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Vorrichtung zur Abdichtung von Sintermaschinen Es ist bekannt, endotherme
Prozesse auf gasdurchlässigen Wanderrosten durchzuführen, die gegenüber der feststehenden
Unterlage durch eine Gleitdichtung abgedichtet werden. Diese Dichtung muß verhältnismäßig
hohen Temperaturen und starken mechanischen Beanspruchungen Stand halten. Das gemeinsame
Prinzip der bisher verwendeten Rostwagendichtungen ist in Abb. 1 schematisch und
beispielsweise näher erläutert.
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Der Rostwagen 1 mit dem Rost 2 läuft mittels der auf der Achse 3 befestigten
Rolle 4 auf einer Schiene 5. Diese Schiene 5 wird häufig aus elastischem Material,
beispielsweise aus einem Verbundwerkstoff, wie Stahl und Gummi, hergestellt. Die
Schiene 5 ist auf dem Trägergerüst 6 fest verankert. Ebenfalls fest verbunden mit
dem Trägergerüst 6 ist ein weiter innen angeordneter Träger 7, welcher die Schleifleiste
8 trägt. Auf dieser Schleifleiste gleitet der Rostwagen. Um die Dichtung zu verbessern,
wird er gewöhnlich an der Unterseite mit einer besonders sorgfältig bearbeiteten
Einlage 9 versehen.
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Durch zweckmäßige Einstellung der nachgiebigen Laufschiene 5 kann
auf diese Weise ein Gleitdruck erzeugt werden, der in vielen Fällen, vor allem für
kleinere Einheiten, eine ausreichende Dichtung zwischen dem beweglichen Rostwagen
1 und dem feststehenden Saugkasten 10 gewährleistet.
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Im Zuge der allgemeinen Tendenz, immer größere Sintermaschinen zu
bauen, wurde aber erkannt, daß diese Abdichtungsart für besonders große Sintermaschinen
nicht mehr ausreicht und für Einheiten mit einer Durchsatzleistung von etwa über
2000 tato völlig unbefriedigend wird.
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Da der Schleifdruck von dem auf der Schleifleiste lastenden Gewicht
abhängt, klafft bei leeren Rostwagen ein nicht unbeträchtlicher Spalt zwischen Gleitleiste
und Rostwagen, der sich bei richtiger Einstellung der Laufschiene 5 schließt, wenn
der Rostwagen mit der richtigen Beschickungsmenge gefüllt wird. Nun bleibt aber
das Gewicht der Beschickung während des Arbeitens nicht konstant, sondern nimmt
im allgemeinen durch die Reaktion ab. Ebenso ändert sich während des Betriebes der
Saugzug, der ebenfalls maßgeblich an der Erzielung des Schleifdruckes beteiligt
ist, und weiter ist es im praktischen Betrieb auf die Dauer unvermeidlich, Beschickungen
verschiedener Zusammensetzung und daher Schüttgewichte und ebenso Änderungen der
Durchsatzleistung und damit der Schütthöhe vorzunehmen. Aus diesen Gründen bleibt
der Anpreßdruck nicht konstant, so daß praktisch stets entweder mit zum großem oder
zu geringem Schleifdruck gearbeitet wird. Im ersteren Fall wird ein unnötig großer
I-,raftverl)rauch und überschüssiger Verschleiß verursacht, im letzteren Fall ist
keine genügende Dichttmg gewährleistet. Besonders bei größeren Anlagen kommt als
erschwerend hinzu, daß die Träger 7, die naturgemäß nur an einzelnen Punkten abgestützt
sind, sich über die freie Spannweite etwas durchbiegen, so daß derAbstand zwischen
der Gleitschiene 8 und dem Gleitteil 9 des Rostes über die Länge variabel ist. Es
sind auch Dichtungskonstruktionen bekanntgeworden, bei denen der Anpreßdruck durch
Federn oder Gegengewichte verstärkt wird. Auf diese Weise ist zwar eine sehr gute
Abdichtung möglich, die aber durch erhöhten Energieverbrauch und Verschleiß erkauft
wird, insbesondere da eine Einstellung des Anpreßdruckes auf den jeweils optimalen
Wert nicht leicht möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung beschreibt eine neuartige Rostwagenabdichtung,
welche die Nachteile der bisherigen Konstruktionen vermeidet, indem durch eine geeignete
Hebelanordnung ein beliebig einstellbarer Anteil des Eigengewichtes des Rostwagens
den Anpreßdruck der Schleifleisten hervorruft.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, den Gleitdruck zwischen Gleitschiene
8 und Gleitteil 9 nicht durch einen starren und damit unverstellbaren Konstruktionsteil,
wie etwa den Träger 7, ausüben zu lassen, sondern durch eine verstellbare Anpressung.
