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Maschine zum Zuschneiden von Tassenhenkeln od. dgl. Die Erfindung
betrifft Maschinen zum Zuschneiden keramischer Ansätze, beispielsweise Tassenhenkel
und ähnlicher Gegenstände. Diese werden nachstehend der Einfachheit halber stets
als Tassenhenkel bezeichnet.
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Es sind bereits Maschinen zum Zuschneiden von Henkeln bekannt, in
denen eine Schneidklinge so geführt wird, daß sie sich auf einem der Umrißlinie
der Tassenseitenwand entsprechenden Weg fortbewegt, wobei die Klinge mittels eines
Halters an dem Ansatz entlang bewegt wird.
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Zweck der Erfindung ist es, eine Maschine zum automatischen Verrichten
dieser Arbeitsgänge zu schaffen, die nicht nur eine größere Leistung je Arbeitsvorrichtung
ermöglicht, sondern in der auch gleichzeitig Henkel verschiedenster Gestalt undAusbildung
bearbeitet und - getrennt ausgeworfen werden können.
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Die Erfindung besteht in einer endlosen Transportvorrichtung mit einer
Anzahl Henkeltransporteinheiten, von denen jede eine Haltevorrichtung zum Festhalten
eines Henkels und dem Oberflächenverlauf der Tasse angepaßte Führungsteile aufweist,
wobei die Henkeltransporteinheiten von der Transportvorrichtung in stetiger Folge
durch eine Zuschneidevorrichtung bewegt werden, in der eine mittels derFührungsteilegesteuerteSchneidvorrichtung
auf die Henkel einwirkt und an ihnen den Oberflächenverlauf der Tasse erzeugt, an
der sie später befestigt werden sollen.
Eine der möglichen Ausführungsfortnen
des Gegenstandes der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht einer gemäß der Erfindung verbesserten Maschine,
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. i gezeigten Maschine, Fig. 3 eine Seitenansicht
der Haltevorrichtung ;3
und dazu gehörender Teile der Zuschneidevorrichtung;
Fig. 4 und 5 zeigen eine Vorderansicht bzw. einen Grundriß der in Fig.
3 gezeigten Teile.
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Die Maschine weist einen Rahmen io auf, in dent Wellen i 1, 1:2 gelagert
sind, die Zahnräder 13, 14 tragen, um die eine endlose Kettenfördervorrichtung
15 abläuft. Die Welle i i ist die Antriebswelle; sie kann in bekannter Weise
mittels eines geeigneten Getriebes durch einen Motor der üblichen Art oder ähnliche
Antriebsmittel angetrieben werden. Gemäß Fig. 2 wird sie durch ein weiteres Zahnrad
16 und eine zusätzliche Kette 17 angetrieben, jedoch ist dies für die Erfindung
nicht von Bedeutung.
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Zur Vereinfachung der Darstellung ist der untere Teil des Rahmens
io weggebrochen gezeigt. Die Welle 12 wird von Lagern 18 getragen, die mittels Einstellschrauben
2o in Führungen ig einstellbar sind, um die Kettenfördervorrichtung 15 spannen zu
können. In geeigneten Abständen sind auf der Kette eine Anzahl von Henkeltransporteinheiten
angebracht. jede dieser Transporteinheiten besteht aus einem Bodenteil oder einer
Grundplatte 25, der bzw. die Führungsrollen 24 trägt, welche in Führungsschienen:23
des Rahmens laufen, sowie aus weiteren Führungsteilen von der Art eines Kurventeiles
oder einer Schablone:26 und aus einer Halte vorrichtung, die einen feststehendem
Bodenteil :27
aufweist mit einem aus Gummi oder einem ähn-. lichen flexiblen
Material bestehenden Halter:28, der bei 29 ausgespart ist, um den zuschneidenden
Henkel aufzunehmen, und der mit einem ähnlichen Halter 30 aus Gummi oder
einem anderen flexiblen Material zusanimenwirkt, welcher von einem bei
32 an dem feststehenden Teil angelenkten beweglichen Teil 3 1 der
Haltevorrichtung getragen wird. Der angelenkte Teil 31 der Haltevorrichtung hat
einen Vorsprung 32,a, welchew auf einen, Hebel 34 wirkt, der schwenkbar im Grundteil
-27 der Haltevorri#1 -tung gelagert und so angeordnet ist, daß er einen Drück auf
die Unterseite des Gummiteiles 28 ausübt, wenn die Haltevorrichtung geöffnet
wird und der Vorsprung 3:211 auf den Hebel 34 drückt. Die I-Ia-Itevorridht,ung ist
mit Klammern 35 zum Festhalten der Gummiteile 28, 30 versehen. Die
Teile 27, 3 1 sind schräg - eingeschnitten, um die ent-,prechend gestalteten
Gummiteile aufnehmen zu können, wie in Fig. 4 bei -27", 3 ja angedeutet. jede Haltevorrichtung
hat das Bestreben, sich unter der Wirkung einer Feder 36 selbsttätig über
ihr Scharnier 3:2 zu öffnen; ist sie jedoch geschlossen, so wird sie durch
eine mit einem Vorsprung 38 zusammenwirkende federnde Klammer 37 in
dieser für die Ergreifung des Henkels geeigneten Stellung gefi alten. Auf der Fördervorrichtung
15 kann eine be liebige Anzahl dieser Henkeltransporteinheiten vorhanden sein; diese
brauchen nicht so ausgebildet zu sein, daß sie nur gleiche Henkel aufnehmen können.
