DE1056785B - Verfahren zur Erzeugung eines Wirkstoffs gegen Fungi auf biologischem Wege - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung eines Wirkstoffs gegen Fungi auf biologischem Wege

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DE1056785B
DE1056785B DEA27585A DEA0027585A DE1056785B DE 1056785 B DE1056785 B DE 1056785B DE A27585 A DEA27585 A DE A27585A DE A0027585 A DEA0027585 A DE A0027585A DE 1056785 B DE1056785 B DE 1056785B
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methanol
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Edward James Backus
Murray Dann
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American Cyanamid Co
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G11/00Antibiotics

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  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung eines Wirkstoffs gegen Fungi auf biologischem Wege Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Wirkstoffs gegen Fungi aus Stämmen von Mikroorganismen einer bisher noch nicht beschriebenen Species des Genus Streptomyces. Dieser Wirkstoff ist als solcher sowie in Form seiner Salze gegenüber einer großen Anzahl von Fungi wirksam.
  • Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Wirkstoff stellt in gereinigtem Zustand einen weißen kristallinen Stoff mit schwach amphoteren Eigenschaften dar. Elementaranalysen gereinigter Proben dieses neuen Wirkstoffs haben folgende Werte ergeben: Kohlenstoff 58ü/" Wasserstoff 7,50/" Stickstoff 2ü/, und Sauerstoff (durch Differenz) 320/,. Die Verbindung weist ein verhältnismäßig niedriges Molekulargewicht auf. Die aus den oben angegebenen analytischen Werten abgeleitete empirische Formel entspricht nahezu der Formel C31-34H47-51013-14N, Eine gereinigte Probe der freien Base des Wirkstoffs gegen Fungi zeigt eine spezifische Drehung von [ = ' 248' (0,50/, in Dimethylformamid).
  • a]2, Der Wirkstoff ist in Wasser bei Zimmertemperatur oder darunter 12 bis 24 Stunden bei neutralem pH-Wert verhältnismäßig stabil. In wäßrigen Säuren und Alkalien und bei erhöhten Temperaturen ist er weniger stabil.
  • Das Infrarötabsörptionsspektrum des Wirkstoffs ist in Fig.1 wiedergegeben. Diese Kurve wurde mit einer Probe der gereinigten Base, die mit Kaliumbromidkristallen vermischt und zu einer Scheibe verpreßt worden war, ermittelt.
  • Das Ultraviolettabsorptionsspektrum ist in Fig.2 wiedergegeben. Die Ultraviolettabsorptionskurve wurde mit einer gereinigten Probe der Verbindung in Methanol in einer Konzentration von 5,8 y/ml erhalten. Die Kurve zeigt Maxima bei 220, 289, 302 und 317 m#L sowie eine Schulter bei 278 m#t. Die bei den Maxima für die Extinktionskoeffizienten Ei'!. (spektrophotometrische Absorption einer 1°/oigen Lösung, gemessen in einer 1-cm-Zelle) gemessenen Werte wurden aus der Ultraviolettabsorptionskurve unter Rückführung der Konzentration, bei welcher die Probe vermessen wurde, auf 1071 errechnet. Die den oben angegebenen Maxima entsprechenden Werte betragen 330, 760, 1200, 1120 bzw. 380.
  • Das Röntgenstrahldiffraktionsdiagramm einer-gereinigten Probe der Verbindung zeigt maximale Intensitäten bei Ebenenabständen von 14,5 Ä, 4,19 A und 4,06 Ä.
  • Ein N-Acetylderivat der Verbindung wurde mikroskopisch untersucht, wobei folgende Eigenschaften ermittelt wurden
    Kristallhäbitus .......... säulenartig
    Refraktionsindices -
    Ng = ................ 1,522 = 0,002
    Ny = ................ 1,543 --1- 0,002
    Optisches Vorzeichen .... positiv
    Orientierung ............ .. optische Richtung X paral-
    .. lel zur Längsrichtung, op-
    ..tische Richtungen Y und Z
    .- senkrecht zur Längsrich-
    tung.
    Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Wirkstoff gegen Fungi ist in folgenden Lösungsmitteln bei Zimmertemperatur in ungefähr dem angegebenen Grad, ausgedrückt in mg/nil Lösungsmittel löslich:
    Lösungsmittel Löslichkeiten
    in mg/ml
    Chloroform .............. ' :.......... 0,1
    Benzol................................ 1,6
    Essigsäureäthylester ..................... 0,5
    Äther.....:........................... 0,0
    Petroläther ............................ 0,0
    1,4-Dioxan ............................ 7
    80°/oiges Dioxan (20°/o Wasser). ... .._.: .. 7
    Pyridin ............................... 70 ,-
    Piperidin .............................. 190
    Methanol.............................. 6
    80°/oiges Methanol (20 °/o Wasser) .......... 2
    Aceton ................................ 0,1
    80°/@ges Aceton (200/, Wasser) .......... 0,4
    n-Butanol (trocken) ...... ........... 0,2
    n-Butanol (mit Wasser gesättigt) ......... 1,5
    Äthanol.............-.................. 1,2
    80°/oiges Äthanol (200/, Wasser) ......... 0,7
    Wasser ................................ 0,1
    Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Wirkstoff läßt sich an einer Reihe von Adsorbentien, z. B. Aktivkohle, aktiviertem Magnesiumsilikat, Aluminiumoxyd, Fullererde u. dgl., adsorbieren.
