DE1062685B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kieselsaeuresols - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kieselsaeuresols

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DE1062685B
DE1062685B DEW19365A DEW0019365A DE1062685B DE 1062685 B DE1062685 B DE 1062685B DE W19365 A DEW19365 A DE W19365A DE W0019365 A DEW0019365 A DE W0019365A DE 1062685 B DE1062685 B DE 1062685B
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water
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sodium silicate
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Nitchell Horace Cubberley
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Wallace and Tiernan Inc
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
    • C01B33/14Colloidal silica, e.g. dispersions, gels, sols
    • C01B33/141Preparation of hydrosols or aqueous dispersions

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kieselsäuresols Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines wäßrigen Erzeugnisses, das als Koagulierungshilfe oder Ausflockungshilfe oder für andere Zwecke verwendet werden kann und das als ein Kieselsäuresol in einem wäßrigen Mittel beschrieben wird. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Verbesserungen beim Herstellen dieses Erzeugnisses durch Umsetzen von Chlor mit Natriumsilicat in wäßriger Lösung.
  • Bei Zusatz von Chlor zu einem Alkalimetallsilicat, vorzugsweise einer wäßrigen Lösung von Natriumsilicat, erzeugt die entstehende Neutralisierungsumsetzung in der Lösung ein Material, das früher oder später einen Gelatinierungszustand erreicht. Vor der endgültigen Bildung eines Gels, wenn also noch genügend Flüssigkeit zur bequemen Hantierung vorhanden ist, bildet dieses aktivierte Kieselsäurematerial ein wertvolles Ausflockungsmittel oder eine Ausflockungshilfe, z. B. beim Klären, Sterilisieren, Weichmachen oder anderen Behandlungen von Rohwasser, d. b. von für Wasserleitungen bestimmtem Wasser, das unerwünscht trübe ist oder Verunreinigungen aufweist, oder von Abwässern, die geklärt werden sollen oder aus denen wertvolle Feststoffe zurückgewonnen werden sollen.
  • Auch ist ein Verfahren zur Sterilisation und Klärung von Rohwässern bekannt, bei dem man zuerst das Wasser chloriert und danach eine genügende Menge einer konzentrierten Silicatlösung zusetzt, d. h. daß man zuerst diese Lösung verdünnt und dann Chlor einleitet, also solches nicht in Lösung einführt. Ein derartiges Arbeiten läßt sich aber nicht kontinuierlich durchführen, der Arbeitsvorgang ist nicht zu kontrollieren, um z. B. eine nutzbringende kurze Gel-Induktionszeit zu erhalten und doch eine tatsächliche Gelierung und Niederschlagung von Kieselsäure zu vermeiden. In jeder Apparatur üblicher Größe, d. h. wenn man nicht sehr große und viel Platz beanspruchende Speicherbehälter benutzt, lvürden die Kammern und Rohre rasch mit Kieselsäureabscheidungen verstopft werden. Daher muß, besonders bei Durchführung kontinuierlicher Verfahren, zuerst eine wäßrige chlorhaltige Lösung zubereitet und diese dann erst mit dem Silicat vermischt werden, um überlegene Ergebnisse zu erzielen.
  • Das wäßrige Kieselsäurematerial, das aus der Umsetzung von Chlor und Natriumsilicat in einem wäßrigen Mittel sofort entsteht, ist ein Sol und kann als Übergangserzeugnis zwischen der Ausgangslösung und dem Endzustand der Gelatinierung angesehen werden. Die Übergangsperiode beginnt mit dem Zusatz beispielsweise von Chlor zu der Kieselsäurelösung und endet für- die hier in Frage stehenden praktischen Zwecke, wenn das Erzeugnis so stark geliert ist, daß es nicht länger als Flüssigkeit angesehen werden kann. Die Übergangsperiode dauert ziemlich lange und wird als die Gelbildungsperiode oder Gelierungsperiode bezeichnet, die sich - wie nachstehend erläutert - mit den Verhältnissen ändert. Für beste Verwendung, z. B. als Koagulierungshilfe oder zum Ausflocken und Absetzen von festen Teilchen in dem zu behandelnden Wasser soll ein an irgendeiner Stelle der Gelbildungsperiode befindliches Sol verwendet werden, d. h., es soll sozusagen eine gewisse Alterung des Chlor- und Kieselsäureerzeugnisses vorhanden, jedoch der Übergang nicht bis zur völligen Gelatinierung vorgeschritten sein, bei der das Material nicht mehr wie eine Flüssigkeit frei fließt.
  • Zum Begünstigen des Ausflockens von trübem Roh= Wasser od. dgl. wird das solhaltige wäßrige Erzeugnis in kleinen Mengen dem unter Behandlung stehenden Wasser zugesetzt, jedoch ist dieser Zusatz im praktischen Sinne nur gering, wenn sich das solhaltige Material im flüssigen Zustand befindet. Eine große Verdünnung des solhaltigen Erzeugnisses verzögert die Gelatinierung und unterbricht sie praktisch, so daß diese Verdünnung. zu selbst kurzzeitigem Speichern des Erzeugnisses vor seinem Gebrauch benutzt werden kann. Bei stetiger Verwendung, z. B. bei Verwendung sofort nach Zubereitung, ist die Verdünnung bei der Förderung vom Herstellungsort zur. Verwendungsstelle sehr erwünscht, um das Sol in einem geregelten gleichförmigen Zustand zu halten. Die Dauer der Gelbildungsperiode erhöht sich im allgemeinen mit starker. Verdünnung und nimmt mit Vergrößerung des Verhältnisses von Chlor zu .L\'atriumsilicat 1 ab, d. h. bis zu einem Verhältnis von etwa 1,5 Mol Chlor zu 1 Mol Nag O.
  • Eine besondere Schwierigkeit bei der Herstellung von für Koagulierungshilfe oder für andere Zwecke bestimmten Erzeugnissen der erwähnten Art besteht darin, den Übergang in einer gewünschten gleichförmigen Weise zu regeln, daß alle Teile der Flüssigkeit kurz vor der endgültigen Gelatinierung den gleichen Grad der Gelbildung erreicht haben. Diese Homogenität ist nicht nur erwünscht, um bei der Verwendung des Materials gleichförmige Ergebnisse zu erzielen und an chemischen Stoffen zu sparen, sondern diese Homogenität ist auch erwünscht, um eine örtliche Gelatinierung zu verhüten, die einen schnellen Niederschlag in Kesseln und Rohrleitungen bildet, so daß ein wiederholtes Reinigen erforderlich ist.
  • Es kann zwar keine bestimmte Theorie über die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auftretenden Vorgänge aufgestellt werden, doch besteht Grund zur Annahme, daß die Gelbildung auf einer Zunahme der Größe der kolloidalen Kieselsäureteilchen, die von der Umsetzung herrühren und Mizellen genannt werden, beruht, bis sich die Teilchen miteinander verbinden und ein nasses Gel bilden. Wie bereits erwähnt, ist es für die vorliegend verwendeten Erzeugnisse erwünscht, daß die Größenzunahme bis zu einer gewissen Stelle fortschreitet, jedoch nicht bis zur völligen Gelatinierung, wobei notfalls eine Regelung auf einen gewünschten Zustand durch Mischen mit Verdünnungswasser erfolgt, das die Gelatinierung verzögert. Die Wirksamkeit des Sols als Koagulierungshilfe scheint von der Mizellengröße abzuhängen und erhöht sich mit Zunahme dieser Größe.
  • Zum Erreichen praktischer Ergebnisse ist eine bestimmte Verdünnung beim Zusammenbringen der Reagenzmittel notwendig, um eine Gelbildungsperiode zusagender Dauer zu erhalten, ehe die weitere gegebenenfalls angewendete Verdünnung die Mizellenvergrößerung unterbricht. Es ist vorgeschlagen worden, eine ziemlich stark verdünnte Natriumsilicatlösung mit Chlorgas zu behandeln. Dieses Verfahren beruht auf der Theorie, daß bei Eintritt der Umsetzung das Ende der Gelbildungsperiode wenigstens nicht in kürzester Zeit erreicht wird. Daher wird bei einem bekannten Verfahren eine handelsübliche konzentrierte Natriumsilicatlösung oder Natronwasserglaslösung mit 25 bis 30 o/oS i 02 auf eine Konzentration von wenigen Prozent Si 02 mit Wasser verdünnt und dann in einem Misch- und Standkessel mit Chlor behandelt. Das Gemisch wird nach .dem Reifen oder Altern aus dem Kessel abgezogen und verwendet, ehe eine unerwünschte Gelatinierung in irgendeinem Teil der Flüssigkeitsmasse begonnen hat.
  • Es wurde nun festgestellt, daß bemerkenswert gute Erfolge hinsichtlich Gleichförmigkeit und Wirksamkeit des Erzeugnisses, Arbeitsvereinfachung, Regelungsv erläßlichkeit usw. dadurch erreicht werden, daß eine Natriumsilicatlösung in eine vorbereitete wäßrige Chlorlösung eingeführt wird, insbesondere in eine Lösung, die mindestens etwa 3500 Gewichtsteile Chlor je Million Gewichtsteile Wasser enthält. Anstatt also die Natriumsilicatlösung in verdünnter Form mit Chlor zu behandeln, wird das Chlor oder mindestens der größte Teil des Chlors in Form einer Chlorlösung zugeführt. Das Chlor wird also einer großen Wassermenge, auch als Hauptverdünnungswasser bezeichnet, zugesetzt, ehe das Wasser mit dem Natriumsilicat gemischt wird. Ein wichtiges Kennzeichen des neuen 1'erfahrens besteht darin, daß die Chlorkonzentration des Wassers verhältnismäßig hoch ist, und zwar wesentlich höher als die erwähnte Mindestmenge von 3500 Gewichtsteilen je Million Gewichtsteile Wasser, auf jeden Fall aber beträchtlich höher als die beispielsweise in der Austrittsleitung eines zum Behandeln von Wasser mit Chlorlösung dienenden üblichen Vakuumchlormischers, der mittels Saugstrahlinjektion des Gases einen stetigen Strom dieser Lösung fördert, die 500 bis 1000 Gewichtsteile je Million Gewichtsteile Wasser und selten, wenn überhaupt, bis 3000 Gewichtsteile je Million Gewichtsteile enthält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem eine Chlorlösung des angegebenen Mindestwertes verwendet wird, erzielt viel kürzere Gelbildungsperioden; als bisher erreichbar waren, und ermöglicht die Verwendung einer kleineren und gedrängter aufgebauten Anlage, die viel leichter zu regeln und zu überwachen ist. Ein zusätzliches, ebenfalls wichtiges Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Natriumsilicatlösung so verwendet werden kann, wie sie von dem Herstellungswerk bezogen wird, d. h. in der üblichen konzentrierten Form. Die Behandlung der konzentrierten Natriumsilicatsösung mit der beschriebenen Chlorlösung ergibt ein Verfahren, bei dem sehr kurze Gelbildungsperioden erhalten werden.
