DE104424C - - Google Patents

Description

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Das Haupt-Patent betrifft ein Zähl- und Anzeigewerk, bei welchem von zwei Mechanismen der eine den Gang des Laufwerkes unterbricht und der zweite das Laufwerk wie- der in Gang setzt, indem er dabei gleichzeitig durch eine und dieselbe Bewegung den Zeiger oder das Zifferblatt auf den Ausgangspunkt zurückführt. Hierdurch wird erzielt, dafs keine Ingangsetzung des Laufwerkes erfolgen kann, ohne dafs damit gleichzeitig der Beginn des betreffenden Vorganges angezeigt wird, und dafs, umgekehrt, keine Anzeige des Beginns eines Vorganges erfolgen kann, ohne dafs dabei das Laufwerk von neuem oder weiter in Gang gesetzt wird.

Die den Gegenstand des vorliegenden Zusatz-Patentes bildende Weiterausbildung des Zä'hl- und Anzeigewerkes des Haupt-Patentes ist mit besonderer Rücksicht darauf getroffen, dafs der Apparat vielfach als Preisanzeiger für Fuhrwerke verwendet wird, indem für diesen Fall der Apparat so eingerichtet werden soll, dafs gewissermafsen eine Prämie für rasches Fahren geboten wird. Zu diesem Zwecke ist die Einrichtung wie folgt getroffen: Während -die den Verlauf der Zeit anzeigenden Vorrichtungen sich regelmäfsig fortbewegen, so dafs sie fortwährend die wirklich verlaufene Zeit der Benutzung der Droschke u. s. w. angeben, bewegen sich diejenigen Organe, welche den der betreffenden Benutzungszeit entsprechenden Fahrpreis anzeigen, unregelmäfsig, und zwar mit fortschreitend verlangsamter Geschwindigkeit, so dafs also bei zunehmender Dauer der Benutzung des Gefährtes die zu zahlenden Zeiteinheiten in zunehmendem Mafse wachsen und demnach immer billiger werden. Hieraus ergiebt sich, dafs für kurze Benutzungsdauer ein höherer Durchschnittspreis vom Kutscher erzielt wird, so dafs es in seinem Interesse liegt, die Dauer der einzelnen Fahrten möglichst kurz zu machen, d. h. schneller zu fahren.

Zu diesem Zwecke" wird der Apparat des Haupt-Patentes, welcher mit den bekannten Druckknöpfen B und A ausgestattet ist, mit zwei Gradtheilungen versehen, von denen die gröfsere, am Umfange des Zifferblattes befindliche die 60 Minuten der Stunde zeigt, während die in einem kleinen excentrischen Kreise angeordnete zweite Gradtheilung die 12 Stunden enthält. Ueber der einen Gradtheilung bewegt sich der Minuten- und über der anderen der Stundenzeiger.

Die nach Mafsgabe der abgelaufenen Benutzungszeit zu zahlenden Geldbeträge erscheinen an einer im Zifferblatte vorgesehenen Schauöffnung; sie befinden sich auf einer hinter der Schauöffnung gelagerten Scheibe, die von dem Uhrwerk des Apparates aus sprungweise bewegt wird, so dafs die auf der Scheibe befindlichen Zahlen nach einander hinter die Schauöffnung gelangen. Diese Zahlen bezeichnen fortlaufend um gleiche Werthe steigende Preise, beispielsweise um je 10 Pfennig steigend. Damit nun für eine kürzere Benutzungsdauer ein höherer Durchschnittspreis als für eine längere Benutzungsdauer zur Anzeige gelangt, sind an der Scheibe die Zähne, durch welche die Sprungbewegungen bestimmt werden, in einem mit zunehmender Entfernung vom Ausgangs-

punkte der Bewegung fortschreitend zunehmenden Abstande von einander angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dafs die Scheibe das erste Mal beispielsweise nach Verlauf von 2 Minuten Benutzungszeit, das zweite Mal· nach weiteren 3 Minuten, das dritte Mal nach weiteren 4 Minuten u. s. w. um eine Zahl weiter springt. Von diesen drei ungleich langen Zeitabschnitten (von 2, 3 und 4 Minuten) würde demnach jeder einzelne Zeitabschnitt 10 Pfennig gekostet haben. Diese Zahlenangaben sind lediglich als Beispiel zur Erläuterung der Erfindung aufzufassen.

In der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 das der Ausführungsform der Erfindung entsprechende innere Laufwerk und Fig. 2 eine ä'ufsere Ansicht des betreffenden Apparates dar.

Bei dieser Ausführungsform sitzt auf der Achse des Minutenzeigers eine mit letzterem starr verbundene Scheibe /, welche demgemäfs in 60 Minuten eine volle Umdrehung ausführt und welche in der aus dem Haupt-Patente bekannten Weise von der herzförmigen Scheibe a zusammen mit dem Zeiger beeinflufst wird. An der Scheibe / sind die hervorstehenden Zapfen 2, 2 .... befestigt.

