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Bezeichnung : Behandlungsliege
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Die Erfindung betrifft eine Behandlungsliege mit einem Fußgestell,
einem, mehrere, um Querachsen schwenkbar miteinander verbundene Auflageplatten aufweisenden
Liegetisch, einer den Liegetisch mit dem Fußgestell verbindenden Stützeinrichtung,
sowie an jeder der schwenkbaren Auflageplatten angeordneten Feststelleinrichtungen.
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Aus der DE-OS 30 16 387 ist eine derartige Behandlungsliege bekannt.
Die Feststelkinrichtungen bestehen aus Hydraulikzylindern. Der Liegetisch weist
vier Auflageplatten auf. Die Stützeinrichtung besteht aus einem Zentralpfosten,
an dem um ein gemeinsames Gelenk zwei innere Auflageplatten schwenkbar gelagert
sind, an denen jeweils eine äußere Auflageplatte schwenkbar angeordnet ist. Jeweils
ein Hydraulikzylinder erstreckt sich zwischen dem Pfosten und einer inneren Auflageplatte.
Die äußeren Auflageplatten sind mittels eines liegenden Hydraulikzylinders von der
benachbarten inneren Auflageplatte abgestützt. Die inneren Auflageplatten können
zwar nach oben und nach unten geschwenkt werden. Die Schwenkung der äußeren Auflageplatten
relativ zu den inneren Auflageplatten nach oben ist
jedoch begrenzt.
Für in der Praxis häufig auftauchende Stellungen der vier Auflageplatten, sind die
notwendigen Hübe der Zylinder recht groß. Es müssen entsprechend lange und daher
teure Zylinder verwendet werden. Im Fall von Handantrieben, beispielsweise Schraubspindeln
erfordert das Einstellen der erwünschten Winkelposition des Liegetisches eine erhebliche
Zeit. Die Lagerung des Liegetisches mittels eines einzigen Zentralpfostens ist darüberhinaus
wegen mangelnder Stabilität nachteilig und die Anordnung der beiden Zylinder für
die äußeren Auflageplatten ist hinsichtlich des Kraftwirkungsgrades ungünstig, weswegen
hier Zylinder mit großem Durchmesser benötigt werden, die ein entsprechendes Hubvolumen
haben und daher ein entsprechend langes Pumpen mit der Fußpumpe erfordern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Behandlungsliege der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß die Stabilität erhöht, die notwendigen Antriebskräfte
verringert und der Verstellweg der Führungs-und Feststelleinrichtungen verkleinert
wird, um mit kleiner dimensionierten Führungs-und Feststelleinheiten auszukommen
und die Einstellung des Liegetisches schneller vornehmen zu können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stützeinrichtung
einen Zwischenrahmen abstützt, an dem ein Kipprahmen um eine Querachse schwenkbar
gelagert und mit einer Führungs-und Feststelleinrichtung am Zwischenrahmen in beliebiegen
Neigungsstellungen feststellbar ist, der mindestens einige der Auflageplatten über
separate Antriebseinrichtungen bzw. Führungs- und Feststelleinrichtungen abstützt.
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Dank des zusätzlichen Kipprahmens werden die Verstellwege der Antriebseinrichtungen
maßgeblich verringert. Da in der Regel die äußere Auflageplatte für die Füße des
Patienten in eine Hochposition gebracht werden muß, kann der größte Teil dieser
Hubbewegung schon durch den Kipprahmen bewirkt werden, sodaß für den Resthub dieser
äußeren Auflageplatte ein kurzer Linearantrieb genügt, der noch dazu hauptsächlich
in Hubrichtung angeordnet werden kann, sodaß die Endstellung mit kleineren Einheiten
und geringerem Kraftaufwand schneller erreicht wird. Während bei der bekannten Behandlungsliege
die Hochlage der äußeren Auflageplatte von der Neigung der benachbarten inneren
Auflageplatte abhängig ist, läßt sich erfindungsgemäß dank des Kipprahmens die Neigung
der inneren Auflageplatte bei gleicher Hochlage der äußeren Auflageplatte
verändern.
