Blechschere
Die Erfindung betrifft eine Blechschere mit einem
festen Messertisch und einem zur vurchführung des Schnittes durch Kraftantrieb gegen
den Messertisch bewegbaren hiessersohlitten. Blechscheren dieser Bauart gehören
in vielen verschiedenen Ausführungsformen zum Stande der Technik. bei allen diesen
bekannten Blechscheren ist sowohl am festen Messertisch als auch an dem gegen diesen
bewegbaren Messerschlitten jeweils ein Nesser montiert, und diese beiden Messer
arbeiten zur Durchführung von Trennschnitten zusammen. Die Standzeit der Scherenmesser,
d. h. die Scherenbetriebszeit, während der die durch die Benutzung abstumpfenden
Scherenmesser befriedigende Schneidergebnisse
er-
lauben, ist in jedem Falle
begrenzt. Für das dann notwendig werdende Nachschleifen der Schneidkanten ist es
Bedingung, die lliesser aus der stillgesetzten Blechschere aus- und nach erfolgtenm
Schleifen wieder einzubauen. Der hierzu erforderliche Zeitaufwand ist beträchtlich,
so daß sich jeweils ein hoher Produktionsausfall ergibt. Besonders nachteilig wirkt
sich dieser Umstand aus, wenn solche Blechscheren der Fertigstraße eines Blechwalzwerkes
als sogenannte Zerteil- und Besäumscheren nachgeordnet sind. In diesem Falle ist
während der Stillstandszeit
der Blechscheren auch die vorgeordnete
Fertigstraße stillzusetzen, weil die unbesäumten Blechbänder nicht gehaspelt werden
können. Auch die Verwendung von mehr als eine Schneidkante aufweisenden 1.:essern
bringt keine Abhilfe, da die Stillstandszeiten im wesentlichen durch das Spannen
und Justieren der Messer bedingt sind; andererseits stehen auch bei Verwendung von
nur eine Schneidkante aufweisenden lessern beim Messerwechsel bereits geschliffene
fiustauschmesser zur Verfügung. Es ist bekannt, daß die Standzeit von Scherenmessern
in Blechscheren erheblich dadurch herabgesetzt wird, daß nach erfolgtem Schnitt
das den Schnitthub durchführende Scherenmesser beim Rückwärtshub an der Schnittfläche
des Bleches entlanggleitet und hierdurch zusätzlich abstumpft. Besonders bei Blechscheren,
auf denen Bleche unterschiedlicher Stärken verarbeitet werden, macht sich dieser
Nachteil beim Schneiden der dickeren Bleche bemerkbar: Das Abheben. der Messer vom
Schneidgut beim Rückhub bringt damit zwar längere Standzeiten, verkürzt aber nicht
die beim Messerwechsel bzw. -umspannen sich ergebenden Stillstandszeiten. Die Erfindung
bezweckt eine einschneidende Einschränkung der sich aus der für den h-resserwechsel
der Scheren notwendigen langen Stillstandszeit ergebenden Nachteile, indem die Stillstandszeiten
in ihrer Dauer erheblich eingeschränkt werden; zusätzlieh soll in grundsätzlich.
bekannter Weise die Standzeit vier Schersnmesser erhöht werden, um hier= durch die
Ursache für den' häufigen Nie sserweohsel weitgehend auszuräumen und die Anzahl
der erforderlieh werdenden Wechsel herabzusetzen: Es liegt 'daher
der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Aufbau für Blechscheren zu finden, der einen
kurzzeitigen Messerwechsel unter Beibehaltung der Möglichkeiten der Anpassung des
Schneidspaltes an die 5chneidgutstärke sowie des Abhebens des Messers von der Schnittfläche
des Schneidgutes beim Rückhub zuläßt. Das wesentliche 14.erkmal der Erfindung besteht
in der Verwendung eines einen quadratischen juerschnitt aufweisenden Lesserblockes,
der in Ausnehmungen des kessertisches und/oder des Messerschlittens angeordnet ist
und vier Schneidkanten aufweist, die nach Abheben des kesserblockes von den Anlageflächen
in der Ausnehmung durch irehen um dessen Längsachse einzeln in .Arbeitslage brinbbar
sind. Hierbei ist es von besonderem Vorteil, die Schneidkanten des i@@iesserblockes
durch auswechselbare Scherenmesser zu bilden. Nach einem weiteren h'erkmal der Erfindung
ist der Messerblock in der Ausnehmung des Xessertisches und/oder Yesserschlittens
durch Sperrglieder in seiner Arbeiislage gegen unbeabsichtigte Verlagerungen sickerbar.
