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Maschine zum Zuschneiden von Tassenhenkeln od. dgl. Beim Schneiden
von Ton mittels einer Klinge wirkt der Bewegung der Klinge ein beträchtlicher Widerstand
entgegen, so daß es häufig vorkommt, daß -der Ton vor der Klinge wegbricht und kein
sauberer Schnitt entsteht. Bei der Herstellung von keramischen Artikeln, z. B. beim
Zuschneiden von Tassenhenkeln, ist diese Erscheinung außerordentlich unerwünscht,
da sich die Teile des Henkels, die an der Tasse angreifen, so geschnitten sein müssen,
daß sie sich der Umrißlinie der Tasse mit höchster Genauigkeit anpassen. Abgesehen
von der schlechten Haltbarkeit derartiger Henkel mit ausgebrochenen Kanten ergibt
sich ein unschönes Aussehen: Es sind Schneidvorrichtungen für plastische Massen
bekannt, bei denen Schneidwerkzeuge, wie Drähte, mit Rauhungen versehene Stahlbänder
od. dgl., mit großer Geschwindigkeit in ihrer Längsrichtung hin und her bewegt werden.
Hierbei sind die Schneidwerkzeuge zwischen den Kröpfungen zweier gleichsinnig umlaufender
Kurbelwellen angeordnet. Diese bekannten Vorrichtungen sind jedoch nur zur Herstellung
gerader Schnitte geeignet.
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Bei anderen bekannten Schneidvorrichtungen sind in einem Rahmen unter
Federspannung stehende Schneidmesser, Schneidgeräte od. dgl. parallel nebeneinander
angeordnet und schneiden, in Vibration versetzt, das Schneidgut in Platten. Auch
diese bekannte Vorrichtung ist nicht zur Herstellung gekrümmter Schnitte geeignet.
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Das Hauptpatent stellt eine Maschine zurrt Zuschneiden von keramischen
Zubehörteilen, wie etwa Tassenhenkeln, unter Schutz und besteht aus einer endlosen
Fördereinrichtung, die eine Anzahl von Henkelträgereinheiten aufweist, von denen
jede eine Vorrichtung zum Halten eines Henkels besitzt sowie eine Führungsvorrichtung,
die der Umrißlinie der Tassenwand entspricht. Die Henkelhaltevorrichtungen werden
durch die Transporteinrichtung nacheinander einer Zuschneidestation zugeführt, in
der die Henkel entsprechend dem Umriß der Tasse od. dgl. zugeschnitten werden. Die
Haltevorrichtungen bestehen aus zwei durch Scharnier miteinander verbundenen Teilen,
während als Zuschneidevorrichtung eine in einem Halter angeordnete Klinge von geeigneter
Form dient. In Weiterbildung dieser Vorrichtung betrifft die Erfindung eine Maschine
zum Zuschneiden von Tassenhenkeln od. dgl. mit einer Haltevorrichtung für die Henkel
und einer durch einen Kurventeil entsprechend der Umrißlinie der Tassenseitenwand
geführten Zuschneidevorrichtung mit einer Anzahl von auf einer endlosen Fördervorrichtung
angeordneten, j e eine Haltevorrichtung und einen Kurventeil tragenden Transporteinheiten
zum stetigen Hindurchführen der Haltevorrichtungen und Kurventeile durch die Zuschneidevorrichtung
nach Patent 926 118, deren erfindungsgemäßes Merkmal im wesentlichen darin besteht,
daß die Schneide der Vorrichtung in Schwingungen versetzt ist. Ferner wird nach
der Erfindung vorgeschlagen, daß die Weite der Schwingbewegung und die Frequenz
der Schwingbewegung veränderlich sind. Ferner ist vorgesehen, daß die Schneidvorrichtung
von einem Elektromotor über einen Exzenter angetrieben ist und daß der Exzenter
eine Verbindungsstange antreibt, die mit einem drehbaren, die Schneidklinge tragenden
Halter verbunden ist.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind an Hand der Beschreibung
und der Zeichnung näher erläutert.
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Die Henkelhaltevorrichtung 14 besteht aus zwei durch ein Scharnier
verbundenen Teilen, die durch eine Feder 14 d geöffnet werden. Die Haltevorrichtung
14 ist auf einer mit den Rollen 13 versehenen Plattform 12 befestigt und kann in
der aus den Schienen 11 und 11 a gebildeten Führung verschoben werden. Fest mit
der Schiene 11 a verbunden ist ein abgewinkelter Arm 16, 16a, an dessen freiem Ende
eine Rolle 17 drehbar gelagert ist, die den Halter 14 beim Vorbeiführen an der Schneidvorrichtung
schließt. An der
der Schneidvorrichtung zugekehrten Kante der beweglichen
Plattform 12 sind die Steuerkurven 15 befestigt, an denen die Leitrollen 48 und
49 der Schneidvorrichtung anliegen.
