DE1049204B - Vorrichtung zum Abscheiden und Sichten von pneumatisch gefoerdertem koernigem oder pulverfoermigem Schuettgut unter Verwendung der Foerderluft als Sichtwind - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Abscheiden und Sichten von pneumatisch gefördertem körnigem oder pulverförmigem Schüttgut unter Verwendung der Förderluft als Sichtwind Beim Abscheiden und Sichten von pneumatisch gefördertem Schüttgut ist es von besonderem Vorteil, wenn man seide Maßnahmen in einem Arbeitsgang nach dem Prinzip der Windsichtung durchführt und zwecks Energieersparnis die Förderluft selbst zum Sichten des Schüttgutes verwendet.
• Nach diesem Prinzip arheitende bekannte Vorrichtungen weisen eine Abscheidekammer auf. in welcher das aus Förderluft und körnigem oder pulverförmigem Schüttgut bestehende Fördergemisch gegen eine Ablenkplatte strömt und dabei das Schüttgut von der Förderluft getrennt wird. Das abgeschiedene Schüttgut fällt durch einen verstellbaren Auslaßschlitz am Kammerlioden als gleichmäßig dünner Schleier in einen Sirlitschacht, während die beim Austritt aus der Abscheidekammer noch mit feinen Feststoffteilchen und Verunreinigungen beladene Förderluft durch einen {itmlenkkanal careleitet wird, als Sichtwind von unten her in den Sichtschacht eintritt und beim durchhang durch den Schüttgutschleier weiteren Stauh und spezifisch leichte Verunreinigung. wie Schalenteile vom Getreide, mitführt. Eine derartige Vorrichtung weist aber den Nachteil auf. daß die im Sichtwind noch enthaltenen Staubteilchen und Verunreinigungen sich beim Durchgang durch den Schüttgutschieier auf den größeren Körnern oder Pulverteilchen absetzen bzw. von diesen mitgerissen werden und so der angestrebte Abscheidungs- und Sichteffekt zum Teil wieder aufgehoben wird.
• Erfindungsgemäß läßt sich dieser Mangel durch eine Zwischenentstaubung des vom Fördergut getrennten Luftstromes vor seiner Verwendung als Sichtwind hehel)en.
• ENei der verbesserten Vorrichtung zum Abscheiden und Sichten pneumatisch geförderten körnigen oder pulverförmigen Schüttgutes ist hinter einer Krümmung des Umlenkkanals für die vom Fördergut getrennte, alter noch verunreinigte Förderluft ein Schälspalt angeordnet. der in an sich helsallnter Weise die infolge Fliehkraftwirkung an der Außenwand des Kanals mit Feingut angereicherte Randschicht des Luftstromes ableitet. Der sich an diesen Spalt anschließende Ahleitkanal mündet zusammen mit dem Sichtschacht in eine gemeinsame Absaugleitung. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der aus der Abschei dekammer austretende Schüttgutschleier stets mit einem gereinigten Sichtwind in Berührung kommt und die Sichtwirkung nicht heeinträchtigt wird.
• Schälspalte mit verstellbarer Zunge in gekrümmten Strömuiigskanälen zum Abtrennen der äußeren Randschicht sind an sieh nicht neu. Rei einer bekannten Sichterschlagmühle zum Beschicken von Mühlenfeuerungen mit feinzerkleinerter Kohle ist an der gekrümmten Rückwand des auf die Mühle aufgesetzten Steigrichtschachtes eine solche Trenneinrichtung vorgesehen. Sie dient hier zum Regulieren der Menge und Kornfeinheit des im Luftstrom zum Brenner geförderten Kahlenstaubes durch Abtrennen einer mehr oder weniger breiten Randschicht mit überwiegend groben Kohlekörnern, die zur weiteren Zerkleinerung in die Miihle zurückg,el,eitet werden. Das Problem einer Zwischenentstaubung der als Sichtwand benutzten Förderluft tritt hierhei jedoch nicht auf und ist daher durch diese bekannte Mahlsichtvorrichtung auch nicht gelöst.
• Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausftihrungsform näher erläutert.
• Die Förderluft tritt zusammen mit dem Schüttgut durch den Stutzen 1 in die Abscheidekammer 3 ein.