  • Ein weiteres und besonders wichtiges Kennzeichen der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Arbeiten als ununterbrochen verlaufendes Verfahren erfolgt, Zoobei eine stetige, aber gut geregelte Ausbeute an aktiviertem Erzeugnis in der Anlage erhalten wird.
  • Mit dem Verfahren wird ein besseres Kieselsäuresol in bezog auf die Menge der verwendeten Reagenzmittel (Silicat und Chlor) und eine wirksamere Koagulierungshilfe oder Ausflockungshilfe erhalten. Das Verfahren kann wirksam und genau durch Regelung der Zufuhr der Reagenzmittel geregelt werden, wodurch eine bemerkenswerte Gleichförmigkeit des Erzeugnisses über eine unbestimmte Zeitdauer, d. h. Gleichförmigkeit zwischen aufeinanderfolgenden ausgegebenen oder anfallenden Teilen des Erzeugnisses, und außerdem eine hohe Gleichförmigkeit der Gelierung in jedem bestimmten Teil der abgezogenen Flüssigkeit erhalten wird.
  • Die Annahme scheint berechtigt, daß eine viel größere Gleichförmigkeit der Mizellenzunahme nach der Umsetzung zwischen Chlor und Silicat erfolgt. Bei dem bekannten Verfahren, bei dem zuerst Natriumsilicat und Wasser gemischt werden, um eine wäßrige homogene Lösung zu bilden, erzeugt die allinähliche Zuführung von Chlorgas örtliche Veränderungen in der Art und Größe der Umsetzung, so daß eine Überchlorierung einiger Teilchen oder Abschnitte des Natriumsilicates erfolgt. Diese überchlorierten Teile bilden Mizellen, die sich außerordentlich schnell zum Gelatinierungspunkt vergrößern. Gleichzeitig sind aber andere Natriumsilicatteilchen verhältnismäßig unterchloriert, so daß Mizellen entstehen, die nur sehr klein sind und nur langsam in ihrer verdünnten Umgebung zunehmen. Das erhaltene Sol besteht infolgedessen aus einem Gemisch aus sehr großen Mizellen bis zu sehr kleinen Mizellen. Da das Sol verwendet werden muß, ehe die größten Mizellen zu einem Gel umgewandelt worden sind, ist die in dem flüssigen Erzeugnis vorhandene oder erzielbare durchschnittliche Mizellengröße kleiner als gewünscht.
  • Im Gegensatz hierzu hat sich das besondere erfindungsgemäße Verfahren, bei dem eine andere Mischungsreihenfolge erfolgt, als sehr viel besser erwiesen. Hier wird das Chlor in einer oben angegebenen Konzentration zuerst im Verdünnungswasser aufgelöst, wird dann sorgfältig mit dem Wasser gemischt, und dann wird das Natriumsilicat zugesetzt. Die unvermeidlichen örtlichen Schwankungen, z. B. örtliche Änderungen der Menge an Chlor zu Natriumsilicat, treten zwar auf, doch wird jedes Silicatteilchen, das überchloriert worden ist, im selben Maße auch überverdünnt. Wenn also etwaige die Umwandlung beschleunigende Mengenverhältnisse von Chlor zu Kieselsäure vorhanden sind, die die Gelbildungsperiode verkürzen wollen, so will das im Überschuß vorhandene Wasser (das notwendigerweise mit dem Chlor vorhanden ist) diese Gelbildungsperiode verlängern, so daß also der Endunterschied in den Größen zwischen den kleinsten und den größten Kieselsäuremizellen beträchtlich kleiner ist als in dem bekannten vorerwähnten Verfahren. Die durchschnittliche Mizellengröße ist in bezug auf die größten vorhandenen Mizellen wesentlich größer. Mit anderen Worten: Die Zunahme der Mizellen kann bis zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem eine beträchtlich höhere durchschnittliche Mizellengröße erreicht ist. Auf jeden Fall ist das Erzeugnis wirksamer und wirtschaftlich günstiger in seiner Verwendung als die bekannten Koagulierungshilfen oder Ausflockungshilfen.
  • Der Ausdruck rGelbildungsperiode« ist zwar verschiedentlich bestimmt worden, ist hier aber in dem Sinne zu verstehen, daß ein beobachtbarer Teil der zur Prüfung stehenden Substanz nicht wie eine Flüssigkeit fließt. Wenn beispielsweise bei einem raschen Schwenken des Behälters und bei der Zurückführung in seine lotrechte Stellung die ersten Spuren einer Gelbildung an den Seiten des Kessels oder Gefäßes beim Zurückfließen der Lösung zu sehen sind, dann ist die Gelbildungsperiode beendet. Bisher ist ein Sol als verwendbar angesehen worden, wenn es für eine Zeit von 1 bis 95 % seiner Gelbildungsperiode gealtert ist. In der Praxis ist es üblich, das Sol auf mindestens 2% der Gelbildungsperiode zu altern, und es ist selten notwendig, das Sol für mehr als 25 % zu altern. Bei dem verbesserten erfindungsgemäßen Verfahren können diese Verhältnisse leicht so gewählt werden, daß eine Gelbildungszeit erhalten wird, die der erforderlichen Zuführmenge und der Alterung des Erzeugnisses einwandfrei entspricht. In jedem Fall ist ein besonderer Vorteil der Erfindung darin zu sehen, daß kurze Gelbildungsperioden leicht erhalten werden. Daher kann in einer bestimmten Zeit, d. h. in einer Alterungsperiode, die einem größeren Teil der Gelbildungsperiode entspricht, ein wirksames Erzeugnis erhalten werden, und der Mischkessel kann zur Erzielung einer genügend großen gealterten Menge bei verhältnismäßig kurzer Aufbewahrungszeit verhältnismäßig klein sein.
  • In dieser Art und mittels der verbesserten Regelung werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kürzere Gelbildungsperioden erreicht, wobei die insbesondere zum Dauerbetrieb bestimmte Anlage bei verhältnismäßig großer Erzeugung einer wirksamen Koagu-Jierungshilfe sehr klein sein kann. Ebenso wird die Krustenbildung, die sich durch Ansatz von festem oder fest werdendem Material an verschiedenen Teilen bemerkbar macht und die die Rohrleitungen verstopft, weitgehend vermindert und wesentlich verringert. Die Anlage ist daher leichter zu reinigen und in Betrieb zu halten. Der kleine Raumbedarf der Anlage ist von großem Vorteil. Eine periodische Reinigung ist üblicherweise notwendig, auch wenn die Inkrustierung weitgehend verringert wird. Für die meisten gewerblichen Zwecke kann der für dieses Verfahren bestimmte Mischkessel so klein sein; daß er beim Ausbürsten mit einer Hand gehalten wird, zum Unterschied von den bisher benutzten Großbehältern.
  • Die Mengen und Konzentrationen der Reagenzmittel können geändert werden, um mit dem neuen Verfahren ein verwendbares Sol zu erzielen. Beispielsweise ist ein sehr erwünschtes Kriterium eine kurze Gelbildungsperiode oder Gelbildungszeit, die nicht länger als 100 Minuten und vorzugsweise eine geringere Zeit beansprucht.
  • Die Natriumsilicatlösung beispielsweise ist in vielen Gütegraden erhältlich, die sich in Konzentrationen und auch in der Zusammensetzung unterscheiden, wie dies in bezug auf die Menge von Na20 und Si02 ausgedrückt werden kann durch die Formel Na20(Si02)x. Der Wert x kann jede Menge von 1 bis 4 sein, muß jedoch keine ganze Zahl sein. Der Einfachheit halber wird diese Zahl hier als das Kieselsäureverhältnis bezeichnet, da sie die Mengen von Si 02 zu Nag O angibt. Aus wirtschaftlichen Gründen hat der eine Gütegrad von. Natriumsilicat, der sogenannte N-Grad, der für das Verfahren sehr vorteilhaft ist, folgende Zusammensetzung:
    Nag O ............................ 8,90/0
    Si 02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28,7,1/0
    Wasser .......................... 62,4%
    Das Kieselsäureverhältnis dieser konzentrierten Lösung beträgt etwa 3,3. Allgemein ist erwünscht, daß das Verhältnis für die Zwecke des Verfahrens größer als 1, z. B. mindestens etwa 1,6 und vorzugsweise 2,4 oder höher ist. Je höher das Kieselsäureverhältnis, desto wirksamer und wirtschaftlich günstiger ist das Ergebnis der Mischung im Vergleich zu den Kosten dieses Umsetzungsmittels.
