DE2603253A1

DE2603253A1 - Zahnaerztlicher patientenstuhl

Info

Publication number: DE2603253A1
Application number: DE19762603253
Authority: DE
Inventors: Emil Hirth
Original assignee: RITTER AG
Current assignee: RITTER AG
Priority date: 1976-01-29
Filing date: 1976-01-29
Publication date: 1977-08-04
Also published as: GB1569807A; SE429402B; NL7700293A; SE7700626L; FR2339390A1; NL175787C; US4083600A; IT1077870B; NL175787B; FR2339390B3

Description

Zahnärztlicher Patientenstuhl

Die trfindung betrifft einen zahnärztlichen Patientenstuhl, bestehend aus einem Unterteil und einem Oberteil, an dessen kippbaren Sitzteil eine schwenkbare Rückenlehne angelenkt ist und die beide an einer gemeinsamen Lagerstelle mit dem Unterteil schwenkbar verbunden sind und deren von einander abhängige Bewegungen durch nur ein gemeinsames Antriebselement über ein Gestänge und Hebelgetriebe erfolgen.

Mit derartigen .Patientenstühlen soll es dem Zahnarzt möglich sein für jede notwendige und/oder gewünschte Behandlungsart den Patienten in eine für die gewählte Behandlungsart vorteilhafte Position zu bringen. Durch die Koppelung der
Kippung des Sitzes mit der Schwenkung der Rückenlehne durch eine Getriebe ist nur die Steuerung von zwei Antrieben notwendig, einen für die Verstellung der Teile des Oberteiles
der Rückenlehne und des Sitzes in Bezug auf eine Waagrechte durch das Schwenklager und entlang der Längsachse und einen für die Höhenverstellung des Oberteiles, . .

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Stühle der oben angeführten Art sind bekannt aber sie sind so gebaut, daß eine Kippung des Sitzteiles erst am Ende der Rückenlehnenbewegung mit einer relativ hohen Winkelgeschwindigkeit erfolgt. Stühle mit getrennten Antrieben für Rückenlehnenschwenkung und Sitzkippung ermöglichen eine Kippung, die dem Wunsch des Zahnarztes besser entgegenkommt besonders bei einer elektronischen Steuerung, sind jedoch aufwendig und deshalb teuer.

Der Nachteil der Kippung am Ende der Rückenlehnenschwenkung besteht in einem möglichen Abrutschen des Patienten vom Sitz beim Einfahren in die Kollapsstellung ( übertriebene Liegestellung, Kopf liegt tiefer als das Herz ) besonders wenn der Kollaps bei einer Behandlung des Patienten in einer Sitzstellung erfolgte. Das heißt der Winkel zwischen Sitzfläche und Rückenlehne soll sich bei einer Verstellung von der Sitzstellung in die Liegestellung nur soweit vergrößern, daß der Patient entspannt ist, während beim Anfahren einer Kollapsstellung das Sitzteil nicht zusätzlich bewegt, sondern nur die Rückenlehne weiter abgesenkt wird und damit der Patient einen festeren Halt auf dem Stuhl hat. Außerdem lassen sich die Sitze bei vielen bekannten Patientenstühlen je nach Konstruktion von einer Kurve oder einer Rolle, die fast alle Stühle im Verstellungsmechanismus des Sitzteiles verwenden, abheben, was besonders beim Einfahren in die Kollapsstellung zusätzliche Schwierigkeiten für die sichere Patientenauflage bringen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es eine Stuhlkonstruktion zu entwickeln, bei welcher die wesentliche Kippung des Sitzes im 2. und 3.-Viertel der.Rückenlehnenschwenkung erfolgt um zu erreichen, daß in der Sitzstellung des Patienten ( I.Viertel der Rückenlehnenschwenkung ) fast keine Kippung des Sitzes erfolgt, während im 2. Viertel der Rückenlehnenschwenkung die wesentliche Sitzkippungsbewegung beginnt und im 3. Viertel ihr Maximum erreicht hat.

