahme des zu verlegenden Materials angeordnet ist. Im Bodenbereich des Vorratsbehälters
verläuft mindestens ein stufenlos regelbares Förderband, mittels dem das Einbaumaterial
zu einer quer zum Tragrahmen des Straßenfertigers verlaufenden Verteilerschnecke
transportiert wird, die ihrerseits das Einbaumaterial annähernd gleichmäßig über
den Pahrbahn-Untergrund verteilt. Hinter. dieser Verteilerschnecke ist an zwei am
Tragrahmen befestigten Kragarmen eine bedarfsweise beheizbare und mit einer Vibrationseinrichtung
versehene Glättbohle aufgehängt, mittels der einerseits das überschüssige Einbaumaterial
abgestreift und andererseits das verbleibende Mischgut verdichtet und geglättet
wird. Ein derartiger Straßenfertiger ist auf eine vorgegebene Grund-Fertigungsbreite
ausgelegt, die durch Anbringen von Verbreiterungsteilen an die Glättbohle und durch
Verlängerung der Verteilerschnecke vergrößert werden kann. Dies kann jedoch nur
während des Stillstandes des Fertigers erfolgen. Für das Vergrößern und das anschließende
Verkleinern der Fertigungsbreite ist ein verhältnismäßig hoher,
die
Einbauleistung beeinrXchtigenler Zeitaufwand erforderlich. Die Breite des Material-Vorratsbehälters
bleibt dabei jedoch erhalten, was eine hohe Leistung der Verteilerschnekke notwendig
macht, ohne daß immer eine ausreichende Einbaumaterial-Menge an den Fahrbahnrändern
sichergestellt ist. Auch für den Transport des Einbaumaterials von dem Vorratsbehälter
zu der Verteilersohnecke muß ein verhältnismäßig hoher maschinentechnischer Aufwand
getrieben werden. Unabhängig davon ist ein solcher Straßenfertiger für den Einbau
von Gußasphalt ungeeignet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger
zu schaffen, der bei geringstem Aufwand universell einsetzbar ist und dessen Einbaubreite
stufenlos und bedarfsweise während des Einbauvorganges verändert werden kann. Zur
Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Straßenfertiger mit einem sich über Pahrwerke
am Boden abstützenden Tragrahmen zur Aufnahme eines Vorratsbehälters, eines Verteilers
und einer Glättbohle vorgeschlagen, daß der Tragrahmen aus zwei über Führungsrohre
gegeneinander verstellbaren Seitenwangen, an deren Enden sich je ein Fahrwerk höhenverstellbar
und gelenkig anschließt, gebildet ist, daß die Führungsrohre zwei gegeneinander
versetzte, verschiebbare Glättbohlen und eine Plattform für qine hntriebs- und Steuereinheit
tragen und daß der Vorratsbehälter, dessen Vorder- und Rückwand sich an den hrungsrohren
überlappend verschiebbar abstützen, durch die Seitenwangen begrenzt ist und in einen
verstellbare Seitenwände aufweisenden Verteilerkasten übergeht. Durch Auseinander-
oder Zusammenschieben der Seitenwangen wird sowohl die zweiteilige Glättbohle als
auch der Vorratsbehälter und der Verteilerkasten stufenlos verstellt. Im Hinblick
darauf, daß sich der Vorratsbehälter und der Verteilerkasten gleichmäßig mit der
Glättbohle in ihrer Breite bzw. Länge verändern, ist eine besondere Verteilung des
Einbaumaterials nicht mehr notwendig, Die Anordnung des Vorratsbehälters direkt
über dem Verteilerkasten, der seine Länge weitgehend mit der Einstellung der Seitenwangen
verändert, erspart ein besonderes Transportband. Die vier getrennten Fahrwerke,
die getrennt voneinander und in Abhängigkeit von einer an sich bekannten Nivelliereinrichtung
höheneinstellbar
sind, ermöglicen es die beiden hinteren Pahrwerke
bereits auf der verlegten Trag- oder Deckschicht fahren zu lassen.