  • Bei Verwendung des vorstehend genannten Silicates mit 28,7% Si02 wird eine Gelbildungsperiode von ungefähr 100 Minuten erreicht, und zwar nach Zusatz der Silicatlösung zu dem etwa 4000 Gewichtsteile Chlor je Million Gewichtsteile Wasser enthaltendem Wasser in solchen Mengen, daß ein Gemisch mit einer Konzentration von 1% Si 02 erhalten wird. In diesem Falle ergibt das Verfahren sozusagen eine etwa 107%ige Neutralisierung des Natriumsilicates. Die Größe der Neutralisierung kann berechnet werden aus dem Verhältnis von Chlor zu Nag O. Ein Verhältnis von 1 Mol zu 1 Mol wird als 100%ig anesehen. Die Konzentrationen der Silicatlösung und' des in der Mischkammer entstehenden Enderzeugnisses werden der Einfachheit halber in Prozentsätzen der Kieselsäure in der in Frage stehenden Masse ausgedrückt.
  • Zum Erreichen einer eine bestimmte Dauer nicht überschreitenden Gelbildungsperiode in einem Gemisch, das eine bestimmte Endkonzentration von S'02, beispielsweise im Bereich von 1 bis 2% oder ähnlich hat, ändert sich die erforderliche Konzentration von Chlor im Lösungswasser etwa umgekehrt mit dem in der zugeführten Natriumsilicatlösung vorhandenen Verhältnis von Si 02 zu Nag O. Dieses Verhältnis kann von dem S'02 Gehalt der Silicatlösung beeinflußt werden. Die Chlorkonzentration muß für ein bestimmtes Ergebnis höher sein, wenn der Prozentgehalt an Si02 in dem zugesetzten Silicat gering ist, da dann das zugesetzte Silicat das Endgemisch stärker verdünnt. Für eine bestimmte Gelbildungsperiode bei einem bestimmten Endgehalt an S'02 'm Gemisch scheint die Chlorkonzentration, ausgedrückt als Prozentsatz des Gesamtgemisches, eine Beziehung zu dem Kieselsäureverhältnis des zugesetzten Silicates zu haben, d. h., die Gelbildungsperiode verlängert sich bei kleiner werdendem Kieselsäureverhältnis. Für jeden bestimmten Kieselsäuregehalt im Endgemisch nimmt also die Gelbildungsperiode mit der prozentmäßigen Zunahme der Neutralisierung ab, und zwar mindestens bis zu einer 150%igen Neutralisierung, d. h. bis zu einem Molverhältnis von Chlor zu Na20 von 1,5. Bleiben alle anderen Faktoren ungeändert, dann nimmt die Gelbildungsperiode beim Erhöhen der Chlorkonzentration im Chlorlösungswasser ab. Soll einebestimmte Gelbildungsperiode erreichtwerden, dann ist die erforderliche prozentmäßige Neutralisierung in dem Maße geringer, wie der Kieselsäuregehalt des Endgemisches erhöht wird. Bei höherer Endkonzentration an Kieselsäure wird also die Gesamtmenge des benötigten Chlors geringer. Bei der prozentmäßig niedrigeren Neutralisierung, die für ein Erzeugnis erforderlich ist, das in bezug auf Si02 geringer verdünnt ist, muß die Chlorkonzentration im Hauptverdünnungswasser größer sein.
  • Bei Verwendung des erwähnten Silicates mit einem S'02-Gehalt von 28,7% und einem Kieselsäureverhältnis von 3,3 wird eine Gelbildungsperiode von 100 Minuten unter den folgenden Betriebsbedingungen bei den ausgewählten Endkonzentrationen von 1%, 11/2 bzw. 2% an Kieselsäure erreicht.
    Neutrali- Gewichtsteile Gewichtsteile
    Si 02 sierung C12 je Million C12 je Million
    o% o/o Gewichtsteile Gewichtsteile
    Cl-Lösung Gemisch
    1 107 4000 3800
    11/2 91 5200 4900
    2 82 6300 5800
    Bei einer 4 Minuten dauernden Gelbildungsperiode mit der gleichen Silicatlösung herrschen dagegen die folgenden Betriebsbedingungen vor:
    Neutrali- Gewichtsteile Gewichtsteile
    Si 02 sierung c12 Je Million C12 je Million
    o/' 0@0 Gewichtsteile Gewichtsteile
    Cl-Lösung Gemisch
    11/2 136 7700 7300
    2 95 7300 6700
    Eine Gelbildungsperiode von nur 4 Minuten kann nicht erreicht werden, wenn die Endkonzentration an Kieselsäure im Gemisch nur 1% beträgt. Bei den jetzigen Ermittlungen nimmt die erreichbare Mindestdauer der Gelbildungsperiode mit der Zunahme des Prozentgehaltes an Si 02 ab. Beispielsweise beträgt die Mindestdauer etwa 25 Minuten bei 10/a Si 02 und 1500/eiger 1Teutralisierung. Bei 1,5 % Si 02 können Gelbildungsperioden von weniger als 4 Minuten er= reicht werden, und noch kürzere Gelbildungsperioden lassen sich gewünschtenfalls bei 2% Si02 erreichen. Die Art und Weise, in der sich die Gelbildungszeit mit der prozentmäßigen Neutralisierung für verschiedene Si 02 Konzentrationen ändert, ist in Fig. 8 dargestellt. Jede Kurve verläuft hier von den höheren Werten der Gelbildungsperiode steil nach unten, wenn. die prozentmäßige Neutralisierung auf Werte unterhalb und etwas über 100% erhöht wird. Die Kurve flacht sich ab und erreicht ein Minimum in der Nähe der -150%igen Neutralisierung. Die Minima sind niedriger für Kurven mit einem höheren Prozentgehalt an Si 02.
  • " Es können verschiedene Gütegrade von Natriumsilicatlösung verwendet werden. Die nachstehende Tabelle zeigt beispielsweise die Erzielung einer Gelbildungsperiode von etwa 100 Minuten bei einer Endkonzentration an Si02 von 1% und einer Neutralisierung von nahe 100% bei Gütegraden, die mit S-Spezial und B bezeichnet sind, wobei S-Spezial ein Kieselsäureverhältnis von 3,75 hat und 25,3%Si02 sowie 68% Wasser enthält, während B ein Kieselsäureverhältnis von 1,6 hat und 38,7% Si02 sowie 37,1% Wasser enthält.
    Gewichtsteile C12 Gewichtsteile C12
    Gütegrad je Million Gewichtsteile je Million Gewichtsteile
    Cl-Lösung Gemisch
    S-Spezial 3400 3300
    B 7900 7700
    Während alle angegebenen Beispiele Natriumsilicatlösungen einschließlich der sogenannten N-Grade hohe Konzentrationen für die Zwecke des Verfahrens haben, kann eine gute Regelung und eine kurze Gelbildungszeit auch mit Silicatlösungen niedrigen Si02 Gehaltes erreicht werden. Für einige Zwecke kann eine Lösung mit 10 % Si 02 nützlich sein, obwohl sich besondere Vorteile aus der Verwendung von Lösungen mit mindestens etwa 20% Si 02 zu ergeben scheinen. Wenn sich auch bestimmte Vorteile mit sehr verdünnten Silicatlösungen ergeben, wird vorzugsweise möglichst viel Wasser für das Endgemisch in die Chlorlösung, also nicht in die Natriumsilicatlösung gebracht. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die geregelte unmittelbare Verwendung von Natriumsilicat hochkieselsäurehaltiger und stark konzentrierter Grade, die als Flüssigkeit gehandhabt werden können, möglich ist. Die Erzielung von Gelbildungsperioden von 100 Minuten oder weniger ist zwar ein besonderes Kennzeichen der Erfindung, wobei Perioden von 10 Minuten bis 50 Minuten besonders vorteilhaft sind, doch können auch Verhältnisse vorliegen, bei denen längere Zeiten zugelassen werden. Die nachstehende Tabelle zeigt Verhältnisse zum Erzielen einer Gelbildungsperiode von 200 Minuten, wobei die Neutralisierung für die Erzeugnisse mit 1% S i 02 in der Nähe von 100 % und für die höheren Si 02-Konzentrationen in der Nähe i-on 80% liegt.
    Gewichtsteile Gewichtsteile
    Silicatgrad Si 02 C12 je Million C12 je Million
    oho Gewichtsteile Gewichtsteile
    Cl-Lösung Gemisch
    N 1 3800 3600
    1@T 11/2 5000 4600
    N 2 6200 5700
    S-Spezial 1 3300 3100
    B 1 7600 7300
    Für die meisten Zwecke der Erfindung soll die Chlorkonzentration im Verdünnungswasser so hoch sein, daß die gewünschte Gelbildungsperiode erhalten wird. Die theoretisch höchste Lösbarkeit von Chlor in Wasser bei Außenluftdruck beträgt etwa 10 000 Gewichtsteile je Million Gewichtsteile Wasser bei 10o C. Beim Arbeiten mit verschiedenen Wassertemperaturen und beim Arbeiten mit der nachstehend beschriebenen bevorzugten Anlage sind Konzentrationen von 6000 bis 8000 Gewichtsteilen Chlor je Million Gewichtsteile Wasser die zu erwartende Höchstmenge. Bei Verwendung von einem Druck, der höher als Atmosphärendruck ist, werden höherkonzeiitrierte Chlorlösungen erhalten.
  • In jedem Falle werden die Konzentrationen und die Mengenverhältnisse der Reagenzmittel oder ihrer Bestandteile so gewählt, daß sich die gewünschte Gelbildungsperiode ergibt, die im vorliegenden Falle in erster Linie von der prozentmäßigen Neutralisierung und dem Si02-Prozentgehalt in der das Sol enthaltenden entstehenden Mischung bestimmt wird. Diese Faktoren (Neutralisierung und Si02 Gehalt) stehen bei den Arbeitsvorgängen nicht nur in Beziehung zueinander und sind von der Relativmenge der Chlorlösung und der Silicatlösung abhängig, sondern sie werden auch von dem Kieselsäureverhältnis des verwendeten Silicates, von der Chlorkonzentration des Wassers und auch etwas von dem Si 02 Gehalt des Silicates grundlegend beeinflußt. Die Art und Weise, in der die letzterwähnten Faktoren in Beziehung zu den gewünschten Ergebnissen stehen, ist bereits erwähnt worden, so daß also keine Schwierigkeit bei der Auswahl der in jedem bestimmten Falle zu verwendenden tatsächlichen Werte vorhanden sein dürfte.
