DE1069387B - Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid-Pol'ymeren und -Mischpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid-Pol'ymeren und -MischpolymerenInfo
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Description
DEUTSCHES
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid sowie seiner Gemische mit
mischpolymerisierbaren Verbindungen zu Polymerisaten, die sich insbesondere zur Verwendung in Piastisolen
eignen.
Es ist bekannt, Suspensionen von Polymeren durch Polymerisieren von Vinylchlorid allein oder zusammen
mit anderen polymerisierbaren Monomeren in Wasser in Gegenwart von Dispergierhilfsmitteln und wasserunlöslichen
Katalysatoren unter Rühren herzustellen. Dabei werden Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 50
bis 200 μ erhalten, die man durch Absaugen leicht vom Wasser, worin sie dispergiert sind, abtrennen kann, die
aber für eine Weiterverarbeitung auf Piastisole zu grob sind. Auch die durch Polymerisation in Gegenwart von
wasserlöslichen Katalysatoren und in Abwesenheit von Dispergiermitteln sowie die in Gegenwart von Redoxkatalysatoren,
Emulgiermitteln und Calciumsalzen gewonnenen Perlpolymerisate sind nicht für eine Verwendung
in Plastisolen geeignet, da sie ebenfalls zu grob sind.
Es ist weiterhin bekannt, Vinylchlorid nach dem Emulsionsverfahren mit wasserlöslichen Katalysatoren
bei Gegenwart von Emulgatoren zu polymerisieren, wobei man wäßrige Dispersionen des Polymerisates mit
Teilchengrößen von etwa 0,1 μ erhält. Diese Dispersionen lassen sich ohne vorherige Koagulation nicht durch
Absaugen oder Schleudern verarbeiten, vielmehr geschieht ihre Aufarbeitung meistens durch Sprühtrocknung,
wobei die Polymerisationshilfsstoffe im Produkt verbleiben.
Für die Verwendung in Plastisolen sind derartige Polymerisate wegen ihrer zu kleinen Teilchengröße
wenig geeignet. Eine nachträgliche Vergrößerung der Teilchen während der Trocknung ist zwar möglich,
wodurch die Plastisoleigenschaften besser werden. Bei der Verarbeitung solcher Pasten stört aber die erforderliche
Reifung und Mahlung, die die Kapazität eines Verarbeitungsbetriebes herabsetzt. Außerdem stört bei
der Verarbeitung, z. B. beim Bestreichen von Geweben mit diesen Plastisolen, der langsame Verlauf solcher
Striche.
Verschiedene Verfahren sind vorgeschlagen worden, die Latex-Teilchengröße zu erhöhen, so z. B. durch
Beginn der Polymerisation ohne Emulgator oder durch Verwendung von Keimlatex. Derartige Polymerisate
sind für die Verwendung in Plastisolen besser geeignet, jedoch lassen sich ihre wäßrigen Dispersionen ebenfalls
ohne Koagulation nicht durch Absaugen oder Schleudern vom größten Teil des Wassers abtrennen.
Es sind zwar schließlich Verfahren bekanntgeworden, wonach man durch Polymerisieren in wäßriger Dispersion
auch in Gegenwart von wasserlöslichen Katalysatoren bei Verwendung von Polyvinylazetat als Dispergiermittel
oder Anwendung einer Kombination von üblichen Emul-Verfahren zur Herstellung
von Vinylchlorid-Polymeren
und -Mischpolymeren
Anmelder:
Wacker-Chemie G.m.b.H.,
München 22, Prinzregentenstr. 22
München 22, Prinzregentenstr. 22
Dr. Eduard Enk, Dr. Herbert Reinecke,
Burghausen (Obb.),
und Eduard Kurz, Stockach bei Marktl/Inn,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
gatoren und Teilfettsäureestern mehrwertiger Alkohole, Sulfamiden von Paraffinkohlenwasserstoffen oder Fettalkoholen
Polyvinylchlorid in einer zur Verarbeitung auf Plastisole geeigneten Teilchengröße erhalten kann; diesen
Polyvinylchloridsorten haftet jedoch der gleiche Nachteil an, den alle in Gegenwart wasserlöslicher Katalysatoren
hergestellten Vinylchloridpolymeren besitzen: Sie weisen eine geringere Wärmebeständigkeit auf als diejenigen,
die in Gegenwart von wasserunlöslichen Katalysatoren gewonnen wurden, abgesehen davon, daß sie außerdem
in geringerer Raumzeitausbeute erhältlich sind.