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Dabei sind die Glättbohlen an tragrohres befestigt, die in getrennten,
mit einem Außenrohr der Führungsrohre verbundenen Schlitsrohr geführt sind. Dies
ermöglicht das Auseinander- und Zusammenschieben der beiden Glättbohlen unabhangig
von der Yerstellung der Seitenwangen. Weiterhin sind die Glättbohlen gelenkig und
höheneinstellbar an den Tragrohren befestigt, wodurch sich dieselben in ihrer Grundstellung
in jeder beliebigen Neigung, auch mit Dachneigung, einstellen lassen Zur Verstellung
der Seitenwangen sind zwischen denselben eine destens zwei im Gleichlauf betreibbare
Antriebe angeordnet, die beispielsweise als hydraulisch beaufschlagbare Kolben-Zylindereinheit
ausgebildet sind. Ferner sind die Fahrwerke über Schwenkarme an den Seitenwangen
angelenkt. Diese Schwenkarme ermöglichen eine einfache, der Fahrtrichtung entsprechende
Einstellung der Fahrwerke. Zur Ausführung dieser Schwenkbewegung sind mindestens
die in Fahrtrichtung vorne liegenden Schwenkarme mit einem Verstellantrieb ausgerüstet.
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Mindestens die in Fahrtrichtung vorne liegenden Fahrwerke sind mit
einem Fahrantrieb ausgerüstet, der beispielsweise als Hydromotor ausgebildet ist.
Weiterhin können die Seitenwände des Verteilerkastens mit fliegend gelagerten Verteilerschnekken
ausgerüstet sein, die insbesondere dann erforderlich sind, wenn die Einbaubreite
größer als die Breite bzw0 Länge des Vorratsbehälters ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 eine Aufrißdarstellung
eines Straßenfertigers gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine Drau
siebt auf de,l Fertiger der Fig. 1.
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Der in der Zeichnung dargestellte Straßenfertiger 1 besteht aus zwei
mit Abstand voneinander angeordneten Seitenwangen 2, 3, die sich annähernd über
die gesamte Länge des Fertigers 1 erstrecken und an ihren Enden scharnierartig angelenkte
Arme 4, 5 tragen; Die Seitenwangen 2, 3 sind entweder massiv oder aus zwei mit Abstand
miteinander verbundenen Stahlplatten in bekannter Weise gefertigt. Die Arme 4, 5
haben, wie in Fig. 2 angedeutet, nach beiden Seiten einen Schwenkbereich von etwa
90°, wobei zur Durchführung der Schwenkbewegung zumindest die Arme 4 mit einem an
sich bekannten, in der Zeichnung nicht dargestellten, beispielsweise hydraulisch
beaufschlagbaren Antrieb ausgerüstet sind.
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An ihrem freien Ende sind die Arme 4, 5 mit dem Zylinder 6 einer Kolben-Zylindereinheit
7 verbunden, an deren Kolben 8 jeweils ein Gabelkopf 9 befestigt ist. Jeder Gabelkopf
9 nimmt eine als Rahmen ausgebildete Wippe 10 auf, in der in diesem Ausführungsbeispiel
zwei luftbereifte Räder ii aufgehängt sind, die beide von einem stufenlos regelbaren
Hydraulikmotor 12, der an der Wippe 10 auf der Achse der vorderen Räder 11 angeflanscht
ist, angetrieben werden. Das hintere Rad ii ist dabei über-eine Rollenkette mit
dem vorderen Rad il antriebsmäßig verbunden0 In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles
ist es möglich, die Wippen 10 mit den Rädern 11 durch Raupenfahrwerke zu ersetzen,
die ebenfalls von einem Hydromotor angetrieben werden. Durch Verschwenken der 4,
5 werden also die Fahrwerke 10, 11, 12 geschwenkt, so daß ein Kurvenfahren oder
ein Fahren rechtwinklig zur Längsachse der Seitenwangen möglich ist. Die Kolben-Zylindereinheiten
7 übernehmen hier die Höheneinstellung des Straßenfertigers, die in Abhängigkeit
einer an sich bekannten Nivelliereinrichtung erfolgen kann0 Die beiden Seitenwangen
2, 3, sind in diesem Ausführungsbeispiel über vier Führungsrohre 13, 14, 15, 16
miteinander verbunden, wobei die Führungsrohre 13, 14 kreisförmigen und die Führungsrohre
15, 16 rechteckigen Querschnitt besitzen, Jedes
Führungsrohr 13,
14 besteht dabei aus einem äußeren Rohr 13 a, 14a und einem inneren Rohr 13 b, 14
b9 die in an sich bekannter Weise ineinander verschiebbar gehalten sind. Das Außenrohr
13 a und das Innenrohr 14 b sind in diesem Ausführungsbeispiel in entsprechende
Bohrungen der Seitenwange 2 eingesetzt und mit derselben verschweißt, während das
Innenrohr 13 b und das Außenrohr 14 in gleicher Weise mit der Seitenwange 5 verbunden
sind.