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Das Ende des 3. Viertels der Rückenlehnenschwenkung entspricht etwa der Liegestellung des Patienten bei einer Behandlung. Für das letzte Viertel der Rückenlehnenschwenkung, welches der Kollapsstellung entspricht, soll keine zusätzliche Sitzkippung erfolgen, damit das Gewicht des darauf abgelagerten Teiles des Patientenkörpers nicht durch seine kinetische Energie beim Kippen des Sitzes zum Abrutschen des Patienten aus dem Stuhl beiträgt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,, daß die Glieder des Gestänges und Hebelgetriebes so ausgeführt und angeordnet sind, daß bei einer mit nahezu linearer Winkelgeschwindigkeit erfolgenden kontinuierlichen Schwenkung der Rückenlehne von einer Sitzstellung in eine Liegestellung die

i wesentliche Kippbewegung des Sitzes im 2. und 3. Viertel der Rückenlehnenschwenkung erfolgt und die Winkelgeschwindigkeit der Sitzkippung in etwa sinusförmig abläuft. Dazu wird ein erster am Sitzteil und ein zweiter an der Rückenlehne angelenkter Betätigungshebel durch ein Hebelgetriebe bewegt, welches aus zwei unterschiedlich langen Schwenkgliedern besteht, die mit ihrem.einem Ende an unterschiedlichen und von einander entfernten Lagerstellen am Unterteil schwenkbar befestigt sind und mit" ihren anderen Enden über ein Verbindungsglied miteinander verbunden sind, wobei die schwenkbare Verbindung zwischen dem kurzen Schwenkglied und dem Verbindungsglied an dem schwenkbar am Sitz befestigten Betätigungshebel angelenkt ist und das AntriebsaLement an der schwenkbaren Verbindung zwischen dem langen Schwenkglied und dem Verbindungsglied angreift. An der Verbindungsstelle zwischen Antriebselement und Hebelgetriebe ist ein Betätigungshebel schwenkbar angelenkt, welcher mit seinem anderen Ende mit dem hinter dem Schwenklager verlängerten Rückenlehnenende schwenkbar verbunden ist.

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Das Antriebselement für die Oberteilverstellung kann sowohl die Kutter einer motorisch angetriebenen Gewindespindel sein als auch die Kolbenstange eines pneumatischen oder hydraulischen Zylinders, wobei das Antriebsende der Gewindespindel oder der Zylinder schwenkbar am Unterteil befestigt ist. Es greift an der schwenkbaren Verbindung zwischen dem langen Schwenkglied und dem Verbindungsglied an. An der Verbindungsstelle zwischen Antriebselement und Hebelgetriebe ist auch der Betätigungshebel für die Rückenlehne schwenkbar angelenkt, welcher mit seinem anderen Ende mit dem hinteren dem Schwenklager verlängerten Rückenlehnenende schwenkbar verbunden ist.

Erzielte Vorteile sind eine sichere Patientenlagerung auch beim Fahren von der Sitzstellung in die Kollapsstellung, sowie der wenig aufwendige und damit kostengünstige Aufbau des Verstellmechanismus.

Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wie folgt beschrieben:

FIG 1 zeigt den schematischen Aufbau des Verstellmechanismus.

FIG 2 zeigt in einem Diagramm den Verstellbereich der Rückenlehne und des Sitzes.

FIG 3 zeigt die Kurve der Winkelgeschwindigkeit der Rückenlehne und des Sitzteiles.

FIG 1 zeigt die schematische Darstellung eines Patientenstuhles nach der·Erfindung, in welchem das Unterteil 1 aus der Grundplatte 2, den Parallelogrammarmen 3 und dem Oberteilträger 4 besteht. Der Oberteilträger 4 enthält quer zur Längsachse des Stuhles eine horizontale Welle 5 zur Aufnahme der beiden Schwenklagerteile von Rückenlehne 6 und Sitzteil 7. Im Oberteilträger 4 sind außerdem ein Hebelgetriebe 8 mit zwei Schwenkgliedern 9 und 1 ο an den Lager-

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punkten 11 und 12 in dem nach dem Fußende 13 des Stuhles weisenden Teil 14 des Oberteilträgers 4 angelenkt. Das im oberen Bereich des zum Fußende 13 hinweisenden Teiles 14 des Oberteilträgers 4 liegende Lagerpunkt 11 angelenkte Schwenkglied 9 ist in seinen Abmessungen langer als das um Lagerpunkt 12 angelenkte Glied 1o. Beide Schwenkglieder 9 und 1o sind mittels einem Verbindungsglied 15 miteinander an ihren, dem Lager 11 und 12 entgegengesetzten Enden 16 und 17 verbunden. Im Verbindungspunkt 17 zwischen Schwenkglied 1o und Verbindungsglied 15 ist ein Betätigungshebel 18 angelenkt, der auf seiner entgegengesetzten Seite im Anlenkpunkt 19 schwenkbar mit dem Sitzteil 7 verbunden ist und damit dessen Verbindung zum Hebelgetriebe 8 herstellt, dessen Schwenkglied 1o für die Bewegungscharakteristik des Sitzteiles verantwortlich ist.