Einige Ausführungsformen der Erfindung sind an Hand der Abb. 2 und 3 näher erläutert.
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In Abb. 2 bedeutet 1 wieder den Rostwagen, 2 den Rost, 3 und 4 die
Achse mit Rolle und 5 die Laufschiene. Diese muß im Gegensatz zur bekannten Konstruktion
nach Abb. 1 nicht mehr elastisch ausgeführt sein und ist auf einem durchlaufenden
Träger 6 angebracht. Dieser Träger ist mit Hilfe einer oder vorzugsweise mehreren
in geeigneten Abständen angebrachten Konsolen 11 auf einem Widerlager 12 drehbar
gelagert.
Er kann sich in Richtung der Pfeile um einen
g Wissen Winkel, vorzugsweise bis zu etwa 5', frei e drehen. Auf den
Konsolen 11 ist der durchlaufende Träger 7 starr befestigt, welcher das Gleitlager
8 trägt, auf dem der Rostwagen mit der Schleifleiste 9 gleitet.
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Um den durch die Relativbewegung der Gleitschiene 8 gegenüber dem
feststehenden Saugkasten 10 entstehenden Spalt abzudichten, wird zweckmäßig eine
flexible Dichtung 14, beispielsweise aus Asbestgewebe, Gummiasbest od. dgl., vorgesehen.
Da diese keine mechanischen Beanspruchungen aufzunehmen hat, kann sie aus ganz leichtem
und verhältnismäßig billigem Material erstellt werden, es ist nur darauf zu achten,
daß sie die an der Dichtungsstelle auch bisher üblichen Temperaturen von etwa 500°
C verträgt.
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Durch die bewegliche Anordnung der Gleitschiene 8
ist gewährleistet,
daß sich der Anpreßdruck zwangläufig proportional dem Raddruck, d. h. entsprechend
den verschiedenen Belastungen, selbsttätig einstellt. Um stärkere Belastungsänderungen
ausgleichen zu können, ist erfindungsgemäß weiter vorgesehen, das Widerlager 12
seitlich verschiebbar, z. B. mit Hilfe einer Schraubenspindel 13, auszugestalten.
Wird das Wider] ager beispielsweise nach innen, d. h. in der Zeichnung nach links,
verschoben, so verkürzt sich der linke Hebelarm, und der Anpreßdruck wird entsprechend
größer.
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Es kann zweckmäßig sein, auch denTräger 7elastisch zu gestalten, etwa
durch Verwendung von Federn oder Verbundwerkstoffen aus Stahl und Gummi, jedoch
ist dies für Einheiten mittlerer Größe etwa von 2000 bis 3500 tato im allgemeinen
nicht notwendig.
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Eine im wesentlichen gleiche Ausführungsform, die sich von der der
Abb. 2 hauptsächlich dadurch unter-,cheidet, daß mit einem einarmigen, an Stelle
eines zweiarmigen Hebels gearbeitet wird, ist in Abb. 3 dargestellt.
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Die Rolle 4 läuft auf der Schiene 5, die wieder nicht elastisch ausgeführt
werden muß und welche direkt mit dem einarmigen Hebel 15 starr verbunden
ist. Der Drehpunkt dieses Hebels ist wieder das Widerlager 12, das auf dem Träger
16 vorzugsweise mit Hilfe einer Schraube 13 waagerecht verstellbar angebracht ist.
Der Hebel 15 trägt wieder die Gleitschiene 8, welche mit der darunter gleitenden
Schleifleiste 9 des Rostwagens die gewünschte Abdichtung ergibt.