• An der Ablenkplatte 2 prallen die schwereren bzw. größeren Körner zurück und fallen auf den gegen die Horizontale geneigten Klappboden 5, der durch eine nicht dargestellte Feder in dier Schließstellung gehalten wird. Bei genügendem Schüttgutgewicht gibt die Feder nach, so daß der Klappboden einen Auslaßschlitz 6 öffnet. Das Schüttgut rieselt in Form eines gleichmäßigen Schleiers 8 durch den Auslaßschlitz in den vertikalen Sichtschacht 9 und fällt aus dessen unterer Öffnung in die Austragsschleuse 18.
• Das unterhalb der Ablenkplatte 2 angeordnete gekrümmte Blech 4 bildet eine Tasche zum Aufwirbeln des Schüttgutes. damit die Förderluft. welche durch den Kanal 7 abgesaugt wird. die feineren Bestandteile wie Staub und Schalenteilohen besser absondern und forttragen kann. Die Förderluft strömt nach dem Passieren des Umlenkkanals 7 durch den Schüttgutschleier 8, nimmt die im Schüttgut noch vorhandenen feinen Verunreinigungen im Siohtschacht 9 mit nach oben und gelangt von dort in die Ablaugleitung 10.
• Diese Einzelheiten gehören nicht zur Erfindung.
• Hinter der Krümmung des Umlenkkanals 7 ist an deren Außenseite ein Schälspalt 12 angebracht, dessen Querschnitt mindestens so groß sein muß, daß die ganze mit Verunreinigungen angereicherte Randschicht 11 des Luftstromes in den Kanal 13 abgeleitet und ebenfalls zur Absaugleitung 10 geführt wird.
• In letztere kann zum Ausscheiden des Feingutes und der Verunreinigungen aus dem wieder vereinigten Gesamtluftstrom ein Staubabscheider, z.B. ein Zyklon, geschaltet sein. Die Luftförderung erfolgt mittels eines nicht dargestellten Sauggebläses.
• Zwecks Anpassung an die jeweiligen Betriebsverhältnisse ist der Querschnitt des Schälspaltes 12 in an sidh bekannter Weise durch eine verstellbare Zunge 16 einstellbar. zu deren Betätigung die Reguliervorrichtung 17 mit Schraubenspindel und Handrad dient. Es ist zweckmäßig, den Querschnitt des Schälspaltes nicht größer als unbedingt notwendig einzustellen, damit noch ein möglichst großer Anteil der Förderluftmenge als Sichtwind verfügbar bleibt.
• Um die Geschwindigkeit des Sichtwindes zu regulieren, kann auch der Durchströmquersohnitt des Sichtschachtes 9 verändert werden. Zu diesem Zweck ist im Schacht 9 an einer Pendelklappe 15 eine vertikalte Schiebewand 14 montiert, deren Abstand von der gegenüberliegenden Schachtwand durch eine Schraubenspindel 19 verändert werden kann. Vorrichtungen dieser Art sind an sich bekannt.
• PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum Abscheiden und Sichten von pneumatisch gefördertem körnigem oder pulverförmigem Schüttgut, bei der in einer Abschei dekammer das eintretende Fördergemisch gegen eine Ablenkplatte strömt und die Trennung von Schüttgut und Förderluft erfolgt, das ahgeschiedene Schüttgut durch eine verstellbare Schlitzöffnung am Kammerboden als gleichmäßiger dünner Schleier in einen Sichtschacht fällt und die beim Austritt aus der Abscheidekammer noch mit feinen Feststoffteilchen und leichten Verunreinigungen beladene Förderluft durch einen Umlenkkanal als Sichtwind von unten her in den Sichtschacht geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß hinter einer Krümmung des Umlenkkanals (7) zum Ableiten der infolge der Fliehkraftwirkung mit Feinteilchen angereicherten Randschicht des Luftstromes in an sich bekannter Weise ein Schälspalt (12) angeordnet ist und daß der an den Schälspalt sich anschließende Ableitkanal (13) in die Absaugleitung (10) des Sichtschachtes (9) mündet.

Claims (1)

1. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite des Schälspaltes (12) im Umlenkkanal, wie bekannt, durch eine verstellbare Zunge (16) einstellbar ist.

   3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte Einrichtung (14, 15, 19) zur Verstellung des Durchströmquerschnittes des Sichtschachtes (9).

   4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausscheiden des Feingutes und der Verunreinigungen aus dem wiedervereinigten Gesamtluftstrom in die gemeinsame Absaugleitung (10) ein Staubabscheider geschaltet ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 229 291, 879 504; schweizerische Patentschrift Nr. 294 201; »Die MühLe«, 89. Jahrgang (1952), Heft 2, S. 19.