-
Liegevorrichtung für einen Operationstisch
-
Die Neuerung betrifft eine Liegevorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Bei einer bekannten Auflage dieser Gattung für einen veterinärmedizinischen
Operationstisch ist die Plane doppellagig um ihre beiden Tragstangen geschlungen,
die ihrerseits in unlösbar auf der rechteckigen Rahmenkonstruktion mit vier Versorgungsschienen
angebrachten Pfosten gehalten sind. Zum Ändern der Tiefe der in der Plane gebildeten
Mulde , die den jeweiligen Erfordernissen beim Operieren angepasst werden soll,
muß eine Verschnürung der unteren Planenlage gelockert bzw. fester angezogen werden.
Eine Änderung der Breite der Plane ist hier nicht möglich. Ferner ist es nicht oder
nur mit aufwendigen Zusatzkonstruktionen möglich, die Auflage in eine andere Höhe
oder in eine beim Operieren u.U. zweckmässie Schräglage zu stellen. Aus diesen Gründen
ist die Anpassung der Auflage an unterschiedliche Operationsbedingungen und insbesondere
auch an unterschiedlich große Tiere unbefriedigend. Zudem bereitet aber auch die
nach einer Operation erforderliche Reinigung Schwierigkeiten. Beispielsweise kann
die Plane der bekannte Auflage erst
dann vollkommen gereinigt werden,
wenn sie aufgeschnürt und von ihren Tragstangen abgenommen worden ist. Im übrigen
ist allgemein die Reinigung der verschiedenen Bestandteile der Konstruktion umso
mühsamer, je mehr Anderungsmöglichkeiten für die Auflage vorgesehen werden.
-
Diese Probleme werden im wesentlichen auch bei einer anderen bekannten
Auflage ähnlicher Gattung nicht vermieden, bei der die Muldenbreite durch eine unter
der oberen Planenlage parallel zu den Tragstangen verschiebbaren Zwischenstange
verstellt wird, welche an je einem Gleitblock auf den Versorgungsschienen an den
beiden Schmalseiten der Planenkonstruktion montiert ist.
-
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Liegevorrichtung zu schaffen,
die einfacher und schneller als bisher an die unterschiedlichen Bedingungen beim
Operieren anpaßbar und zugleich möglichst einfach zu reinigen ist.
-
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Liegevorrichtung
gelöst.
-
Durch die Verschiebbarkeit der seitlichen Begrenzungsstangen der Plane
ggf. bei gleichzeitigem teilweisen Auf- bzw. Abwickeln der Plane kann sowohl deren
Breite als auch die Tiefe der Mulde und zugleich die jeweils erwünschte Planenspannung
schnell und einfach eingestellt werden, wodurch die Arbeit des Operateurs erleichtert
wird.
-
Wesentliche weitere Vorteile werden im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 die auf einem Operationstisch montierte
Liegevorrichtung ; und
Fig. 2 eine Detailansicht eines der Gabelelemente
für die Tragstangen der Plane der Liegevorrichtung.
-
Die hier beschriebene Liegevorrichtung eignet sich beispielsweise
zur Verwendung auf einem fahrbaren Operationstisch, wie er an sich bereits vorgeschlagen
wurde (DE-OS 34 14 551).
-
Dieser Tisch besteht im wesentlichen aus einer einfachen und relativ
leichten , jedoch stabilen Stahlkonstruktion miteinander verschweißter Vierkantrohre,
die einen schmalen horizontalen Rahmen 1 und an den Rahmenenden die vier nur durch
Querstreben 4 verbundenen Beine 3 bilden. Damit der Operateur größtmögliche Bewegungsfreiheit
hat und nahe am Patienten bzw. dem zu operierenden Tier sitzend arbeiten kann, ist
der Operationstisch längsverbindungsfrei (ggf. können nicht dargestellte schräge
Längsstreben zwischen den Beinen 3 und dem horizontalen Rahmen 1 vorgesehen sein).
An den Längs- und Querseiten des Rahmens 1 sind Schienen 7 in Form der zur Befestigung
von Operationszubehör üblichen Versorgungsschienen angebracht.
-
Vorzugsweise sind die Räder 6 mindestens auf der einen Längsseite
des Operationstisches horizontal ausfahrbar und in der ausgefahrenen Position arretierbar,
damit bei Bedarf die seitliche Standfestigkeit des Tisches verbessert werden kann.
-
Zu diesem Zweck kann z.B. (in nicht dargestellter Weise) das ausfahrbare
Rad an einem Träger montiert sein, der teleskopartig in der Querstrebe 4 oder in
einem an der Querstrebe befestigten Führungsrohr verschiebbar gelagert ist. Zum
Arretieren des Rades können Knebelverschlüsse dienen, deren Hebel bei 8 sichtbar
sind.
