DE104504C - - Google Patents

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DE104504C
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jute
caustic soda
bast
maceration
liquor
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 29: Gespinnstfasern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. November 1897 ab.
Vorliegendes Verfahren bezweckt die Gewinnung von Cellulose auf kaltem Wege ans Pflanzenfasern zur Verwendung in der Textilindustrie. Das Verfahren unterscheidet sich von bisher bekannten ähnlichen Verfahren durch die Vereinfachung des chemischen Processes, wodurch sowohl die Fabrikanlage, als auch die Herstellung infolge der Ersparung an Arbeitskraft billiger wird; auch ist die gewonnene Faser von so schönem Glänze, wie dies bisher unmöglich zu erreichen war. Die folgende Beschreibung des Verfahrens bezieht sich auf die Fasergewinnung aus dem Jutebast, welche in entsprechend gleicher Weise aus Ramie oder Rhea stattfindet.
Der mechanisch vorbereitete Jutebast gelangt zunächst zum kalten MaCerationsprocefs in einer alkalischen Lösung.
MaCerationsprocefs.
Für die kalte Maceration wird Aetznatronlauge vom specifischen Gewicht 1,035 verwendet, doch variirt die Concentration der Macerationslauge je nach der in Arbeit genommenen Jutebastqualität. Der Macerationsprocefs wird in folgender Weise ausgeführt:
a) Der in einer Länge von ca. 1 bis 1 Y2 m geschnittene und von den Wurzelenden und Spitzen befreite Jutebast wird in einem Behälter aus eisernem Kesselblech mit perforirtem Doppelboden und Auslafshähnen seiner ganzen Länge nach eingelegt. In einen solchen Behälter werden beispielsweise 500 kg Röhjute-■ bast zweckentsprechend eingelegt.
b) Nachdem der Rohjutebast in den Behälter eingelegt ist, erfolgt die Zuführung von Aetznatronlauge vom specifischen Gewicht 1,035; beispielsweise fordern 100 kg Rohjutebast 700 1 solcher Aetznatronlauge. Man arbeitet zweckmäfsig nach folgendem Verfahren:
I. MaCerationsprocefs.
100 kg Rohjutebast macerirt mit 700 1 Aetznatronlauge vom specifischen Gewicht 1,035.
II. MaCerationsprocefs.
100 kg Rohjutebast macerirt mit der Gesammtablafs- und Prefslauge aus der I. Maceration plus Zuführung von 200 1 frischer Aetznatronlauge von ebenfalls specifischem Gewicht 1,035 als Volumergänzung jenes Laugenquantums, welches nach dem Abpressen in den 100 kg Jutebast verbleibt.
III. MaCerationsprocefs.
Gesammtablafs und Prefslauge aus der II. Maceration plus 200 1 frischer Aetznatronlauge vom specifischen Gewicht 1,035 als Volumergänzung; es lassen sich so 300 kg Rohjutebast mit nur 1100 1 statt mit 700 X 3 = 2100 1 Aetznatronlauge zweckentsprechend und ökonomisch maceriren.
c) Die Macerationsdauer bezw. die Einwirkung der Aetznatronlauge auf den Jutebast in dem Behälter beträgt ca. 4 bis 6 Stunden. Man läfst bei gewöhnlicher Temperatur ohne Wärmezuführung einwirken.
d) Nach dieser Macerationsdauer von ca. 4 bis 6 Standen wird die Macerationslauge aus dem Behälter mittelst Ablafshahnes abgelassen, der macerirte Jutebast aus dem Behälter ausgetragen und von der anhaftenden Macerationslauge mittelst eiserner Rundwalzen befreit. Es gelangt sowohl die Ablafs- als auch die Prefslauge von der I. Maceration auf den Jutebast zur II. Maceration unter Zusatz von frischer Lauge. In gleicher Weise vollzieht sich der II. Macerationsprocefs. Die Macerationslauge nach dem III. Macerationsprocefs wird nicht weiter ausgenutzt, sondern abgelassen.
Chlorprocefs.
