DE39796C - Verfahren zum Konserviren von Milch durch abwechselndes Erhitzen und Abkühlen - Google Patents

Verfahren zum Konserviren von Milch durch abwechselndes Erhitzen und Abkühlen

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DE39796C
DE39796C DENDAT39796D DE39796DA DE39796C DE 39796 C DE39796 C DE 39796C DE NDAT39796 D DENDAT39796 D DE NDAT39796D DE 39796D A DE39796D A DE 39796DA DE 39796 C DE39796 C DE 39796C
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Germany
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milk
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vessels
cooling
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DENDAT39796D
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K. G. dahl in Drammen (Norwegen)
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C3/00Preservation of milk or milk preparations
    • A23C3/02Preservation of milk or milk preparations by heating
    • A23C3/023Preservation of milk or milk preparations by heating in packages

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. \%
Durch die Untersuchungen und Versuche von Pasteur u. A. wurde vor mehreren Jahren bekannt, dafs die entwickelten lebenden Organismen in der Milch bei weit niedriger Temperatur zerstört werden als Keime solcher' Organismen.
Aber es ist bisher nicht möglich gewesen, das Conserviren von Milch in gröfserem Mafsstabe für die Bedürfnisse des Handels etc. mit Sicherheit durchzuführen, was für die angegebenen Zwecke absolut unerläfslich ist. Allerdings sind allgemeine Vorschläge gemacht worden, durch abwechselnde Erhitzung und Abkühlung condensirte Milch zu conserviren, jedoch eigneten sich diese Vorschläge nicht für die vorliegenden Zwecke.
Das' mehrere Jahre hindurch praktisch erprobte neue Verfahren ermöglicht, frische Milch in ihrem natürlichen Zustande ohne Condensirung und ohne. Beimischung irgend welcher fäulnifswidriger Zuthaten schnell und billig zu conserviren, und zwar mit absoluter Sicherheit und unter Anwendung von nur gewöhnlicher Sorgfalt bei Ausführung des Verfahrens.
Die Milch wird so, wie man sie von gesunden Kühen erhält, durchgeseiht und sogleich auf ungefähr 10 bis 150C. in Gefäfsen abgekühlt, die für den Transport vom Stall oder von anderer Stelle nach der Molkerei bestimmt sind, woselbst die Milch zu behandeln ist. In der Molkerei bringt man die abgekühlte Milch in Gefäfse, in welchen sie dem Abnehmer übergeben wird.
Es empfiehlt sich, die abgekühlte Milch in sorgfältig gereinigte kleine, flache . oder seichte Tonnen (Bottiche) oder Büchsen abzufüllen, welche aus verzinntem Eisen gemacht sind und nur einmal gebraucht werden. Oder man bringt die Milch in gröfsere Gefäfse, welche nach dem Gebrauch zum Wiederfüllen leer in die Molkerei zurückgeschickt werden.
Diese gröfseren Gefäfse sind vorzugsweise von quadratischem Querschnitt und haben zwei gegenüberstehende Seitenflächen, welche leicht eingebogen werden mit Rücksicht auf die durch Steigerung der Temperatur veranlafste Ausdehnung.
Wenn man diese gröfseren Gefäfse benutzt, so reinigt man dieselben zuerst sorgfältig, worauf man sie etwa 1Y2 Stunden lang bei ungefähr 1500 C. in einer Heifsluftkammer trocknet und erhitzt. Diese Trocknung mufs an dem dem Beginn der Behandlung vorausgehenden Tage erfolgen. Die Gefäfse werden bis zum Gebrauch in der Heizkammer gehalten oder sie können mittlerweile an einem Platz aufbewahrt werden, an . welchem die Luft vollkommen rein und kühl und deshalb von Keimen lebender Organismen frei ist.
Die vorbesagten kleinen oder gröfseren Gefäfse werden, nachdem sie mit der abgekühlten Milch gefüllt sind, sogleich luftdicht verschlossen und in einem geeigneten Heizkessel während der Dauer von ungefähr i3/4 Stunden einer Temperatur von ungefähr 700 C. ausgesetzt, wodurch die in der Milch enthaltenen Bacterien vermuthlich getödtet werden.
Sodann kühlt man die Gefäfse auf ungefähr 400 C. ab und erhält sie in dieser Temperatur ungefähr 13/4 Stunden lang zum Zweck einer muthmafslich lebhaftenEntwickelung der zurück-

Claims (1)