  • Der Wirkstoff liegt sowohl in der Gärmaische als auch im Mycel vor und läßt sich daraus in einfacher Weise durch geeignete Lösungsmittel extrahieren, wie dies im folgenden näher ausgeführt werden soll.
  • Der neue Wirkstoff zeichnet sich durch ein großes Wirkungsspektrum gegenüber Fungi aus. Zur Bestimmung dieser Wirkung wurden geeignete Agarmedien, die Reihenverdünnungen der Verbindungen enthielten, hergestellt. Die Medien wurden mit einer großen Vielzahl von Fungi beimpft und 5 bis 7 Tage bei 26° C inkubiert. Das Wachstum wurde dann mit dem Wachstum dieser Organismen auf Kontrollager, die keinen Wirkstoff gegen Fungi enthielten, verglichen. Die minimalen Konzentrationen des neuen Wirkstoffs, die eine vollständige Inhibierung des Wachstums des Testorganismus erzielen ließen, werden unten wiedergegeben. Die Konzentrationen sind in mg/ml ausgedrückt.
    Minimale
    Konzentration
    Organismus zur Erzielung
    vollständiger
    Hemmung
    Saccharomyces cerevisiae .............. 1
    Saccharomyces Carlsbergensis ........... 3
    Torula pulcherina...................... 3
    Candida flareri........................ 3
    Candida brumptii ..................... 10
    Candida albicans ...................... 10
    Trichophyton mentagrophytes........... 10
    Trichophyton tonsurans ................ 10
    Phialophora j eanselmei ................ 3
    Glomerella cingulata ................... 3
    Endothia parasitica ................... 1
    Ceratostomella uhni ................... 3
    Neurospora sitophila .................. 3
    Aspergillus clavatus ................... 3
    Aspergillusfumigatus .................. 3
    Aspergillus nidulans.................... 10
    Aspergilius versicolor................... 3
    Penicillum frequentans ................ 3
    Penicillum expansum .................. 3
    Minimale
    Konzentration
    Organismus zur Erzielung
    vollständiger
    Hemmung
    Penicillum digitatum .................. 1
    Penicillum purpurogenum .............. 10
    Absidia glauca ........................ 10
    Absidia corymbifora ................... 3
    Cunninghamella echinulata ............. 3
    Mucor abundans ...................... 3
    Rhizopus nigricans..................... 3
    Polyporus cinnabarinus................. 1
    Ustilago olivacea ...................... 1
    Hormiscium gelatinosum ............... 3
    Myrothecium verrucaria ............... 10
    Helminthosporium carbonum ........... 3
    Alternaria solani....................... 1
    Hormodendrum cladosporioides ......... 3
    Der neue Wirkstoff wird von einer Streptomyces-Species erzeugt, der die Nr. A 5283 zugeteilt wurde. Diese Species wurde offenbar bisher noch nicht beschrieben. Der Stamm Streptomyces A 5283, der auch als Str. gilvosporeus bezeichnet wird, wurde unter Nr. ATCC 13 326 bei der American Type Culture Collection in Washington, D. C., hinterlegt. Eine allgemeine Beschreibung der neuen Species soll im folgenden wiedergegeben werden.
  • Die mit großen Anfangsbuchstaben bezeichneten Farben sind die Farben nach Ridgeway.
  • Luftmycel: auf zahlreichen Medien reichlich; bräunlich mit einem charakteristischen weinfarbenen Ton (nahezu Light Brownish Drab, Hell-Bräunlich-Grau).
  • Vegetatives Mycel: Weißlich bis Light Buff, Hellederfarben- bis Cream Color, Cremefarben. Unterseitenfärbung: Weißlich bis Gelb (Light Buff, Hellederfarben- bis Cream Color, Cremefarben). Lösliches Pigment: keines.
  • Morphologie: wiederholt verzweigte Lufthyphen in nahezu dichotomer Weise; Endfäden offen spiralförmig mit nahezu runden Sporen von 0,6 #t Durchmesser in Ketten. In voll ausgereiften Sporophoren, wo die Sporen in dichten Massen auftreten, ist der spiralartige Charakter verdeckt.
