DE261212C - - Google Patents

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DE261212C
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lecithin
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vegetable
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/06Phosphorus compounds without P—C bonds
    • C07F9/08Esters of oxyacids of phosphorus
    • C07F9/09Esters of phosphoric acids
    • C07F9/10Phosphatides, e.g. lecithin
    • C07F9/103Extraction or purification by physical or chemical treatment of natural phosphatides; Preparation of compositions containing phosphatides of unknown structure

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■— M 261212 — KLASSE \2q. GRUPPE
Dr. HEINRICH BUER in CÖLN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Oktober 1911 ab.
Bekanntlich besitzt das bisher in den Handel kommende Lecithin sowohl tierischen wie pflanzlichen Ursprungs einen stark ausgeprägten Geschmack und Geruch. Dagegen ist das reine unzersetzte Lecithin im Eidotter vollkommen geschmacklos; denn im frischen Eidotter, der bekanntlich etwa 9 bis 10 Prozent Lecithin enthält, ist es trotz des verhältnismäßig hohen Gehaltes durch Geschmack nicht wahrzunehmen, während z. B. Mischungen von aufgeschlossenem Reinlecithin mit anderen Stoffen selbst noch bei einem geringeren Lecithingehalt als demjenigen des Eigelbes den ausgeprägten Lecithingeschmack des Reinleci-
!5 thins erkennen lassen.
Das vorliegende Verfahren ermöglicht es nun, ein fast vollkommen geschmack- und geruchloses Lecithin sowohl aus tierischen als auch pflanzlichen lecithinhaltigen Rohstoffen zu gewinnen.
Den bisherigen Verfahren zur Herstellung von Reinlecithin ist gemeinsam die Behandlung der lecithinhaltigen Rohstoffe durch Kochen mit Lösungsmitteln, wie z. B. Kochen mit Alkohol oder Essigäther, ferner die Eindunstung der Extrakte unter Anwendung von Wärme und endlich die Trocknung des Lecithins im Vakuum oder in sonstigen Trockenapparaten unter Anwendung höherer Temperaturen von etwa 60 bis 80 °. Bei allen bekannten Verfahren wird also unter Anwendung von Wärme, und zwar bei Temperaturen von etwa 60 bis 80 °, sei es bei der Extraktion, beim Eindunsten des Extraktes, oder sei es beim Trocknen des Lecithins, gearbeitet.
Im Gegensatz hierzu kennzeichnet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß sowohl bei der Verarbeitung der lecithinhaltigen Rohstoffe als auch bei der Ausfällung des Lecithins weder eine Erwärmung der Rohstoffe noch der Lösungsmittel stattfindet und auch die Trocknung des Lecithins bei einer Temperatur von unterhalb 30 ° zur Ausführung kommt.
Das Lecithin ist ein Stoff, der sich schon bei Anwendung von Temperaturen von mehr als 30 ° leicht zersetzt. Gerade diese Zersetzungsprodukte sind es, die dem bisher im Handel befindlichen Lecithin seinen eigentümlichen, nicht angenehmen Geschmack und Ge- ruch verleihen. - .
Nach dem vorliegenden Verfahren werden daher die gut getrockneten, fein gepulverten, lecithinhaltigen Rohstoffe längere Zeit mit kaltem 96 prozentigem Alkohol tunlichst unter ständigem Verrühren behandelt. Das in den Rohstoffen enthaltene Lecithin geht dann in Lösung, da hochprozentiger kalter Alkohol das Lecithin, nicht aber, im Gegensatz zu heißem Alkohol, Fett, wenigstens keine nennenswerten Mengen, löst. Bei genügender Trocknung und feiner Verteilung des Ausgangsstoffs sowie hinreichend langer Einwirkung des Lösungsmittels ist also ein Kochen während der Extraktion nicht erforderlich, und es gelingt, das in dem Ausgangsstoff enthaltene Lecithin bis auf einen
geringen Rest in Lösung zu bringen. Diese Maßnahme ist aber nicht allein für die Beschaffenheit des Lecithins, sondern auch für diejenige der verbleibenden Rückstände von erheblicher Bedeutung. So leiden z. B. die ' Rückstände vom Trockeneigelb bei der Behandlung mit kaltem Alkohol in keiner Weise, während sie beim Kochen mit Alkohol durch Bildung von Abbauprodukten mehr oder minder entwertet werden, so daß das in ihnen enthaltene Eiweiß und Fett infolge des Erhitzens nur noch eine geringe Haltbarkeit aufweisen ; dagegen besitzen die Rückstände des Trockeneigelbs, sofern sie nur mit kaltem Alkohol behandelt worden sind, eine gute Haltbarkeit und können deshalb besser verwertet werden.