Es bedeutete daher einen beträchtlichen Fortschritt, als ein Verfahren zur Herstellung von zur Weiterverarbeitung
auf Plastisole geeignetem Polyvinylchlorid bekannt wurde, wonach eine Ansatzmischung, bestehend
aus Monomeren!, öllöslichem Katalysator, Dispergierhilfsmitteln und sonstigen Polymerisationshilfsstoffen,
die vor der Polymerisation durch lebhafte mechanische Bearbeitung in Wasser zu einer stabilen Dispersion
homogenisiert wurden, polymerisiert, dann einer Wärmebehandlung unterzogen und anschließend koaguliert wird.
Damit stand der Technik zwar ein Verfahren zur Verfügung, das es ermöglichte, wärmebeständiges, zur
Weiterverarbeitung auf Plastisole geeignetes Polyvinylchlorid in Gegenwart öllöslicher Katalysatoren herzustellen;
diesem Verfahren haftete jedoch noch der Xachteil an, daß die Polymerdispersionen erst nach zwei
weiteren Arbeitsstufen vom Wasser durch Schleudern oder Abnutschen getrennt werden konnten.
Es wurde nun gefunden, daß eine Isolierung der Vinylchlorid-Polymerisate
und -Mischpolymerisate mit überwiegendem Gehalt, vorzugsweise einem solchen von über
60 0Z0, an Vinylchlorid aus den wäßrigen Dispersionen,
909 649.443
die durch mechanische Homogenisierung einer aus Vinylchlorid bzw. dessen Gemisch mit anderen polymerisierbaren
Verbindungen, Wasser, Netzmittel und monomerenlöslichem Katalysator bestehenden Ansatzmischung
und anschließende Polymerisation hergestellt werden, ohne Wärmenachbehandlung und ohne Koagulation
durch einfaches Schleudern oder Absaugen der erhaltenen Dispersionen dann möglich ist, wenn die mechanische
Homogenisierung vor der Polymerisation so bemessen wird, daß die Monomerendispersion beim Stehenlassen
einen geringen Anteil des Monomeren auf ihrer Oberfläche absondert.
Die mechanische Homogenisierung der Ansatzmischungen
kann ausgeführt werden, indem man eine Scherkraft auf sie einwirken läßt. Eine große Anzahl geeigneter
Apparate ist hierfür geeignet, z. B. Kolloidmühlen, schnellaufende Pumpen, Vibrationsrührer, Ultraschallgeräte
sowie schncllaufende Rührer, die die Ansatzmischung auf Prallflächen schleudern. Pol3"merisiert man
in üblicher Weise völlig homogenisierte Mischungen, so werden Dispersionen der Polymeren im Wasser erhalten,
die sich, wie vorher beschrieben, schlecht durch Schleudern oder Absaugen aufarbeiten lassen. Wird dagegen
die mechanische Homogenisierung erfindungsgemäß nur unvollkommen durchgeführt, so entstehen nach der
Polymerisation Dispersionen, die durch Schleudern oder Absaugen vom größten Teil des Wassers und der PoIymerisationshilfsstoffe
befreit werden können.
Die unvollkommene Homogenisierung wird so durchgeführt, daß die Einwirkung der mechanischen Kraft
auf die Ansatzmischung vor der Polymerisation nur kurze Zeit stattfindet. Hierbei wird die mechanische
Einwirkung so bemessen, daß die entstehende Dispersion des Monomeren in der wäßrigen Phase beim Stehenlassen
einen geringen Teil des Monomeren auf seiner Oberfläche absondert. Dieser Monomerenanteil kann abgezogen und
für weitere Ansätze erneut eingesetzt werden. Wird das sich beim Stehen des Homogenisates abscheidende Vinylchlorid
nicht vor der Polymerisation entfernt, so schwimmt nach der Polymerisation als zusammenhängende Schicht
auf der Dispersion ein Polymerisat in Blockform, das für Plastisolzwecke ungeeignet ist.