  • Die Wachstumseigenschaften auf den üblichen Agarmedien sind in den folgenden Tabellen beschrieben:
    Tabelle 1
    Wachstumseigenschaften von Streptomyces sp. A 5283 nach 17tägiger Inkubation in Petrischalen bei 28° C
    Medium Wams Lüftmycel' Unterseite p gment Bemerkungen
    Asparagin-Dextrose- gut bräunlich, reichlich hellgelb fast Cream keines starke Sporenbildung
    Agat (fast Pallid Brownish Color, Cremefarben)
    Drab, Blaß-Bräunlich-
    Grau), weißer Rand
    saurer Asparagin- gut bräunlich, reichlich gelb (Cream Color bis keines desgl.
    Dextrose-Agar (fast Light Brownish Naples Yellow, Creme-
    Drab), weißer Rand farben bis Neapel-
    Hell-Bräunlich-Grau Gelb)
    Czapek-Dox-Agar mäßig keines (Cream Color, Creme- keines vegetatives Mycel,
    farben) Cream Color Creme-
    farben, glatt
    Waksmans Stärke- gut bräunlich, reichlich weißlich bis gelb keines Hydrolyse positiv,
    Agar (fast Light Brownish (Cream Color, Creme- Klärung .des Agars
    Drab, Hell-Bräunlich- farben)
    Grau)
    Wachstumseigenschaften von Streptomyces sp. A 5283 nach 17tägiger Inkubation in Petrischalen bei 28° C
    Wachs lösliches
    Medium tum Luftmycel Unterseite
    Pigment . Bemerkungen
    Kartoffel-Dextrose- gut bräunlich, reichlich gelb. (Cream Color, keines starke Sporenbildung
    Agar (fast Light Brownish Cremefarben)
    Drab, Hell-Bräunlich-
    Grau)
    Sabourauds gut graubraun, (fast Light braun (Warm Buff bis keines gute Sporenbildung
    Maltose-Agar Drab, Hell-Grau) bis Sudan Brown warmes p
    weißlich Lederfarben bis Sudan-
    Braun)
    Maisquellwasser- gut bräunlich, reichlich gelb (Cream Color, keines starke Sporenbildung
    Agar (fast Light Brownish Crernpfarben)
    Drab, Hell-BräunUch-
    Grau), weißer Rand
    Calciummalat-Agar ziemlich weißlich, spärlich hell gelblich (Light keines nicht geklärt
    gut Buff, Hell-Lederfarben)
    Bennett-Agar gut bräunlich, reichlich gelb (Cream Color bis keines starke Sporenbildung
    (Pale Brownish Drab Cream Buff, Creme-
    bis Light Brownish farben bis Creme-
    Drab, Blaß-Bräunlich- Lederfarben)
    Grau bis Hell-Bräun-
    lich-Grau)
    Glucose-Agar mäßig keines Gelbbraun (fast Ochra- . keines vegetatives Mycel
    ceous-Buff, Ocker- weißlichgelb, glatt
    artig-Lederfarben) (Light Buff, Hell
    Lederfarben)
    Nähragar ziemlich keines gelb (fast Light Buff, keines verstreute weißliche
    gut Hell-Lederfarben) IKolonien
    Emerson-Agar mäßig weißlich, spärlich gelbbraun (fast Warm keines vegetatives Mycel
    Buff, Warm-Leder- weißlichgelb (Light
    farben) Buff, Hell-Lederfarben)
    Krainshy's mäßig weißlich, spärlich weiß bis gelb (Colonial keines vegetatives Mycel
    Dextrose-Agar Buff, Kolonial-Leder- weißlich
    farben)
    Tabelle II
    Wachstumseigenschaften von Streptomyces sp. A 5283 nach 14tägiger Inkubation bei 28° C
    Wachs.
    Medium tum Luftmycel vegetatives ycel lösliches Pigment Sonstiges
    Dextrose-Nitrat- ziemlich keines weißlich keines - Nitrat reduziert
    Brühe gut
    Gelatine mäßig keines weißlich keines vollständige Verflüssigung
    Lackmusmilch mäßig keines .,. , weißlichgelb keines rasche Peptonisation
    Kartoffelschnitzel mäßig weiß, spärlich weißlichgelb bis hell- keines schwachrosa an den
    braun (fast Buff-Pink, Spitzen der Schnitzel
    Lederfarben-Rosa)
    Karottenschnitzel mäßig weiß -- - - -
    Tabelle III
    Beschreibung von Streptomyces sp. A 5283 nach 16tägiger Inkubation bei verschiedenen Temperaturen
    Wachs-
    Temperatur tum Lnitmycei vegetatives Myce1
    Pigment Vermerkengen
    l'
    -
    24° C gut : reichlich weißlich - keines
    28° C gut reichlich weißlich - keines -
    32° C mäßig mäßig weißlich - keines -
    37° C mäßig gering weißlich - keines -
    Selbstverständlich sind Abweichungen der in den vorstehenden drei Tabellen wiedergegebenen Eigenschaften von der Art, wie sie erfahrungsgemäß beim Arbeiten mit Fungi auftreten, bei verschiedenen Stämmen dieser neuen Species und in Abhängigkeit anderer Umweltsbedingungen möglich.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erzeugung eines neuen Wirkstoffs gegen Fungi wird ein wäßriges Nährmedium mittels eines Mikroorganismus der Species Streptomyces A 5283 fermentiert.