-
Die Liegevorrichtung selbst enthält eine einlagige Plane 10 vorzugsweise
aus Kunststoffgewebe, in deren seitliche Ränder je eine Tragstange 11 eingewickelt
und unter form- oder kraftschlüssiger fester Verbindung mit dem
Gewebematerial
so eingeschweißt ist, daß die Stange einschließlich ihrer Enden vollständig von
dem Gewebematerial umschlossen ist, wobei die eingeschweißten Stangenenden 11' in
Längsrichtung über den Rand der eigentlichen Plane vorstangen. Die Tragstangen 11
bestehen zweckmässig aus Metallrohr (z.B. 3/4 Zoll), deren vorspringende Enden flachgedrückt
sind.
-
Mit ihren flachgedrückten Enden 11' liegen die Tragstangen 11 hochkant
in je einer vertikal hochstehenden Gabel 12, deren Öffnungsweite kleiner ist als
die längere Dimension des Endenquerschnitts, so daß sich die Stange 11 nicht um
ihre eigene Achse in der Gabel drehen läßt. Die Gabel 12 ist am vorderen Ende eines
etwa rechtwinklig oder darstellungsgemäß um einen stumpfen Winkel von einem Rundstahlschaft
14 abgebogenen Armes 13 (Fig.2) angeschweißt. Der Rundstahlschaft 14 , der in der
Größenordnung von 10 oder 12 mm stark sein kann, sitzt verdrehbar und vertikal verschiebbar
in einer durchgehenden Bohrung in einem Gleitblock 15, der seinerseits auf der an
der Querseite des Operationstisches angebrachten horizontalen Schiene verschiebbar
gelagert ist. Die Zinken der etwa U-förmigen , zweckmässig aus Rundstahl gebogenen
Gabel 12 liegen darstellungsgemäß in einer Ebene, die senkrecht zu der Ebene ist,
in der der Arm 13 vom Schaft 14 abgebogen ist. Der Arm 13 erstreckt sich also etwa
in derselben Ebene wie die Tragstange 11. Zum Festsetzen des Gleitblockes 15 auf
der Schiene 7 und des Schaftes 14 in seiner Bohrung können in den Gleitblock geschraubte
Knebelverschlüsse 16 bzw. 17 od. dgl. dienen.
-
Sowohl die Muldentiefe als auch die Breite der durch die Plane 10
gebildeten Liegefläche können in kürzester Zeit zur Anpassung an unterschiedlich
große Tiere und/oder unterschiedliche Operationsbedingungen geändert werden. Zum
Ändern der
Planenbreite kann jede der beiden Tragstangen 11 aus
ihren Gabeln 12 herausgehoben, zum Auf- bzw. Abwickeln der Plane gedreht werden
(um jeweils 1800 oder ein Vielfaches dieses Betrages mit einer Änderung der Planenbreite
um beispielsweise etwa 5 cm pro Drehung) und ebenso einfach wieder in ihre Gabel
eingesetzt werden, nachdem die Gleitblöcke 15 mit gelösten Knebelverschlüssen 16
entsprechend der Verschiebungsrichtung der Tragstange verstellt wurden. Bei verringerter
Breite kann die Plane 10 mit den Gleitblöcken 15 nach Belieben auf die eine oder
andere Seite bis ganz an den Tischrand geschoben werden. Da der Operationstisch
längsverbindungsfrei ist, wie schon erläutert wurde, wird der an der Längsseite
sitzende Arzt hierbei auch nicht durch den Tisch selbst behindert.
-
Zum Ändern der Muldentiefe bzw. der Planenspannung ist es nur erforderlich,
den gegenseitigen Abstand der beiden Tragstangen 11 durch Verschieben der Gleitblöcke
15 zu verstellen.
-
Durch Drehen der Gabel 12 um ihre Schaftachse nach Lösen der KnEbdverschlüsse
17 wird ein Nachspannen oder zusätzliche Feinjustierung ermöglicht. In ihrer wunschgemäss
eingestellten Lage ist die Liegevorrichtung fest und sicher durch die Knebelverschlüsse
16,17 der Gleitblöcke 15 arretiert.
-
Die vertikale Verstellbarkeit der Gabelelemente erlaubt eine Höhenänderung
der Liegefläche beispielsweise dann, wenn der Operateur stehend arbeiten will. Bei
manchen Operationen kann es darüberhinaus für den Arzt erwünscht sein, wenn die
Liegefläche in Längsrichtung geneigt ist. Jede beliebige vertikale oder Schrägstellung
kann sekundenschnell und einfach eingestellt werden, indem die Knebelverschlüsse
16 z.B. auf der anzuhebenden Seite gelöst und die Gabeln 12 mit ihrem Schaft 14
vertikal in ihrer Bohrung verschoben und anschließend wieder arretiert werden. Da
mit zunehmender Neigung die Gabel 12 auf der angehobenen
Seite
in Richtung zum Endpunkt der in ihnen ruhenden Stangenenden 11' wandert, ist es
zweckmässig, wenn die Stangenenden 11' auf der einen schmalen Seite der Liegevorrichtung
weiter über die Plane 10 vorstehen als auf der anderen Seite. Ferner kann es zweckmässig
sein, für Sonderfälle , insbesondere für sehr starke Neigung verschiedene austauschbare
Gabelelemente mit entsprechend unterschiedlich langem Schaft 14 zur Verfügung zu
haben.
