DE167275C - - Google Patents

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DE167275C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/12Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

i ϊ ϊ' υ<2'ά
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der im Handel befindliche Pflanzenschleim bildet eine galatinöse, fadenziehende Masse mit 50 bis 70 Prozent Wassergehalt; dessen Herstellung erfolgt durch Lösen von Stärke in kalter oder heißer Natronlauge und späteres Neutralisieren mit einer Säure.
Die Verwendung dieses Pflanzenschleims (auch Pflanzenleim genannt) wird erschwert und verteuert durch dessen Verunreinigung mit den zur Präparierung angewendeten Chemikalien, durch den hohen Wassergehalt, welcher teure Verpackung und Frachten verursacht; denn ein Trocknen ist ausgeschlossen, indem beim Trocknen eine hornartige, wasserunlösliche Masse entsteht.
Es ist nun gelungen, einen Pflanzenschleim
in trockener Form herzustellen, welcher frei ist von den dazu angewendeten Chemikalien.
Das neue Produkt löst sich in kochendem Wasser und bildet dann eine dem Tragantschleim sowie dem sogen. Pflanzenleim ähnliche Masse, welche für Appreturzwecke sehr geeignet ist.
Dem Verfahren liegen folgende Tatsachen zugrunde: Trockene Kartoffelstärke quillt in Y4 Normalnatronlauge und läßt sich durch Y4 Normalschwefelsäure unverändert wieder abscheiden. Mit 1Y2 prozentiger Lauge wird die Stärke teilweise, mit 2 prozentiger Lauge sofort in eine gelatinöse Masse verwandelt, aus welcher sich die Stärkekörner durch Neutralisieren in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr abscheiden lassen, man erhält vielmehr eine schleimige Masse.
Bekannt ist nun, daß man die Häutchen, welche die Stärkesubstanz einschließen, durch Oxydationsmittel in den wasser- und alkalilöslichen Zustand überführen kann, worauf verschiedene Darstellungsverfahren für lösliche Stärke beruhen. Hierzu ist jedoch stets ein großer Überschuß erforderlich, und was die Hauptsache ist, es ist gar nicht zu vermeiden,-daß die eigentliche Stärkesubstanz in den Prozeß mit hineingezogen wird.
Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß, wenn man die Oxydationsmittel auf Stärkekörner in einer Flüssigkeit, welche ein Prozent freies Alkali enthält, einwirken läßt, der Prozeß ganz anders verläuft als in einer neutralen oder schwach sauren Flüssigkeit. Es wird nämlich die Einwirkung des aktiven Sauerstoffs, Chlors, derart abgeschwächt, daß nur die Hüllen der Stärkekörnchen, nicht aber die Stärkesubstänz selbst oxydiert wird. Die Alkaliverbindung der Stärke scheint eben gegen oxydierende Agenzien widerstandsfähiger zu sein als die Zellmembranen. Am auffallendsten tritt die Erscheinung zutage, wenn man an Stelle von Natriumsuperoxyd oder Wasserstoffsuperoxyd in 1 prozentiger Alkalilösung die Oxydation durch ein Hypochlorit vornimmt. Läßt man auf Stärke die Lösung eines neutralen Alkalihypochlorits, welches ι Prozent freies Alkali enthält, einwirken, so vollzieht sich die Aufschließung der Zeilhäutchen langsam, ohne Erwärmung, es findet keine Chlorentwicklung statt, auch nicht nach dem Neutralisieren der Reaktionsflüssigkeit. Das ausgewaschene und getrocknete Produkt zerfällt mit Wasser angerührt zu einer Milch, wie die Rohstärke, und löst sich in kochendem Wasser sowie in kalter Lauge zu einem
dicken Schleim. Es gehen bei dem Laugenprozeß nur Spuren von Stärke in Lösung.
Ein wesentliches Moment bei dem Verfahren besteht auch darin, daß man durch Beendigung des Aufschließungsprozesses die durch die Lauge gebildete Natron- oder Kalistärke durch Zusatz von Säure zersetzt, neutralisiert, wodurch das Alkali in ein leicht durch Wasser auswaschbares Salz übergeführt