  • Das verwendete Nährmedium enthält Quellen für Kohlenstoff, z. B. Stärke, hydrolysierte Stärke, Zucker, wie Lactose, Maltose, Dextrose, Saccharose, oder Zuckerquellen, wie Melasse, Alkohole, wie Glycerin und Mannit, organische Säuren, wie Zitronensäure und Essigsäure, und verschiedene Naturprodukte, die außer kohlenstoffhaltigen Substanzen andere Nährstoffe enthalten können. Zu den verwendbaren Stickstoffquellen gehören Proteine, z. B. Casein, Zein, Lactalbumin, Proteinhydrolysate, z. B. Proteosen, Peptone, Peptide und im Handel erhältliche Stoffe, z. B. N-Z-Amin, das bekanntlich ein Caseinhydrolysat ist, ferner Maisquellwasser, Sojabohnenmehl, Gluten, Baumwollsamenmehl, Fischmehl, Fleischextrakte, Schlachtflüssigkeiten, Leberpräparate, Hefeextrakte, Distillers' Solubles u. dgl., Aminosäuren, Harnstoff, Ammoniumsalze, Nitrate usw. Das Nährmedium enthält ferner anorganische Bestandteile, wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium u. dgl: sowie Chloride, Sulfate, Phosphate, und Kombinationen dieser Anionen und Kationen in Form von Mineralsalzen können bei der Gärung mit Vorteil verwendet werden. Die sogenannten Spurenelemente, wie Bor, Kobalt, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Chrom, Molybdän und ähnliche können ebenfalls mit Vorteil verwendet werden. Gewöhnlich liegen diese Spurenelemente in ausreichenden Mengen in den kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Bestandteilen des Mediums vor, insbesondere wenn diese aus natürlichen Quellen stammen, oder sie sind im Leitungswasser vorhanden, weshalb der Zusatz weiterer Mengen dieser Spurenelemente überflüssig sein kann.
  • Die Fermentationsflüssigkeit wird mittels steriler Druckluft, gewöhnlich mit einer Geschwindigkeit von 1 Volumen Luft pro Volumen Gärmedium und Minute belüftet. Um die Verunreinigung mit Fremdmikroorganismen auf ein Minimum herabzusetzen, ist es zweckmäßig, die Fermentationsgefäße zu -verschließen -und einen Druck von 0,14 bis 1,05 atü darin aufrechtzuerhalten. Außer der durch die Belüftung hervorgerufenen Bewegung ist eine mechanische Rührung oder Bewegung im allgemeinen zweckmäßig. Entschäumungsmittel, z. B. 1 °/o Octadecanol in Schmalzöl, können je nach den Erfordernissen zur Verhütung eines übermäßigen Schäumens von Zeit zu Zeit zugesetzt werden.
  • Die Gärung wird bei einer Temperatur von vorzugsweise 26 bis 30° C geführt; die Temperatur kann jedoch bis herab zu 17° C oder bis hinauf zu 42° C betragen.
  • Die für eine maximale Erzeugung des neuen Wirkstoffs erforderliche Zeit hängt beträchtlich von den anderen Gärbedingungen ab. Gewöhnlich sind etwa 48 Stunden erforderlich, bis merkliche Mengen des Wirkstoffs in dem Medium nachweisbar sind. Die Erzeugung des Wirkstoffs nimmt mit der Zeit zu, und die Gärung kann bis zu 120 Stunden fortgeführt werden. Die Wasserstoffionenkonzentrationen variieren gewöhnlich entsprechend pH-Werten von etwa: 6 bis 8,- doch sind Abweichungen von diesen Werten zulässig.
  • Reinigungsmethode Nach der-Gärung und dem Abfiltrieren der rohen Maische läßt-sich der Wirkstoff, in variierenden Mengen sowohl im Mycel als auch in dem Maischenfiltrat nachweisen.
  • Bei einer bevorzugten Arbeitsweise zur Isolierung des rohen Wirkstoffs wird der pH-Wert auf 7 eingestellt und das Gemisch nach Zusatz von Diatomeenerde filtriert. Die Festsubstanzen werden mit etwa 1/1o Volumen Wasser gewaschen und dann, wie im folgenden beschrieben, behandelt.
  • Das Waschwasser wird mit dem Filtrat vereinigt und der p11-Wert der erhaltenen wäßrigen Lösung auf 7 eingestellt. Die Aktivität wird dann aus dieser Lösung an Magnesol adsorbiert, das ein synthetisches hydratisiertes Magnesiumsilikat der ungefähren Zusammensetzung Mg 0 - 2,5 Si 02 - HZ 0 ist, und die Aktivität wird daraus zunächst mit Methanol und dann mit einer Lösung aus 70 °/o Methanol und 30 °/o Wasser eluiert. Die beiden Eluate werden vereinigt, und die erhaltene Lösung wird unter vermindertem Druck auf etwa 1/5o bis 1/3o des Volumens der ursprünglichen Maische eingeengt. Das Konzentrat wird bis zur vollständigen Kristallisation bei 3 bis 5° C gehalten, dann werden die rohen Kristalle filtriert, mit Wasser und Aceton gewaschen und schließlich getrocknet.
