DE1492264C - Verfahren zur Gewinnung von pharmazeutischem Öl aus dem rohen Öl des Rotfisches - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von pharmazeutischem Öl aus dem rohen Öl des Rotfisches

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DE1492264C
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Expired
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English (en)
Inventor
Danuta Teresa Dipl.-Ing. Sopot; Kempa Boleslaw Dipl.-Ing. Gdynia; Ostrowska (Polen)
Original Assignee
Zaklady Rybne w Gdyni Przedsiebiorstwo Panstwowe, Gdynia (Polen)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von pharmazeutischem Öl aus dem rohen Öl des Rotfisches (sebastes) mittels Reinigung durch Erwärmen des Öls zur Koagulation von Eiweißsubstanzen, Schleimen und anderen Verunreinigungen, Waschen mit heißem Wasser und anschließendes Ausfrieren und Abfiltrieren der Verunreinigungen.
Bei den bekannten Verfahren zur Gewinnung von pharmazeutischem Fischöl benutzt man als Ausgangsstoff die Leber dorschähnlicher Fische. Diese wird zerkleinert und die erhaltene Masse einer Wärmebehandlung bei verschiedenen Temperaturen unterworfen. Nach manchen Verfahren wird die zerkleinerte Leber gefroren, nach anderen werden der zerkleinerten Masse Säuren oder Laugen zugegeben. Aus dieser auf solche Weise vorbereiteten Leber wird das Öl auf verschiedene Weise abgeschieden, und zwar durch Absitzenlassen, Filtrieren oder Auspressen.
Nach neueren Verfahren werden die Öle durch Abschleudern, mit oder ohne Zugabe von Wasser, gereinigt. Das erhaltene Öl wird einer Veredelungdurch Abkühlung bei verschiedenen Temperaturen, üblicherweise von 2 bis 7° C, doch ohne die Temperatur von 0°C zu unterschreiten, unterworfen (vgl. z.B. die USA .-Patentschrift 2 173 629 und die deutsche Patentschrift 1058 183). Außer physikalischen Verfahren können auch chemische Methoden zur Veredelung angewandt werden.
Das rohe Öl von Rotfisch (sebastes) wurde bisher nicht als Ausgangsmaterial für die Gewinnung von pharmazeutischem Öl eingesetzt, obwohl aus »Physiologische Chemie«, Flaschenträger — Lehnart ζ, 2. Band, II. Teil, Bandteil b, S. 660, Tabelle 180, seit langem bekannt ist, daß Rotbarsch- und Dorschleberöle Vitamin A enthalten. Die Verarbeitung und Reinigung solcher Öle ist jedoch bisher auf große technische Schwierigkeiten gestoßen.
Es wurde nun gefunden, daß durch eine entsprechende Verarbeitung des Öls des Rotfisches (sebastes) unter genau einzuhaltenden spezifischen Bedingungen ein Produkt gewonnen werden kann, das den Bedingun-/V; gen, die an ein pharmazeutisches Öl gestellt werden müssen, entspricht und das darüber hinaus einen viel höheren Vitamingehalt als andere Fischöle aufweist.