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An der Unterseite der Plattform 12 ist ein nach abwärts gerichteter
Arm 22 befestigt, an dem übereinander die waagerecht verlaufenden weiteren Arme
24 und 27 befestigt sind. Der untere, längere waagerechte Arm 24 ist an seinem freien
Ende mit einem etwa dreieckig geformten Steuernocken 26 versehen. An dem oberen,
kürzeren waagerechten Arm 27 ist ebenfalls ein Steuernocken 29 von etwa dreieckigem
Querschnitt angeordnet, der jedoch senkrecht steht.
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Die senkrechte Hauptwelle 34 der eigentlichen Schneidvorrichtung ist
um eine (nicht gezeigte) parallel zu der Hauptwelle verlaufende Achse mittels eines
Armes schwenkbar, der unter Federdruck die Schneidvorrichtung mit den Leitrollen
48 und 49 gegen die Steuerkurven 15 drückt. Darüber hinaus ist die Schneidvorrichtung
auch um die Welle 34 drehbar, wobei die in dem Gehäuse 33 angeordnete Feder 35 die
durch die Steuerkurven 15 über die gegeneinander versetzten und übereinander angeordneten
Leitrollen 48 und 49 gedrehte Schneidvorrichtung wieder zurückzustellen sucht.
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Am unteren Ende der Hauptwelle 34 ist mittels des Tragarmes 36 ein
Elektro-Kleinmotor 38 befestigt, dessen Motorleistung weniger .als 1 PS beträgt.
An der waagerecht liegenden Welle des Motors 38 ist ein Exzenter 39 angeordnet,
der die Verbindungsstange 40 in auf- und abwärts verlaufende Schwingungen versetzt.
Zur Veränderung der Schwingungsweite kann der- Exzenter 39 verstellt werden. Die
wirksame Länge der Verbindungsstange 40 ist durch eine Mutter 41 regelbar. Am oberen
Ende der Verbindungsstange 40 ist ein Gelenk 42 angebracht, das an dem Endteil 43a
des U-förmigen Klingenhalters 43 angreift. Die Klinge 46 ist konkav ausgebildet
und über zwei Ansätze 46 a mittels Schrauben 47 am Klingenhalter 43 befestigt. Der
Klingenhalter 43 ist auf dem Drehzapfen 44 beweglich gelagert, der seinerseits in
dem oberen, abgekröpften Teil 45 der Hauptwelle 34 angeordnet ist.
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Ebenfalls an dem Teil 45 sind die Leitrollen 48 und 49 drehbar befestigt,
die übereinander und gegeneinander versetzt an den Steuerkurven 15 bei Bewegung
der Plattform 12 entlanglaufen.
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Beim Vorbeiführen des zu schneidenden Gegenstandes an der Schneidvorrichtung
führt das Schneidwerkzeug 43 drei überlagerte Bewegungen aus. In Abhängigkeit von
der Formgebung der Steuerkurven 15 kann zunächst eine Bewegung in Richtung auf den
zu schneidenden Gegenstand oder entgegengesetzt hierzu erfolgen. Durch die Anordnung
zweier verschieden geformter Steuerkurven 15 und der gegeneinander versetzten Leitrollen
48 und 49 erfolgt ferner eine Drehbewegung um die Achse der Hauptwelle 34. Schließlich
schwingt die Klinge 46, angetrieben durch den Motor 38, in einer vertikalen Ebene
um den Drehbolzen 44. Die Frequenz dieser letzteren Schwingung beträgt vorteilhaft
etwa 3000 pro Minute. Wenn- die bewegliche Plattform 12 mit dem zu schneidenden
Gegenstand an der Schneidvorrichtung vorbeigeführt worden ist, drückt der Steuernocken
26 das Gehäuse 33 und damit die gesamte Schneidvorrichtung vom zu schneidenden Gegenstand
ab. Hierbei rastet der Hakenhebel 19 mit der Nase 20 in den (nicht gezeigten) Arm,
der die Schneidvorrichtung trägt, ein, so daß die Plattform 12 zurückgeschoben werden
kann, ohne daß der zu schneidende Gegenstand erneut mit der Schneidvorrichtung in
Berührung kommt. Am Ende des Rückweges der Plattform 12 hebt der zweite Steuernocken
29 den Hakenhebel 19 an, und die Schneidvorrichtung bewegt sich wieder in Richtung
auf den zu schneidenden Gegenstand, bis die Leitrollen 48 und 49 an den Steuerkurven
15 anliegen.
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Die Bewegung der Plattform 12 kann von Hand, mit Hilfe einer fußbetätigten
Einrichtung oder auf andere geeignete Weise erfolgen.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Tassenhenkel oder
dergleichen keramische Artikel auf genau vorherbestimmbare Umrißformen zugeschnitten
werden, wobei auf Grund der schwingenden Schneidvorrichtung Gewähr dafür gegeben
ist, daß Schnitte mit außerordentlich sauberen und scharfen Kanten hergestellt werden.
Versuche haben ergeben, daß die Vorrichtung 'sowohl bei hartem wie auch weichem
Ton einwandfreie Ergebnisse liefert.