  • Die gewaschenen Festsubstanzen einschließlich des Mycels werden etwa 15 Minuten lang in einem Methanolvolumen aufgeschlämmt, das etwa ein Fünftel von demjenigen der Ausgangsmaische beträgt. Die nach dem Filtrieren des Gemisches zurückbleibenden Festsubstanzen werden, wie oben beschrieben und mit etwa dem gleichen Methanolvolumen, extrahiert, undbeide Methanolextrakte werden vereinigt. Die erhaltene Methanollösung wird unter vermindertem Druck auf 1/5o bis 1/3o des Volumens der ursprünglichen Maischen konzentriert. Das Konzentrat wird bis zur vollständigen Kristallisation bei 3 bis 5° C gehalten, dann werden die rohen Kristalle filtriert, mit kaltem Wasser und Aceton gewaschen und getrocknet.
  • Aus dem Vorstehenden wird ersichtlich, daß bei jeder Fermentation zwei Ausbeuten an rohem kristallinem Produkt erhalten werden, und zwar die eine aus dem Filtrat und die andere aus dem Mycel.
  • Die rohen Kristalle werden durch Auflösen in Eisessig, Abfiltrieren und Einstellen des pH-Werts mit wäßrigem Ammoniak auf 4 umkristallisiert. Die erhaltenen feinen Kristalle können nur unter Schwierigkeiten filtriert werden, weshalb sie gewöhnlich durch Zentrifugieren abgetrennt, mit Wasser, Aceton und Äther gewaschen und dann getrocknet werden. Das Umkristallisieren kann selbstverständlich zur Erzielung analytisch reiner Proben wiederholt werden.
  • Man kann die Verbindung aber auch durch Auflösen in der kleinstmöglichen Menge Essigsäure, Abfiltrieren und Eingießen des Filtrats in 10 Volumina Wasser umkristallisieren. Bei der Abscheidung bildet das Produkt ein Gel, das bis zur Kristallisation gerührt und dann abfiltriert, gewaschen und getrocknet wird.
  • An Stelle des synthetischen hydratisierten Magnesiumsilikats kann man bei der Gewinnung des Wirkstoffs aus den Maischenfiltraten als Adsorbens auch Fullererde und aktivierte Tierkohle (Darco G60) verwenden.
  • Außer Methanol können auch andere mit Wasser mischbare polare Lösungsmittel, z. B. Äthanol, Butanol, Propanol, mit Butanol gesättigtes Wasser, mit Wasser gesättigtes Butanol, saures Aceton, Dimethylformamid, Pyridin, - Methyläthylketon, Essigsäureäthylester und ähnliche Lösungsmittel dieser Art, als Mittel zum Eluieren oder als Lösungsmittel für die Extraktion der Aktivität aus dem Mycel verwendet werden.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Beispiel 1 Ein für eine Gärung im technischen Maßstab geeigneter Impfstoff wird folgendermaßen gewonnen: Das Oberflächenwachstum eines Reagenzglasschrägagars der Kultur wird in 5 bis 10 ml sterilem Wasser suspendiert. Die erhaltene Suspension von Sporen und Mycelteilen wird zum Beimpfen von 100-ml-Anteilen sterilen Mediums in 500-ml-Erlenmeyerkolben verwendet. Die beiden Kolben werden nach dem Beimpfen etwa 2 Tage bei etwa 28°C auf einer Schüttelvorrichtung mit Hin- und Herbewegung bebrütet, wonach die 200 ml Primärinokulum zum Beimpfen von 61 sterilem Medium in einer 9-1-Glasflasche verwendet werden, das seinerseits unter Belüftung gewöhnlich während etwa eines Tages bei etwa 28°C bebrütet wird. Die 61 ausmachende Flaschenkultur wird dann zum Beimpfen von 100 bis 2001 oder mehr sterilem Medium in einem Gärtank verwendet. Für größere Ansätze von etwa 5001 und darüber werden größere Impfstoffmengen durch Vereinigen von zwei oder mehr 6-1-Flaschen des Impfstoffs bereitet.