Für die Gewinnung des pharmazeutischen,Öls aus dem rohen Öl des Rotfisches (sebastes) muß der Rohstoff vor allem gereinigt werden. Dies erfolgt durch Erwärmen des Öls bis zur Koagulation von Eiweißsubstanzen, Schleimen und anderen Verunreinigungen, durch Waschen mit heißem Wasser und anschließendes Ausfrieren und Abfiltrieren der Verunreinigungen. Der Ausfrierprozeß dient dazu, die im Öl noch enthaltenen restlichen Verunreinigungen, wie Eiweißreste und Steroidverbindungen, zu entfernen. Es wurde jedoch festgestellt, daß der erwünschte Reinheitsgrad nur dann erzielt wird, wenn das Kühlverfahren stufenweise unter Einhaltung genau definierter Bedingungen der Temperatur und der Kühlgeschwindigkeit durchgeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Gewinnung von pharmazeutischem Öl aus dem rohen Öl des Rotfisches (sebastes) mittels Reinigung durch Erwärmen des Öls zur Koagulation von Eiweißsubstanzen, Schleimen und anderen Verunreinigungen, Waschen mit heißem Wasser und anschließendes Ausfrieren und Abfiltrieren der Verunreinigungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Öl nach dem Erwärmen auf 500C und nach dem Waschen mit heißem Wasser von 6O0C in drei Stufen auf —2°C abgekühlt wird,, wobei es in der ersten Stufe in einem Wärmeaustauscher auf eine Temperatur von +100C, danach in einem Durchgangskühler auf eine Temperatur von +10C und schließlich in der dritten Stufe innerhalb eines Zeitraumes von 4 Stunden unter Rühren in einem Kristallisator auf eine Temperatur von —2°C abgekühlt und dann bei einer Temperatur von 00C unter einem Druck von 2 Atmosphären filtriert wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise durchgeführt, daß das Öl innerhalb eines Zeitraumes von 30 Minuten auf eine Temperatur von 500C erwärmt wird.
Mit dem vorstehend gekennzeichneten Verfahren ist es erstmals möglich, Rotfischöl einer therapeutischen Verwendung zugänglich zu machen und es als pharmazeutisches Öl neben oder an Stelle von Dorschleberöl einzusetzen.
In der ersten Phase der ersten Stufe wird das mit heißem Wasser von 6O0C gewaschene Öl in einem Wärmeaustauscher bis auf eine Temperatur von 100C heruntergekühlt, was zur Vermeidung einer Trübung des Öls nicht länger als 15 Minuten dauern darf. Mit dem Erreichen der Temperatur von 100C erreicht man jedoch auch den Temperaturbereich der spontanen Kristallisation der neutralen Fette und der Steroidverbindungen. Deren Kristallisation kann man durch Anwendung einer entsprechenden Geschwindigkeit der Abkühlung vermeiden. Erfindungsgemäß wird das Öl, das eine Temperatur von 10°C besitzt, in einem Zeitraum von nicht länger als 10 Minuten in einem Durchgangskühler bis auf eine Temperatur von 1°C abgekühlt. Die dritte und letzte Stufe der Abkühlung wird langsam im Laufe von 4 Stunden in einem Kristallisator durchgeführt, wobei das Öl bis auf eine Temperatur von —2° C abgekühlt wird.
Unter diesen Bedingungen findet eine langsame Kristallisation der Steroidverbindungen, welche bei dieser Temperatur erstarren, statt. Es entstehen dabei große Kristalle, die durch Filtration leicht abzutrennen sind. Nur unter Einhalten der obengenannten Parameter erhält man ein Öl, das bei 4stündiger Aufbewahrung bei einer Temperatur von 00C keine Trübung zeigt und somit die Anforderungen der polnischen Pharmakopöe III erfüllt.
Das bis zu einer Temperatur von —2° C abgekühlte Öl wird anschließend bei einem Druck von 2 atü und einer Temperatur von 00C einer Filtration in einer Filterpresse unterworfen. Diese Bedingungen sind zur Erzielung eines Produktes von ausgeglichener Qualität unbedingt erforderlich.
Beispiel
Als Rohstoff wird ein orange bis hellrot gefärbtes rohes Öl von Rotfisch (sebastes) mit einer Säurezahl bis 1,4, einer Dichte von 0,91 bis 0,93 g/cm3 und einem Gehalt an verunreinigtem Eiweiß bis zu 5 % verwendet. Dieses Öl wird für einen Zeitraum von 20 Minuten in einem geschlossenen Behälter unter Verwendung einer Dampfschlange bis zu einer Temperatur von 50° C erwärmt. Das so erwärmte Öl wird nach Zusatz von 30% heißem Wasser mit einer Temperatur von 6O0C einer Schleuder zugeführt. Das Öl bekommt eine hellrote Färbung und wird völlig durchsichtig. Das heiße Wasser wäscht einen Teil der freien Fettsäuren aus,
wodurch die Säurezahl gesenkt wird. Das auf diese Weise gewonnene Öl wird einer dreistufigen Abkühlung unterworfen. Die erste Stufe dieser Abkühlung — bis zur Temperatur von 100C — wird bewirkt, indem man das Öl durch einen Spiralkühler von großem Querschnitt leitet. Die Abkühlung erfolgt rasch in einem Zeitraum von 15 Minuten nach einmaligem Durchgang des Öls durch den Kühler.
