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Decken- oder Wandheiz- oder -kühlanlage Die Erfindung betrifft eine
Decken- oder Wandheiz-oder -kühlanlage mit vor dem tragenden Bauteil nach dem zu
beeinflussenden Raum hin angeordneten, aus Platten bestehenden Decken- oder Wandflächen,
die über federnde Metallamellen mit den in dem Zwischenraum zwischen tragendem Bauteil
und Unterdecke oder Vorwand verlaufenden Verteilerrohren für das Heiz- oder Kühlmittel
wärme- oder kälteleitend verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Heiz- oder Kühlanlage
zu vervollkommnen und zu einer besseren Schalldämmung des Raumes auszunutzen.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Vereinigung
folgender Merkmale gekennzeichnet a) Die Unterdecke oder Vorwand besteht aus einzelnen,
mit Abstand an dem tragenden Bauteil befestigten Gipsplatten, die mit gleichmäßig
über ihre Flächen verteilten Luftdurchtrittöffnungen versehen sind; b) die Verteilerrohre
liegen in etwa halbkreisförmigen Rinnen der Metallamellen und stützen sich dadurch
auf die Gipsplatten ab; c) der Zwischenraum zwischen tragendem Bauteil und Unterdecke
oder Vorwand ist mit einer luftdurchlässigen, wärmedämmenden, die Verteilerrohre
und die Metallamellen umgebenden Masse angefüllt: d) seitlich am Zwischenraum zwischen
tragendem Bauteil und Unterdecke oder Vorwand ist wenigstens eine Eintrittöffnung
für dem zu beeinflussenden Raum zuzuführende Luft vorgesehen.
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Durch eine Vereinigung dieser Merkmale wird neben einer günstigen
Wärmedämmung eine vorteilhafte Schallschluckwirkung erzielt. Außerdem ist zugleich
eine gründliche Reinigung der in den zu beeinflussenden Raum hineingeleiteten angewärmten
oder gekühlten Luft gegeben. Eine kurze Anheizzeit ist gewährleistet, auch wenn
als Heizmittel z. B. Warmwasser mit einer Vorlauftemperatur von etwa 80 bis 90°
C verwendet wird.
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Ausgestaltungen der Erfindung betreffen bauliche Einzelheiten der
zur Heiz- oder Kühlanlage gehörenden Teile.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. l eine erfindungsgemäße Heiz- oder Kühlanlage in einem senkrechten
Querschnitt und Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 geringfügig abgewandelte Anlage in
einem gleichen senkrechten Querschnitt.
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In Fig. 1 ist 20 eine tragende Massivdecke eines zu heizenden -öder
zu kühlenden Raumes 21. An Stelle einer Massivdecke kann irgendeine andere tragende
Decke vorgesehen sein. Eine Unterdecke 23 ist derart mit Abstand unter der tragenden
Decke 20 angeordnet, daß ein zusammenhängender Zwischenraum 24 geschaffen ist. Die
Unterdecke 23 ist aus einzelnen, mit Abstand an dem tragenden Bauteil befestigten,
z. B. an diesem angehängten, Gipsplatten hergestellt. Zu diesem Zwecke können beispielsweise
Drahtgehänge 25 vorhanden sein, von denen in Fig. 1 nur eines gezeigt ist. Diese
Drahtgehänge sind in Drahtschleifen 26 und 27 verankert, die in die tragende Decke
20 und die Unterdecke 23 eingegossen sind. Die Unterseite der Unterdecke bildet
eine Wärmetauschfläche nach dem zu beeinflussenden Raum -hin.
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Im Zwischenraum 24 befinden sich Heiz- oder Kühlrohre als Verteilerrohre
28. Zum Heizen können auch elektrische Heizkörper angesetzt werden. Jedes Verteilerrohr
28 ist mittels mehrerer Metallamellen 29 auf der Oberseite der Unterdecke 23 abgestützt.
