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Operationstisch Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Operationstisch
mit vier um waagerechte Achsen schwenkbaren und auf der Aufstellfläche gegeneinander
bewegbaren Füßen.
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Die bekannten Tische weisen in der Regel eine einstellbare Liegestatt
auf, die sowohl in der Höhe verstellbar als auch nach den beiden Längsseiten und
den beiden Schmalseiten neigbar ist.
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Es sind Operationstische bekannt, bei denen zur Höhenverstellung
vier um waagerechte Achsen schwenkbare und auf der Aufstellfläche gegeneinander
bewegbare Füße vorgesehen sind, deren Winkelverstellung nach Art einer Schere einstellbar
ist. Weiter ist ein ärztliches Stativ bekannt, bei dem an einem Zentralstück drei
gleichzeitig auf- und abschwenkbare Beine angelenkt sind. Die Mehrzahl der Operationstische
besitzt jedoch einen Standsockel mit 3 oder 4 Beinen, die bei einzelnen Konstruktionen
zur Transporterleichterung gegen die Standsäule schwenkbar sind.
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Für diesen Standsockel gelten verschiedene Bedingungen. Er muß mit
Rücksicht auf die Abmessungen der Liegestatt nach allen Seiten verhältnismäßig weit
ausladem damit die nötige Standsicherheit gewährleistet ist. Dies ist insbesondere
deshalb wichtig, weil ja der Tisch bei jeder Verstellung der Liegestatt eine Schwerpunktverlagerung
erfährt. Ist schon bei einem Operationstisch, wie keiner Erläuterung bedarf, ein
völlig wackelfreier Stand unerläßliche Voraussetzung, so darf eine Kippgefahr überhaupt
nicht in Betracht kommen. Andererseits steht diese Bedingung aber im Widerspruch
zu dem Erfordernis, daß die Liegestatt von allen Zweiten her frei und bequem zugänglich
sein soll, und zwar sowohl für den Operateur als auch für seine Helfer. Dabei ist
weitgehende Fußfreiheit besonders wichtig. Diese ist aber um so weniger gegeben,
je weiter der Sockel aus Gründen der Standfestigkeit ausladet.
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Die Aufgabe, die sich hieraus ergibt, wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Füße in an sich bekannter Weise an einem Zentralstück mit waagerechten
Achsen angelenkt sind und daß jeder Fuß zweier Spreizfußpaare je für sich um seine
lotrechte Lagerachse hin- und herschwenkbar ist. Eine solche Ausbildung macht es
möglich, daß der eigentliche Sockel verhältnismäßig klein gehalten werden kann,
während die für die Standsicherheit notwendige Ausladung durch die Spreizfüße bewerkstelligt
wird. Diese können dabei jeweils nach Bedarf mehr oder weniger weit auseinander-
oder gegeneinanderbewegt werden.
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Es kann also stets dort, wo es für den Operateur gerade am dringendsten
ist, unschwer die erwünschte Fußfreiheit herbeigeführt werden.
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Es kann erfindungsgemäß die Ausbildung so getroffen werden, daß die
beiden Füße eines Spreizfuß-
paares gleichzeitig und gleichmäßig um ihre lotrechten
Lagerachsen hin- und herschwenkbar sind. In Weiterentwicklung dieses Vorschlags
ist es möglich, den Antrieb so zu wählen, daß die Füße beider Spreizpaare gleichzeitig
und gleichmäßig hin- und herbewegbar sind. In manchen Fällen mag es aber auch erwünscht
sein, die Einrichtung so auszubilden, daß die Füße der beiden Spreizfußpaare zwar
gleichzeitig, aber derart gegensätzlich bewegbar sind, daß die Füße des einen Paares
auseinanderspreizen, wenn die Füße des anderen Paares sich nebeneinanderlegen, und
umgekehrt.
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Außer dem bereits erwähnten Fortschritt bringt die Erfindung auch
den Vorteil, daß die Spreizfüße analog zu einer bekannten Konstruktion mit höhenverstellbaren
Beinen eine zusätzliche Verstellung des Operationstisches ermöglichen, was die Höhen-
und/oder die Neigungslage der Liegestatt anlangt. Es geht deshalb eine Weiterentwicklung
der Erfindung dahin, daß die Füße je für sich oder gemeinsam auch auf- und abbewegbar
sind. Es kann somit der Sockel, mithin auch der darauf ruhende Träger der Liegestatt,
in jede gewünschte Neigungslage gebracht werden.