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jede Haltevorrichtung trägt ein Widerlager 46 zum Zusammenwirken mit
einem Schlagarm zum Zwecke des öffnens der Haltevorrichtung und Auswerfens des Henkels.
Die Widerlager können verschieden angeordnet oder eingestellt sein, so daß sie durch
nur einen einzelnen von mehreren Schlagarmen betätigt werden können. Wie in den
Zeichnungen dargestellt, befinden sich zwölf Einheiten auf der Fördervorrichtung,
und es sind vier getrennte Schlagarme 41 vorhanden, wobei jeder Schlagarm drei von
den zwölf Haltevorrichtun 'gen mittels der Widerlager 4o betätigt, so daß an verschiedenen
Punkten entlang dem Weg der Fördervorrichtung verschiedene Henkel freigegeben werden.
Nachdem jede Haltevorrichtung geöffnet ist, übt der Hebet 34, von dem Vorsprung
32a bewegt, einen Druck auf den Gummiteil 28 aus und wölbt ihn dadurch derart,
daß die den Henkel enthaltende Aussparung 29 ausreichend weit geöffnet wird, um
den Henkel loszulassen. Dieser fällt daraufhin in einen geeigneten der vier Behältcz
43, die vom Rahmen getragen werden. Auf diese Weise erhält jeder Behälter 43 nur
eine bestimmte Sorte von Henkeln, so daß die Henkel nicht nachträglich sortiert
werden müssen.
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Die Henkelhalter können, zum Zweck einer leitchteren Unterscheidung
verschieden gefärbt oder mit verschiedenen Kennzeichen versehen sein, entsprechend
verschieden gefärbten und mit verschiedenen Kennzeichen versehenen Trögen, welche
die der Maschine zuzuführenden Henkel enthalten. Nachdem die Haltevorrichtung geöffnet
worden ist und die Henkel ausgeworfen worden sind, wird ein neuer Henkel in die
Aussparung 29 eingelegt, und die - Haltevorrichtungen bewegen sich in die
Maschine hinein, bis ein anderer, einstellbar in Ansätzen 44a gelagerter Schlagarm
44 auf einen einstellbaren Oberflächenteil oder Vorsprung 45 an jeder Haltevorrichtung
einwirkt und diese zusaminenklappt.
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Die geschlossene Haltevorrichtung trägt nun den Henkel durch eine
Zuschneidevorrichtung. Die Zuschneidevorrichtung besteht aus einer vertikalen, in
dem Rahmen io gelagerten Säule 5o, um die ein Ende eines Armes 51 schwenkbar gelagert
ist, während das andere Ende des Armes einen Halter 92 für eine Schneidvorrichtung
trägt. Der Halter 5:2 hat einen Fortsatz oder abgebogenen Teil 53 und ist
um das Ende des Armes 51 schwenkbar. Eine an dem Schneidvorrichtungshalter
5:2 befestigte Rolle 55 läuft längs des Kurventeils 26 ab und
schwenkt den Halter, so daß. er sich entlang einer Linie bewegt, die im großen und
ganzen dem Oberflächenverlauf der Seitenwand der Tasse entspricht, dem der Henkel
angepaßt werden soll. Der Halter 52
trägt eine Schneidvorrichtung, welche
in den Zeichnungen in Gestalt einer Klinge 57 dargestellt ist. Diese weist
eine dem horizontalen Radius oder Krümmungsverlauf der Tasse entsprechende Kremniung
auf
und ist durch zwei Drähte 58, 59 ergänzt, von denen einer zum Zweck des Vorschneidens
des Henkels vor der Klinge angeordnet und der andere so angebracht ist, daß er der
Klinge folgt und die abgeschnittenen Stücke Ton od. dgl. entfernt, so daß sie nicht
an dem Henkel haftenbleiben, sondern statt dessen in einen Abfallbehälter 6o fallen.
