DE104945C

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Publication number: DE104945C
Application number: DENDAT104945D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 15: Drückerei.

des Fundaments.

DJe den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Vorrichtung für Maschinen zum Bedrucken von Glas, Porzellan u. dgl. soll ermöglichen, das die zu bedruckenden Platten aufnehmende Fundament mittelst einer geeigneten Druckquelle schnell und genau einzustellen. Wie bekannt, geschieht gegenwärtig die Einstellung der Fundamente bei Cylinderschnellpressen durch Anwendung von Schrauben und Keilen. Die Verwendung solcher Mittel für den gegenwärtigen Zweck ist ausgeschlossen, weil sie in Hinsicht der Zerbrechlichkeit des zur Verwendung gelangenden Materials bei Weitem nicht die Feinheit und Genauigkeit der Einstellung gestatten, die im gegenwärtigen Falle erforderlich ist. Durch die vorliegende Vorrichtung wird nun, aufser der feinen und genauen Einstellung, gleichzeitig auch noch erreicht, dafs der durch das Fundament gegen den Druckcylinder ausgeübte Druck ein gleichmäfsiger ist und nach Belieben geregelt werden kann.

Auf der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 eine Seitenansicht der mit der Stellvorrichtung versehenen Maschine mit geschnittenem Prefscylinder dar und Fig. 2 eine Oberansicht; in Fig. 3 ist ein Schnitt von vorn gesehen veranschaulicht, während Fig. 4 die Einstellung des Maschinenfundamentes bei Verwendung ungleich starker Glasplatten vergegenwärtigt; in Fig. 5 ist schliefslich eins der zur genauen Einstellung erforderlichen Plattenrichtscheite zur Anschauung gebracht.

Das Einstellen und Andrücken des Fundamentes an den Druckcylinder erfolgt durch einzeln bewegliche Kolbenstangen K, deren Prefscylinder C durch Nebenrohre mit einer gemeinsamen Druckleitung R in Verbindung stehen.

Auf den Kolbenstangen K, welche an ihren oberen Enden halbkugelig abgerundet sind und deren Länge sich nach der beabsichtigten Hubdifferenz richtet, ruht das mit entsprechend der Kugelform der Kolbenstangen geformten Spurpfannen versehene Fundament F. Auf demselben wird vermittelst zweier verschiebbarer Schienen 5 die zu bedruckende Platte festgespannt. Die genaue Einstellung der zu bedruckenden Fläche geschieht nun in folgender Weise:

Zunächst werden, je nach der Länge der zu bedruckenden Platte, auf den Seitenwangen W des Maschinengestelles verschiebbar angeordnete Richtscheite R¹ so eingestellt, dafs sie dicht über die Endkanten der zu bedruckenden Platte zu stehen kommen. Werden nun der Haupthahn des Rohres R und die einzelnen vor den Prefscylindern gelegenen Hähne H geöffnet, so werden durch den auf die einzelnen Kolben gleichmäfsig einwirkenden Druck die Kolbenstangen K und mit ihren zugleich das mit der zu bedruckenden Platte versehene Fundament F aufwärts gedrückt. Diese Aufwärtsbewegung erreicht ihr Ende in dem Augenblick, wo die zu bedruckende Platte leicht und genau an den beiden Richtscheiten R¹ anliegt; sobald dieser Augenblick eingetreten ist, wird der Haupthahn der Druckquelle ab-

Claims

gesperrt, wodurch das Fundament unverrückbar in seiner Stellung stehen bleibt. Die der zu bedruckenden Platte zugekehrten Unterkanten der beiden Richtscheite liegen eine Spur höher wie die Berührungslinie des Druckcylinders mit der Druckplatte, wodurch dieser beim nachherigen Hinwegrollen von der Farbplatte aus über die zu bedruckende Platte diese mit einem gewissen vollkommen gleichmäfsigen Druck während seines ganzen Weges berührt.

Ist die zu bedruckende Platte ungleich dick (Fig. 4), so würde bei der Einstellung der Prefscylinder nur nöthig sein, die Hähne der an der dickeren Seite der Platte gelegenen Prefscylinder eher zu schliefsen als die an der schwächeren Seite gelegenen, wodurch infolge des länger anhaltenden Druckes das Fundament an der schwächeren Plattenkante um den Stärkenunterschied höher gehoben und diese durch die Schiefstellung des Fundamentes ausgeglichen wird, so dafs die zu bedruckende Fläche genau nach den Richtscheiten gerade stehen mufs (Fig. 4). Bevor nun bei der genau eingestellten Glasplatte zum Druck geschritten wird, werden zunächt die beiden Richtscheite von der Platte nach hinten bezw. vorn gezogen, bis sie an die in der seitlichen Führungsleiste L befindlichen Unterbrechungen gelangen, durch welche das Ausheben der Richtscheite ermöglicht wird. Passende entsprechende Quernuthen Q. in der Fundamentplatte ermöglichen nun, die Richtscheite während des Druckes dem Druckcylinder so lange aus dem Wege zu räumen, bis sie wieder zur Ausrichtung der nächstfolgenden Platte in Benutzung genommen werden.

Der Druckcylinder D, welcher mittelst Gleitbacken G in den Seitenwangen W verschiebbar gelagert ist, wird behufs besserer Führung mittelst der mit Schlitzen versehenen Schienen s mit den ebenfalls in Gleitbacken G¹ gelagerten Führungsrollen R² gekuppelt, die auf seitlichen Schienen der feststehenden Seitenwangen W eine feste Auflage und sichere Führung haben. Durch die in den Schienen s vorgesehenen Schlitze ist man in der Lage, je nach-der Gröfse der zu bedruckenden Platte das richtige Entfernungsverhältnifs zwischen dem Druckcylinder und den Führungsrollen i?² einstellen zu können. Bei Handdruckpressen werden die beiden Schienen s mit einer Stange verbunden, welche gleichzeitig als Handhabe zur Inbetriebsetzung der Druckwalze dient.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :

Eine Vorrichtung für Schnellpressen zum Bedrucken von Glas, Porzellan u. dgl., welche die Einstellung des Fundaments entsprechend dem Stärkeunterschied des zu bedruckenden Materials unter besirnmtem gleichmäfsigen Druck auf die Druckwalze dadurch ermöglicht, dafs das Fundament von mehreren einzeln beweglichen Kolben getragen wird, deren .Prefscylinder mit einer gemeinsamen Druckleitung in Verbindung stehen und einzeln ausgeschaltet werden können. ^:

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.