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Es hat sich eine Ausbildung als vorteilhaft erwiesen, bei welcher
jeder Fuß aus einem Tragarm besteht, der mittels eines senkrechten Drehzapfens am
Zentralstück lagert, radial ausladet und am Stützende eine Laufrolle besitzt. Dieser
Drehzapfen kann dabei mit einem mechanisch z. B. motorisch oder einem von Hand zu
betätigenden Antriebsglied gekuppelt werden.
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Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung der Zeichnung
erläutert, welche ein Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung veranschaulicht.
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Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines Operationstisches, Fig. 2
einen Schnitt nach 4-B der Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Teil des
Zentralstücks mit der Lagerung eines Spreizfuß es, Fig. 4 in Draufsicht und teilweisem
Schnitt einen Teil des Zentralstücks mit Spreizfüßen.
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Der Operationstisch besteht im wesentlichen aus der Liegestatt a,
ihrem höhenverstellbaren Träger b und dem Standsockel c. Die Liegestatt kann dabei,
wie bekann, aus mehreren gegeneinander verstellbaren und herausnehmbaren Teilen,
nämlich den Fußplatten 1, der Sitzplatte 2, der großen Thoraxplatte 3, der kleinen
Thorasplatte 4 und der Kopfstütze 5 bestehen. Der Träger b kann von zwei höhenverstellbaren
Säulen 7 und 8 gebildet sein, die oben je mittels eines Gelenks 6 die Liegestatt
e" aufnehmen. Dieser Träger b ruht auf dem Sockel c auf, der beim gezeichneten Ausführungsbeispiel
viereckig, vorzugsweise rechteckig ist und an seinen vier Ecken die Spreizfüße d1,
d2, d3 und d4 aufweist, die auseinander- und zusammenbewegbar sind.
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Die Bewegung der Füße kann, wie schon erwähnt, entweder von Hand oder
mechanisch geschehen. Im letzteren Falle ist sowohl hydraulischer oder motorischer
als auch jeder andere mechanische Antrieb brauchbar.
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Bei dem Ausführungsbeispiel, welches in den Fig. 3 und 4 gezeigt
ist, ist in dem Sockel c drehbar der Zapfen 9 gelagert, dessen Bund 10 eine Innenverzahnung
11 aufweist und einen Lagerbock 12 trägt, an welchem der eigentliche Spreizfuß angreift.
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Achsgleich zu dem Drehzapfen 9 ist der Stößel 13 angeordnet, der
die Rastnuten 14 und 15 aufweist, welche mit der von einer unter Federdruck stehenden
Kugel gebildeten Gegenraste 16 zusammenwirken. Der Stößel trägt an seinem unteren
Ende das Ritzel 17, das mit der Innenverzahnung des Zahnrades 18 im Eingriff steht.
Dieses ist schräg verzahnt und kämmt mit der Schnecke 19 der Antriebswelle 20.
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Diese kann, wie in der Zeichnung angedeutet ist, entweder mechanisch
z. B. motorisch in Drehung versetzt werden oder aber von Hand mittels einer auf
den Zapfen 21 aufsteckbaren Kurbel od. dgl.
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Gemäß Fig. 4 ist es möglich, mittels der Schnecke 19 zwei Zahnräder
18 a und 18 b für zwei benachbarte Spreizarme anzutreiben.
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Wird der Stößel 13 nach unten gedrückt, bis die Raste 14 zur Wirkung
kommt, so schiebt sich das Ritzel 17 nach unten in die Innenverzahnung 11 des Drehzapfens
9, 10 ein mit der Wirkung, daß dieser Zapfen mitgenommen, somit der an seinem Lagerhock
12 hängende Spreizfuß verschwenkt wird.