Es kann jedoch auch jede andere Form einer Schneidvorrichtung verwendet werden,
z. B. ein drehbarer Zvlinderschneider mit verschiedenen Klingen, der mittels eines
spiralförmig aufgewickelten Antriebs riemens od. dgl. durch einen geeigneten Motor
an-,getrieben werden und exzentrisch gelagert sein könnte, so daß sein Eingriff
in den Henkel progressiv verläuft. Es ist wünschenswert, sicherzustellen, daß die
Schneidvorrichtung stets in einem richtigen Schneidewinkel zu dem ankommenden Henkel
steht Zu diesem Zweck bewirkt eine von einem Fortsatz 53 getragene, einstellbare
Leitrolle 61 bei ihrem Abrollen auf dem Kurventeil 26 eine Schwenkung der
Schneidklinge. Dieser Schwenkbewegung des Schneidevorrichtungshalters wirkt eine
Feder 63
entgegen, die in einem Gehäuse 65 um eine Spindel 64 gelagert
ist, welche die Schwenkachse bildet. Das Ausmaß der Schwenkung wird durch eine Anhaltevorrichtung
66 begrenzt. Die Feder 63 i - st durch eine Muffe
67, an der sie befestigt ist, einstellbar. Eine ähnliche, um die Säule 5o
gelagerte Feder wirkt auf den Arm 5 1 ein und hält den Schneidvorrichtungshalter
auf dem Kurventeil fest. Sie ist in ihrer Wirkung ebenfalls durch eine Anhaltevorrichtung
66 und die Muffe 67 regelbar.
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Um sicherzustellen, daß die Klinge in einer richtig schneidenden Stellung
zu dem von ihr zu bearbeitenden Henkel verbleibt, ist es nicht erforderlich, daß
der Kurventeil genau dem ganzen Oberflächenverlauf der Tasse entspricht. Er braucht
nur dort diesem Oberflächenverlauf zu entsprechen, wo die Enden der Henkel an die
Tasse angebracht werden, d. h. wo die öffnungen der Aussparung:29 angeordnet
sind, wie in Fig. 5 gezeigt. über jeden dieser kritischen Punkte hinaus kann
der Kurventeil eine kleine S ' trecke in derselben Richtung weiter verlaufen,
d. h., die Krümmung an den Schnittflächen ist entlang dem Kurventeil
26 entsprechend verlängert, so daß die Leitrolle61 beim Ablaufen über diese
Verlängerungen die ihren Bewe-ungen folgende Klinge 57 weiterhin im geeigneten
Schneidewinkel hält. Diese Anordnung kann jedoch geändert werden, um anderen
Formen von Tassen zu entsprechen. In manchen Fällen kann der Kurventeil mit einem
Führungsweg für die Hauptrolle 55 und einem von diesem verschiedenen Weg
für die Leitrolle 61 versehen sein" um die gewüns#dhte Bewegung der Klinge
57 sicherzustellen.
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Die Kurventeile an den verschiedenen Henkeltransporteinheiten haben
alle eine einheitlich ausgebildete Leit- und Spurkante, so daß die Berührung der
Rollen mit den Kurventeilen, ungeachtet der Verschiedenheiten in der Gestalt der
Kurventeile selbst, sanft verläuft. Beim Eintritt in die Zuschneidevorrichtung betätigt
jede ihren Kurventeil mit sich tragende Haltevorrichtung selbsttätig die Schneidvorrichtung,
uni den erforderlichen Schneidevorgang an dem Henkel zu vollziehen. Der zugeschnittene
Henkel wird dann um das Ende des Weges der Fördervorrichtung herumbewegt und beginnt
seine rückläufige Bewegung, bei der er von dem Hebel 34 ausgeworfen wird, wenn die
Haltevorrichtung durch den entsprechenden Schlaghebel 41 geöffnet wird. Der Hebel
34 hält weiterhin die Aussparung 29 offen, bis ein anderer Henkel eingelegt und
die Haltevorrichtung wieder von dem Schlaghebel 44 geschlossen wird.
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Mit den bekannten Maschinen kann nur eine Sorte von Henkeln gleichzeitig
bearbeitet werden, so daß für den Fall, daß eine Anzahl verschieden gestalteter
Henkel gleichzeitig bearbeitet werden soll, eine besondere Maschine für
jede Henkelart erforderlich ist. Mit einer Maschine nach der Erfindung können
verschiedene Arten von Henkeln gleichzeitig auf einer einzigen Maschine durch eine
einzige Arbeitsvorrichtung bearbeitet werden. Weiterhin kann die Leistung
je nach Bedarf eingestellt werden. Wenn z. B. die Fördervorrichtung zwölf
Einheiten trägt, können an Stelle von drei mal vier verschiedenen Einheiten auch
zwei mal sechs verschiedene Einheiten vorgesehen sein oder beispielsweise sechs
gleiche Einheiten und sechs davon verschiedene Einheiten, von denen wiederum eine
Anzahl unter sich verschieden sein kann. Die Maschine kann leicht den täglichen
Bedürfnissen eines Betriebes angepaßt werden. Die Haltevorrichtungen und Führungsteile
sind so ausgebildet, daß sie von ihren Grundteilen oder Bodenflächen abnehmbar und
austauschbar sind, wobei die Stellung der Schlaghebel 41 entsprechend eingestellt
werden kann.'