  • Ein Fermentationsmedium der folgenden Zusammensetzung Gewichtsprozent Dextrose ............................. 1 Fleischextrakt ....................... 0,2 Hefeextrakt ......................... 0,2 Asparagin ........................... 0,05 KZ H P 04 ............................ 0,05 wurde mit Leitungswasser aufgefüllt und 30 bis 45 Minuten mit Dampf von etwa 1 Atm. Druck bei 120'C sterilisiert. Der pH-Wert vor der Sterilisation betrug 7,12 und nach der Sterilisation 6,87. 2001 des sterilen Mediums wurden in einem Fermentationsgefäß von etwa 3801 Fassungsvermögen mit 61 der oben beschriebenen, 291/Z Stunden alten Flaschenkultur beimpft und 471/Z Stunden bei 27 bis 29'C fermentiert. Während der Gärung wurden 9 Volumen sterile Luft je Volumen Medium in der Minute durch die Gärflüssigkeit gepreßt, und die Rührung wurde durch einen mechanischen Rührer bewirkt. Eine Lösung von 10/, Octadecanol in Schmalzöl wurde je nach Bedarf zur Eindämmung des Schäumens zugesetzt. Die bei der Prüfung erhaltenen Ergebnisse sind im folgenden wiedergegeben:
    Gärzeit Zonengröße in mm, Prüfung mit
    in Stunden p$ Hormodendrum Saccharomyces
    cladosporoides cerevisiae
    0 (vor der 7,12
    Sterilisation)
    0 (nach der 6,87
    Sterilisation)
    251/Z 4,88 30,4 23,0
    471/2 6,56 30,8 24,0
    Beispiele 2 bis 10 Es wurde praktisch unter den gleichen Bedingungen, mit den gleichen Mengen und dem gleichen Medium usw., wie im Beispiel 1 beschrieben, gearbeitet. Bei jedem der im folgenden beschriebenen neun Versuche wurden 2001 sterilen Mediums mit 61 einer etwa 1 Tag alten Flaschenkultur beimpft und,wie imBeispiel1 beschrieben, bei 27 bis 29°C fermentiert. Die Ergebnisse sind im folgenden wiedergegeben.
    Zonengröße in mm, Zonengröße in mm,
    p. nach der Prüfung mit Prüfung mit
    Beispiel p. vor der pu nach der angegebenen Hormodendrum . Saccharomyces- Gärzeit
    Nr. Sterilisation Sterilisation Gärzeit. cladosporides cerevisiae in Stunden
    in Stunden nach der angegebenen nach der angegebenen
    Gärzeit in- Stunden . Gärzeit in Stunden
    2 7,12 6,87 4,88 30,4 23,0 251/2
    6,56 30-,9 24,0 471/Z
    3 7,12. 6,82 4,98 30,8 27,7 231/2
    6,53 27,1 24,0- 411/2-
    4 7,11 6;89 4,98 33,0 24,0 241-/Z
    6,58 29,5-, 21,9 411/2
    5 7,04 6,86 4,94 31,5 25,7 24
    5,61 27,9 24,0 41
    6 7,10 6,.92 4,90- 26,7 20,3 25
    5,10 24,8 20,3.- 42
    7 7,00 6,83 6,80 14,5 15,7 - 24
    5,92 27,0 24,6 48.-
    8 7,02 6-,89 5,57 26;9 23,8 24
    6,72 27,9 23,8 41
    9. 7,02 6182 5,38 29,4 25,2 23:1/,-
    6,30 27,3 22,6 401/2
    10 7,00 6,81 6,42 27,8 24,5 24
    5,02 26,9 24,0 41
    Beispiel 11 Ein Gärmedium der folgenden Zusammensetzung Gewichtsprozent Maisstärke 3 Maisquellwasser.........-..,....-.......-.. 2 NaCl ........ ........... 0,5 Ca C O3 ................................ 0:,35 Gewichtsprozent K,HP04 ........................... 0,1 Bernsteinsäure -....................... 0,005 Fe S04 - 7H20 ...................... 0,001 wurde mit Leitungswasser aufgefüllt und bei 120'C 30 bis 45 Minuten- mit Dampf von etwa 1 Atm. Druck sterilisiert. Nach der Beimpfung wurde die Gärung, wie im Beispiel e beschrieben, geführt. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:
    Fermentationszeit Zonengröße in mm, Prüfung mit
    in Stunden PH
    Hormodendrum I Saccharomyces
    0 (vor der 5,85
    Sterilisation)
    0 (nach der 6,18
    Sterilisation)
    231/Z 6,05 36 25,5
    471/2 7,01 37,3 26,8
    631/Z 7,00 38,3 26,8