Gemäß der Erfindung sind für eine vorgegebene Winkelstellung der Auflageplatten
die erforderlichen Verstellwinkel geringer. Der Kipprahmen stützt vorzugsweise mindestens
drei der vier Auflageplatten ab, wobei in einer einfachen, für die Praxis ausreichenden
Ausführungsform die der Rückenauflage dienende eine innere Auflageplatte am Kipprahmen
unbeweglich befestigt ist. Die dieser Rückenauflageplatte benachbarte, der Kopfabstützung
dienende äußere Auflageplatte ist vorteilhafterweise ebenfalls am Kipprahmen nahe
der benachbarten inneren Auflageplatte befestigt. Beim Aufwärtsschwenken des Kipprahmens
bleibt daher der Winkel zwischen der Kopfauflageplatte und der angrenzenden Rückenaufiageplatte
erhalten.
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Die Erfindung ermöglicht es weiterhin, die in Längsrichtung des Liegetisches
gemessenen Dimensionen der Auflageplatten anatomisch vorteilhafter zu wählen, nämlich
derart, daß die zwischen der Fußauflageplatte und der Rückenauflageplatte liegende
Beinauflageplatte kürzer ausgebildet ist.
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Dank des erfindungsgemäßen Kipprahmens wird der verstellbare Liegetisch
maßgeblich versteift, sodaß eine hohe Stabilität erreicht wird. Der Zwischenrahmen
ist
vorzugsweise nahe seiner beiden Enden mittels der Stützeinrichtung am Fußgestell
abgestützt.
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Die Stütz einrichtung ersetzt den bekannten Zentralpfosten durch zwei
Doppellenkeranordnungen, die dem Liegetisch eine hohe Stabilität sowohl in Längsals
auch in Querrichtung verleihen. Da die Verstellwege der einzelnen Antriebe dank
der erfindungsgemäßen Konzeption nur gering sind und geringe Kräfte benötigen, können
auch handbetätigbare Schraubspindelantriebe eingesetzt werden, die eine besonders
kostengünstige Herstellung erlauben und gleichwohl eine ausreichend schnelle und
einfache Bedienung gewährleisten.
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Im einfachsten Fall bestehen die Führungs-und Feststelleinrichtungen
aus verklemm- und verrastbaren Teleskoprohren, die separat vonhand festgestellt
und wieder gelöst werden. Eine elegantere Ausführung verwendet Hydraulikzylinder
mit Halb- oder Vollfernsteuerung.
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Erstere verwendet fernsteuerbare Rückschlagventile, die ein separates
Anheben der Auflageplatten und des Kipprahmens von hand und ein Absenken durch Fernsteuerung
gestatten.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der neuen Behandlungsliege
in der angehobenen Stellung, jedoch mit Horizontallage von drei ebenen Auflagenlatten,
Fig.
2 eine Ansicht der Behandlungsliege mit Darstellung der Stütz einrichtung und der
Antriebseinrichtungen in Durchsicht, wobei sich die Auflagenplatten in Winkelpositionen
befinden, Fig. 3 eine schematische Seitenansicht der Behandlungsliege mit in einer
Arbeitsstellung befindlichen Auflageplatten und Fig. 4 eine schematische Seitenansicht
ähnlich Fig. 3, jedoch mit angebauter Aufhängeeinrichtung.
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Ein Liegetisch 10 besteht aus vier Auflageplatten 12, 14, 16, 18,
zur Kopf-, Rücken-, Bein- und Fußauflage. Der Liegetisch 10 ist mittels zweier Winkelhebelanordnungen
20, 22 an einem Fußgestell 24 abgestützt, das vier Beine 26 mit Bodenrollen 28 aufweist.
An den beiden kürzeren Hebelarmen der Winkelhebelanordnungen 20, 22 greift ein liegender
Hydraulikzylinder 30 an, der in der ausgefahrenen Stellung gemäß Fig. 1 den Liegetisch
10 in der Hochlage hält.