Diese Lamellen haben einen etwa halbzylindrisch gebogenen Mittelteil 29 a, der das
betreffende Verteilerrohr über mehr als die Hälfte seines Umfanges von unten umschließt.
An den Mittelteil 29a schließen zwei schräg verlaufende Teile 29b an, die in waagerechte
Enden 29c übergehen, die auf der Oberseite der Unterdecke 23 aufliegen, während
die schräg verlaufenden Teile das Verteilerrohr so abstützen, daß es sich in einigem
Abstand über der Unterdecke befindet.
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In den Zwischenraum 24 mündet eine Luf'teintrittöffnüng 31 ein, die
in eine Seitenwand des Raumes 21 eingearbeitet ist und die Form eines zur Decke
gleichlaufenden Längsschlitzes hat. Diese Öffnung steht mit einem nicht dargestellten
Gebläse in Verbindung. Die Unterdecke 23 ist mit mehreren regelmäßig verteilten
Iffnungen
32 versehen, welche den Austritt von Luft aus dem Zwischenraum 24 in den zu beeinflussenden
Zaum 21 ermöglichen.
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In den Zwischenraum 24 ist ferner eine wärmelammende, die Verteilerrohre
28 und die Metallamellen 29 umgebende Masse 33 eingebracht, die lerärt porös ist,
daß die durch die Öffnung 31 einge-)lasene Luft hindurchtreten kann. Die luftdurchässige
Masse 33 wirkt hierbei als Luftfilter und zu-;leich schallschluckend gegen Raum-
und Trittschall.
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Zwischen jedem Verteilerrohr 28 und den schrägen feilen 29 b der Metallamellen
einerseits und der interdecke 23 anderseits ist - durch die Poren der Torösen klasse
33 hindurch - eine isolierende Luftschicht 30 vorhanden, deren Stärke mit der Entferiung
vom Verteilerrohr 28 in waagerechter Richtung abnimmt. Dadurch ergibt sich unter
den Rohren eine innähernd gleichmäßige Wärme- oder Kälteabgabe an die Unterdecke
23. Sowohl die Metallamellen als auch die Luftschichten 30 unter den Verteilerrohren
dienen :ur Übertragung der Wärme oder Kälte vom Verieilerrohr zur Unterdecke, bilden
aber Zonen unter-;chiedlicher Wärmeleitfähigkeit. Die vom Verteilerrohr ausgehende
Wärme oder Kälte hat zuerst die ).esser leitenden Metallamellen und nachher zum
Teil die Luftschicht 30 zu durchströmen, wobei die Metalllamellen zum Verteilen
der Wärme oder Kälte über die gesamte Oberseite der Unterdecke 23 dienen @:önnen.
Die Abstände der einzelnen Metallamellen, die am gleichen Verteilerrohr angebracht
sind, werden derart bemessen, daß zwischen ihnen in der Unterdecke kein. unerwünscht
großes Wärmegefälle auftreten kann.
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Mittels der beschriebenen Einrichtung wird der Raum 21 wie folgt beheizt:
Durch die Verteilerrohre 28 strömt ein Wärmeträger, beispielsweise Wasser oder Dampf,
der seine Wärme an die Wand der Verteilerrohre abgibt. Von hier wird die Wärme durch
die Metallamellen 29 und teils durch die Luftschicht 30 der Unterdecke 23 zugeleitet,
von deren Unterseite die .Wärme teils durch Strahlung, teils durch Konvektion und
teils durch Wärmeleitung in den zu beeinflussenden Raum 21 gelangt. Mit Hilfe des
erwähnten Gebläses läßt man Luft durch die seitlichen Öffnungen 31 in den Zwischenraum
24 zwischen tragender und Unterdecke einströmen. Diese Luft entweicht durch die
Austrittöffnungen 32 in den Raum 21. Ein beträchtlicher Teil dieser Luft wird jedoch
vor dem Verlassen des Zwischenraumes 24 durch die Verteilerrohre 28 und die Metallamellen
29 erwärmt, wenn sie an Oberflächen dieser Teile entlangstreicht. Auf diese Weise
wird zusätzlich Wärme in den Raum 21 hineingetragen, in dem gleichzeitig eine dauernde
Lufterneuerung stattfindet.