  • Hauptziel der Erfindung ist zwar die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zum Herstellen eines Kieselsäuresols der beschriebenen Art, doch besteht ein weiteres Kennzeichen in der Schaffung einer verbesserten Anlage für diese Arbeiten und insbesondere in der Schaffung einer kleinen anpassungsfähigen, wirtschaftlich günstig arbeitenden und unabhängigen Apparatur zum stetigen Erzeugen dieses Materials in verwendbarer flüssiger Form.
  • Die Zeichnungen zeigen verschiedene Beispiele der Apparatur, die zur stetigen Herstellung des Kieselsäuresols verwendbar ist. In den Zeichnungen zeigt Fig.1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage mit einem vereinfachten lotrechten Schnitt verschiedener Einzelteile, Fig.2 einen vergrößerten Teilschnitt des oberen Teils einer für die in Fig. 1 dargestellte Anlage verwendbaren Mischkammer, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2 mit einem der Mischkammer zugeordneten Ejektor oder S trahlsaug er, Fig. 4 eine vereinfachte schaubildliche Darstellung eines teilweise gebrochen dargestellten Mischkammerkessels, Fig. 5 eine Abänderung der in Fig. 1 dargestellten Mischkammer, Fig. 6 eine schematische Darstellung der Hauptteile der abgeänderten Anlage nach Fig. 1, Fig.7 eine vereinfachte schematische Darstellung einer anderen Anlage zum Herstellen des gewünschten Solerzeugnisses und F ig. 8 ein Kurvenbild, das die Veränderung der Gelbildungsperiode in Abhängigkeit von den Neutralisierungsprozenten zeigt.
  • Die in den Fig. 1 bis 4 als Beispiel dargestellte Anlage weist eine Chlorzuführ- und Meßvorrichtung 10 auf, die das Chlorgas einem Chlorauflöser 11 zuleitet, der wiederum die wäßrige Chlorlösung einer Misch-und Alterungskammer 12 zuführt. Konzentrierte Natriumsilicatlösung wird aus einem Behälter 14 mittels einer Pumpe 15 über eine Rohrleitung 16 ebenfalls der Mischkammer zugeführt. Das zum Herstellen der Chlorlösung erforderliche Wasser erhält der Chlorauflöser 11 über eine Rohrleitung 17 aus einer Druckwasserleitung 18. Das in der Kammer 12 hergestellte wäßrige Kieselsäuresol wird über eine Leitung 20 mittels der-nachstehend beschriebenen besonderen Vorrichtung abgeleitet und verdünnt. Die Zufuhr von konzentrierter Kieselsäurelösung wird zweckdienlich geregelt, und die Einstellung der Chlorlösungsabgabe erfolgt durch Regelung des Chlorgasstromes und der Wasserzufuhr, wie dies nachstehend noch beschrieben wird. Diese Kombination ist für ein stetig durchgeführtes Verfahren geeignet, bei dem konzentriertes Silicat in eine wäßrige Chlorlösung eingeführt wird, die die Primär- oder Anfangsverdünnung zur Erleichterung der Umsetzung bildet und die einen höheren Chlorgehalt haben kann, damit ein hochwirksames Sol mit einer kurzen Gelbildungsperiode erhalten wird. Das Sol wird mit starker Verdünnung der Ablaufleitung 20 zugeleitet.
  • Es kann auch eine andere Anlage verwendet werden, bei dem die Chlor- und die Wasserzuführung bei hohen Drücken erfolgt. Die in Fig. 1 dargestellte Anlage ist eine Vakuumanlage, in der die Mischkammer 12 unter einem Druck gehalten wird, der niedriger als Außenluftdruck ist, z. B. einem Druck, der bis zu 500' mm Wassersäule unterhalb des Außenluftdruckes liegt. Die verschiedenen Arbeitsvorgänge einschließlich der Zuführung von Chlorgas erfolgen unter diesem Unterdruck oder Saugdruck wobei der Wasserstrahlinjektor in der Mischkammer und in der Chlorauflösevorrichtung zur Bereitung der wäßrigen Chlorlösung einen regelbaren Unterdruck erzeugt, durch den das Chlor dem Chlorauflöser zugeführt wird. Die Meßvorrichtung 10 zum Abmessen des Chlorstromes gleicht dem Meßabschnitt eines sogenannten Unterdruck-Chlormischers. Die Meßvorrichtung weist eine Glasglocke 21 auf, deren Unterkante mit Wasser in einem Trog abgedichtet ist, in den das Wasser auf einem gleichbleibenden Spiegel mit Hilfe der Einlaßleitung 23 und des überlaufrohrs 24 gehalten wird. Je nach dem unter der Glocke 21 herrschenden Druck kann das Wasser infolge der Kommunikation mit dem Trog 22 bis zu einem Spiegel 25 steigen. Chlorgas hohen Druckes aus einem Vorrat, beispielsweise einem üblichen Behälter (nicht dargestellt), wird über ein Rohr 27 zugeführt, das innerhalb der Glasglocke 21 mündet, wobei ein schwimmergesteuertes Reduzierventil 28 unter der Glocke 21 einen gleichbleibenden Unterdruck aufrechterhält, der etwa 50 mm Wassersäule beträgt und den Flüssigkeitsspiegel 25 bestimmt.
  • Über ein sogenanntes Meßrohr 30, das in die Glocke 21 ragt und eine mit Einteilung versehene Meßöffnung 32 aufweist, wird das Chlorgas in eine Ausströmleitung 34, 35 gesaugt. Beim Anlegen eines Saugzuges an die stromab gelegene, die Rohrleitung 35 enthaltende Rohranlage wird das Chlorgas mit einer Geschwindigkeit oder in einer Menge abgesaugt, die lediglich von dem in der Leitung 35 herrschenden Unterdruck regelbar ist. Der Saugzug wirkt stromab der feststehenden Meßöffnung 32, da der stromauf dieser Öffnung vorhandene Druck von dem Ventil 28 gleich hoch gehalten wird. Der Rohrteil 34 des Chlorauslaßrohres ist innerhalb des Meßrohres 30 angeordnet, um Wasser in dem Meßrohr unter dem stromab wirkenden Unterdruck nach oben zu ziehen und dadurch ein Wassermanometer zu schaffen, das auf den Druckunterschied an der Öffnung 32 anspricht und die Chlormenge auf der Skala 37 anzeigt. Eine unerwünschte Ansammlung von Kondensatwasser in der Leitung 35 wird von einem Ablaufrohr 38 verhütet, das zu einer Auffangkammer 40 führt. Gewünschtenfalls können Hilfsvorrichtungen, die hier nicht dargestellt, aber bei Chlormischern üblich sind, eingebaut werden, um an Stelle von Chlor Luft zuzuführen, wenn der Chlorvorrat erschöpft ist, und um das Chlor aus der Glocke 21 abzulassen, wenn der in der Glocke befindliche Druck durch eine Störung der Apparatur übermäßig hoch ansteigt.
  • An Stelle eines Ansauginjektors, der das Chlor in das Wasser saugt und der in Chlormischern bekannter Art üblich ist, jedoch nur Lösungen herstellen kann, die höchstens 3500 Gewichtsteile Chlor je Million Gewichtsteile Wasser enthalten, wird bei der dargestellten Anlage eine außerordentlich leistungsfähige Chlorauflösevorrichtung 11 verwendet, die als ein mit Strahldüse arbeitender Chlorauflöser bezeichnet werden kann. Diese Vorrichtung weist eine Auflösekammer 41 mit einer Zylinderwand 42 aus durchsichtigem Kunststoff, Glas od. dgl. auf, und hat einen Aufsatz 43 mit einem Durchlaß 44, in welchem das Chlorgas aus der Leitung 35 in die Kammer 41 strömt. Innerhalb der Kammer 41 ist ein an seiner oberen Seite offenes Gefäß oder ein Kessel 46 eingehängt, der vorzugsweise eine ziemlich große lotrechte Höhe, wie dargestellt, hat, der jedoch auch in einigen Fällen ein flacher Teller sein kann.
  • Ein Wasserstrahl wird über eine in dem Aufsatz 43 befindliche Düse 48 ständig nach unten in den Kessel 46 gerichtet. Die Düse 48 weist an ihrer Eintrittsseite einen beweglichen Ventilteil 49 auf, der den Wasserstrom in der Düse regelt. Das Ventil besteht aus einer Kammer 50, in der das Wasser zur Düse 48 fließt, und aus einem Ventilschaft 51 des Ventilteils 49, der in einer Dichtung 52 auf und ab geschraubt werden kann. Beim Drehen des am Außenende des Ventilschaftes 51 befindlichen Handgriffes 53 wird der Ventilteil 49 zum Sitz oder von dem Sitz wegbewegt, der von der Düse 48 gebildet wird, um auf diese Weise die Größe des in den Kessel fließenden Wasserstromes zu regeln.
  • Druckwasser wird der Kammer 50 aus der Rohrleitung 17 über den Durchlaß 56 des Aufsatzes 43 zugeführt. Der Durchlaß 56 weist eine kalibrierte Öffnung 57 auf. Ein U-förmiges Quecksilbermanometer 58 ist mit seinen Schenkeln mit dem Durchlaß 56 an ,gegenüberliegenden Seiten der Öffnung 57 verbunden, so daß die in der Kammer 50 und in der Strahlöffnung der Düse 48 fließende Wassermenge angegeben wird.