Der mit Aetznatronlauge macerirte und von der überschüssigen Macerationslauge befreite Jutebast schliefst ein Volumen an Aetznatronlauge ein, welches einem Gehalt von 7 pCt. Aetznatron entspricht. Dieser Jutebast gelangt nun zur Chlorung.
e) In einer Chlorkammer, welche am besten aus Ziegelmauerwerk ausgeführt ist und deren innere Wandungen mit glasirten Thonplatten belegt sind, wird der macerirte abgepafste Jutebast auf einem Holzlattengitter der Länge nach passend eingehängt. Sobald die Chlorkammer mit dem Jutebast beschickt ist, wird die Chlorkammer gasdicht geschlossen und von der Mitte der Decke aus, in welcher ein mit dem Chlorgasentwickler in Verbindung stehendes Bleirohr mündet, Chlorgas nach der Chlorkammer geleitet.
f) 100 kg macerirter und abgeprefster Jutebast benöthigen erfahrungsgemäfs so viel an Volumen Chlorgas, als aus einem Gemenge von 30 kg Braunstein (mit einem Gehalt von 60 bis 70 pCt. Mangansuperoxyd), 60 kg Chlornatrium und 120 kg Schwefelsäure 580B. erhältlich ist.
g) Bei diesem Procefs soll das Chlor mit den Inkrustationen und bei Gegenwart des Aetznatrongehaltes des macerirten und abgeprefsten Jutebastes und insbesondere mit dem vom Erfinder in dem Jutebast aufgefundenen Harz »Jutin« eine Chlorverbindung eingehen, welche durch die darauf folgende kalte Aufschliefsung mit Aetznatronlauge auf kaltem Wege vollkommen entfernt wird.
Aufschliefsung des gechlorten Jutebastes mit Aetznatronlauge.
h) Nach dem Chlorprocefs des Jutebastes wird die gechlorte Jute, welche nun sauer reagirt, aus der Chlorkammer ausgetragen und in einem geeigneten Waschapparat so lange mit gewöhnlichem Wasser kalt gewaschen, bis das Waschwasser nicht mehr sauer reagirt. Hierauf gelangt der gechlorte und gewaschene Jutebast zur Aufschliefsung. Zu diesem Behufe gelangt die gechlorte und rein gewaschene Jute nach einem Behälter aus eisernem Kesselblech und wird hier der Länge nach in Lagen eingetragen. Sobald die Jute im Reservoir eingetragen ist, wird sie mit Aetznatronlauge vom specifjschen Gewicht 1,035 so weit Übergossen, bis sie mit der Lauge überdeckt erscheint. 100 kg gechlorter Jutebast fordern erfahrungsgemäfs für diesen Aufschliefsungsprocefs ca. 417 1 Aetznatronlauge vom spezifischen Gewicht 1,035. Die Aufschliefsungslauge verbleibt ca. 6 Stunden mit dem gechlorten Jutebast in Berührung.
i) Nach dieser Zeitdauer wird die Lauge von dem Jutebast abgelassen, die Ablafslauge erscheint durch die gelösten Inkrustationen dunkelrothbraun gefärbt. Der aufgeschlossene Jutebast, welcher nun vollkommen frei von Inkrustationen ist und sich als feine Jutefaser repräsentirt, wird in dem Behälter mit kaltem gewöhnlichen Wasser zweckentsprechend so lange gewaschen, bis das Waschwasser vollkommen rein abfliefst und nicht mehr alkalisch reagirt. Die rein gewaschene Jutefaser gelangt hierauf zur Bleichung.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Aufbereitung von Pflanzenfasern, insbesondere Jute, Ramie und Rhea, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Rohlasern in der Kälte erst mit Aetznatron, dann mit Chlorgas, endlich wiederum mit Aetznatron behandelt.
DENDAT104504D Active DE104504C (de)

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DE (1) DE104504C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747430C (de) * 1942-06-09 1944-09-25 Degussa Verfahren zum Kotonisieren von Bastfasern

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE747430C (de) * 1942-06-09 1944-09-25 Degussa Verfahren zum Kotonisieren von Bastfasern

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