-
Bei in Längsrichtung geneiger Stellung der Liegefläche bieten die
die Gabeln 12 tragenden abgebogenen Arme 13 den besonderen Vorteil, daß bei entsprechender
Drehung (wie in Fig. 1 auf der rechten Tischseite dargestellt ist), die Gabel 12
und damit die Plane 10 auf der einen Schmalseite über den Operationstisch und dessen
Rahmen 1 vorstehen können (beispielsweise um 5-10cm).
-
Dadurch kann Flüssigkeit, die sich bei der Operation in der Planenmulde
sammeln würde, ohne Verschmutzung des Tisches frei abfließen, zweckmässig in einen
am Rahmen 1 unter dem Planenrand angehängten Eimer (nicht dargestellt). Auf der
anderen Schmalseite können die abgebogenen Arme 13 dagegen über den Tisch ragen.
-
Wenn die Plane 10 mit ihren Tragstangen 11 aus den Haltegabeln herausgehoben
wird, kann sie auch als Tragbahre verwendet oder zum mühelosen Auflegen eines schweren
Tieres vor der Operation auf den Boden gelegt werden. Bei Nichtgebrauch kann sie
zusammengerollt und platzsparend weggeräumt werden.
-
Ein wichtiger Vorteil der Konstruktion der beschriebenen Liegevorrichtung
besteht ferner darin, daß sie wesentlich einfacher und müheloser gereinigt (und
ggf. desinfiziert) werden kann als vergleichbare bekannte Vorrichtungen. Dies gilt
zunächst für die Plane 10 selbst, da sie einfach abnehmbar ist und wegen
der
einlagigen Ausführung und der vollständigen und dichten Einschweißung ihrer Tragstangen
keine von außen zugängliche Hohlräume hat. Ebenso einfach können aber auch die übrigen
Bestandteile der Vorrichtung, also die durch Verwendung von Rundstahl reinigungsfreundlich
geformten Gabelelemente und ihre Gleitblöcke abmontiert und behandelt werden. In
diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß trotz der Möglichkeit der Breitenänderung
durch Auf- und Abwickeln der Plane 10 kein besonderer Mechanismus für die arretierbare
Drehung der Tragstangen 11 erforderlich ist, der nicht nur unerwünschten Zusatzaufwand
erfordern, sondern auch die Reinigung erschweren würde.
-
Die zum Aufwickeln erforderliche feste Verbindung der aus Stabilitätsgründen
rohrförmigen Tragstangen 11 mit der Plane könnte kraftschlüssig z.B. durch Kleben
erreicht werden. In Hinblick auf die möglicherweise unsichere Dauerhaftigkeit einer
Klebeverbindung ist aber u.U. eine formschlüssige Verbindung zu bevorzugen, wobei
im einfachsten Fall der Planenrand fest um ein Rohr mit flachem oder ovalem Querschnitt
gelegt und mit dem Planenhauptteil verschweißt werden kann.
-
Die Plane kann z.B. aus Polyesterfäden und PVC bestehen.
-
Bei dem beschriebenen Beispiel wird die Feinjustierung des gegenseitigen
Abstandes der Tragstangen 11 durch Drehung der Gabeln 12 um die Achse ihres Schaftes
14 dadurch ermöglicht, daß die flachen Stangenenden 11' mit entsprechend großem
Spiel in den Gabeln liegen. Ist ein festerer Sitz der Stangen enden 11' in den Gabeln
12 erwünscht, kann man auch ohne dieses Spiel den abgebogenen Arm 13 zum Spannen
der Plane usw. um die Schaftachse schwenken, wenn die Gabel 12 ihrerseits um eine
vertikale Achse drehbar auf dem Arm 13 gelagert, z.B. mit einem Lagerzapfen aufgesteckt
ist.
-
Eine weitere Abwandlungsmöglichkeit besteht darin, die Gabelelemente
mit Zahngetrieben an sich bekannter Art vertikal verstellbar und/oder drehbar zu
montieren.
-
Gemäß einer anderen Abwandlung des beschriebenen Ausführungsbeispiels
kann die Liegevorrichtung auch an einer vom Operationstisch getrennten, auf einen
beliebigen Tisch auflegbaren Rahmenkonstruktion montiert sein.
-
- Leerseite -