DE1044359B - Verfahren zur Herstellung praktisch saponinfreier injizierbarer Rosskastanienextrakte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung praktisch saponinfreier injizierbarer Rosskastanienextrakte

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DE1044359B
DE1044359B DEC8082A DEC0008082A DE1044359B DE 1044359 B DE1044359 B DE 1044359B DE C8082 A DEC8082 A DE C8082A DE C0008082 A DEC0008082 A DE C0008082A DE 1044359 B DE1044359 B DE 1044359B
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Germany
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horse chestnut
saponin
barium hydroxide
injectable
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DEC8082A
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Dr Kurt Koebke
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Astellas Deutschland GmbH
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Klinge Pharma GmbH and Co
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Publication date
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/77Sapindaceae (Soapberry family), e.g. lychee or soapberry

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Description

  • Verfahren zur Herstellung praktisch saponinfreier injizierbarer Roßkastanienextrakte Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Hers.tellung von Extraktes der Roßkastanie, die injizierbar sind und bei denen die haemolyt,ische Wirkung der gewöhnlich in diesen aLkoholisch-wäßrigen Extrakten enthaltenen Saponine dadurch beseitigt ist, daß die Saponine durch Zusatz von Bariumhydroxyd ausgefällt worden sind.
  • Bei Pflanzenextrakten, die neben Sapon,inen noch Wirkstoffe von anderem Charakter enthalten, kann es in gewissen Fällen therapleutisch vorteilhaft sein, diese Wirks!toffe direkt in die Blutbahn zu bringen. Eine solche Applikation ist jedoch nur möglich, wenn zuvor die erwähnte haemolytische Wirkung der Saponine beseitigt wird. Dies kann beispielsweise durch Entfernung der Sapomne, etwa mittels gewisser im gegebenen Falle selektiv wirkender Lösungsmittel gescheren oder mittels bestimmter Fällungsreagention, die mit den Saponinen schwerlösliche Verbindungen einzugehen vermögen.
  • Die Bildung von SaponinrCholesterin-Additionsverbindungen ist seit langer Zeit bekannt Den bisher erschienenen Veröffentlichungen ist zu entnehmen, daß man bei ihrer Herstellhug im allgemeinen von reinen Saponinen ausging, wobei etwaige sonstige, in den Pflanzenextrakten, aus denen die Saponine entnommen werden, enthaltene Wirkstoffe unberücksichtigt blieben.
  • Es ist auch ein Verfahren bekannt, Saponine enthaltende alkoholischwäß rige Roßkastanienextrakte unmittelbar, ohne vorherige Reindarstellung der Saponine, mit Cholesterin unter bestimmten Bedingungen der Temperatur, der Alkoholkonzentration und der angewandten Cholesterinmenge so zu behandeln, daß unter Bildung filtrierbarer Cholesterin-Saponin Niederschläge Lösungen anfallen, die nach Abdampfen des Alkohols und gegebenenfalls Verdünnung mit keimfreiem destilliertem Wasser als Injektionsiösungen verwendet werden können. Diese Lösungen enthalten die im ursprünglichen Roßkastanienextrakt vorhandenen, nicht saponinartigen, therapeutisch wirksamen Extraktstoffe in praktisch unveränderter Form und Menge.
  • Das bekannte Verfahren erfordert zu seiner Durchführung die Einhaltung abgestimmter Bedingungen, um die angestrebte Entgiftung durch Bildung der er wähnten Saponin-Chlolesterin-Verbindungen zu erreichen und zu therapeutisch einwandfreien, klaren Injektionslösungen zu kommen. Diese Einhaltung der Bedingungen ist auch im Interesse der Sparsamkeit geboten, um Verluste an dem teuren Entgiftungsreagenz, nämlich Cholesterin, zu vermeiden.
  • Es wurde nun gefunden, daß die gestellte Aufgabe auch zu lösen ist, indem man die Saponine der Roß -kastanie an Bariumhydroxyd bindet. Erfindungsgemäß wird dabei so vorgegangen, daß in Gegenwart von Bariumhydroxyd im Überschuß ein alkoholischier Wirkstoffextrakt hergestellt und der entstehende Niederschlag abfiltriert wird, worauf das überschüssige Bariumhydroxyd durch Zusatz von Schwefelsäure bis zur Erreichung eines pX-Wertes von etwa 6,0 ausgefällt und die so erhaltene Lösung im Vakuum von Alkohol befreit und gegebenenfalls nach Einstellung der gewünschten Endkonzentration mit keimfreiem, destilliertem Wasser steril filtriert wird.
  • Es ist bekannt, Saponin mit heißer Bariumhydroxydlösung zu fällen, um ein biologisch wirksames Sap.oninpräparat herzustellen. Von Roßkastanienextrakten als Ausganlgstmaterial ist dabei nicht gesprochen. An Roßkas.tanienextrakt ist auch bei der bekannten Arbeitsweise nicht zu denken, da dort die Rohstoffe zur Erhaltung der Saponinreste ausgekocht werden, ohne Mitverwendung von Alkohol. Es wurde im übrigen festgestellt, daß die nach der bekannten Arbeitsweise erhaltenen Saponinpräparate - unter Saponin werden Körper sehr verschiedener Struktur verstanden - sich als biologisch recht indifferent erwiesen. Im übrigen ist die Saponingewinnung gar nicht das Ziel der vorliegenden Erfindung, sondern die Herstellung inj izierbarer, praktisch saponinfreier Roßkastanienextrakte.