    Beispiel 12 Die rohe Maische, die aus einer der wie oben beschriebenen vergorenen Flüssigkeiten erhalten wurde und 2o insgesamt 2201 ausmachte, wurde auf pH 7,0 eingestellt und mit Diatomeenerde versetzt. Das Gemisch wurde filtriert und der Filterkuchen mit 301 Wasser gewaschen. Waschwasser und Filtrat wurden vereinigt. Der pg-Wert dieser Lösung wurde auf 7,0 eingestellt und die Lösung 25 mit 800 g hydratisiertem Magnesiumsilicat versetzt. Die Suspension wurde 1/z Stunde gerührt und filtriert, und die Festsubstanzen wurden gewaschen. Der Magnesiumsilicatkuchen wurde in 81 Methanol 20 Minuten aufgeschlämmt und erneut abfiltriert. Die hinterbleibenden 3o festen Substanzen wurden 20 Minuten in 81 70°/oigem wäßrigem Methanol aufgeschlämmt und wieder filtriert. Die beiden Eluate wurden zu einer 14,51 ausmachenden Lösung vereinigt, die unter vermindertem Druck auf 2,71 eingeengt wurde. Das Konzentrat wurde 1 Tag bei 35 3 bis 5'C gehalten, und die erhaltenen Kristalle wurden abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Beispiel 13 Der bei der im vorhergehenden Beispiel beschriebenen Arbeitsweise erhaltene gewaschene Filterkuchen wurde in 301 Methanol suspendiert und 15 Minuten gerührt. Nach dem Abfiltrieren des Gemischs wurde der zurückbleibende Kuchen erneut in 301 Methanol suspendiert und 15 Minuten gerührt und wieder abfiltriert. Die beiden Methanolfiltrate wurden zu 551 einer methanolischen Lösung vereinigt, die unter vermindertem Druck auf 3,51 eingeengt wurde. Das Konzentrat wurde bis zur Vervollständigung der Kristallisation bei 3 bis 5'C gehalten, und die Kristalle wurden filtriert, gewaschen und getrocknet. Beispiel 14 10g des gemäß Beispiel 12 erhaltenen Produkts wurden in 80 ml Eisessig bei Zimmertemperatur gelöst, und die Lösung wurde durch ein Glassinterfilter -filtriert. Der pH-Wert des Filtrats wurde mit 5 n-wäßrigem Ammoniak auf 4 eingestellt, und die gebildeten, sehr feinen Kristalle wurden abzentrifugiert, mit Wasser, Aceton und schließlich Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 6,8 g. 6,5 g des Produkts wurden langsam durch Rühren in 13 ml Eisessig bei Zimmertemperatur gelöst. Nach Abfiltrieren der Lösung wurde das Filtrat in 130 ml Wasser eingegossen. Der erhaltene Niederschlag bildete ein Gel, das so lange gerührt wurde, bis die Festsubstanz kristallin war. Das Gemisch wurde bei 3 bis 5'C über Nacht stehengelassen und zentrifugiert. Die kristalline Festsubstanz wurde mit Wasser, Aceton und Äther gewaschen und dann im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 5,37 g. 5,07 g dieses Produkts wurden langsam unter Rühren in 10 ml Eisessig gelöst, abfiltriert, umkristallisiert, gesammelt und getrocknet, wonach die Ausbeute 3,45 g betrug.
  • Beispiel 15 Die rohen Kristalle, wie sie aus dem gemäß Beispiel 12 erhaltenen Filtrat anfielen, wurden vereinigt und mit 200 ml entmineralisiertem Wasser gewaschen. Die gewaschenen Festsubstanzen wurden in Wasser suspendiert und lyophilisiert. Man erhielt 48,4 g. Beispiel 16 Die aus dem im Beispie113 beschriebenen Mycelkuchen erhaltenen rohen Kristalle wurden vereinigt und mit 500 ml Wasser gewaschen. Die gewaschenen Kristalle wurden in 500 ml Aceton aufgeschlämmt, und das Gemisch wurde filtriert. Die Festsubstanzen wurden dann im Vakuum getrocknet und ergaben 28,6 g. Beispiel 17 435 mg des, wie im Beispiel 14 beschrieben, erhaltenen Produkts wurden in 9 ml Eisessig bei Zimmertemperatur gelöst. Die Lösung wurde unter Verwendung eines Glassinterfilters filtriert, und das Filtrat wurde tropfenweise unter Rühren mit 0,1 n-wäßriger Schwefelsäure versetzt, bis keine weitere Kristallisation mehr erfolgte. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang kaltgestellt, wonach die Kristalle abzentrifugiert, mit Wasser, Aceton und Äther gewaschen und getrocknet wurden. Die Ausbeute betrug 269 mg an kristallinem Sulfat. Beispiel 18 Die, wie im Beispiel l beschrieben, hergestellte rohe Maische wurde mit Hilfe von Diatomeenerde filtriert, und das Filtrat wurde zweimal mit jeweils 1/4 Volumen an n-Butanol extrahiert. Die beiden Extrakte wurden vereinigt und die erhaltene Lösung unter vermindertem Druck auf 21 eingeengt. Die sich abscheidenden rohen Festsubstanzen wurden abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Diese Substanz enthielt etwa 75 °/e der Aktivität der Ausgangsmaische.