Die unvollkommene Homogenisierung wird unterstützt von einer so geringen Emulgatormenge, die gerade ausreicht,
um eine weitgehende Trennung des Monomeren vom Wasser zu verhindern. Als Emulgator können einer
oder mehrere der gebräuchlichen Emulgatoren verwendet werden, z. B. Alkalisalze von Fettsäuren, wie Laurinsäure
oder Palmitinsäure, und von sauren Fettalkoholschwefelsäureestern, Paraffinsulfonate, Salze der Dialkylsulfobernsteinsäure,
Salze von Alkylnaphthalinsulfosäuren, Laurylpyridiniumhydrochlorid, Teilfettsäureester
mehrwertiger Alkohole, wie Sorbitmonopalmitat. Teilfettsäureester mehrwertiger Alkohole, insbesondere in
Kombination mit Salzen von Fettsäuren, wie Ammoniumlaurat, sind für das erfindungsgemäße Verfahren besonders
geeignet.
Es ergab sich ferner, daß gerade Salze epoxygruppenhaltiger
Fettsäuren, wie Ammoniumepoxystcarat, die Homogenisierung erleichtern. Bei Gegenwart von Ammoniumstearat
oder -palmitat läßt sich nämlich Vinylchlorid in Wasser schwer homogenisieren, bei Gegenwart
von Ammoniumepoxystearat dagegen leicht. Vorteilhaft wird zusätzlich ein Teilfettsäureester mehrwertiger
Alkohole, wie Sorbitmonopalmitat, verwendet. Infolge von Epoxygruppen besitzen die erhaltenen Polymerisate
erhöhte Wärmestabilffäf." ·
Als Katalysator kommen erfindungsgemäß im Monomeren lösliche Katalysatoren, wie Benzoylperoxyd oder
Laurylperoxyd, in Frage. Auch Kombinationen von Peroxyden, wie Laurylperoxyd mit 2,4-Dichlorbenzo3rlperoxyd,
können verwendet werden. Vorteilhafterweise wird Laurylperoxyd eingesetzt.
Die Polymerisation der durch unvollkommene Homogenisierung erhaltenen Monomerenemulsion kann nach
den üblichen Methoden durchgeführt werden. Zweckmäßigerweise wird die Polymerisation ohne Rühren
durchgeführt. Auf diese Art können Polymerisatdispersionen mit einem so hohen Festgehalt wie 50% mühelos
ίο hergestellt werden. Damit die Polymerisationswännc
ohne Schwierigkeit abgeführt werden kann, sind kleinere Schichtstärken in den Polymerisationsapparaturen, z. B.
5 bis 50 cm 0, empfehlenswert. Das Diagramm I zeigt die Viskosität (cP) von Piastisolen aus 2 Teilen erfindungsgemäß
hergestelltem Polyvinylchlorid und 1 Teil Äthylhexylphthalat in Abhängigkeit von derBelastung(g),
gemessen bei 25° C mit der Viskowaage nach Höppler und Sondermeßkörper 3. Die ausgezeichneten Kurven d
und c2 geben die Viskosität 2 Stunden nach dem Anmischen, die gestrichelten Kurven dl und d2 nach
24stündiger Alterung des Plastisols bei 40rC, ebenfalls
bei 250C gemessen, an, wobei die Kurven el und dl
die ohne Rühren und die Kurven c2 und d2 die unter Rühren hergestellten Polymeren betreffen.
Infolge der unvollkommenen Homogenisierung und geringen Emulgatormenge entstehen erfindungsgemäß
große Latexteilchen; die erhaltenen Polymerendispersionen neigen daher zum Absitzen und sind, besonders
bei hohem Festgehalt, wenig rührstabil. Diese geringe Rührstabilität der Polymerisatdispersionen kann dazu
benutzt werden, um die feindisperse Dispersion in eine grobdisperse überzuführen. Hierzu wird sie bei Gegenwart
von Vinylchlorid, vorteilhaft gegen Ende der Polymerisation, gerührt. Durch diese Behandlung entstehen
Polymerisatteilchen der Größe von etwa 10 bis 60 μ. Die durch die unvollkommene Homogenisierung und
anschließende Polymerisation erhaltenen Polymerisatdispersionen können durch Schleudern auf Zentrifugen
oder durch Absaugen auf Nutschen, Saugfiltem oder ähnlichen Vorrichtungen, insbesondere überraschend
schnell gerade auf Druckfiltern, vorteilhaft in Kombination mit Vakuum, aufgearbeitet werden. Die Dispersionen
benötigen nämlich zum Absaugen, wenn nur Vakuum einwirkt, verhältnismäßig lange Zeit zur Aufarbeitung.