  • Das in der Leitung 18 zugeführte Wasser durchströmt ein Filter 59 üblicher Bauart und wird dann mittels eines einstellbaren Reduzierv entils 60 in seinem Druck etwas herabgesetzt, und zwar auf einen gleichbleibenden ausgewählten Wert, der in dem Meßinstrument 61 angegeben wird. Wenn das Wasser dann die Rohrleitung 17 und die feststehende Öffnung 57 durchströmt, kann eine wirksame Regelung der Wasserstrommenge, z. B. in Litern je Minute, mittels des Ventils 49 erzielt werden.
  • Der in der Kammer 41 vorhandene Kessel 46 wird mit Wasser gefüllt gehalten. Wenn der aus der Düse 48 austretende Strahl auf das in dem Kessel befindliche Wasser trifft, wird eine kräftige, stetige Wirbelung erzeugt, wobei gleichzeitig das Wasser aus dem Kessel mit einer entsprechenden Wirbelbewegung ausströmt. Bei dieser Wirbelung im Kessel und bei der Wirbelung um die obere Randkante sowie beim Abwärtsströmen des Wassers in der Kammer 42 werden mehr oder weniger kräftig wirbelnde und unterbrochene Ströme und Gefälle um den Kessel geschaffen, so daß Chlorgas und das Wasser eingeschlossen wird und sich in ungewöhnlich großer Menge mit dem Wasser auflöst. Ein Rohr 65, das mit einem Luftzuführungsrohr 102 versehen ist, erstreckt sich vom Boden der Auflösekammer 41 nach unten in die Mischkammer 12 und mündet bei der dargestellten Anlage an einer Stelle nahe dem Boden der Kammer 12. Das in der Kammer 41 fallende chlorhaltige Wasser fällt also weiter im Rohr 65, dessen Querschnitt so groß ist, daß das Rohr nicht bis zu einem beliebigen Spiegel gefüllt wird, sondern die in der nachstehend beschriebenen Weise eingeführte Luft und auch etwas vorhandenes restliches Chlorgas vom Boden des Rohres 65 in die Mischkammer 12 perlen kann.
  • Die Mischkammer 12 besteht aus einem aufrechten zylindrischen Kessel aus durchsichtigem Kunststoff od. dgl., der an seiner Oberseite Non einem blockähnlichen Deckel 67 geschlossen ist, der von dem Rohr 65 durchsetzt wird. Bei der Verwendung wird die Mischkammer 12 mit Flüssigkeit bis zu einem oberen Spiegel 68 gefüllt gehalten. Das Rohr 16, durch welches konzentrierte Natriumsilicatlösung in die Kammer 12 eingeführt wird, geht in einen Rohrteil 69 über, der den Deckel 67 durchsetzt und unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 68 mündet. Die Natriumsilicatlösung wird aus dem Behälter 14 ständig abgesaugt und mittels einer Pumpe 15 der Kammer 12 zugeführt. Die Pumpe 15 kann eine genau regelbare Pumpe nach Art der volumetrischen Pumpen sein, beispielsweise, wie dargestellt, eine Membranpumpe, die die üblichen Drosselventile und Einstellvorrichtungen 70 hat, um beispielsweise durch Einstellen der Hublänge der Membran die Fördermenge zu ändern und eine sichtbare Anzeige der Fördermenge der Natriumsilicatlösung zu geben. Wenn auch die Förderung der Flüssigkeit mit Hilfe der Membranpumpe 15 durch aufeinanderfolgende Impulse erreicht wird, so liegt die Förderung mit solchen dauernd wiederholten Stößen im Bereich der erwähnten dauernden Zuführung der Natriumsilicatlösung.
  • Ein besonderer Ejektor 72 ist vorgesehen, der das erzeugte solhaltige Gemisch absaugt und gleichzeitig das notwendige Vakuum oder den Unterdruck erzeugt, der die geregelte Zufuhr von Chlorgas bewirkt. Die Ejektorvorrichtung oder Strahlsaugpumpe (Fig. 3) weist eine nach oben gerichtete Ejektordüse 73 auf, die innerhalb der Kammer an einem oberen Teil der Kammer aufgestellt ist, und weist ferner ein Rohr 74 auf, das den Kammerdeckel 67 durchsetzt und in einer kurzen Entfernung oberhalb der kleinen Öffnung der Düse 73 einen Öffnungseinsatz 65 trägt, der eine Einlaßöffnung verminderter Größe hat, die jedoch größer als die Öffnung der Düse 73 ist. Die Ejektordüse 73 ist auf dem Ende eines gebogenen Rohres oder U-förmigen Rohres 76 befestigt, das mit einem Durchlaß 78 des Deckels 67 in Verbindung steht. Der Durchlaß 78 ist mit einer Wasserzufuhrleitung 79 verbunden, die über ein Filter 80 üblicher Bauart einen beträchtlichen Wasserstrom zuführt. Es fließt daher ein kräftiger Wasserstrahl ans der Düse 73 in die Einlaßöffnung des Einsatzes 75 und reißt einen stetigen Flüssigkeitsstrom mit einigem Gas in die Kammer. Das Rohr 74 setzt sich als Rohrleitung 20 (Fig. 1) fort. In diesem Rohr wird das verdünnte Erzeugnis zu einer gewünschten Verwendungsstelle geführt. Beispielsweise wird das Erzeugnis in einen Wasserstrom oder eine Wassermenge (nicht dargestellt) geleitet, in der eine Koagulierung oder Ausflockung der Trübungen od. dgl. erfolgen soll.
  • Eine Öffnung der Ejektordüse 73 und die Öffnung in dem Einsatz 75, die in lotrechter Ausrichtung zueinander weisen, sind über einen kleinen Abstand von beispielsweise 6,5 mm getrennt. Um diese Teile in dem ausgewählten Abstand und in der ausgewählten Ausrichtung zu halten, trägt der zweite Schenkel des U-förmigen Ejektorrohres 76 eine waagerechte Ausrichtplatte 83, in deren Kreisöffnung 84 ein entsprechender zylindrischer Abschnitt des Einsatzes 75 eingepaßt ist, wobei eine Schulter 85 des Einsatzes 75 auf der oberen Fläche der Ausrichtplatte 83 aufliegt. Das Ejektorrohr 76 wird in seiner Stellung im Deckel 67 von einem geflanschten Ring 87 gehalten, der auf das Ejektorrohr aufgeschraubt ist und in und an dem unteren Teil des Deckels 67 liegt. Ein abgesetzter oberer Ansatz 88 des Rohres 76 wird gegen die obere Fläche des Deckels von einer Mutter 89 geklemmt. Das Rohr 74 wird so gehalten, daß sein Einsatz 75 in der Ausrichtplatte 83 und an der Ausrichtplatte 83 liegt. Dieses Halten erfolgt mittels einer buchsenähnlichen Klemmutter 90, die in den Deckel 87 eingeschraubt ist, das Rohr 74 umgibt und eine Dichtung 91 gegen das Rohr 74 drückt.
  • Bei dem beschriebenen Ei ektoraufbau strömt Druckwasser mit hoher Geschwindigkeit und in beträchtlicher Menge aus der Ejektordüse 72 aus und wird dann durch die Öffnung des Einsatzes 75 in die Rohrleitungen 74 und 20 gerichtet. Beim Durchströmen des Aufbaues 73, 75 wirkt dieser Aufbau wie ein Saug-oder Vakuumejektor, d. h. wie ein verengter Durchlaß mit seitlichen Öffnungen, wobei ein Unterdruck in der Zone zwischen Düse 73 und Einsatz 75 erzeugt wird, so daß Flüssigkeit und Gas angesaugt und durch den Einsatz 75 hindurchgefördert werden.
  • Infolge der Ejektorwirkung wird der Druck in der Mischkammer 12 auf einem Druck gehalten, der wesentlich unter dem Außenluftdruck liegt. Der Flüssigkeitsspiegel 68 nimmt eine Stellung ein, die von dem Ejektoraufbau bestimmt wird, z. B. dicht oder unmittelbar unterhalb der Öffnung des Einsatzes 75. Infolge des auf diese Weise im oberen Teil der Kammer 12 geschaffenen Vakuums, das, in Zentimeter Wassersäule gemessen, einen Wert hat, der beträchtlich größer - im negativen Sinne - als die Tauchhöhe des Rohres 65 unter dem Spiegel 68 ist, wird innerhalb des Rohres 65 ebenfalls ein Vakuum aufrechterhalten. Infolge dieses Vakuums strömt Chlorgas aus der Meßvorrichtung 10 über die Leitung 35 in die Auflösekammer 41.
  • Zum Regeln des Chlorgasstromes kann eine Vorrichtung vorgesehen sein, die aus einem Vakuumregelventil 94 besteht, dessen Kammer 95 von einer Membran 96 geschlossen wird. Die Membran 96 trägt einen Ventilkegel 97, der eine Einlaßöffnung 97 schließen will, wenn der Druck in der Kammer 95 in bezug auf den an der Außenfläche der Membran herrschenden Außenluftdruck steigt. Die Membran 96 wird gegen Luftdruck von einer Zugfeder 99 nach außen gezogen, die mit einem Einstellknopf 100 verbunden ist. Die Kammer 95 steht mit dem Rohr 65 an einer zwischen den Kammern 11 und 12 befindlichen Stelle über eine Rohrleitung 102 in Verbindung. Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird Luft dauernd in das Rohr 65 eingelassen, um im Rohr 65 einen gleichmäßigen Unterdruck aufrechtzuerhalten, dessen Höhe durch die Einstellung des Einstellknopfes 100 des Regelventils 94 bestimmt wird. Wenn beispielsweise der im Rohr 65 und also auch der in der Kammer 95 herrschende Druck über einen Wert steigen will, der der Einstellung des Einstellknopfes 100 entspricht, so wird das Ventil 97 von der Membran 96 nach innen gezogen, so daß die Luftzuführung gedrosselt wird und dementsprechend ein Druckabfall erfolgt. Wenn sich der Unterdruck im Rohr 65 zu stark erhöht, so arbeitet das Regelventil 94 in umgekehrter Weise, so daß die Luftzuführung erhöht wird. In dieser Weise wird der Unterdruck im Rohr 65 auf einem ganz bestimmten Wert gehalten, der in einem negativen Sinne kleiner ist als der Wert, der an dieser Stelle durch das Arbeiten des Ejektors gehalten wird. Der Chlorgasstrom kann durch Einstellen des Einstellknopfes 100 geregelt werden, der, wie beschrieben, den in der Anlage herrschenden Druck stromab der Meßöffnung 32 regelt.