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Die beiden Winkelhebelanordnungen 20, 22, die alternativ durch Scherenarmanordnungen
ersetzt werden können, sind an ihren oberen Enden an einem Zwischenrahmen 32 angelenkt,
der aus zwei parallelen
Längsschienen und diese verbindenden Querstreben
besteht. An diesem Zwischenrahmen 32 ist an einem Ende ein Kipprahmen 34 um eine
Querachse 36 (Fig. 3) schwenkbar gelagert, der ähnlich dem Zwischenrahmen mit zwei
Längsschienen und mehreren Querstreben aufgebaut ist. Benachbart der Schwenkachse
36 ist auf dem Kipprahmen 34 die Rücken- Auflageplatte 14 befestigt. Der Zwischenrahmen
32 hat einen abgehängten Haltebügel 38, an dem ein Hydraulikzylinder 40 schwenkbar
gelagert ist, dessen Kolbenstange am Kipprahmen 34 schwenkbar verbunden ist.
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Durch Ausfahren des Hydraulikzylinders 40 kann die Neigung des Kipprahmens
34 verändert werden. In Verbindung mit der Querschwenkachse 36 und der etwa in der
Längsmitte des Kipprahmens 34 angreifenden Hydraulikstütze ist der Kipprahmen 34
statisch eindeutig und stabil gelagert.
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An dem der Schwenkachse 36 gegenüberliegenden Ende der Rücken- Auflageplatte
14 befinden sich Gelenke, mittels deren die Beinauflageplatte 16 schwenkbar gelagert
ist. Die quer verlaufende Schwenkachse ist mit 42 bezeichnet. Mittels entsprechender
Gelenke ist die Fuß-Auflageplatte 18 um die Querachse 44 an der Bein-Auflageplatte
16 schwenkbar gelagert. Nahe der Schwenkachse 44 der
Bein-Auflageplatte
16 ist die Kolbenstange eines Hydraulikzylinders 46 angelenkt, der seinerseits am
Kipprahmen 34 angelenkt ist. Die Fußauflageplatte 18 ist etwa in ihrer Mitte bodenseitig
mit der Kolbenstange eines weiteren Hydraulikzylinders 48 gelenkig verbunden, der
ebenfalls am Kipprahmen 34 schwenkbar gelagert ist. Die Anlenkpunkte der Kolbenstangen
an den Auflageplatten 16, 18 bezüglich der Anlenkpunkte der Zylinder 46, 48 am Kipprahmen
34 sind so gewählt, daß die Zylinder in der eingefahrenen Stellung der Kolben im
wesentlichen rechtwinklig zu den Auflageplatten 16, 18 stehen.
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Die der Kopfabstützung dienende Auflageplatte 12 ist mittels eines
eigenen Zylinders 50 am Kipp -rahmen 34 über einen von diesem stirnseitig vorstehenden
Halter 52 abgestützt, der am Kipprahmen 34 starr befestigt ist. Die Auflageplatte
12 ist um eine Querachse 37 schwenkbar gelagert, die im Ausführungsbeispiel nahe
der Schwenkachse 36 des Kipprahmens 34 liegt, aber auch mit dieser Schwenkachse
36 zusammenfallen kann.
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Die Rücken-Auflageplatte 14 muß nicht notwendigerweise auf dem Kipprahmen
34 befestigt sein, sondern kann in der dargestellten Stellung mittels eines weiteren
Hubzylinders
gehalten werden, der an einem untergehängten Bügel des Kipprahmens 34 ähnlich dem
Bügel 38 angebracht werden kann. Dieser Zylinder würde dann an der Auflageplatte
14 nahe dem Gelenk 42 angreifen. Die Auflageplatte12 ist dann am Kipprahmen 34 etwa
im Bereich der Querachse 36 schwenkbar gelagert. Durch Einfahren dieses nicht dargestellten
weiteren Zylinders kann dann die Auflageplatte 14 relativ zum Kipprahmen 34 nach
unten geschwenkt, beispielsweise in eine Horizontalstellung gebracht werden.
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Diese Ausbildung ist jedoch aufwendiger als die dargestellte Ausführung
und wird daher nur für Sondereinsatzfälle benötigt, da die Praxis gezeigt hat, daß
die im Ausführungsbeispiel beschriebene Ausführung der Behandlungsliege den Bedürfnissen
vollkommen Rechnung trägt.