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Auch die beiden Führungsrohre 15, 16 bestehen aus einem äußeren Rohr
15 a, 16 a und einem inneren Rohr 15 b, 16 b, digebenfalls ineinander verschiebbar
gehalten sind. Das Außenrohr 16 a und das Innenrohr 15 b sind dabei nahe dem an
dem Arm 4 befestigten Fahrwerk 10, 11, 12 unterhalb der Seitenwange 2 angeschweißt,
während das Außenrohr 15 a und das Innenrohr 16 b in gleicher Weise an die Seitenwange
3 angeschlossen ist.
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An die beiden Außenrohre 13 a und 14 a der Führungsrohre 13, 14 ist
über Distanzstücke 17 jeweils mit Abstand parallel ein Rohr 18, 19 angeschweißt,
die die gleiche Länge wie die Außenrohre 13 a, 14 a besitzen. Das Rohr 18 ist dabei
in eine entsrechende Bohrung der Seitenwange 2 eingesteckt und mit derselben verschweißt,
während das Rohr 19 in gleicher Weise mit der Seitenwange 3 verbunden ist. Diese
Rohre 18, 19 weisen an ihrer Unterseite einen durchgehenden Längsschlitz 20 auf,
der sich auch durch die Seitenwangen 2 bzw. 3 erstreckt. In jedes der Rohre 1S,
19 ist ein Tragrohr 21, 22 eingesteckt, das eine in Längsrichtung des Tragrohres
21, 22 verlaufende Führungsleiste 23 trägt, die durch den Längsschlitz 20 der Rohre
18, 19 ragt. Die Tragrohre 21, 22 sind somit drehfest in den Rohren 18, 19 verschiebbar,
so daß sie seitlich durch die Seitenwange 2 bzw. 3 eingeschoben und über dieselben
hinausragen können. Normalerweise nehmen diese Tragrohre 21, 22 ihre in Fig. 2 gezeigte
Lage ein.
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Jeweils an den Enden der Führungsleisten 23 ist eine Konsole 24 befestigt,
wobei die beiden Konsolen 24 einer Führungsleiste 23 zur Aufnahme einer an sich
bekannten, beispielsweise mit Stampfer, Vibrator und Heizung ausgerüsteten Glättbohle
25,
26 dienen. Dabei sind nie Glättbohle 25, 26 höheneinstellbar an den Konsolen 24
befestigt, so daß dieselben unabhängig voneinander auf jede Grundneigung und in
ihrer Kombination auf ein sogenanntes Dachprofil eingestellt werden können.
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An den beiden äußeren Rohren 15 a, 16 a der rechteckigen Führungsrohre
15, 16 ist jeweils ein Blech 27, 28 befestigt.
