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Versenkeinrichtung für Nähmaschinen, Schreibmaschinen od. dgl. Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Hineinschwenken einer Nähmaschine, Schreibmaschine
od. dgl. in ein Möbelstück, bei welcher die Maschine durch eine Federung in der
Arbeitsstellung gehalten wird und nur unter Überwindung der Federkraft in die versenkte
Lage gebracht werden kann, aus der sie nach Lösen einer Sperre durch die Federkraft
in die Arbeitsstellung gehoben wird.
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Bekannte Vorrichtungen dieser Art weisen den Nachteil auf, daß die
in der versenkten Lage unter einem starken Federdruck stehende Maschine od. dgl.
nach Lösen der Sperre hochschnellt, wenn nicht von Hand ein entsprechender Gegendruck
auf die Maschine ausgeübt wird. Dies kann bei unachtsamer Bedienung einerseits zu
einer Beschädigung der Maschine, andererseits dazu führen, daß der Bedienungsperson
die Finger zwischen die Tragplatte der plötzlich hochschießenden Maschine und das
Möbelstück eingeklemmt werden.
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Diese Nachteile werden dadurch vermieden, daß eine Vorrichtung der
genannten Art erfindungsgemäß in der Weise ausgebildet wird, daß zur Dämpfung der
nach Lösen der Sperre durch die Federung hervorgerufenen Ausschwenkbewegung, unabhängig
von der Federeinrichtung, zwischen dem Möbelstück und einem dieSchwenkbewegung mitmachendenTeil
eineKolben-Zvlinder-Einheit vorgesehen ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Federung und die dämpfende
Kolben-Zylinder-Einheit, da sie voneinander unabhängig sind, räumlich besonders
günstig in dem Möbelstück untergebracht werden können, so daß der Raum innerhalb
des Möbelstückes größtenteils frei bleibt und zur Aufnahme einer Treteinrichtung
oder beliebiger anderer Gegenstände verwendet werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der unabhängigen Anordnung liegt darin, daß die
Dämpfungsvorrichtung unabhängig von der Federung repariert, ausgewechselt und gegebenenfalls
auch stillgelegt werden kann.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet
durch eine durch einen bei der Inbetriebnahme der Maschine bewegten Teil, z. B.
durch den Deckel des Möbelstückes gesteuerte Vorrichtung, durch die die Sperre gelöst
wird, sobald das Möbelstück vollständig geöffnet ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung. In dieser zeigt Fig.
1 ein Möbelstück, das mit erfindungsgemäßen Mitteln versehen ist, mit weggenommener
Seitenwand in Seitenansicht, Fig. 2 eine Ansicht im rechten Winkel zu Fig. 1, Fig.
3 einem Horizontalschnittin et`vas vergrößertem Maßstab durch die Achse der Federröhre
nach Fig. 2, Fig. -1 eine Draufsicht auf einige Einzelheiten des Schwenkmechanismus,
Fig. 5 in einem größeren Maßstab eine zweite Ausführungsform der Arretierung in
der verdeckten Stellung und die Mittel zur Lösung der Arretierung.
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In Fig.2 ist als erfindungsgemäß ausgerüstete Maschine eine Nähmaschine
mit gestrichelten Linien dargestellt. Das Möbelstück besteht in dieser Ausführungsform
aus zwei Seitenwänden 1 und 2 sowie einer Hinterwand 3, sämtlich senkrecht stehend.
Die Seitenwände begrenzen vorn eine Öffnung, die auf Wunsch mit Türen ausgestattet
sein kann. Der Arbeitstisch der Nähmaschine ist mit 4 bezeichnet, während durch
5 ein Deckel des Möbelstückes in jener Stellung angedeutet ist, die er einnimmt,
wenn sich die Maschine in der Ruhestellung befindet.
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Der Tisch 4 hat eine Öffnung, die in der Kontur genau von einer Klappe
bzw. einem beweglichen Tisch 6 ausgefüllt wird, an welchem der in Fig. 2 gestrichelt
gezeichnete Kopf der Nähmaschine befestigt ist. Die Klappe 6 ist an einem Rahmen
12 befestigt, der an die Röhre 9 außen angeschweißt ist und zwei Lappen 12' besitzt,
die dazu bestimmt sind, sich an die Unterfläche des Tisches 4 zu legen, wenn die
Maschine in der Arbeitsstellung ist (Fig. 2), wodurch die oberen Flächen der Teile
4 und 6 auf gleicher Höhe liegen.