Dabei ist es der Erfindung zufolge möglich, als @;perrglieder Spannschrauben oder
-spindeln im i@_essertisch und/oder h:essersclilitten zu halten, die mit einem Bund
oder einem Ilamnerkopf in mit Einterschneidungen versehene Nuten des Messerblockes
eingreifen. Ein besonders schneller und damit vorteilhafter 1-esserwechsel ist nach
der Erfindung jedoch dadurch erreichbar, daß als Sperrglieder Druckmittelzylinder
vorgesehen werden, die am Messertisch und/oder Messerschlitten gelagert sind, und
deren kolbenstangen am kesserblock in dessen Längsachse vorgesehene Drehzapfen umgreifen.
Die Druckdittelzylinder können den in seiner Arbeitsstellung
in
der Ausnehmung gehaltenen Ivlesserbloek aus dieser so weit herausdrücken, daß er
von den Anlage- und Stützflächen der Ausnehmung abgehoben wird und zum Schneidkantenwe:chsel
frei drehbar ist. Der hesserblock wird beim Einlegen in die Ausnehmung an deren
Stütz- und Anlageflächen selbsttätig ausgerichtet, und zweckmäßig ist der kesserblock
so vorbereitet, daß jeweils die in Arbeitsstellung stehende seiner Klingen nach
dem Einsetzen sofort schnittbereit ist. Die Standzeit der Scherenmesser, und zwar
insbesondere diejenige der die Schnitthübe ausführenden Scherenmesser, kann weiter
dadurch heraufgesetzt werden, daß in an sich bekannter Weise beim R11Ckhub das Messer
vom Schneidgut abgehoben wird. Bei den erfind.un, sgemäß ausgeführten liesserblöcken
läßt sich dies auf einfache Weise bewirken, indem der Messerblock auf den Anlageflächen
der Ausnehmung im Messerschlitten quer zur Hubrichtung verschiebbar geführt ist
und die ihn abstützenden Stützflächen während des Aufwärtshubes aus der Arbeitslage
rückziehbar ausgebildet sind. Als verschiebbare Stützflächen für den Iviesserblock
können Verstellexzenter, Verstellkeile,.Verstellspindeln oder dergl, vorgesehen
und in Abhängigkeit vom Scherenantrieb bzw. durch Druckmittelzylinder betätigbar
ausgebildet sein. Auch der Schneidspalt läßt sich durch Verlagerung der Stützflachen
mindestens eines der lrlesserblöcke verstellen. Eine besonders einfache Konstruktion
zur Durchführung beider Aufgaben ergibt sich, wenn die Voreinstellung der Ausgangslage
der das Rückziehen der Stützflächen bewirkenden Verschiebevorrichtung veränderbar
ist. So kann bspw. zur Voreinstellung der Ausgangslage ein den Hub eines Verstellkeiles
begrenzender,
verlagerbarer Anschlag vorgesehen sein, und bei einer durch Zvlinder und Verstellexzenter
gebildeten, verschiebbaren Stützfläche für den Messerblock kann die Länge der Lolbenstange
einstellbar iuseführt sein, so daß durch Änderung der Länge die Voreinstellufg des
Schneidspaltes erfolgt. Als wesentlich hat es sich gezeigt, den Messerblock austauschbar
zu halten. Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der folgenden ßeschreibungen
von .Ausführungsbeispielen in Verbindung mit diese darstellenden Zeichnungen eingehend
erläutert. Es zeigen Bierbei: In den Fig. i und 2 der Zeichnung ist eine Schere
dargestellt, deren Rahmen aus den beiden Scherenständern 1 und 2 sowie diese verbindenden
Querholmen 3 und 4 besteht. Der obere Querholm 3 trägt
den Scherenäntrieb, von deni nur die kurbeltriebe 5-dargestellt
sind. Der untere Querholm 4 ist als Messertisch ausgebildet., Am Scherenrahmen ist'
ein Führungsrahmen 6 vorgesehen, in welchem der Messerschlitten 7 vertikal gleitbar
geführt ist;`seine Bewegung wird von den iLurbeltrieben 5 bestimmt, mit denen er
über die zugeordneten Kurbelstangen ver-" Bunden ist. Der als Messertisch ausgebildete
untere Qüerhölm 4 weist eine Ausnehmung 8 auf, und eine gleichartige Ausnelim;;ng
9 ist. im Pessersch.'fitten 7 vorgesehen. In der Ausnehwung 8 des P:.essertisches
4 liegt, diese` ausfüllend, ein einen quadratischen Querschnitt aufweisender @täesserblock
10, der an seinen vier Seitenflächen jeweils ein Scherenniesser 11 enthält, so daß
die Schneidkanten der Messer jeweils eine Längskaate des Messerblockes bilden. Ein
gleichartiger kesserblocls ist in der .Ausnehmung 9 des Messerschlittens 7 angeor:hiet
und tragt in g eich.er Anordnung wie zier kesserblock 10 vier Scherenmesser 13.