  1. bleibenden Keime, worauf die Gefäfse rasch wieder auf ungefähr 700 C. erhitzt werden, zum Zweck, die mittlerweile entwickelten Bacterien zu tödten.
    Dieses Verfahren wird zweckmäfsig ein- oder zweimal wiederholt.
    Die letzte Erhitzung auf 700 hat indessen nur etwa Y2 Stunde lang zu dauern. Es können alsdann noch einige Organismen zurückbleiben, welche indessen, wie zu vermuthen ist, nicht so sehr entwickelt sind, dafs sie Keime gebildet haben; diese Organismen werden getödtet durch Steigerung der Temperatur auf 8o° oder ioo°, welche höchste Temperatur ungefähr Y2 oder 3/4 Stunden innegehalten werden mufs.
    Die so behandelte Milch ist frei von lebenden Batterien und von Keimen derselben.
    Die Gefäfse werden nun auf 150 oder noch weiter abgekühlt.
    Zur Regelung der Temperatur in weiten Zinngefäfsen benutzt man ein mit Wasser gefülltes und mit einem Thermometer ausgerüstetes Zinngefäfs von gleicher Gröfse.
    Die Zeit wird dabei von dem Moment an gerechnet, in welchem das Thermometer die richtige Temperatur zeigt.
    Bei Anwendung kleiner Zinngefäfse ist das Thermometer entbehrlich.
    Mag nun die vorerwähnte Theorie richtig sein oder nicht, eine Thatsache steht fest, nämlich die, dafs die so behandelte Milch sich hält, und dafs dieses Resultat bisher nicht bekannt geworden ist, und zwar wurde dieses Resultat mit verschiedenen Mengen von Milch bis zu 50 1 erprobt.
    Die Zeit, welche das vorbeschriebene Verfahren oder wechselweise Behandeln der Milch bei verschiedener Temperatur beansprucht, wechselt unbedeutend mit der Gröfse der Gefäfse und1 kann mit den gröfseren Gefäfsen in ungefähr 9 Stunden vollzogen sein. Die angewendeten Temperaturen müssen jedoch mit den oben angegebenen übereinstimmen, sonst ist die Behandlung eine fehlerhafte.
    Um die Temperatur rasch auf 400 herunterzubringen, miffs das Kühlwasser offenbar viel kälter als 400 sein, und wenn die Temperatur 400 beträgt, so läfst man Dampf in die Heizkessel hinein, bis die Temperatur in diesen und in den Zinngefäfsen die gleiche wird.
    Wenn man beispielsweise von 400 auf 700 erhitzt, so beschleunigt man diesen Uebergang durch Erhöhung der Temperatur in dem Heizgefäfs auf etwa 8o° und sodann regelt man ihn mit Anwendung des oben erwähnten Thermometers, doch ist bei kleinen Zinngefäfsen das Thermometer überflüssig, da diese Gefäfse rasch die Temperatur der Flüssigkeit annehmen, in welche sie in dem Heizgefäfs eingetaucht sind.
    Beim Gebrauch von flachen Milchgefäfsen ist die durch die Zunahme der Temperatur verursachte Expansion zulässig, und bietet dieselbe auch den erheblichen Vortheil, dafs, wenn eine Expansion eintreten sollte, nachdem der Procefs beendet ist·, dies anzeigen würde, dafs der Procefs in diesem Falle zufolge irgend einer Unachtsamkeit oder eines Zufalles ein fehlerhafter war, weil Gasdruck in dem Gefäfs ■ entstand; man kann also, wenn eine solche Erscheinung zu Tage tritt, die bezüglichen Gefäfse ausscheiden.
    Pa τ ε nt-An spruch:
    Das Verfahren, Milch zu conserviren, bestehend in dem Abkühlen frisch gemolkener Milch in unverändertem Naturzustand auf ungefähr 10 bis ι 50 C., in dem darauf folgenden Einfüllen in die für den Gebrauch bestimmten Gefäfse, luftdichtem Verschliefsen und Erhitzen derselben auf ungefähr 700 C. unter Erhaltung dieser Temperatur während ungefähr 13/4 Stunden, in darauf folgender Abkühlung der Milchgefäfse auf 400 C. und Erhaltung in dieser Temperatur während i3/4 Stunden, in darauf folgendem raschen Wiedererhitzen auf ungefähr 700 C., in Wiederholung der genannten Erhitzung, Abkühlung und Wiedererhitzung mit ungefähr Y2 stündiger Dauer der letzten Erhitzung, in darauf folgender Erhitzung auf 80 bis ioo° C. für ungefähr Y2 Sturide und endlich in einer darauf folgenden Abkühlung auf 150.
DENDAT39796D Verfahren zum Konserviren von Milch durch abwechselndes Erhitzen und Abkühlen Expired - Lifetime DE39796C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4602880A (en) * 1984-01-24 1986-07-29 Tokyo Electric Co., Ltd. Dot printing device

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