Unerwarteterweise stellte es sich heraus, daß die Verwendung von Druck allein oder gleichzeitig von
Druck und Vakuum viel schneller eine Abtrennung des größten Teiles des Wassers der Dispersion erlaubt, als
angenommen werden konnte. So verhalten sich die Absaugzeiten wie 8:1, wenn bei gleicher Nutschengröße
nur mit Vakuum von 20 mm Hg und zum Vergleich mit dem gleichen Vakuum und Druck von 1 atü auf die
Nutsche gearbeitet wurde. Die Aufarbeitung kann z. B. bei Anwendung von kontinuierlichen Druck-Saugfiltern
auch fortlaufend gestaltet werden.
Die erfindungsgemäß gewonnenen Filterkuchen können durch Auswaschen noch weiter gereinigt werden. Durch
Waschen auf den Filterapparaten können die Reste an Polymerisationshilfsstoffen entfernt oder durch chemische
Umsetzung unschädlich gemacht werden. Die auf diese Weise aufbereiteten Polymerisate sind insbesondere weitgehend
von Emulgatoren befreit. Durch Waschung mit erdalkalihaltigem Wasser werden Reste der oberflächenaktiven
Alkali- bzw. Ammoniumsalze in Erdalkalisalze übergeführt; im Produkt liegt dann kein ionogener
Emulgator mehr vor. Auch ist es möglich, z. B. das Ammonlaurat in Barium-Cadmiumlaurat, das als Wärmestabilisator
für Polyvinylchlorid bekannt ist, überzuführen. Auf diese Weise ist es möglich, durch Aufgabe
von beispielsweise Wärme- oder Lichtstabilisatoren auf
die Filterapparate gewünschte Verbesserungen im Endprodukt zu erzielen.
Die erhaltenen Polymerisate weisen einen sehr geringen Feuchtigkeitsgehalt auf, z.B. einen solchen von 2O0I0.
Sie können nach einer der bekannten Methoden getrocknet werden, z. B. mittels Tellertrocknern, Trommeltrocknern
oder Stromtrocknern. Auch eine Redispergierung in Wasser und anschließende Trocknung im Sprühtrockner
ist möglich. Die erhaltenen Dispersionen können auch ohne Entfernung der Polymerisationshilfsstoffe direkt
getrocknet werden, z. B. mittels Zerstäubungstrocknern. Die erhaltenen Piastisole zeigen niedere Viskosität und
ein für die Plastisolverarbeitung günstiges rheologisches Verhalten. Die Plastisole weisen beim Lagern nur einen
sehr geringen Anstieg der Viskosität auf.
Das Diagramm II zeigt die Abhängigkeit der Plastisolviskosität (cP) von der Belastung (g) bei einem Verhältnis
von 2 Teilen Polyvinylchlorid zu 1 Teil Athylhexylphthalat.
Gemessen wurde die Viskosität mit der Viskosiwaage nach Höppler in Verbindung mit Sondermeßkörper3bei25°C.
Zum Vergleich wurden in Kurven δΐ und 02 die Viskositäten der nach dem Verfahren der
Erfindung bereiteten und in Kurve al und al diejenigen
der gleich zusammengesetzten handelsüblichen Plastisol-Polyvinylchloride aufgezeichnet.
Die Änderung der Viskosität der beiden Vergleichsprodukte beim Lagern zeigt das Diagramm III. Die
Viskosität wurde hier ebenfalls bei 250C mit der Viskowaage
nach Höppler mit Sondermeßkörper 3, nach Alterung der Plastisole 24 Stunden bei 400C gemessen.
Diese Alterung entspricht etwa einer Lagerung bei Raumtemperatur (15 bis 250C) von einem Jahr.
