DE408983C

DE408983C - Kamera mit Entfernungsmessvorrichtung

Info

Publication number: DE408983C
Application number: DEV19300D
Authority: DE
Original assignee: Voigtlander AG
Current assignee: Voigtlander AG
Priority date: 1924-07-01
Filing date: 1924-07-01
Publication date: 1925-01-27

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 27. JANUAR 1925

REICHS PATE NTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 408983 KLASSE 57a GRUPPE

(V19300

Voigtländer & Sohn Akt-Ges. in Braunscliweig.

Kamera mit Entfernungsmeßvorrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Juli 1924 ab.

Es ist ein bei vielen Kameras — besonders

bei solchen ohne Mattscheibe ·—empfundener

Übelstand, daß die Entfernung des betreffen-

den Objektes geschätzt werden muß", wenn

man es nicht vorzieht, dieselbe zu messen, Selbst die neueren Meßgeräte für kürze Entfernungen beheben diesen Übelstand nur teilweise, da besonders bei Verwendung lichtstarker Objektive und, wenn die Aufnahme aus freier Hand gemacht wird, zwischen der Mes-

sung und der Einstellung der Kamera immer noch Fehler möglich sind, die das Ergebnis ungünstig beeinflussen können.

Um dies zu vermeiden, ist nach der Erfindung mit der Kamera, und zwar am vorteilhaftesten mit dem verschiebbaren Objektivträger ein Meßband so verbunden, daß es zur Messung der Entfernung bis zum aufzunehmenden Objekt herausgezogen werden ίο kann. Ist der richtige Bildausschnitt im Sucher festgestellt und damit der Ort der Kamera und des Objektes eindeutig bestimmt, so wird die Entfernung am Meßband abgelesen und der wie immer vorher in die Unendlichkeitsstellung gebrachte Objektivträger in die durch die Entfernungsskala einstellbare Lage gebracht.

Das Meßband kann nun entweder durch eine kleine Kurbel o. dgl. wieder aufgerollt^ ao oder durch Federwirkung in seine Anfangslage zurückgebracht werden.

Um in der Wahl des Meßbandes nicht¹ gebunden zu sein und insbesondere auf die Verwendung eines Bandes mit Meßeinteilung verzichten zu können, ist es möglich, durch ein beliebiges Zugorgan eine mit Teilung versehene Trommel unmittelbar oder durch ein. Zahnrad in Umdrehung zu versetzen, so daß die jeweilige Entfernung an dieser Stelle oder an einer festen Marke abgelesen und auf die Einstellskala des Objektivträgers übertragen werden kann. Es besteht sogar die Möglichkeit, die Einstellung der Kamera ohne eine Skala vorzunehmen, indem man die Achse der das Meßband tragenden Trommel mit der an der Kamera für die Naheinstellung gebräuchlichen Vorrichtung zwangläufig verbindet, so daß eine selbsttätige Verschiebung des Objektivträgers infolge Anordnung entsprechend ausgebildeter Übertragungselemente, wie Zahnräder, Spindeln o. dgl., durch das Herausziehen des die Verbindung zwischen Objektiv und Kamera bildenden Objektivträgers erfolgt. Zweckmäßig wird man eine derartige Vorrichtung auslösbar anbringen, um auch beide Vorrichtungen unabhängig voneinander bedienen zu können.

Die Erfindung ist in den Abb. 1 bis 4 dargestellt, und zwar bedeutet Abb. 1 eine Vorderansicht des in den Führungsleisten c des Laufbodens b verschiebbaren Objektivträ- j gers a, an welchem (im Schnitt dargestellt) | die Achse g drehbar gelagert ist, welche ! die Trommel d für das Meßband e auf der j einen und das Sperrad/ mit der Rast k auf , der andern Seite trägt. Die im Ruhezustand ' der Vorrichtung gespannte Feder h bewirkt, ; daß bei Auslösung der Rast k das Band selbsttätig aufgewickelt wird, sobald die Verbindung mit dem Objektivträger gelöst wird. Beim Herausziehen des Bandes e wird die Feder h entspannt, und zwar so lange, als der Zug andauert. Bei dessen Aufhören schnappt die Rast k in das Sperrad/ ein, so daß diei Entfernung des Objektes am Meßband e beim Index/ abgelesen und die Einstellung des Objektivträgers durch den in Abb. 2 (Grundriß des Laufbodens) sichtbaren Knopf m der Radialhebeleinstellung an der Skala I erfolgen kann.

Abb. 3 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung mit zwangläufiger Objektivträgereinstellung. Die an dem Objektivträgerschlitten c befestigte Trommel d für die Aufnahme des Zugorgans e, die auch von Hand durch eine Kurbel I bedient werden kann, ist auf der Achse g befestigt und trägt am andern Ende ein Zahnrad n. Mit diesem sitzt auf derselben Achse eine Trommel q sowie eine Kurvenscheibe r, in welche ein am Laufboden der Kamera befestigter Führungsstift/ eingreift (Abb. 4). Wird das Zugorgan e, das in diesem Fall keine Teilung zu tragen braucht, von der Scheibe d abgewickelt, so wird dadurch die Achse g in Umdrehung versetzt und gleichzeitig das kleine Zahnrad η bewegt·, !welches über das Zahnrad ρ die auf der gleichen Achse befindliche Kurvenscheibe r dreht. Da der Stift/ am Kameralaufboden befestigt ist, so wird durch die Umdrehung der Kurvenscheibe r der Objektivträger d mit allen an ihm befindlichen Teilen in seiner Führung c aus der Unendlichkeitsstellung¹ nach vorn bewegt. Wird der Stift i außer Eingriff mit der Kurvenscheibe r gebracht, so wird dadurch die zwangläufige Bewegung zwischen der Entfernungsmeßvorrichtung und der Einstellungsvorrichtung gelöst.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Kamera mit Entfernungsmeßvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein in seine Anfangslage zurückkehrendes, auf- und abrollbares Meßband am Objektivträger befestigt ist.

2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßband eine mit Entfernungsangaben versehene Trommel beeinflußt.

3. Kamera nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Herausziehen des Meßbandes die Verstellung des Objektivs bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.