  • Ein unerwünschtes Kondensat oder eine andere Wasseransammlung kann aus der Rohrleitung 102 mittels eines Ablaufrohres 104 entfernt werden, das zum Auffangbehälter 40 führt.
  • Die Misch- und Alterungskammer 12 weist auch eine lotrechte Zwischenwand 106 auf, die den Einlaß 69 für das 1Natriumsilicat und auch das Rohr 65 für die Chlorlösung von dem Ejektor 72 trennt. Diese Zwischenwand 106 kann eine Wand aus dünnem, steifem, biegsamem Kunststoffmaterial sein, das mit Abstand die Kammer 12 überquert und abgeschnittene untere Ecken 108 hat, so daß eine Verbindung zwischen den Flüssigkeiten an der Bodenwand erfolgt. Die Zwischenwand 106 ragt etwas über den Flüssigkeitsspiegel hinaus, teilt jedoch nicht den über der Flüssigkeit befindlichen Raum. Es sind zwar auch gute Ergebnisse ohne diese Zwischenwand erzielt worden, jedoch schafft diese Zwischenwand einen etwas längeren Weg für die mehr oder weniger stetige Bewegung des aus Chlorlösung und Silicat bestehenden Gemisches, insbesondere in der ruhigeren Alterungszone der Kammer an der rechtsliegenden Seite der Zwischenwand 106 (Füg. 1), wodurch eine größere Gleichförmigkeit der Mizellengröße in dem den Ejektor erreichenden Erzeugnis erhalten wird.
  • Es können zwar auch andere Anordnungen verwendet werden, doch sind bei der dargestellten Mischkammer alle Zuführleitungen im Deckel 67 vorhanden, so daß der Kessel 12 zu Reinigungszwecken leicht herausgenommen werden kann. Wie Fig. 2 zeigt, kann der Anschluß des Kessels 12 an den Deckel 67 mit Hilfe einer Schnellverbindung erfolgen, die den Ausbau des Kessels 12 erleichtert. Zu diesem Zweck ist ein Gußring 110 am Deckel 67 befestigt. Der Gußring 110 hat zwei in entgegengesetzten Richtungen vorstehende Schlitzhenkel _111, in die zwei Schraubenbolzen 112 eingeschwenkt werden können. Die Schraubenbolzen 112 sind an diametral gegenüberliegenden Paaren von Henkeln 114 drehbar gelagert, die auf der Außenseite eines Ringes 116 vorhanden sind, der sich an einen nahe der Oberseite des Kessels 12 befindlichen Ringflansch 117 anlegt. Befinden sich die Teile in der in Fig.2 dargelegten Stellung, so werden die Flügelmuttern 118 auf den Schraubenbolzen 112 nach unten gegen die Schlitzhenkel gezogen, so daß der Ring 116 die obere Kante des Kessels 12 in dichte Abschlußberührung mit einer Dichtung 119 zieht, die sich in einer Ringnut 120 des Deckels 67 befindet. Zum Freigeben und zum Herausnehmen des Kessels 12 sind lediglich die Flügelmuttern 118 zu lockern und die Schraubenbolzen 112 nach außen zu verschwingen. Der obere Gußring 110 trägt den Deckel 67 und kann einen zweckdienlichen hragaufbau (nicht dargestellt) haben, mit dem er an einen ortsfesten Träger befestigt wird.
  • Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wohl aus den vorstehenden Ausführungen verständlich.. Das Ventil 60 für gleichmäßigen Dauerdruck wird so eingestellt, daß auf dem Meßinstrument 61 der gewünschte Druck angezeigt wird. Wasser wird in den Leitungen 18, -17 ständig zugeführt, wobei der Wasserstrom am Ventil 49 auf eine gewünschte Größe eingestellt wird, wie sie am Quecksilbermanometer 58 abgelesen werden kann. Die Kessel 46 und 12 werden mit Wasser gefüllt. Der Ejektor 72 wird durch Zuführung von Wasser in der Rohrleitung 79 in Betrieb gesetzt. Durch das entstehende Vakuum wird das Chlorgas über die Meßvorrichtung 10 in einer Menge zugeführt, die auf der Skala 37 abgelesen werden kann und die am Ventil 94 geregelt wird. Konzentrierte Natriumsilicatlösung wird von der Membranpumpe 15 in abgemessener Menge zugeführt.
  • Aus dem Chlorauflöser 11 fällt eine Chlorlösung ständig zum Bodenende des Rohres 65. In dieser Chlorlösung befindet sich etwas Luft und üblicherweise eine kleine Restgasmenge, die im wesentlichen im Kessel 12 schnell aufgelöst wird. Die Luft wird in der Hauptsache vom Ventil 97 zugeführt, jedoch kann auch eine kleine Menge Luft aus dem in der Vorrichtung 11 befindlichen Wasser freigegeben werden, «renn das Chlor in dieser Vorrichtung absorbiert wird. Damit die Zuführung von Luft gesichert ist und gleichzeitig ein Chlorstrom der gewünschten Größe erhalten wird, muß der Ejektor im Rohr 65 einen Unterdruck erzeugen, der z. B. um mindestens einige Zentimeter Wassersäule negativer oder höher ist als der höchste Unterdruck, der an dieser Stelle für höchste Chlorgasströmung erforderlich ist. Wenn die Luft aus dem Rohr 65 in dem Kessel 12 nach oben perlt, erfolgt eine unerwünschte Umrührung oder Bewegung der Flüssigkeit, so daß sich das Natriumsilicat und die Chlorlösung vorzugsweise lediglich im linksliegenden Teil (Fig. 1) des geteilten Kessels gut mischen.
  • Auf diese Weise erfolgt in der Kammer 12 die gewünschte Neutralisierung und die Aktivierungsttmsetzung, deren Gleichförmigkeit durch die Umrührung oder Bewegung begünstigt `wird. Das solbildende Gemisch fließt mehr oder weniger stetig unter der Zwischenwand 106 hindurch nach oben in der rechtsliegenden Seite der Kammer zum Ejektor 72, wobei auf diesem Wege ein Altern erfolgt. Der Ejektor saugt einen mehr oder weniger stetigen Strom des Kieselsäuresolerzeugnisses ab, das sich an dieser Stelle im gewünschten Zustand der beginnenden Gelbildung befindet. In der Rohrleitung 74, 20 wird das Sol mittels des Ejektorwassers stark verdünnt, so daß seine Gelatinierung unterbrochen oder wenigstens sehr stark verzögert wird und ein Erzeugnis erhalten wird, das als Koagulierungshilfe oder ähnliche Zwecke völlig zufriedenstellend arbeitet. Da der Ejektor 72 keine Flüssigkeit unterhalb eines Spiegels absaugen kann, der sich in dem schmalen Band zwischen den Öffnungen der Teile 73 und 75 befindet, wird die Abgabe des wäßrigen Sols aus der Kammer 12 automatisch auf der gleichen Menge gehalten, wie die Gesamtzufuhr von Flüssigkeit zur Kammer 12 erfolgt. Infolgedessen läßt sich die Ablieferungsgröße des neutralisierten Natriumsilicates in der Ablaufleitung 20 genau regeln, indem die Zufuhr der Silicatlösung und des Verdünnungswassers mittels der Pumpe 15 und des Drosselventils 49, wobei das Kieselsäuresolerzeugnis aus der Mischkammer 12 unter Zuführung von Verdünnungswasser abgesaugt wird, geregelt wird. Es können zwar auch andere Vorrichtungen zur Erzielung einer hohen Chlorkonzentration im Verdünnungswasser verwendet werden, beispielsweise sogenannte Vernebelungsdüsen od. dgl., jedoch ist der Chlorauflöser 11 außerordentlich wirkungsvoll und erfordert verhältnismäßig wenig Antriebskraft. Der Ejektor 72 hat eine vierfache Aufgabe: Er saugt das Erzeugnis an, er verdünnt das angesaugte Erzeugnis und übt einen Saugzug nicht nur zum Fördern von Chlorgas, sondern auch zum Ansaugen der Luft aus, die eine Umrührung oder Bewegung in der Mischkammer hervorruft, und er erzeugt den hohen Unterdruckbedarf, der auf das Rohr 65 übertragen wird.
  • Wenn auch bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine viel geringere Gelbildung, und zwar ohne Aufgabe der erwünschten Alterung, erfolgt als bei den bekannten Ausführungen und infolgedessen eine viel geringere Neigung zum Sammeln und Hartwerden von Niederschlägen an den der unverdünnten Solflüssigkeit ausgesetzten verschiedenen Flächen besteht, ist die Anlage vorzugsweise so ausgeführt, daß die notwendige Reinigung aller Flächen von Zeit zu Zeit erleichtert ausgeführt werden kann. Der Ejektor 72 kann sich nicht verstopfen, da der aus der unteren Düse 73 ausströmende Wasserstrom den Ejektor sauber hält und da die einzige Flüssigkeit, die in den Einsatz 75 einstömt, sehr stark verdünnt ist, so daß praktisch keine Neigung zum Absetzen von Kieselsäure besteht. Es kann zwar ein mechanisches Umrühren manchmal verwendet werden, jedoch verhütet das Bewegen oder Umrühren von Luft die Stoffansammlung auf den Rührwerkschaufeln. Die gesamte Apparatur ist außergewöhnlich klein und kompakt, insbesondere wenn die Apparatur für das beschriebene Verfahren verwendet wird, so daß also eine verhältnismäßig hohe Konzentration von neutralisiertem und wirksam gealtertem Si02 schnell erreicht werden kann.