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Man wird die Luftzufuhr nur so stark wählen, daß sie den natürlichen
Luftabzug durch Türen und Fenster des zu heizenden Raumes etwa ausgleicht. Durch
diese Luftzufuhr ist es ferner möglich, auch die nach oben wirkende Strahlungs-
und Konvektionswärme der Metallamellen 29 und Verteilerrohre 28, die bisher großenteils
verlorenging, für die Heizung des Raumes 21 nutzbar zu machen.
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Die in Fig. 2 dargestellte Heiz- und Kühlanlage unterscheidet sich
von der nach Fig. 1 dadurch, daß unterhalb der tragenden Decke in bekannter Weise
eine Wärmedämmschicht 22 angeordnet ist. Ein weiterer Unterschied liegt darin, daß
in die Luftaustrittöffnungen 32 der Unterdecke ein poröser und somit luftdurchlässiger
Stoff 34 eingebracht. ist, der ebenfalls schallschluckend und als Luftfilter
wirkt. Vorzugsweise kann die Wärmedämmschicht 22 aus schallschluckendem Baustoff
bestehen, der wärmedämmend wirkt. An Stelle einer Lufteintrittöffnung 31 ist nach
Figg. 2 ,ein bis in die Nähe der Verteilerrohre 28 in den Zwischenraum 24 hineinragendes
Rohr 35 vorgesehen, das mehrere in Abständen voneinander verteilte Luftaustrittöffnungen
36 aufweist. Mit Hilfe eines solchen Rohres läßt sich die eingeblasene Luft gleichmäßiger
über den ganzen Zwischenraum zwischen tragendem Bauteil und Unterdecke verteilen.
Selbstverständlich kann die Anlage auch nur mit einer Eintrittöffnung 31 wie bei
dem ersten Beispiel betrieben werden. Ferner ist es möglich, die Anlage nach Fig.
1 mit einem Luftverteilerrohr 35 nach Fig. 2 zu versehen.
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Bei beiden Ausführungsbeispielen kann die Unterdecke 23 aus schallschluckendem
Baustoff bestehen, der jedoch wärmeleitend sein sollte, um die Übertragung der Wärme
oder Kälte nicht übermäßig zu behindern.
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Die Erfindung ist nicht an die Einzelheiten der beschriebenen Ausführungsbeispiele
gebunden. So braucht z. B. die Befestigung der Unterdecke 23 und der Wärme- oder
Kälteverteilerrohre 28 nicht genau entsprechend Fig. 1 ausgebildet zu sein. Statt
der Drahtgehänge 25 könnten z. B. senkrechte Bolzen vorgesehen sein, die zum Anschrauben
der Unterdecke von unten aus dienen. In der Unterdecke könnten auch Metallwinkeistücke
eingegossen sein, mittels der der Deckenteil an einem Drahtgehänge gemäß Fig. 1
angehängt wird. Die senkrechten Bolzen könnten entweder als in den tragenden Bauteil
eingemauerte Stehbolzen oder als Kopfschrauben ausgebildet sein, welche von unten
her in eine in diesem Bauteil eingelassene Gewindehülse eingeschraubt werden und
über eine auf ihren Kopf aufgelegte Unterlagscheibe zugleich zum Tragen der Unterdecke
dienen.
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Obgleich in den Ausführungsbeispielen nur von einer Deckenheu- und
-kühlanlage die Rede ist, kann die Anlage auch als eine Wandheiz- oder -kühlanlage
ausgebildet sein, wobei an die Stelle der beschriebenen Unterdecke ein entsprechender
innerer Wandteil, eine Vorwand, tritt, wie es im Anspruch heißt.