Jeder der Lesserblöcke 10 bzw. 12 weist an seinen ..@,nden axial angeordne @.e Jreh-.
zapfen 14 auf. An die Drehzapfen 14 des hiesserblokkes 10 greifen mittels Lageraugen
die Kolbenstangen 15 und 16 zweier Druekmittelzylinder 17 und 18 an, deren jeder
an seinem unteren Ende schwenkbar im Messertisch 4 abgestützt ist. Die Lagerzapfen
des niesserblockes 12 sind entsprechend durch Lageraugen der Kolbenstangen 19 und
20 zweier weiterer Druckmittelzylinder 21 und 22 umfaßt, deren anderes Ende gelenkig
mit dem hoesserschlitten ,7 verbunden ist. In der Arbeitsstellung sind die Druckmittelzylinder
17. und 18 sowie 21 und 22,derart mit Druckmittel beaufschlagt, daß sie den ihnen
zugeordneten Messerblock 10 bzw. 12 fest gegen horizontale
Anlage-
und vertikale Stützflächen der Ausnehmungen 8 bzw. 9 spannen, so daß die Messerblöcke
10 und 12 einen festen, definierten Sitz aufweisen. Sind die in dieser Lage in Arbeitsstellung
stehenden Scherenmesser 11 und 13 abgestumpft, so werden die Druc'@:mittelzylinder
17 un.1 i8 bzw. 21 und 22 derart ausgefahren, daß deren Kolbenstangen 15 und 16
bzw. 19 und 20 die Messerblöcke 10 und
12 aus den .Ausnehmungen 8 und Q herausheben,
so ;laß sie frei stehen uni frei unr ihre Lagerzapfen drehbar sind. Durch nicht
dargest:llte Mittel, bspw. von Hand, werden die b.esserblöcke um 90o gedreht, so
daß jeweils das nächste der IYiesser nach vorn gelangt. Sodann werden durch entsprechende
Beaufsehlagung der üruckmittelzylinder die kolbenstangen 15, 16 bzw. 19 und 20 zurückgezogen.
Die in ihre Lageraugen eingehängten Messerblöcke werden so in ihre Ausnehmungen
8 und 9 zurückgezogen und durch Anpressen gegen deren Anlage- und Stützflächen in
diesen selbsttätig genau ausgerichtet. Nach diesem einfach und in sehr kurzer Zeit
durchzuführenden Wechselvorgang kann die Blechschere ihre Arbeit mit in Arbeitsstellung
gebrachten, geschärften :t;esserklingen wieder aufnehmen. Beim Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Leistung der Schere nicht nur durch extreme Verkürzung der
Stillstandszeiten erh;ht, eine weitere Leistungssteigerung ist in an sich bekannter
;Meise bewirkt, indem nach Durchführung des Schnittes heim Rückhub das bewegte Obermesser
13 vom Schneidgut abgehoben wird. Der Fiihrun@2 srahmen 6 für den Messerschlitten
7 ist mit den Scherenständern 1 und 2 durch Exzenter 23 verbunden, mittels derer
er und damit auch der ieesserschlitten 7 mit dem Messerblock
quer
zur Messerschlitten-Hubrichtung rückziehbar ist, Die Exzenter 23 werden durch einen
Druekmittelzylinder 24 über einen Stellhebel 25 betätigt. Die Beaufschlagung des
ruckmittelzylinders 24 wird zweckmäßig vom Scherenantrieb abgeleitet. Im Ausführungsbeispiel
werden die Exzenter 23 zusätzlich benutzt, um für das Schneiden von Blechen H unterschiedlicher
Dickenabmessungen den Schneidspalt zwischen den Messerbrüsten der Scherenmesser
1i und 13 einzustellen. Die besonders einfache Einstellvbrrichtung sieht an der
Kolbenstange 26 des Druckmittelzylinders 24 eine Schraubmuffe 27' vor, mit deren
Hilfe die effektive Länge der üolbenstange 26 abgeändert-werden kann. Bei vorbestimmtem,
konstantem Hub des Kolbens im Druckmittelzylinder 24 wird durch Betätigen der Schraubmuffe
27 eine Verlagerung der Endstellungen des Antriebshebels 25 und damit der Exzenter
23 bewirkt, so daß sich entsprechende horizontale@Verlagerungen des Messerschlittens