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Der Liegetisch 10 hat mit seinen vier Auflageplatten 12-18 drei Gelenke,
nämlich ein Kniegelenk 44, ein Hüftgelenk 42 und ein Halsgelenk 36, 37. Die Fußauflageplatte
18 kann in eine ausreichende Hochlage bezüglich des HalsgelenkeS 36, 37 gebracht
werden, ohne daß die bezüglich der Auflageplatten 14, 18 kürzere Beinauflageplatte
16 in eine Steillage gelangt. Für diese Positionseinstellung der
Auflageplatten
benötigen die drei Linearantriebe 40, 46, 48 nur vergleichsweise kurze Einstellhübe.
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Die Kopfauflageplatte 12 ist schmaler als die drei übrigen Auflageplatten
14, 16 18 und bezüglich diesen mittig angeordnet und mittels eines entsprechend
schmalen Stütz-Schwenkrahmens 54 abgestützt, an dem der Zylinder 50 angreift. Beidseitig
dieses Stütz-Schwenkrahmens 54 befinden sich am Zwischenrahmen 32 stirnseitig vorstehende
Horizontalstreben 56, 58 auf denen Armauflageplatten befestigbar sind und die an
Halteprofilen befestigt sind, welche an Vertikalführungen des Zwischenrahmens 32
verschiebbar festklemmbar sind. Diese Armauflageplatten füllen dann die von der
Kopfauflageplatte 12 freigelassenen Aussparungen bezüglich der angrenzenden Auflageplatte
14 aus.
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Die Behandlungsliege kann in einfacher Weise mittels einer, einen
Galgen 60 aufweisenden Aufhängevorrichtung zu einer starren Arbeitseinheit verbunden
werden. Zu diesem Zweck weist die Aufhängevorrichtung 62 im Abstand oberhalb ihres
Stützfußes 64 horizontal vorspringende Streben 66 auf, die das Fußgestell 24 der
Behandlungsliege untergreifen, wenn letztere stirnseitig gegen die Aufhängevorrichtung
62 gerollt wird. Anschließend können die beiden benachbarten Füße 26 des Fußgestells
24 durch Betätigung der
Handhebel 68 geringfügig eingefahren werden,
sodaß sich das Fußgestell 24 auf den Horizontalstreben 66 abstützt und die Aufhängevorrichtung
62 damit stabilisiert. Zusätzlich kann an mindestens einem Ende des Fußgestells
24 eine Kupplungseinrichtung 70 vorgesehen sein, die mit einer Auglasche 72 der
Aufhängevorrichtung 62 unter Verwendung eines Kupplungsbolzens gekuppelt werden
kann.
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Die vorstehende Beschreibung erwähnt Antriebseinrichtungen in Form
von Hydraulikzylindern oder von hand-oder motorisch betriebenen Schraubenspindeln.
Die Betätigung kann in Hub- und in Senkrichtung aus der Ferne von einer zentralen
Pump- und Steuerstation erfolgen.
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Insbesondere können dann Höhenkorrekturen in Hubrichtung auch noch
bei belastetem Liegetisch erfolgen.
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Bei einer einfacheren und in der Praxis häufig ausreichenden Ausführung
entfällt die Hydraulikpumpe.
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Jeder Zylinder ist über ein eigenes oder besser mindestens einige
Zylinder sind über ein gemeinsames Rückschlagventil an den Hydraulikspeicher angeschlossen.Wird
der Kipprahmen 34 und/oder werden die Auflageplatten von hand angehoben, öffnet
das Rückschlagventil und läßt Hydraulikflüssigkeit in die Zylinder nachströmen.
Das oder die Rückschlagventile schließen, sobald die Hubbewegung aufhört. Das oder
die Rückschlagventile
können jedoch in eine funktionslose Stellung
gebracht oder über ein in einer By-paßleitung angeordnetes Schaltventil überbrückt
werden, sodaß die Hydraulikflüssigkeit in den Speicher zurückströmen kann und sich
der Kipprahmen und die Auflageplatten absenken, wenn das bzw. die Ventile betätigt
werden.
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Anstelle der Hydraulikzylinder können auch mechanische Führungs- und
Feststelleinrichtungen verwendet werden, die eine Teleskopanordnung mit z.B. einer
Zahnstange und Ratschenklinke aufweist, welche ein Austehen der Teleskopanordnung
zuläßt, bei der die Ratsche jedoch ein Einschieben verhindert. Sie muß also erst
in Außerfunktionsstellung gebracht werden, um ein Einschieben zu gestatten.
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