Das Diagramm IV zeigt die Änderung der Pastenviskosität beim Lagern bei Raumtemperatur von 20
bis 25°C. Verglichen wurden in gleicher Weise die Plastisolviskositäten von handelsüblichen (Kurve V)
Plastisolpolymerisaten von Vinylchlorid mit einem entsprechenden Polymerisat gemäß der Erfindung (Kurve d).
Verwendet wurden wie zuvor jeweils 2 Teile Polymerisat und 1 Teil Äthylhexylphthalat. Die Viskositäten wurden
bei 250C mit der Viskowaage nach Höppler in Verbindung mit Sondermeßkörper 3 gemessen.
In einem V2A-plattierten Rührgefäß von 400 1 Inhalt, das vorher durch Evakuieren oder Spülen mit Stickstoff
sauerstofffrei gemacht wurde, befindet sich ein Gemisch von 150 kg ionenfreiem Wasser, 150 kg Vinylchlorid,
0,75 kg Natriumlaurylsulfat und 0,15 kg Laurylperoxyd. Das Gemisch wird mittels einer Kreiselpumpe, die sich
mit 3000 U/min dreht und gegen einen Druck von 3 atü 10 m3/h fördert, 45 Minuten lang umgepumpt, wobei
der Blattrührer des Gefäßes sich mit 60 U/min dreht. Dann werden Pumpe und Rührer abgestellt und nach
30 Minuten der geringe Anteil Vinylchlorid, der sich auf der Oberfläche abgesondert hat und ein Gewicht von
10 kg besitzt, abgezogen. Der Autoklav wird nun ohne Rührung auf 500C erwärmt und nach 25 Stunden entspannt.
Er enthält eine wäßrige PVC-Dispersion mit 45 °/0 Festgehalt und der Dichte 1,150. Die Dispersion
saugt man auf einer Nutsche bsi einem Vakuum von 50 mm Hg ab. Bei einer Filterkuchenstärke von 5 cm
beträgt die Absaugzeit 8 Stunden. Der Filterkuchen mit etwa 210Z0 Feuchtigkeit wird nun auf Tassen im Warmluftstrom
von 40" C getrocknet und das Trockengut durch ein 0,5-mm-Sieb gesiebt. Man erhält ein PVC
vom K-Wert 70, welches sich leicht in Äthylhexylphthalat dispergieren läßt. Die dabei entstehende Paste
zeigt, wenn 4 Teile PVC mit 2 Teilen Äthylhexylphthalat vermischt werden, eine Viskosität von lOOOO cP, gemessen
bei 250C mit der Viskowaage nach Höppler und Sondermeßkörp3r 3 bei einer Belastung von 70 g,
die nach 24stündiger Alterung "bei-4O0C auf 1700OcP
angestiegen war.
Wird das Umpumpen der Ansatzmischung nicht 45, sondern 90 Minuten durchgeführt, so entsteht eine
Monomerenemulsion, die beim Stehen keine Vinylchloridschicht an ihrer Oberfläche absondert und nach der
Polymerisation eine PVC-Dispsrsion liefert, die sich in
ίο betrieblich brauchbaren Zeiten nicht auf Nutschen
absaugen läßt; bei einem Vakuum von 50 mm Hg war sie nach 100 Stunden Absaugzeit noch nicht abgesaugt.
Das nach Trocknung erhaltene PVC wurde in Äthylhexylphthalat dispergiert. Die Paste aus 4 Teilen PVC
und 2 Teilen Äthylhexylphthalat zeigte eine Viskosität von 15000 cP und nach der Wärmealterung 24 Stunden
bei 400C eine Viskosität von 100000 cP.
Eine Mischung von 150 kg ionenfreiem Wasser, 200 kg Vinylchlorid, 1,5 kg Sorbitmonopalmitat, 0,4 kg Ammoniumlaurat
und 0,2 kg Laurylperoxyd wird nach Beispiel 1 homogenisiert. Nach 15 Minuten Stehen haben
sich 80 kg Vinylchlorid auf der Monomerenemulsion abgeschieden. Nach Abziehen dieser Vinylchloridschicht
wird wie im Beispiel 1 polymerisiert. Die anfallende Polymerisatdispersion mit einem Festgehalt von 40°/0
wird auf Nutschen oder Druckfiltern vom größten Teil des Wassers befreit. Durch Waschen mit 1 %iger Calciumchloridlösung
werden Reste von Ammonlaurat in Calciumlaurat übergeführt. Der Filterkuchen besitzt eine Feuchtigkeit
von 19%.
