DE105022C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
- A23C3/00—Preservation of milk or milk preparations
- A23C3/005—Storing or packaging in a vacuum or in inert or sterile gaseous atmosphere
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53: Nahrungsmittel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Oktober 1897 ab.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Lüften und Conserviren
von Milch. Das Verfahren besteht darin, dafs zunächst die zum Lüften dienende atmosphärische
Luft, bevor dieselbe der ebenfalls sterilisirten Milch beigemengt wird, sterilisirt wird
und die Mischung, nachdem sie abgezogen oder in Flaschen gefüllt ist, abermals der
Sterilisirung unterzogen wird.
Die Mischung sterilisirter Luft mit Milch ist durch die Patentschrift Nr. 70560 und die
Lüftung von Milch an sich durch die Angaben in Fleischmann's Lehrbuch der Miichwirthschaft,
II. Auflage 1898, S. 93, bekannt.
Diese Verfahren können aber nur zur Beseitigung des Kochgeschmackes bezw. des
Thiergescbmackes der Milch, nicht aber zur Conservirung dienen, da eine derartig behandelte
Milch nicht haltbar ist. ■
Demgegenüber handelt es sich bei vorliegender Erfindung um ein Verfahren zum
Conserviren von Milch. Hiernach wird die Milch (Vollmilch, abgerahmte oder centrifugirte
Milch oder Molke, vorzugsweise jedoch centrifugirte Milch), welche . mit Wasser oder
einer anderen Flüssigkeit vermengt oder nicht vermengt wurde, zunächst durch Erwärmen
auf 69 bis 710 C. in einem geeigneten Behälter
theilweise sterilisirt und hierauf zweckmäfsig bis auf 4»/2 o C. abgekühlt. Durch diese Behandlung
wird ein grofser Theil der Bacterien vernichtet, es wird das Gerinnen der Milch,
nachdem sie mit der Luft in Berührung gebracht ist, hintangehalten und jeder nachtheilige
Geruch oder Geschmack beseitigt..
Die zur Lüftung dienende atmosphärische Luft wird auf folgende Weise sterilisirt. Zunächst
wird die Luft durch ein Schlangenrohr geleitet, welches irgend ein reinigendes Mittel
enthält und in einer geeigneten Heizkammer auf Rothgluthitze erhalten wird. Anstatt durch
ein Schlangenrohr kann auch die Luft durch siedendes Wasser geleitet oder mit Hülfe von
Dampf erhitzt werden. Hierauf wird die Luft gekühlt.
Durch diese Behandlung werden die event, vorhandenen Bacterien zerstört und es wird
die Luft von irgend einem ihr anhaftenden., schlechten Geruch befreit.
Indem nun die Luft ein Bad von sterilisirtem Wasser oder einer anderen reinigenden Flüssigkeit
oder Substanz durchströmt, wird sie gewaschen und gereinigt. Diese sterilisirte und
gereinigte Luft wird mit Hülfe einer Pumpe in die Milch geprefst und das Gemenge vermittels einer Flaschenfüllmaschine in Flaschen
abgezogen.
Selbstverständlich kann man der Milch gewünschten Falles beliebige Zusätze geben.
Soll z. B. der Milch ein bestimmter Geruch ertheilt werden, so wird dem sterilisirten Waschwasser,
welches von der Luft durchstrichen wird, die wohlriechende Substanz in geeigneter
Form, z. B. einer Essenz zugesetzt, so dafs sie von dem durchziehenden Gase aufgenommen
und mit in die Milch geprefst wird.
Nachdem die sterilisirte und gelüftete Milch in Flaschen abgezogen ist, werden die gefüllten
Flaschen in einen Behälter gebracht, in welchen Dampf eingelassen wird, um die Temperatur
auf 65Y2 oder ioo° C. zu bringen und die
Sterilisirung der Mischung zu beendigen. Die gefüllten Flaschen werden ca. 1 Stunde lang
auf dieser Temperatur erhalten, worauf der Dampf abgesperrt und der Behä'lterinhalt durch
Einlassen von kaltem Wasser in einen den Behälter umgebenden Mantel abgekühlt wird.