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In manchen Fällen mag es genügen, daß die Spreizfüße auf der Aufstellfläche
hin- und herschwenkbar sind. Wie schon erwähnt, ist es aber vorteilhaft, die Spreizfüße
auch auf- und abbewegen zu können. Dazu dient beim gezeichneten Ausführungsbeispiel
ein Stab 22, der bei 23 am Spreizfuß und bei 24 am Standsockel angelenkt und in
seiner Länge veränderbar ist..
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Es wird somit der Spreizfuß aus der strichpunktiert angedeuteten Lage
in die in ausgezogener Linienführung gezeigte Stellung nach unten verschwenkt, wenn
der Betätigungsstab 22 verkürzt wird, während bei seiner Verlängerung die Rückwärtsbewegung
des Spreizfußes nach oben erfolgt.
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Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel geschieht die Längenänderung
des Betätigungsstabes 22 hydraulisch. Sie kann selbstverständlich aber auch mechanisch
z. B. mittels einer Spindel, einer Zahnstange od. dgl. erfolgen.
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Der Zylinder 25 ist auf der Seite der Rolbenstange 26 mittels der
Ringmutter 27 und der Dichtungsmanschette 28 verschlossen. Am anderen Ende ist der
Zylinder 25 dicht in die Kappe 29 des Betätigungsstabes 22 eingesetzt. Die Kolbenstange
trägt an ihrem freien Ende einen Anschlagring 30, die Manschette 31 und den I(olben
32. Die Festlegung dieser
Teile geschieht mittels der Mutter 33. Die Wolbenstange
26 ist hohl und über den Gelenkkopf 34 an die Leitung 35 angeschlossen, die vorzugsweise
aus einem biegsamen Schlauch besteht und das Druckmittel zufiihrt. Dieses tritt
in den Zylinder 25 ein und bewirkt eine axiale Verschiebung des Rolbens 32. Durch
ein nicht geieichnetes Anlaßventil kann das Druckmittel ausgelassen werden.
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Jeder Spreizfuß besteht aus einem Tragarm, der mittels eines Drehzapfens
9 am Standsockel lagert, radial ausladet und am Stützende eine Laufrolle 36 besitzt,
deren Lagerbock 37 um den Zapfen 38 hin- und herdrehbar ist. Dabei empfiehlt es
sich, namentlich wenn die Spreizfüße auch auf- und abbewegbar sind, die Ausbildung
so zu treffen, daß jeder Tragarm in an sich bekannter Weise aus mehreren, ein Gelenkviereck
bildenden Stangen besteht. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel wird dieses Gelenkviereck
gebildet durch eine obere mittige Stange 39 und zwei untere Stangen 40 und 41. An
der oberen Stange 39 ist dabei in 23 der Betätigungsstab 22 angelenkt.
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Die Stangen 39, 40 und 41 greifen gelenkig an dem Tragkopf des Drehzapfens
9 an. Zu diesem Zweck hat dieser Kopf 12 oben eine Ausfräsung 42, während er unten
mit zwei gleichen Ausfräsungen 43 versehen ist. Darin greifen die Stangen mit ihren
tunlicherweise abgeflachten Enden ein. Sie sind um die Lagerbolzen 44 bzw. 45 auf-
und abschwenkbar. In ähnlicher Weise ist die Ausbildung an dem Tragkopf 46 gewählt.
Dort greifen die Endstücke der Stangen in die Ausfräsungen 47 und 48 ein. Die gelenkige
Lagerung erfolgt mittels der Lagerbolzen 49 und 50.
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Aus der Ausbildung jedes Tragarmes als Gelenkviereck ergibt sich
der Vorteil, daß bei der Auf- und Abbewegung die Achse des Lagerzapfens 38 stest
lotrecht verläuft. Es können also auf die Laufrolle und deren Lagerteile keine unerwünschten
Kippkräfte einwirken.
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PATENTANSPROCHE: 1. Höhenverstellbarer Operationstisch mit vier um
waagerechte Achsen schwenkbaren und auf der Aufstellfläche gegeneinander bewegbaren
Füßen, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße in an sich bekannter Weise an einem
Zentralstiick mit waagerechten Achsen angelenkt sind und daß jeder Fuß zweier Spreizfußpaare
je für sich um seine lotrechte Lagerachse hin- und herschwenkbar ist.