50 kg der vorstehend erhaltenen 40%igen PVC-Dispersion wird bei Gegenwart von 20 % Vinylchlorid, berechnet
auf Dispersion, durch Rühren bei 35°C in einem 100-1-Autoklav
mit einer Umdrehungszahl des Blattrührers von 120/min in einer Stunde in eine PVC-Suspension
mit Teilchengrößen von 10 bis 40 μ übergeführt. Nach Entspannen des Autoklavs wird das PVC durch Schleudem
vom größten Teil des Wassers abgetrennt, auf der Schleuder mit l°/oiger wäßriger Ammoniaklösung gewaschen
und im Trommeltrockner bei 6O0C getrocknet.
Mittels Dosierpumpen aus V4A-Stahl werden stündlich 500 kg Vinylchlorid, das 0,10Z0 Laurylperoxyd enthält,
sowie 500 kg ionenfreies Wasser, in welchem 2 kg Natriumlaiirylsulfat gelöst sind, auf eine mehrstufige
Kreiselpumpe gegeben. Diese Pumpe drückt die Ansatzmischung mit 15 atü durch eine Düse aus Nickel mit
500 Loch von 0,3 mm Lochweite in ein Vorratsgefäß für das Monomerenhomogenisat von 5 cbm Inhalt.
Nachdem es mit 4 cbm Homogenisat gefüllt ist, wird auf ein zweites Vorratsgefäß umgeschaltet und nach
15 Minuten die Vinylchloridschicht, die sich auf der Oberfläche des ersten Behälters abgesondert hat und
ein Gewicht von 100 kg besitzt, abgezogen. Das Monomerenhomogenisat wird nun in Röhren aus V4A-Stahl
von 40 cm 0 und 10 m Höhe gedrückt. Durch Warmwasser werden die Röhren auf 450C aufgeheizt.
Nach 30 Stunden entfernt man den noch vorhandenen Vinylchloridanteil durch Entspannen. Die PVC-Dispersion
besitzt einen Festgehalt von 43°/0. Sie wird mit einem
Druck von 1,5 atü auf ein kontinuierliches Drucksaug-
C5 filter von 1 qm Filterfläche gegeben. Das Filter verarbeitet
stündlich 500 1 PVC-Dispersion, wobei die Filterkuchenstärke 5 mm beträgt. Es ist weiter mit einer Waschvorrichtung
ausgerüstet, die stündlich 200 1 Druckwasser von 1,5 atü durch den Filterkuchen hindurchdrückt.
Anschließend an den Waschvorgang werden mit Preßluft
von 1,5 atü noch entfernbare Flüssigkeiten abgeblasen. Der Filterkuchen verläßt das Filter mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 18%. Nach Trocknung im Warmluftstrom fällt ein PVC vom K-Wert 76 an, das sich leicht
in Äthylhexylphthalat dispergieren läßt. Eine Paste aus 4 Teilen PVC und 2 Teilen Äthylhexylphthalat zeigt
eine Viskosität von 800OcP, gemessen bei 2S0C mit der
Viskowaage nach Höppler und Sondermeßkörper 3 bei 70 g Belastung. Nach 24stündiger Alterung bei 400C
ist die Viskosität nur auf 14000 cP gestiegen.
Wird die mittels der Dosierpumpe auf die mehrstufige Kreiselpumpe gegebene Ansatzmischung zweimal durch
die Düse gedrückt, so scheidet sich beim Stehen des Monomerenhomogenisats kein Vinylchlorid mehr ab.
Nach der Polymerisation fällt eine PVC-Dispersion an, die auf dem kontinuierlichen Drucksaugzellenfilter nicht
verarbeitet werden kann, da sie die Filtertücher der Bespannung zustopft oder bei Verwendung weniger
dichter Filtertücher durch diese hindurchläuft.