Im Verbindungspunkt 16 zwischen Schwenkglied 9 und Verbindungsglied 15 ist außerdem schwenkbar ein Betätigungshebel 2o und das Antriebsteil 21 angelenkt. Der Betätigungshebel 2o ist mit seinem anderen Ende schwenkbar im Punkt 22 mit dem Ende 6a der über das Schwenklager 5 hinaus verlängerten Rückenlehne 6 verbunden. Die Bewegung von Schwenk-" glied 9 ist für die Charakteristik der Rückenlehnenschwenkung maßgebend.

. Der Antrieb erfolgt durch eine, mit einem Motor 23 angetriebenen, Gev/indespindel 24 und dem darauf als Mutter laufendem Antriebsteil 21, weiches praktischerweise zumindest auf einer Seite als Lagerbolzen ausgebildet ist zur Aufnahme der mit Bohrungen versehenen Enden der Teile 9, 15 und 2o. Der Antriebsmotor 23 der Gewindespindel 24 ist mit seinem einem Ende 25 schwenkbar mit dem zur Rückenlehne zeigendem Teil 26 des Oberteilträgers 4 im Punkt 27 befestigt. In FIG 2 ist der Schwenkbereich der Rückenlehne mit θ( und der Verstellbereich des Sitzteiles mit /3 bezeichnet während in FIG 3 die Winkelgeschwindigkeit der" Verstellung der Rückenlehne und Sitz zu erkennen ist.

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Claims

Patentansprüche

M J Zahnärztlicher Patientenstuhl, bestehend aus einem Unterteil und einem Oberteil, an dessen kippbaren Sitzteil eine schwenkbare Rückenlehne angelenkt ist und die beide an einer gemeinsamen Lagerstelle mit dem Unterteil schwenkbar verbunden sind und deren von einander abhängige Bewegungen . durch nur ein Antriebselement über ein Gestänge und Hebelgetriebe erfolgen, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder des Gestänges und Getriebes so ausgeführt und angeordnet sind, daß bei einer mit nahezu linearer Winkelgeschwindigkeit erfolgenden kontinuierlichen, Schwenkung der Rückenlehne von einer Sitzstellung in eine Liegestellung die wesentlichen Kippbev/egung des Sitzes im zweiten und dritten Viertel der Rückenlehnenschwenkung erfolgt und die Winkelgeschwindigkeit der Sitzbewegung in etwa sinusförmig abläuft.
2. Zahnärztlicher Patientenstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung eines ersten am Sitzteil und eines zweiten an der Rückenlehne schwenkbar angelenkter Betätigungshebel durch ein Hebelgetriebe bewegt, welches aus zwei unterschiedlich langen Schwe'nkgliedern besteht, dif mit ihrem einem Ende an unterschiedlichen und von einander entfernten Lagerstellen am Unterteil schwenkbar befestigt sind und mit ihren anderen Enden über ein Verbindungsglied mit einander verbunden sind, wobei die schwenkbare Verbindung zwischen dem kurzen Schwenkglied und dem Verbindungsglied an dem schwenkbar am Sitz befestigten Be-• tätigungshebel angelenkt ist und das Antriebselement an der schwenkbaren Verbindung zwischen dem langen Schwenkglied und dem Verbindungsglied angreift.

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3. Zahnärztlicher Patientenstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verbindungsstelle zwischen Antriebselement und Hebelgetriebe ein Betätigungshebel schwenkbar angelenkt ist, welcher mit seinem anderen Ende mit dem hinter dem Schwenklager verlängertem Rückenlehnenende schwenkbar verbunden ist.
4. Zahnärztlicher Patientenstuhl nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement für die Oberteilverstellung die Mutter einer motorisch angetriebenen Gewindespindel ist.
5. Zahnärztlicher Patientenstuhl nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement für die Oberteilverstellung die Kolbenstange eines hydraulisch oder pneumatischen Zylinders ist.
6. Zahnärztlicher Patientenstuhl nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsende der Gewindespindel oder der Zylinder schwenkbar mit dem Unterteil verbunden ist.

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