  • Als Beispiel sei angegeben, daß die aus dem Behälter 14 zugeführte Silicatlösung den erwähnten Gütegrad und die obenerwähnte Konzentration haben kann, nämlich 28,7% Si02 und 8,9% Na20. Die Chlorgas- und Verdünnungswasserströme sind leicht regelbar, so daß eine Chlorlösung in dem Chlorauflöser erzeugt wird, die beispielsweise 6000 Gewichtsteile je Million Gewichtsteile Wasser bei der Menge von 2,41 Lösung je Minute enthält, wobei die letzterwähnte Lösung als Verdünnungswasserstrom in der Leitung 17 gemessen wird. Wenn unter diesen Umständen die Natriumsilicatlösung in einer Menge von 1891 je Tag zugeführt wird, enthält das in der Mischkammer 12 erzeugte Sol etwa 20/a Si02 und hat eine Gelbildungsperiode von etwa 20 Minuten. Wenn die Mischkammer 12 kleine Abmessungen aufweist, beispielsweise einen Innendurchmesser von 140 mm und eine Flüssigkeitstiefe von 280 mm hat, so wird das Sol auf etwa 81/2% seiner Gelbildungsperiode gealtert, bis es den Ejektor 72 erreicht. Ein derartiges Sol ist eine außergewöhnlich aktive Koagulierungshilfe und die in diesem Beispiel beschriebenen Mengen genügen als Zusatz von 189 Millionen Liter Wasser je Tag bei einer Menge von etwa 4 Gewichtsteilen Si02 je Million Gewichtsteilen Wasser.
  • Fig. 5 zeigt eine der verschiedenen möglichen Abänderungen der Mischkammer 12. In dieser Figur sind gleiche Teile, die auch in der Fig. 1 enthalten sind, mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführung wird die vom Vakuumregelventil 94 (Fig. 1) kommende Lufteinlaßleitung 102 gesondert über ein Rohr 123 in die Kammer 12- eingeleitet. Die Luft tritt also nicht in das Rohr 65 an einer oberhalb der Kammer 12 befindlichen Stelle ein. Die Rohrleitung 123 mündet unterhalb der Flüssigkeit auf der Einlaßseite der Zwischenwand 106 vorzugsweise nahe dem Boden der Kammer. Die aus der Rohrleitung 123 stetig entweichenden Luftbläschen sorgen für die gewünschte geringe Bewegung oder Umrührung. Das Ventil 94 (Fig. 1) arbeitet in der gleichen Weise mit der Ausnahme, daß es das Vakuum am Kopf der Kammer 12 regelt. Da das Rohr 65 eine feststehende Eintauchtiefe in die Flüssigkeit hat, kann das Ventil 94 verwendet werden, um den Chlorgasstrom wie in Fig. 1 einzustellen.
  • Fig.6 zeigt eine andere Anordnung der in Fig. 1 dargestellten Anlage, jedoch mit der gleichen Chlormeßv orrichtung 10, dem Chlorauflöser 11 und identischen Anordnungen (nicht dargestellt) des Ablaufrohres 38 und des Wasserzuführrohres 17 sowie des Silicatzuführrohres 18. Das die Chlorlösung zuführende, aus dem Chlorauflöser 11 kommende Rohr 125 mündet im oberen Teil der Mischkammer 12 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 68, während sich ein Luftzuführrohr 126 in die Kammer erstreckt und nahe dem Boden der Kammer auf der Misch- oder Einlaßseite der Zwischenwand 106 mündet. Die Luftzuführleitung 126 kann zwar mit einem Druckregelventil 94 (Fig. 1) in Verbindung stehen, doch kann diese Luftzuführleitung 126 auch einfach an der Öffnung 127 in die Außenluft münden. In diesem Falle bildet die Leitung 126 einen einfachen automatischen Regler, der den vom Ejektor 72 erzeugten Unterdruck in der Oberseite der Kammer auf einem Wert hält, der gleich der Eintauchtiefe des Rohres 126 ist, gemessen in Millimeter Wassersäule. Die Mischkammer muß daher so ausgeführt sein, daß die Tauchtiefe der Rohrleitung 126 dem höchsten in dem Rohr 125 geforderten Vakuum, d. h. dem größten gewünschten Chlorstrom entspricht.
  • Die in Fig.6 dargestellte Anlage weist auch ein Chlorstromventil 128 auf, das eine genau einstellbare Öffnung in der zwischen Meßvorrichtung 10 und Chlorauflöser 11 befindlichen Chlorzuführleitung 35 a, 35b bildet, so daß der Chlorstrom durch Einstellen des auf der stromab gelegenen Seite der festen Meßöffnung 32 herrschenden Druckes eingestellt werden kann. Dieses zwischen den Vorrichtungen 10 und 11 gelegene Ventil oder eine gleichwertige Vorrichtung ist bei der Ausführung nach Fig. 6 notwendig, wenn die Luftleitung 126 unmittelbar mit der Außenluft in Verbindung steht, doch kann ein ähnliches Ventil mit großem Vorteil auch an die entsprechende Stelle der Ausführung nach Fig. 1 oder der Ausführung nach Fig. 5 eingebaut werden. In diesen Fällen wird das Regelventil 94 auf einen relativ hohen Vakuumwert im Rohr 65 eingestellt oder wird von vornherein ohne Verstellbarkeit entsprechend ausgebildet, wobei eine Einstellung des Chlorstromes durch das in der Chlorleitung liegende zusätzliche Drosselventil 128 erhalten werden kann.
  • Wie bereits angedeutet, können andere Meß- und Zuführvorrichtungen für das Chlorgas und das Verdünnungswasser verwendet werden, und es können gute Erfolge mit Anlagen erzielt werden, die nicht mit Unterdruck, sondern mit Überdruck arbeiten. Fig.7 zeigt beispielsweise eine abgeänderte Anlage, die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann. Verschiedene Kennzeichen oder Kombinationen der Ausführung nach Fig. 7, einschließlich der Kompensatorvorrichtungen zum Messen der Zufuhr von Chlor und Wasser, können gegebenenfalls für die entsprechenden Bauteile der in Fig. 1 dargestellten Ausführung gesetzt werden, doch ist die in Fig. 7 dargestellte Anordnung für ein Arbeiten unter Überdruck, d. h. unter einem Druck, der wesentlich oberhalb des Außenluftdruckes liegt, bestimmt. In Fig. 7 sind zwei sogenannte Kompensatoren 130; 130a dargestellt, die zur Regelung des Chlorgas-2 bzw. des Verdünnungswasserstromes zum Chlorauflöser 131 dienen. Da die Vorrichtungen 130 und 130a in ihrer Wirkung gleich sind und ähnliche verstellbare Regelventile 132, 132a enthalten, wird nachstehend nur die Vorrichtung 130 beschrieben. Die Vorrichtung weist ein Gehäuse mit zwei Kammern 133, 134 auf, die über eine Membran 135 getrennt sind, die von einer Druckfeder 136 zur Kammer 133 gedrückt wird. Die Kammern stehen miteinander über das einstellbare Drosselventil 132 in Verbindung, so daß ein Druckabfall auftritt, wenn ein Strömungsmittel, z. B. Chlorgas, das in die Kammer 133 in der Leitung 137 eingeführt wird, über das Ventil 132 strömt und dann die Kammer 134 über die Rohrleitung 139 verläßt. Die Membran 135 trägt ein Kegelventil 140, das von der Membran in seine geschlossene Stellung, in der es die Einlaßleitung 137 schließt, bewegt wird, wenn der Druckunterschied zwischen den Kammern steigt, und das in seine Offenstellung bewegt wird, wenn dieser Druckunterschied geringer wird. Infolgedessen wird ein gleichbleibender Druckunterschied zwischen den gegenüberliegenden Seiten der Membran und infolgedessen über das Ventil 132 aufrechterhalten. Die Größe der Ventilöffnung regelt die Geschwindigkeit des Strömungsmittelstromes, so daß dieser Strömungsmittelstrom durch Verstellen des Ventils geregelt werden kann.
  • Die Auslaßleitungen 139, 139a des Chlorzuführkompensators 130 bzw. des Wasserzuführkompensators 130a haben Manometer 142, 142a, die an einer Verengungsöffnung 143 angelegt sind, so daß das Volumen jedes Strömungsmittels abgelesen werden kann. Der Chlorauflöser 131 kann auch von irgendeiner anderen Bauart sein, beispielsweise eine Prallkammer od. dgl., bei der es leichter ist, hohe Chlorkonzentrationen bei hohen Drücken zu erhalten. Zur Erläuterung wird jedoch angenommen, daß der Chlorauflöser ähnlich dem in Fig.1 dargestellten, mit Druckstrahl arbeitenden Chlorauflöser 11 ist, wobei ein genügend hoher Druck in der Gaszuführleitung 139 ein Ansteigen der Flüssigkeit über das untere Ende des Kessels 46 (Fig. 1) verhütet. Die Misch-oder Alterungskammer 146 kann ebenfalls der in Fig. 1 dargestellten Kammer ähnlich sein, wobei eine eine Zwischenwand 148 vorgesehen ist, die die Strömungsbahn verlängert. Wird angenommen, daß der in der Kammer 146 herrschende Druck mindestens etwas über dem Außenluftdruck liegt, so -mündet das Rohr 150 des Chlorauflösers 131 unmittelbar in den Oberteil der Kammer 146, um eine Chlorlösung, mit der die konzentrierte Natriumsilicatlösung gemischt werden soll, zuzuführen. Die Natriumsilicatlösung wird aus der Zuführleitung 16 über den Einlaß 151 zugeführt. Wenn auch eine Luftumrührung mit besonderem Vorteil verwendet werden kann, so ist in den Zeichnungen ein einfaches Flügelrührwerk 152 dargestellt, das von einem Motor 153 angetrieben wird.