Die Arbeitsweise ist die gleiche wie im Beispiel 3, nur wird statt 500 kg Vinylchlorid ein Gemisch von 450 kg
Vinylchlorid und 50 kg \7'inylacetat verwendet. Das
nach dem Trocknen erhaltene Polymerisat gibt nach Vermischen von 4 Teilen des Polymerisats mit 2 Teilen
Äthylhexylphthalat eine Paste mit einer Viskosität von 23000 cP, gemessen mit der Viskowaage nach Höppler
und Sondermeßkörper 3 bei 70 g Belastung. Nach 8tägigem Stehen bei 2O0C ist die Viskosität auf 65000 cP
angestiegen.
In einem Druckgefäß von 21 Inhalt, das.mit einem
Homogenisator nach Prof. Willems, zu beziehen unter der Bezeichnung ."Atomixmill« bei der Firma *Wefa<?,
Werkstatt für Apparaturen, Müllheim in Baden, ausgestattet ist, wird der aus einer Mischung von 900 g
Vinylchlorid, 900 g wofatiertem Wasser, 4,5 g Ammoniumepoxystearat,
4,5 g Sorbitmonopalmitat und 0,9 g Laurylperoxyd bestehende Gefäßinhalt 1 Minute lang intensiv
durchgewirbelt. Dann schaltet man den Homogenisator ab und trennt nach 15 Minuten Stehen die geringe Vinylchloridmenge,
die sich auf der Oberfläche abgesetzt hat, ab. Die Monomerendispersion wird nun in V2A-Röhren
ohne Rührung 30 Stunden auf 500C erwärmt. Die entstehende
Polymerendispersion mit einem Festgehalt von 48% trocknet man durch Versprühen im Warmluftstrom.
Das erhaltene PVC läßt sich leicht mit Weichmachern zu einer Paste anmischen. Eine Paste aus 5 Teilen PVC
und 2 Teilen Äthylhexylphthalat zeigte eine Viskosität von 10000 cP, gemessen mit der Viskowaage nach
Höppler und Sondermeßkörper 3 und 70 g Belastung. Nach 24stündiger Alterung bei 4O0C war die Viskosität
auf 30000 cP angestiegen. Bei 2 Minuten langer Homogenisierung der Ansatzmischung vor der Polymerisation
setzt sich an der Oberfläche kein Vinylchlorid ab. Es fällt bei gleicher Arbeitsweise ein PVC an, dessen Paste
ebenfalls eine Viskosität von 10000 cP aufweist, aber nach der Alterung auf 150000 cP ansteigt.
Claims (8)
- Patentansprüche:ίο 1. Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid-Polymeren und -Mischpolymeren mit überwiegendem Gehalt an Vinylchlorid aus stabilen wäßrigen Monomerendispersionen unter Verwendung von öllöslichen Katalysatoren und Netzmitteln, dadurch gekenn-»5 zeichnet, daß bei der Erzeugung der stabilen Monomerendispersion vor der Polymerisation die mechanische Einwirkung so bemessen wird, daß die Monomerendispersion beim Stehenlassen einen' geringen Anteil des Monomeren auf ihrer Oberfläche absondert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Emulgator Teilfettsäureester mehrwertiger Alkohole, besonders Sorbitmonopalmitat, in Kombination mit ionogenen Emulgatoren verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als ionogene Emulgatoren Salze von Epoxyfettsäuren verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation ohne Rühren durchführt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltenen feindispersen Dispersionen durch Rühren bei Gegenwart von Vinylchlorid in grobdisperse überführt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltenen Polymerisatdispersionen ohne vorherige Koagulation durch Absaugen oder Schleudern vom größten Teil des Wassers und der Polymerisationshilfsstoffe und Nebenprodukte befreit.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aufbereitung der erhaltenen Polymerendispersion durch Filtration unter Druck oder unter Druck und Vakuum vornimmt.
- 8. Verfahren nach Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Reste von Polymerisationshilfsstoffen in den durch Absaugen oder Schleudern erhaltenen, feuchten Polymerisaten durch Waschen entfernt oder durch chemische Umsetzung unschädlich macht.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 885 007, 888172, 889835, 507, 929 508, 946 087, 948 448, 953 119.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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