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An den Seitenwänden 1 und 2 des Möbelstückes sind Platten 7, 8 befestigt
(vgl. Fig. 3), von denen jede eine bolzenartige Erhöhung besitzt, an welcher die
Röhre 9 lose drehbar befestigt ist. Im Innern der Röhre 9 befindet sich eine Schraubenfeder
10, deren eines Ende an der Platte 8 befestigt ist, während ihr anderes Ende mit
einemRing 11 verbunden ist, der sich in derRöhre9 drehen kann und mit radialen Bohrungen
versehen ist, die mit einem achsensenkrechten Kreisschlitz in der
Röhre
9 korrespondieren, wobei dieser Schlitz vorzugsweise eine Bogenlänge besitzt, die
der Lage von drei radialen Bohrungen am Ring 11 entspricht.
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Auf der Platte 8, die zu diesem Zweck verlängert ist, ist der Endbolzen
16 eines Zylinders 15 befestigt, in welchem sich ein Kolben bewegen kann, dessen
Stange 14 bei 13 gabelartig mit einem Ansatz 9' der Röhre 9 verbunden ist. Kolben
und Zylinder sind so geformt, daß sie als hydraulische Bremse arbeiten können. Zu
diesem Zweck kann der Kolben in bekannter Art mit einer Öffnung zum Durchtritt der
Flüssigkeit von der einen Kammer des Zylinders zur andern versehen sein, oder er
kann eine achsenparallele Umfangsnut aufweisen, die mit einer vorstehenden Zunge
der Innenseite des Zylinders zusammenarbeitet, in welch letzterem Falle durch geeignete
Bemessung der Zungenhöhe an verschiedenen Stellen der Zunge ein Bremseffekt erzielbar
ist, der sich während der Bewegung des Kolbens im Zylinder ändert. An der gleichen
Verlängerung der Platte 8 ist bei 18 ein mit einem Sperrzahn 17' versehener Hebel
17 angelenkt, der unter der Einwirkung einer Feder 19 steht, die den Hebel 17 mit
der Platte verbindet und ihn hochzuziehen bestrebt ist.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Teile ist die folgende. Geht
man von der Arbeitsstellung des Tisches 6 aus, so ist dessen obere Fläche auf gleicher
Höhe liegend wie Tisch 4, und es ist der Tisch 6 an einer Senkbewegung durch die
Wirkung der Feder 10 behindert, die einer Drehung der Röhre 9 und damit auch der
Schwenkung des den Tisch 6 tragenden Rahmens 12 der Nähmaschine entgegenstrebt.
Wenn die Versenkung der Maschine gewünscht wird, so wird ein leichter Druck in Richtung
des Pfeiles 20 (Fig. 1) auf die Maschine ausgeübt, wodurch der Tisch 6 und sein
Tragteil 12 mit der Röhre 9 um die Schwenkpunkte an den Platten 7 und 8 heruntergedrückt
werden; durch diese Bewegung erhält die Feder 10 auch eine zusätzliche Spannung.
Die Bewegung geht so weit, bis die Platte 6 und die Lappen 12' an der Seite des
Hebels 17 die Stellungen 6' und 12" (s. Fig. 1) erreicht haben und am Sperrzahn
17' ihre Arretierung finden. Während dieser Senkbewegung verschiebt sich der mit
der Stange 14 verbundene Kolben im Zylinder 15, der dabei eine langsame Schwingung
um den Bolzen 16 ausführt und dadurch eine zwanglose Kolbenbewegung ermöglicht.
Nach vollständiger Absenkung der Maschine kann der Deckel 5 in die in Fig. 1 und
2 strichpunktiert angedeutete Lage gebracht werden.
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Will man dieMaschine wieder in dieArbeitsstellung bringen, so wird
der Deckel 5 weggeschwenkt und durch Handbetätigung des Hebels 17 die Auslösung
des Lappens 12' aus der Arretierung durch den Zahn 17' bewirkt; sodann erteilt die
Feder 10 dem Tisch 6 und der auf ihm montierten Maschine eine Aufwärtsbewegung,
die durch die Kolben-Zylinder-Einheit 15 in geeigneter Weise gedämpft wird. Diese
Bewegung wird sanft so lange vor sich gehen, bis die Lappen 12' die Unterfläche
des Tisches 4. erreicht haben und sich gegen diese lehnen.