Dem nach der Behandlung mit kaltem Alkohol durch Abfiltrieren gewonnenen Extrakt setzt man nun etwa 33 bis 35 Volumenprozent einer kalten wässerigen 1 bis 2prozentigen Kochsalzlösung zu. Dadurch wird bewirkt, daß das im Extrakt in Lösung befindliche Lecithin koaguliert und sich in einer gelatineartigen Schicht hauptsächlich an der Oberfläche ausscheidet. Der Zusatz von 1 bis 2 Prozent Kochsalz zu dem Ausfällungswasser bewirkt, daß die Ausscheidung des Lecithins sich schneller vollzieht. Ein Eindunsten und damit ein Erwärmen des Extraktes, wie es bekanntlich zwecks Ausscheidung des Lecithins bisher zur Anwendung gekommen ist, wird also nach dem vorliegenden Verfahren vermieden. Eine Ausfällung des Lecithins findet jedoch nicht statt, wenn man dem Extrakt nur eine geringe Menge kaltes Wasser, etwa 10 bis 15 Volumenprozent, zusetzt, selbst bei tagelangem Stehen scheidet sich dann kein Lecithin aus.
Die Ausfällung des Lecithins aus dem gewonnenen Alkoholextrakt durch Zusatz der oben erwähnten Kochsalzlösung ist weit vorteilhafter als die Eindunstung des · Extraktes. Abgesehen davon, daß bei dem für die Eindunstung erforderlichen langen Erhitzen des Extraktes die Beschaffenheit des Lecithins sowohl nach Geschmack, Geruch wie Haltbarkeit leidet, eifordert dieses Verfahren auch einen nicht unerheblichen Verbrauch von Wärme und Zeit, ist also auch wirtschaftlich unvorteilhafter wie die Ausfällung durch Zusatz von kaltem Wasser.
Nach erfolgter Ausscheidung des Lecithins wird die verbleibende Lösung, die bei der Extraktion tierischer le'cithinhaltiger Rohstoffe eine geringe Menge des gelösten Fettes, bei Verarbeitung pflanzlicher Rohstoffe außerdem Bitterstoffe enthält, abfiltriert.
Das zurückbleibende Lecithin wird alsdann im Vakuum oder anderen geeigneten Trockenapparaten bei einer Temperatur von unterhalb 30 ° getrocknet.
Beispiel.
100 kg Trockeneigelb werden mit etwa 500 bis 600 1 kaltem göprozentigem Alkohol etwa 24 bis 48 Stunden lang unter ständigem Verrühren extrahiert; der so gewonnene Extrakt wird alsdann abfiltriert und hierauf bei gewöhnlicher Temperatur mit 33 bis 35 Volumenprozent einer 1 bis 2prozentigen wässerigen Kochsalzlösung vermischt. Nach längerem Stehen scheidet sich alsdann das Lecithin in einer gelatineartigen Schicht hauptsächlich an der Oberfläche aus. Nach dem Abfiltrieren der Lösung wird das Lecithin im Vakuum oder anderen geeigneten Trockenapparaten bei einer Temperatur von unterhalb 30 ° getrocknet. Man gewinnt, je nach den zur Verwendung kommenden Rohstoffen verschiedene Mengen Lecithin; bei Anwendung von Trockeneigelb aus 100 kg etwa 19 bis 20 kg, bei Anwendung von Hülsenfrüchten aus 100 kg etwa 3/4 bis X1Z2 kg Reinlecithin.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von geschmack- und geruchlosem Lecithin aus pflanzlichen und tierischen lecithinhaltigen Rohstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß. man die fein gepulverten . und getrockneten lecifhinhalti- go gen Rohstoffe mit kaltem göprozentigem Alkohol längere Zeit, zweckmäßig unter ständigem Verrühren, extrahiert, den so erhaltenen alkoholischen Auszug mit 33 bis 35 Volumenprozent einer kalten, wässerigen, 1 bis 2prozentigen Kochsalzlösung versetzt, alsdann das nach längerem Stehen ausgeschiedene Lecithin von den in Lösung verbleibenden Fetten, Farbstoffen und (bei Anwendung pflanzlicher Rohstoffe) Bitterstoffen durch Filtration befreit und schließlich das Lecithin im Vakuum oder anderen geeigneten Trockenapparaten bei einer Temperatur unterhalb 30 ° trocknet.
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DE (1) DE261212C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1189931B (de) * 1961-08-17 1965-04-01 Unilever Nv Verfahren zur Herstellung von Zwiebackgelee

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1189931B (de) * 1961-08-17 1965-04-01 Unilever Nv Verfahren zur Herstellung von Zwiebackgelee

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