Eine andere Scheibe, auf welcher sich die hinter der Schauöffnung im Zifferblatte erscheinenden. Preisangaben befinden, ist starr mit einer auf der Achse 3 mit Reibung drehbar gelagerten Scheibe 5 verbunden, an welcher die Zapfen 4, 4 .... hervorstehen. Diese Zapfen sind in gleichen Abständen von einander angeordnet und entsprechen ihrer Anzahl nach den im Verlaufe von 60 Minuten hinter der Schauöffnung nach einander erscheinenden Preisangaben.

Mit der Scheibe 5 ist eine Herzscheibe 11 verbunden, welche der vorerwähnten Herzscheibe α entspricht und durch eine Rolle d in gleicher Weise im Sinne einer Zurückführung auf den Ausgangspunkt beeinflufst wird, wie dies bei der Herzscheibe α durch Niederdrücken des Knopfes B nach dem Haupt-Patente geschieht. Zu diesem Zwecke ist die vorerwähnte Rolle o' an einer unteren Verlängerung des aus dem Haupt-Patente bekannten Hebels 0 befestigt. Durch einen unter Federwirkung stehenden Hebel 12, der eine an seinem freien Ende gelagerte Rolle in den Zwischenraum je zweier Zapfen 4 der Scheibe 5 gedrückt hält, wird diese Scheibe nach jeder schrittweisen Theildrehung in solcher Stellung gehalten, dafs die betreffende Preisangabe jedesmal genau hinter die Schauöffnung zu stehen kommt.

Die Scheibe / beherrscht die Scheibe 5 durch Vermittelung eines Winkelhebels 6, dessen oberer Winkelarm 7 mit einer Abschrägung 8 ausgestattet ist, während am unteren Hebelarme von 6 ein beweglicher Arm 9 eingelenkt ist. Dieser bildet mit seinem Haken 10 eine Sperrklinke, die unter dem Einflufs ihres Eigengewichtes oder einer Feder mit den Zapfen 2 der Scheibe / in Eingriff tritt, wie aus Fig. 1 der Zeichnung ersichtlich. Der Winkelhebel 6 steht unter dem Einflufs einer Feder b' und eines seine Bewegung in der einen Richtung begrenzenden Anschlages b", wodurch er in solcher Lage gehalten wird, dafs die vorerwähnte Abschrägung 8 sich in der Bewegungsbahn der Zapfen 2 der Scheibe / befindet.

Die Wirkungsweise ist folgende: Indem die Scheibe / in der Stunde eine volle Umdrehung vollführt, wirkt sie durch die in zunehmenden Abständen daran angebrachten Zapfen 2, 2 .... dahin, dafs die die Preisangaben enthaltende Scheibe in fortschreitend länger werdenden Zeitzwischenräumen jedesmal um einen Schritt gedreht wird. Jedesmal wenn der Winkelhebel durch einen bei der Drehbewegung der Scheibe / auf die Abschrägung 8 wirkenden Zapfen 2 bei Seite geschoben wird, springt der Haken 10 der Klinke 9 auf den folgenden Zapfen 4 der Scheibe 5 und zieht, wenn der Winkelhebel 6 durch seine Feder b' wieder gegen den Anschlag b" gedrückt wird, die Scheibe 5 um so viel herum, wie dies dem Abstand der Zapfen 4,4 .... entspricht, so dafs dann jedesmal eine neue Preisangabe hinter der Schauöffnung erscheint.

Drückt man auf den Knopf A, so wird dadurch in der aus dem Haupt-Patente bekannten Weise das ganze Laufwerk zum Stillstand gebracht. Drückt man auf den Knopf B, dann wird, ebenso wie nach dem Haupt-Patente der Zeiger auf den Ausgangspunkt zurückgeführt wird, die Scheibe mit den Preisangaben durch die Einwirkung der am Hebel 0 gelagerten Rolle 0' auf die Herzscheibe 11 und auf den Nullpunkt zurückgedreht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung an dem durch Patent Nr. 87426 geschützten und als Fahrpreisanzeiger benutzten Apparate, die bewirkt, dafs er mit zunehmender Dauer der Fahrt verbilligte Fahrpreise anzeigt, und die dadurch gekennzeichnet wird, dafs die Bewegung einer auf der Achse des Minutenzeigers sitzenden Scheibe e, welche auf einem Kreise in zunehmenden Abständen angeordnete Zapfen (2) trägt, mit Hülfe des Schaltwerkes (8, 7, 6, 9, 10) auf die mit gleich weit von einander entfernten Zapfen (4) versehene Preisanzeigescheibe (5) übertragen wird, so dafs diese in fortschreitend länger werdenden Zeiträumen schrittweise vorrückt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.