7 einstellen lassen, die eine Veränderung des Schneidspaltes ergeben. In Fig. 3
ist eine vereinfachte Befestigung von Messerblöcken veranschaulicht. Der in die
Ausnehmung 8 des Messertisches 4 eingebrachte Messerblock 10 ist in seiner Arbeitslage
durch ipannbolzen 28 gehalten. Mit an ihren freien Enden vorgesehenen Bunden oder
Hammerköpfen 29 greifen die Spannbolzen 28 in hintersohnittene Nuten 30 des Messerblockes
10 ein. Das Anziehen und Lösen der Spannbolzen 28 wird mittels der Muttern 31 bewirkt..Für
das Umsetzen eines Messerblockes werden lediglich die Muttern 31 so weit gelöst,
daß eine Längsverschiebung zwischen Messerblock und Spannbolzen in eine
Stellung
vorgenommen werden kann, in der die Spannbolzen 28 außer Eingriff der hinterschnittenen
Teile der Mute 40 gelangen. Der Messerblock kann dann aus seiner Ausnehmung angehoben
und um 900 gedreht werden. Nachdem der Eingriff der bpannbolzen 28 in die hinterschnittene
Nut 30 wiederhergestellt ist, werden die futtern 31 abgezogen. In gleicher .eise
wird das Auswechseln des gesamten 14esserblockes vorgenommen. Die 3efestigung mittels
Spannbolzen ist im AusfUhrungsbeipiel für den kessertisch gezeigt; die gleiche 3efestikuritisart
kann auch für den im rressersehlitten angeordneten h esserblock gew?lhlt werden.
Weiterhin ist es möglich, Spannbolzen in Verbindung mit der llaltevorrichtung nach
1 und. 2 zu verwenden, uni mittels der Spannbolzen `'8 eine ,weitere La i.ensicherung
der btesserblceke 1G uni 12, bspw. bei entlasteten Druckmittelzylindern, zii. gewährleisten.
Uferbei wurde als empfehlenswert gefunden, die ipannbolzen 28 in Längsschlitzen
des ".essertiüehes 4 bzw. des ;t.esserselilittens 7 derart verschiebbar zu halten,
da13 sie in die Nuten eingeführt und durch seitliche Verschiebung mit den hinterschiittenen
Bereichen der wute 30 der :% es:,erblöcke in Lingrif f gebracht werden können. Bei
der Anordnung nact. taig. 4 und 5 ist zur Verstellung des oberen lieceti (las untere
#Vesser 11 der ok-)ere iv.esserlilock lü quur wer-
Stützfläche bietende Verschiebekeil 32 ist in seiner Längsrichtung
mittels einer Kolben-Zylindereinheit 33 verschiebbar, die am hJesserträger 7 vorgesehen
ist. Durch periodisches Betätigen der Lolben-Zylindereinheit 33 wird der h'es@;erblock
nach jedem Schnitt wahrend res fii:ickhubes durch Zurückweichen der StOtzflü.che
um. einen geringen Betrag freigegeben, so daß das der beim Entlangfiihren atze chneidgut
bewirkte Verschleiß entfällt. Durch Begrenzung des Hubes des Kolbens der Kolben-Zylindereinheit
33 läßt sich weiterhin eine Schneidspalteinstellung der Messer und damit eine Anpassung
der Schere an unterschiedliche Llechstärken bewirken. Im Ausführungsbeispiel ist
der Kolben-Zylindereinheit 33 zum Einstellen ein von band zu betätigendes Stellmittel
34 zugeordnet, das als in den Zylinderraum ragende, längenveränderliche Spindel
ausgeführt ist. Die Spindel unterfängt den Kolben kolbenstan-'genseitig und stellt
hier einen lageveränderlichen Anschlag dar, der die Lndstellung des Verschiebekeiles
32 und üaritit des Vorschubes des ihesserblokkes 12 begrenzt. Da bei der Jurchführune
des Schnittes der Schiebekeil 32 durch die zugeordnete olben-Zylindereinheit 33
in die ,jeweils so bestimmte V,@n(lstellung verschoben wird, ist damit die Position
des arbeitenden N'essers des &4esserblockes 12 während des Schnittes und `,Ir,iit
der chaiei.clspal,t selklst mit geringem @1,fimianlle best:i111111t.