  • Die Anlage zum Herstellen des aktivierten wäßrigen Kieselsäuresols arbeitet im wesentlichen wie die bereits beschriebene Anlage, nämlich durch Zumischen der konzentrierten Natriumsilicatlösung zur Chlorlösung, wobei das Erzeugnis dann aus einem anderen Teil der Kammer 146 entweder durch eine Austragvorrichtung mit Verdünnung (Fig. 1) oder durch ein einfaches Ablaufrohr 155 (Fig. 7) abgeleitet wird. Ein unmittelbarer Auslaß des Sols ist beispielsweise dort zulässig, wo das Sol unmittelbar in die zu behandelnde Wassermasse oder den zu behandelnden Wasserstrom (nicht dargestellt) eingeführt wird. Bei der Anlage nach Fig. 7 und auch bei der Anlage nach Fig. 1 werden Chlorgas und Verdünnungswasser dem Chlorauflöser in abgemessenen einstellbaren Strommengen zugeführt, und die entstehende, vorzugsweise konzentrierte Chlorlösung strömt ständig zur Kammer 146, in der sie zur Neutralisierungsumsetzung auf die abgemessene oder geregelte Natriumsilicatlösung trifft. Das Gemisch altert bei seiner Bewegung zum Ablaufrohr 155, so daß ein einwandfreies Solerzeugnis entsteht.
  • Bei der Beschreibung der Fig. 1 bis 6 ist bereits darauf hingewiesen worden, daß in der Praxis etwas Chlor, beispielsweise bis zu 10 bis 150/0 oder ähnlich, üblicherweise ungelöst nach Durchströmen des Chlorauflösers 11 zurückbleibt und den Mischkanal in gasförmiger Form erreicht. Der größte Teil des Chlors jedoch, beispielsweise 85 bis 900/a bei der Ausführung nach Fig. 6, wird von dem Chlorauflöser 11 im Wasser aufgelöst, wobei die Vorteile der Erfindung natürlich voll erzielt werden. Wesentliche Vorteile werden bei allen Verfahrensausführungen erreicht, d. h. wenn der Chlorauflöser 11 eine Lösung erzeugt, die mindestens 3500 Gewichtsteile Chlor j e Million Gewichtsteile Wasser enthält. Bei der in Fig. 6 dargestellten Anlage löst sich ein größter Teil des ungelösten Chlorrestes üblicherweise an der Oberfläche der in dem Kessel 12 befindlichen Flüssigkeit, obwohl ein Teil auch unmittelbar zum Inj ektor 12 geleitet wird. Ein Überschuß an auf diese Weise umgeleiteten Chlors ist oft erwünscht, da hierdurch die Zuführung großer Chlormengen möglich wird, so daß eine sehr hohe Lösungskonzentration in dem Auflösen 11 gesichert ist, während eine überchlorierung auf Grund des Gasübegschusses im Kessel 12 vermieden wird. In den in den Fig.1 und 5 dargestellten Anlagen wird ein großer Teil des in den Mischkessel einströmenden Chlors im Mischkessel absorbiert. In allen Fällen jedoch erreichen das Chlor und das Silicat schließlich den Ejektor 72. Der Endgrad der Neutralisierung wird lediglich durch die Relativeinstellungen der beiden Zuführmengen geregelt. Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführung, die die zur Zeit bevorzugte Ausführung ist, wird der genaue Grad der Neutralisierung im Kessel 12 durch die von der Auflösevorrichtung 11 gelieferten Chlorkonzentrationen genauer bestimmt.
  • Die Art und Weise, in der sich die Gelbildungszeit mit der Prozentgröße der Neutralisierung ändert, ist bereits allgemein beschrieben worden, doch gibt Fig. 8 eine weitere Erläuterung in Form von bestimmten Kurven, von denen jede Kurve eine Reihe von angenäherten Werten der Gelbildungsperiode und der Prozentgröße der Neutralisierung für eine bestimmte Si 02 Konzentration im Umsetzungsgemisch zeigt. Die Gelbildungsperioden sind als Ordinaten und die Prozentgrößen der Neutralisierung als Abszissen aufgezeichnet. Es sind zwar nur drei Kurven für 1, 1,5 und 2% Si 02 gegeben, doch zeigen diese Kurven den Verlauf für Kurven anderer Werte, die leicht bestimmt oder berechnet werden können.
  • Die Erfindung schafft also ein besseres Verfahren und eine neuartige und bequeme Anlage für die ununterbrochene Herstellung eines Kieselsäuresols in einem wäßrigen Mittel, .wobei das Sol vorzugsweise in einem gewünschten Ausmaß gealtert ist. Eine genaue, aber bequeme Kontrolle hinsichtlich der Erzeugungsmenge und der Eigenschaften des Materials wird erreicht, und es werden Betriebsverhältnisse geschaffen, die eine entsprechend kurze Alterungszeit zulassen, wobei ein sehr gleichförmiges Erzeugnis erhalten wird und gleichzeitig die bereits beschriebenen Vorteile erhalten werden.

Claims (20)

  1. PATENTANSYRÜCIIE: 1. Verfahren zum Herstellen eines Kieselsäuresols in einem wäßrigen Mittel durch Umsetzen von Chlor mit Natriumsilicat, dadurch gekennzeichnet, daß eine Natriumsilicatlösung mit einer vorher gebildeten wäßrigen Chlorlösung gemischt wird, die einen Chlorgehalt von mindestens 3200 Gewichtsteilen je Million Gewichtsteile Wasser, vorzugsweise aber mindestens 3500 Gewichtsteile je Million Gewichtsteile Wasser hat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Chlorlösung ständig hergestellt und mit der konzentrierten Natriumsilicatlösung gemischt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Natriumsilicatlösung solche Konzentrationen hat und in solchen Verhältnissen mit der Chlorlösung gemischt wird, daß ein solbildendes Gemisch entsteht, das einen Gehalt von 1% Si 02 oder mehr hat.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorlösung einen Chlorgehalt von mindestens 4000 Gewichtsteile je Million Gewichtsteile Wasser und vorzugsweise mindestens 5000 Gewichtsteile j e Million Gewichtsteile Wasser hat.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Natriumsilicatlösung ein Kieselsäureverhältnis hat, das größer als 1 ist.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Natriumsilicatlösung ein Kieselsäureverhältnis hat, das mindestens 1,6 und vorzugsweise 2,4 ist.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorlösung und die Natriumsilicatlösung in solchen Mengen gemischt werden, daß mindestens eine 80%ige Neutralisierung des Silicates erfolgt. B.
  8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Natriumsilicatlösung in einer Konzentration verwendet wird, die gleich einem S'02-Gehalt von mindestens 101/o und vorzugsweise von mindestens 20 % entspricht.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kieselsäureerzeugnis ständig aus der Mischkammer mittels eines Wasserstrahlinjektors unter Zuführung von Verdünnungswasser abgesaugt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstrahlinjektor in der Mischkammer und in der Chlorauflösevorrichtung zur Bereitung der wäßrigen Chlorlösung einen regelbaren Unterdruck erzeugt, durch den das Chlor dem Chlorauflöser zugeführt wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer Druckregelvorrichtung Luft zugeführt wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft unterhalb. des Flüssigkeitsspiegels in die Mischkammer eingeführt wird, um eine Bewegung in der Mischkammer zu erzeugen.
  13. 13. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch einen Chlorauflöser (11), der einen Strom einer wäßrigen Chlorlösung erzeugt und abführt; durch eine Mischkammer (12), die mit dem Chlorauflöser (11) verbunden ist und diesen Strom der Chlorlösung aufnimmt; durch eine Chlormeß- und Regelvorrichtung (10, 94), die mit einem Chlorgasvorrat in Verbindung steht und die Zuführung sowie die Zuführungsmenge zu diesem Chlorauflöser (11) regelt; durch eine Wasserzuführvorrichtung (18, 17), die mit dem Chlorauflöser (11) verbunden ist und eine Flüssigkeitsregelvorrichtung (60, 57, 49) aufweist; durch eine Vorrichtung (15, 16), die die Natriumsilicatlösung zur Mischkammer in einer vorbestimmten abgemessenen Menge führt, und durch eine Vorrichtung, die die in der Mischkammer befindliche Flüssigkeit in Bewegung setzt oder umrührt, wobei die Mischkammer eine Ablaufleitung (20) aufweist.
  14. 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflöser (11) einen Kessel (46) enthält, über dem eine Wassereinspritzdüse (48, 49) angeordnet ist.
  15. 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kessel (46) einen Überlauf zum Ablassen von Wasser hat.
  16. 16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Chlorauflöser (11) oberhalb- der Mischkammer (12) angeordnet ist und mit der Mischkammer mittels eines Rohres (65) in Verbindung steht, das sich vom Auflöser (11) in einen unteren Teil der Mischkammer (12) erstreckt.
  17. 17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsrohr (65) mit einem Luftzuführungsrohr (102) versehen ist.
  18. 18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 bis 17, gekennzeichnet durch eine Zwischenwand (106), die die Mischkammer (12) in zwei Kammern teilt.
  19. 19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischkammer (12) ein Wasserstrahlinjektor (72, 74) angeordnet ist.
  20. 20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischkammer (12) aus einem Kessel, einem Deckel (67) zum Abschließen des Kessels und aus einer lösbaren Schnellverbindung (112) besteht, die den Deckel (67) mit dem Kessel verbindet, wobei der Deckel (67) von dem mit dem Auflöser (11) in Verbindung stehenden Durchlaß (65), ferner von dem Rohr (16) zum Zuführen von Natriumsilicatlösung und von dem Auslaßrohr durchsetzt wird.
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