Will man bei diesem Verfahren der gelüfteten Milch eine schaumige Oberfläche ertheilen
und auf diese Weise ihr Aussehen verbessern, so kann eine geeignete Essenz, wie sie zur Herstellung von moussirenden Wässern
angewendet wird, zugesetzt werden. Wurde der Milch nicht schon auf die vorher angegebene
Weise ein Wohlgeruch ertheilt, so kann dies auch dadurch erreicht werden, dafs man ihr, bevor sie in Flaschen gefüllt wird,
eine kleine Menge Ingwer oder einer anderen wohlriechenden Substanz zusetzt.
Einer Abänderung des Verfahrens gemäfs wird in einem Behälter Vollmilch auf ca. 690 C.
15 bis 20 Minuten lang erwärmt, hierauf zwecks Abscheidung des Rahms der Wirkung
einer Milchcentrifuge unterworfen und dann auf ca. io° C. abgekühlt. Während dieser Behandlung
soll die Milch vor jeder Berührung mit unreiner Luft geschützt werden. Die zur Lüftung dienende Luft befindet sich in einem
Gasometer, welcher einen Wasserverschlufs besitzt und dadurch mit atmosphärischer Luft
gefüllt wird, dafs man diese durch einen mit sterilisirter Baumwolle gefüllten Trichter einsaugt.
Die Luft bleibt ca. 36 Stunden in dem Gasometer, um dem Wasser Zeit zur Aufnahme
der in der Luft enthaltenen Verunreinigungen zu lassen. Die so gereinigte und sterilisirte
Luft wird zweckmäfsig durch ein sterilisirtes ,Filter in die vorher sterilisirte Milch geprefst,
worauf die Mischung vorteilhaft bei einem Druck von 6 bis 14 Atmosphären in Flaschen
abgezogen wird.
Die Flaschen werden nun in ein Wasserbad gebracht, welches auf ca. 710C. erwärmt und
nach Ablauf von ungefähr 30 Minuten so rasch als möglich abgekühlt wird, worauf die
Sterilisirung beendet ist.
Bei warmem Wetter oder wenn die Milch für den Consum in Gegenden mit heifsem
Klima bestimmt ist, ist es zweckmäfsig, das Wasser im Behälter auf ca. iooc C. zu erwärmen
, die Flaschen dieser Temperatur 20 Minuten lang auszusetzen und hierauf bis auf 320 C. abzukühlen. -Nach Ablauf einer
gewissen Zeit wird dann die Temperatur abermals auf ioo° C. erhöht, 20 Minuten lang auf
dieser Höhe erhalten, worauf die Flaschen so rasch als möglich abgekühlt werden.
Soll das Präparat längere Zeit haltbar sein, so ist es vortheilhaft, die Flaschen 24 oder
48 Stunden nach der ersten Erhitzung abermals auf ioo° C. zu erwärmen und hierauf
so rasch als möglich abzukühlen. Hierbei werden etwaige Keime, welche sich in der
Zwischenzeit entwickelt haben, zerstört. Dieser Erhitzungsprocefs kann so oft wiederholt werden
, als dies besondere Umstände nothwendig erscheinen lassen.
Bei bestimmtem Wetter genügt eine niedrigere Temperatur als 1000C, auch kann
die Zeit der Erwärmung verschieden lang gewählt werden.
Die Temperatur und die Erwärmungsdauer kann mithin bei irgend einer der Stufen des
Verfahrens je nach Erfordernifs geändert werden, ebenso der Druck, unter welchem das
Füllen der Flaschen erfolgt.
Vor Beginn der Operation müssen der Apparat, die Flaschen und die anderen Behälter
sterilisirt werden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zum Lüften und Conserviren von Milch, darin bestehend, dafs die Luft und die Milch vor ihrer Mischung gereinigt und jedes für sich theilweise sterilisirt werden und die gelüftete Mischung, nachdem sie in Flaschen abgezogen ist, vollkommen sterilisirt wird.
- 2. Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens zur Lüftung und Conservirung von Milch, darin bestehend, dafs die Milch durch Erwärmen auf ca. yo° C. theilweise sterilisirt, hierauf der Wirkung einer den Rahm abscheidenden Centrifuge unterworfen, die centrifugirte Milch abgekühlt, mit sterilisirter atmosphärischer Luft gemengt und, nachdem sie in Flaschen abgezogen ist, durch Erhitzen in einem Wasserbad auf eine Temperatur von 66 bis ioo° C. sterilisirt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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