  • Zur Gewinnung von in die Blutbahn injizierbaren Roßkastanienextrakten ist es auch bekannt, die alkoholische Extraktlösung mit Cholesterin, vorzugsweise in einem organischen Lösungsmittel, wie Äther, gelöst zu behandeln, den entstehenden Niederschlag abzufiltrieren, von dem Alkohol und anderen nicht wäßrigen Lösungsmitteln abzutrennen und durch Zusatz von Wasser auf den gewünschten Endgehalt zu bringen. Die vorliegende Erfindung verwendet demgegenüber Bariumhydroxyd als Fällungsmittel, was - den Vorteil mit sich bringt, daß käufliches Bariumhydroxyd, so wie es ist, ohne zusätzliche Mitverwendung eines Lösungsmittels, also unter Erhaltung einer größeren Wirtschaftlichkeit, verwendet werden kann.
  • Bei der Durchführung dies Verfahrens gemäß der Erfindung geht man zweckmäßig von einem bereits vorhandenen all;oholisch-wäßrigen Roßkastanienextrakt aus, wie er durch die Extraktion von Roßkastaniensamen mit beispielsweise 300/iigem wäßrigem Alkohol erhalten wird. Einem solchen Extrakt wird langsam eine wäßrige Bariumhydroxydlösung unter Beobachtung des sich bildenden Niederschlages zugesetzt, und zwar so lange, bis sich kein Niederschlag mehf bildet. Zur Erleichterung der Beobachtung kann die Lösung nach Abscheidung der Hauptmenge des Niederschlages abfiltriert werden. Zu der nunmehr infolge des vorhandenen Überschusses an Barium. hydroxyd alkalisch reagierenden Lösung wird nunmehr unter Kontrolle des p-ertes Schwefelsäure zugesetzt, bis der pE-Wert etwa 6,0 beträgt. Durch den Schwefelsäufezusatz werden die nochs vorhandenen Barium-Ionen als Sulfat gefällt, wonach die Lösung frei von Saponin Barium- und Sulfat-Ionen hinterbleibt und nur noch die therapeutisch wirksamen Extraktstoffe enthält. Danach kann die Lösung, wie erwähnt, durch Abdampfen des Alkohols im Vakuum, Einstellung der Endkonzentration und Sterilfiltration fertiggestellt werden.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird unmittelbar von zerkleinerten Samen der Roßkastanie ausgegangen. Die geschroteten oder auf andere Weise zerkleinerten Samen werden mit beispielsweise 300/oigem wäßrigem Alkohol in Gegenwart einer solchen Menge Bariumhydroxyd extrahiert, daß nach Bindung der Saponine noch ein geringer terschuß an Bariumhydroxyd verbleibt. Die erforderliche Menge kann leicht durch einen Vorversuch ermittelt werden.
  • Die Lösung wird sodann, wie oben beschrieben, durch Ausfällung der Barium-Ionen mittels Schwefelsäure bis zur Erreichung des pE-Wertes 6,0, Abfiltrieren, Verdampfen des Alkohols und gegebenenfalls Verdünnung mit aqua pro injektione aufgearbeitet.
  • Die erfindungsgemäß gewonnenen Lösungen eignen sich vor allem zur Behandlung bestimmter Durchblutungsstörungen, und zwar auf dem Wege der Einspritzung in die Blutbahn.
  • PATENTANSPPLCHE: 1. Verfahren zur Herstellung praktisch saponinfreier injizierbarer Roßkastanienextrakte, dadurch gekennzeichnet, daß das Saponin bei Verwendung wäßrigen Alkohols als Extraktionsmittel mit Bariumhydroxyd im Überschuß gefällt, das Fitrat dieser Fällung mit Schwefelsäure bis zur Erreichung eines pB-Wertes von etwa 6,0 versetzt,- die Lösung im Vakuum vom Alkohol befreit und das Baririmsulfat abgetrennt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus zerkleinerten Roßkastaniensamen mit wäßrigem Alkohol erhaltene Extraktlösung unter Einhaltung -mäßiger Temperaturen mit wäßriger Bariumhydroxydlösung behandelt wird, bis kein Niederschlag mehr entsteht, worauf die Lösung durch Abscheidung des überschüssigen Barinnihydroxydes mittels Schwefelsäure. Eindampfen im Vakuum, Filtration und gegebenenfalls Verdünnung mit aqua pro injektione auf fertige Injektionslösung aufgearbeitet wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zerkleinerte Roß kastaniens amen mit wäßrigem Alkohol von etwa 30 O/o Alkoholgehalt in Gegenwart von Bariumhydroxyd extrahiert werden, worauf die Lösung durch Abscheidung des überschüssigen Bariumhydroxydes mittels Schwefelsäure, Eindampfen im Vakuum, Filtration und gegebenenfalls Verdünnung mit aqua pro injektione auf fertige Injektionslösung aufgearbeitet wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Ab d e r h a 1 den, Handbuch der biol. Arbeitsmethoden, 1923, Teil 10, S. 555; K 1 e i n, Handbuch der Pflanzenanalyse, 1932, dritter Band, zweiter Teil, S. 1110 und 1106.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2077708A1 (en) * 1970-02-05 1971-11-05 Delaage Michel Tannin-free horse-chestnut extract - by lead acetate treatment in aqs alcoholic media

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