  • An Stelle von n-Butanol kann man in gleicher Weise und mit gleichem Erfolg andere mit Wasser nicht mischbare polare Lösungsmittel, z. B. Amylalkohol, Äthylmethylketon u. dgl., verwenden. Beispiel 19 Die, wie im Beispiel 1 beschrieben, mittels der Kultur A 5283 gebildete fungizide bzw. fungistatische Verbindung (100 mg) wurde in 2 ml Äthanol suspendiert und die Suspension mit einer gesättigten Lösung von Pikrinsäure in Äthanol versetzt, bis eine klare Lösung entstand. Diese Lösung wurde zum Sieden erhitzt und abgekühlt, worauf eine gelbe Festsubstanz ausfiel, die abfiltriert, mit Äthanol gewaschen und im Vakuum getrocknet wurde. Man erhielt 50 mg des Pikrats des Wirkstoffs, das etwa folgende Analysenwerte lieferte: C = 50,9 °/o; H = 6,0 °/o; N = 5,9 %. Beispiel 20 Die nach der im Beispiel 12 beschriebenen Arbeitsweise aus der Kultur A 5283 isolierte fungizide bzw. fungistatische Verbindung (300 mg) wurde in 10 ml Methanol suspendiert und mit 0,90 ml 0,5 n-methanolischer Kalilauge unter Rühren versetzt. Das Antibiotikum lieferte eine gelbe Lösung, die mit Entfärbungskohle behandelt und abfiltriert wurde. Aus dem Filtrat schied sich beim Stehen und Reiben mit einem Glasstab ein schwerer Niederschlag aus farblosen Mikrokristallen ab. Nach dem Abfiltrieren, Waschen mit Methanol und Trocknen im Vakuum erhielt man 200 mg des Monokaliumsalzes mit etwa folgenden Analysenwerten: C = 55,0 °/0 H = 6,9 0/,; N = 2,0 0/,; K = 5,5 °/o. Beispiel 21 1 1 der gemäß Beispiel 1 erhaltenen Gärmaische wurde auf pH 7,0 eingestellt und mit 250 ml n-Butanol unter Rühren während i/2 Stunde extrahiert. Die Schichten wurden getrennt. Der wäßrige Rückstand wurde ein zweites Mal mit 250 ml n-Butanol extrahiert, und die Schichten wurden erneut getrennt. Die Butanolextrakte wurden vereinigt und im Vakuum konzentriert. Der Extrakt wurde bei 4° C gehalten, bis die Aktivität vollständig ausgefällt war.
  • Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildete Wirkstoff gegen Fungi ist nicht zu verwechseln mit den von Streptomyces erzeugten, als Chromin und Rimocidin bekannten fungiziden bzw. fungistatischen Substanzen. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Chromin sind von Wakaki und Mitarb. in Journal of Antibiotics 6 (5), S.247 bis 250 (1953), beschrieben. Rimocidin ist ein fungizides bzw. fungistatisches Antibiotikum, das von Davisson und Mitarb. aus dem Mycel von Streptomyces rimosus isoliert und von ihnen in Antibiotics und Chemotherapie, Bd. 1, S. 289 (1951), beschrieben wurde. Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildete Wirkstoff gegen Fungi läßt sich leicht von den erwähnten Wirkstoffen auf Grund seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften und insbesondere durch die Papierstreifenchromatographie unterscheiden. Bei der Papierstreifenchromatographie unter Verwendung der oberen Phase eines Gemischs aus 100 Teilen Triäthylamin, 30 Teilen Formamid und 100 Teilen Wasser als Lösungsmittelsystem und einer etwa 17- bis 19stündigen Entwicklung der Streifen zeigt der neue Wirkstoff eine Wanderungsgeschwindigkeit, die etwa ein Drittel von derjenigen des Chromins, ein Drittel von derjenigen der langsamer wandernden Komponente des Rimocidins und ein Neuntel von derjenigen der schneller wandernden Komponente des Rimocidins beträgt. Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene neue Wirkstoff ist, verglichen mit diesen anderen Wirkstoffen, gegen Fungi in dem System praktisch unbeweglich, wodurch er sich leicht von den bereits beschriebenen Wirkstoffsubstanzen unterscheiden läßt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Erzeugung eines Wirkstoffs gegen Fungi auf biologischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß ein wäßriges Nährmedium mittels eines Mikroorganismus der Species Streptomyces A 5283 oder eines gleichwertigen Mikroorganismus aerob fermentiert wird, worauf das Fungicid aus dem Myce1 und/oder der Fermentationsflüssigkeit isoliert werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene wäßrige Gärmaische filtriert und die Feststoffe mit einem mit Wasser mischbaren polaren organischen Lösungsmittel, wie Methanol, Butanol oder saurem Aceton, extrahiert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Gärmaische filtriert, das wäßrige Filtrat mit einem Adsorbens, z. B. hydratisiertem Magnesiumsilicat, in Berührung gebracht, dieses Adsorbens von der Flüssigkeit abgetrennt und danach der Wirkstoff durch Elution mit einem mit Wasser mischbaren polaren organischen Lösungsmittel, wie Methanol, Butanol oder saurem Aceton, aus diesem Adsorbens gewonnen wird.
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