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Die Anhebebewegung ist eine Funktion der Kraft der Feder 10; um diese
einzustellen, genügt es, einen Stift durch den Schlitz in der Röhre 9 hindurch in
eine der Bohrungen der Hülse 11 einzuführen und letztere mit ihm so weit zu drehen,
bis der gewünschte Grad der Zusatzspannung erreicht ist. Hierauf wird der Stift
durch den Schlitz in der Röhre 9 in eines der andern Löcher der Hülse 11 umgesteckt;
der Feder ist dann eine Bewegung ermöglicht, die so weit geht, bis lob, Ende des
Schlitzes in der Röhre 9 dem Stift ein Hindernis entgegensetzt, Das Möbelstück hat
Rädchen 30 und 31, die seine Ortsbewegung ermöglichen; die Rädchen 31 haben eine
festgelagerte Achse, während die Rädchen 30 eine Achse besitzen, die um einen vertikalen
Bolzen drehbar ist. Um eine Ortsbewegung des Möbelstückes während der Arbeit der
Maschine zu verhindern, ist folgende Einrichtung getroffen. An der Röhre 9 befindet
sich ein Daumen 21 (Fig. 3 und 4), der bei Arbeitsstellung der Maschine (also bei
einer bestimmten Drehlage der Röhre 9) einen Druck auf das obere Ende eines Stabes
32 ausübt, der senkrecht und axial verschiebbar in an der Innenfläche der Seitenwände
des Möbelstückes befestigten Hülsen 23 geführt ist und unter der Wirkung einer Feder
28 steht, deren eines Ende 27 am Möbelstück befestigt ist, während ihr anderes Ende
mit dem Stab 32 so verbunden ist, daß diesem ein Aufwärtsstreben vermittelt wird.
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Am unteren Ende des Stabes 32 befindet sich eine Feder24, die ein
Gleitstück25, mit einem Gummiknopf 26 am unteren Ende, nach abwärts drückt. Das
Gleitstück 25 kann sich senkrecht in einer Führung 23' bewegen (Fig. 1). Solange
sich nun die Nähmaschine in verdeckter Stellung befindet, ist der Stab 32 nach oben
gezogen, und der Knopf 26 wird nicht auf den Boden gepreßt; das Möbelstück 1, 2,
3 kann also mittels der Rädchen 30, 31 leicht auf dem Boden verschoben werden. Wenn
sich dagegen die Nähmaschine in Arbeitsstellung befindet (Fig. 2), nimmt die Röhre
9 eine solche Stellung ein, daß sie mit ihrem Daumen 22 auf den Stab 32 drückt und
damit auch den Gummiknopf 26 gegen den Boden preßt, was ein weiteres Gleiten des
Möbelstückes auf dem Boden verhindert.
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Die Auslösung des Rahmens 12 aus seiner Arretierung kann auch in anderer
Weise erfolgen, als in der durch Fig. 1 bis 4 dargestellten. So z. B. kann sie durch
die Bewegung des Deckels 5 bewirkt und gesteuert werden, der an Scharnieren hängend
oder waagerecht verschiebbar montiert sein kann; aber auch andere bewegliche Glieder
des Möbelstückes können hierzu benutzt werden. Die Fig. 5, die - in leicht vergrößertem
Maßstab - dem rechten Teil der Fig. 1 entspricht, betrifft eine Ausführungsform,
in welcher der Deckel in Richtung des Pfeiles 33 (Fig. 2) waagerecht verschiebbar
ist; dieser Deckel hat an seiner unteren Fläche einen Vorsprung 34. Wenn sich die
Nähmaschine in abgesenkter Lage im Innern des Möbelstückes befindet, steht der Rahmen
12 im Eingriff mit einem Sperrzahn des Armes 35, der um eine bei 37 gelagerte Stange
36 drehbar ist. Wenn der Dekkel bei abgesenkter Maschine seine Öffnungsbewegung
vollendet, stößt der Vorsprung 34 an einem Arm 38 der Stange 36 und verschwenkt,
unter Überwindung des Widerstandes der Feder 39, die Teile 38, 36, 35 derart, daß
der Sperrzahn auf dem Arm 35 den Rahmen 12 freigibt, der nunmehr durch die elastischen
Mittel 9, 10 (gesteuert durch die Bremse 15, 14) samt der Nähmaschine aus der abgesenkten
Lage in die Arbeitsstellung hochgehoben wird.
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Das Wesen der Erfindung ist durch die dargestellten Beispiele nicht
begrenzt; vielmehr sind Verbesserungen und Ergänzungen dieser Ausführungsformen
möglich, soweit die grundlegenden Merkmale der nachfolgenden Patentansprüche auf
sie zutreffen.