Die zweite Abkühlungsstufe wird in einem Kühler mit einer größeren Zahl von Windungen von kleinem Querschnitt im Verlaufe von 10 Minuten bis zu einer Temperatur von -fl°C durchgeführt. Die Abkühlung verläuft bei einmaliger Durchströmung des Öls durch den Kühler ziemlich schnell.
Die dritte Kühlungsstufe wird langsam in Kristallisierapparaten, deren Kühlmittel mit Solelösung gespeist werden, durchgeführt. Jeder Apparat ist mit einem Rahmenrührwerk ausgestattet, welches mit einer Drehzahl von 25 U/Min, rotiert. Das in dem Kristallisierapparat eingebrachte Öl wird im Verlaufe von 4 Stunden bis auf eine Temperatur von —2° C abgekühlt. Die langsame Abkühlung bewirkt die Ausfällung von entsprechend großen Teilchen der organischen Verbindungen, die bei dieser Temperatur erstarren.
Die Endstufe des Verfahrens besteht in einer Filtration des Öls in Filterpressen durch Filtertuche, unter einem Druck von 2 atü und bei einer Raumtemperatur von 0°C. Bei dieser Filtration werden die festen Bestandteile, welche während der Abkühlung des Öls ausgeschieden wurden, vom Filtertuch zurückgehalten.
Auf diese Weise wird ein Öl mit folgenden Eigenschaften gewonnen:
Färbung: Orange bis hellrot;
Geruch und Geschmack: Charakteristisch für frisches Fischöl;
Trübung: Ohne Trübung bei 0°C innerhalb 4 Stunden;
35
40 Säurezahl: 0,5 bis 1,3; Jodzahl: 120 bis 150;
Verseif ungszahl: 180 bis 196;
Lichtbrechungsexponent: 1,4730 bis 1,4800 bei 200C;
Dichte: 0,9150 bis 0,9320 g/cm3;
Nichtverseifbare Rückstände: bis 2°/0;
Peroxidzahl: bis 2; Löslichkeit: wie für den Dorschtran;
Gehalt an Vitamin A: Nicht weniger als 8001. E. /g; Gehalt an Vitamin D: Nicht weniger als 801. E./g.
Das gewonnene Öl hat somit die von der polnischen Pharmakopöe III bestimmten Qualitätseigenschaften für ein pharmazeutisches Öl und weist den vorgeschriebenen Vitamingehalt auf.

Claims (2)

Patentansprüche:
1.· Verfahren zur Gewinnung von pharmazeutischem Öl aus dem rohen öl des Rotfisches (sebastes) mittels Reinigung durch Erwärmen des Öls zur Koagulation von Eiweißsubstanzen,'Schleimen und anderen Verunreinigungen, Waschen mit heißem Wasser und anschließendes Ausfrieren und Abfiltrieren der Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl nach dem Erwärmen auf 5O0C und nach dem Waschen mit heißem Wasser von 60° C in drei Stufen auf —2° C abgekühlt wird, wobei es in der ersten Stufe in einem Wärmeaustauscher auf eine Temperatur von +100C, danach in einem Durchgangskühler auf eine Temperatur von +1°C und schließlich in der dritten Stufe innerhalb eines Zeitraumes von 4 Stunden unter Rühren in einem Kristallisator auf eine Temperatur von —2°C abgekühlt und dann bei einer Temperatur von 00C unter einem Druck von 2 atü filtriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl innerhalb eines Zeitraumes von 30 Minuten auf eine Temperatur von 50° C erwärmt wird.

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