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Diese beidedSleche 27, 28 sind durch die Führungsrohre 15, 16 voneinander
getrennt, weisen die gleiche Länge wie die Außenrohre 15 a, 16 a auf und schließen
mit der Außenkante der Seitenwangen 2, 3 ab. Dabei bilden diese Bleche 27, 28 die
Vorderwand eines Verteilerkastens 29. Mit Abstand vor der Glättbohle 25 sind an
die Seitenwangen 2, 3 sich überlappende Platten 30, 31 angeschweißt, deren Unterkanten
sich etwa in gleicher Höhe wie die Unterkanten der Bleche 27, 28 befinden und die
sich, wie aus Fig. 1 ersichtlich, bis zur Oberkante der Seitenwangen 2, 3 erstrecken,
wobei die Platten 30, 31 im Bereich der Seitenwangen 2, 3 geneigt verlaufen und
sich die Platte 31 auf dem Rohr 18 abstützt0 Unterhalb der Seitenwangen 2, 3 ist
zwischen dem Blech 27 und der Platte 30 ein Seitenteil 32 und zwischen dem Blech
28 und der Platte 31 ein Seitenteil 33 befestigt, die sich in ihrer Grundstellung
unterhalb der Seitenwangen 2, 3 befinden. Jedes Seitenteil 32, 33 ist an seinen
Enden mit zwei Blechen 34, 35 bzw. 36, 37 verbunden. Dabei sind die Bleche 34, 35
über Langlöcher an dem Blech 27 und der Platte 30 verschiebbar geführt, so daß das
Seitenteil 32 bedarfsweise über die Seitenwange 3, wie in Fig. 2 strichpunktiert
angedeutet, hinausgezogen werden kann. Auch die Bleche 36, 37 weisen je ein entsprechendes
Langloch auf, in die an dem Blech 28 und der Platte 31 befestigte Führungsstifte
eingreifen, so daß auch das Seitenteil 33 in die strichpunktierte Stellung bewegt
werden kann. Zur Verschiebung der Seitenteile 32, 33 können an sich bekannte, in
der Zeichnung nicht dargestellte Kolben-Zylindereinheiten verwendet werden.
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Die Bleche 27, 28, die unteren Teile der Platten 30, 31 und die Seitenteile
32, 33 mit den sie tragenden Blechen 34, 35
und 36, 37 bilden den
sogenannten Verteilerkasten 29, während die beiden Seitenwargsn ', 3 zusammen mit
dem oberen Teil der glatten 30, vl einen Vorratsbehäiter 40 bilden0 In den Seitenteilen
32, 33 können bedarfsweise Verteilerschnecken 58, 39 fliegend gelagert sein, die
von einem Hydromotor 41 in Drehbewegung gesetzt werden0 Diese Verteilerschnecken
38, 39 sind insbesondere dann erforderlich, wenn der Verteilerkasten 29 durch Verschiebung
der Seitenteile 32, 33 gegenüber dem Vorratsbehälter 40 verbreitert wird.
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Auf den äußeren Rohren 13 a, 14a und den Rohren 18, 19 ist eine plattform
42 verschiebbar gehalten, die zur Aufnahme eines Antriebsaggregates 43 mit Hydropumpen
und Generator sowie eines Steuerpultes 44 mit Nivelliereinrichtung dient.
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Zwischen den beiden Seitenwangen 2, 3 sind mindestens zwei im Gleichlauf
verstellbare Kolben-Zylindereinheiten 45, 46 befestigt über die die beiden Seitenwangen
2, 3 bedarfsweise stufenlos auseinander- und zusammengefahren werden können0 Über
an sich bekannte Sperrventile wird dabei die jeweilige Lage der Seitenwangen 2,
3 festgestellt bzw. arretiert. Mit dem Auseinanderfahren der Seitenwangen 2, 3 werden
einerseits der Vorratsbehälter 40 und der Verteilerkasten 29 verbreitert. Andererseits
wird dabei die Überlappung der beiden Glättbohlen 25, 26 verringert, so daß die
Fertigungsbreite dieses Straßenfertigers 1 stufenlos, auch während des Sinbauvorganges
verändert werden kann.
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Mittels eines Transportfahrzeuges wird das Einbaumaterial in den Vorratsbehälter
40 und den Verteilerkasten 29 gefüllt, Das Gewicht des Einbaumaterials stützt sich
hier zum größten Teil auf dem Fahrbahn-Untergrund ab. Durch die Platten 30, 31 wird
das vorgelegte Material abgestrichen und anschließend durch die Glättbohle 25 oder
26 verdichtet und geglättet.
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Beim Einbau von Beton kann hinter der Glättbohle 26 ein Schlichtabstreifer
angebaut werden, während beim Einbau von Gußasphalt dieser Raum mit einem Splitt-Streugerät
und einer Riffelwalze ausgefüllt wird. Durch Anschließen von Verbreiterungsteilen
können die Glättbohlen 25, 26 bedarfsweise und unabhangig von einem Auseinanderfahren
der Seitenwangen 2, 3 verlängert werden0