ίο und gleichzeitig eine weitere Einwirkung der Reaktionsmittel vermieden wird. Denn es ist betriebstechnisch unmöglich, der Alkalistärkeverbindung durch Waschen mit Wasser das Alkali vollständig, und in zulässigem Zeitraum zu entziehen.
Das Verfahren gestaltet sich wie folgt:
Man löst i:/2 Teile Natriumsuperoxyd in 100 Teilen Wasser auf, gibt so viel Salmiak hinzu, daß in der Lösung nur 1 Prozent freies Ätznatron vorhanden ist, außerdem aber Ammoniumsuperoxyd, welches ebenfalls als Sauerstoffüberträger wirkt, ohne aber dabei die Stärkekörner anzugreifen, gibt zu der Lösung 100 Teile trockene Stärke, rührt gut durcheinander und läßt die Masse 24 Stunden stellen. Alsdann neutralisiert man das Alkali. Die neutrale Masse wäscht man mit Wasser vollständig aus, zentrifugiert und trocknet die Stärke bei einer Temperatur von 30 bis 400 C.
Bei der Verwendung von Wasserstoffsuperoxyd setzt man 1 Prozent Ätznatron zur Lösung und verfährt wie vorher.
Will man mit einem Alkalihypochlorit arbeiten, so setzt man zu 100 Teilen der 1 prozentigen Natronlauge 2[/0 Teile Hypochlorit bezw. so viel, daß auf 100 Teile neutrales Alkalihypochlorit 40 Teile Ätznatron kommen und die Reaktionsflüssigkeit 1 Prozent freies Ätznatron enthält. Zu 100 Teilen solcher Flüssigkeit gibt man 100 Teile trockener Stärke, rührt gut um, läßt 24 Stunden stehen, neutralisiert dann, wäscht die Masse mit Wasser vollständig aus, zentrifugiert und trocknet dann die Stärke ebenfalls bei einer Temperatur von 30 bis 400 C.
Das nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Produkt bildet ein Zwischenglied zwischen der Naturstärke und der sogen.
löslichen Stärke und unterscheidet sich ganz wesentlich von den mit Oxydationsmitteln in neutraler oder saurer Flüssigkeit erhaltenen Produkten, welche, ' mit Wasser angerührt, keine Milch mehr bilden, selbst bei öfterem Umschütteln nach 24 Stunden. Denn die Struktur der Stärkekörner ist bei diesen letzteren derartig verändert, daß beim Trocknen die Stärkekörnchen untereinander verkleben durch Abbauprodukte, welche den Dextrinen nahestehen und teilweise selbst Fehling'sche Lösung reduzieren.
Das ist besonders der Fall bei denjenigen Produkten, welche mit Hypochloriten allein hergestellt sind und deren Löslichkeitsverhältnisse bis 50 Prozent betragen, demnach den Charakter einer Stärkeart vollständig eingebüßt haben.
Der Pflanzenleim in trockener Form besitzt das Aussehen der Naturstärke, hat nur 18 bis 20 Prozent Wassergehalt, gibt schon im Verhältnis 5 zu 100 in Wasser oder 2 prozentiger Lauge gelöst eine dicke, sehr schleimige Flüssigkeit, welche neutral und aschefrei ist.
Das Verfahren unterscheidet sich grundlegend von denjenigen Reinigungs- und Bleichungsverfahren für Stärke in alkalisch gemachtem Wasser unter Verwendung von Oxydationsmitteln oder mit Anwendung der Elektrolyse, indem bei diesen Verfahren weder lösliche Stärke noch Pflanzenschleim das Endprodukt bilden, sondern eine mehr oder minder reine Rohstärke, welche mit Alkali und kochendem Wasser einen Kleister bildet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung neutralen Pflanzenschleirns aus Stärke in fester Form, dadurch gekennzeichnet, daß man Stärke und stärkehaltige Materialien in ι prozentiger Natronlauge mazeriert und so lange mit leicht zersetzbaren Oxydationsmitteln behandelt, bis die Masse, nach vorheriger Neutralisation der Lauge mit Säure und Auswaschen des Aktionsmittels, in kochendem Wasser sowie in kalter Lauge löslich geworden ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2559043A (en) * 1947-11-26 1951-07-03 Minnesota Mining & Mfg Starch adhesive sheet material and composition therefor
US2609284A (en) * 1947-06-28 1952-09-02 Minnesota Mining & Mfg Coated abrasive article and method of making

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