DE2649288C3

DE2649288C3 - Vorrichtung zum Zerteilen von in Bewegung befindlichem bandförmigem Schneidgut

Info

Publication number: DE2649288C3
Application number: DE19762649288
Authority: DE
Inventors: Heinz 4350 Recklinghausen Pieper
Original assignee: Rheinisches Zinkwalzwerk GmbH and Co KG
Current assignee: Rheinzink GmbH and Co KG
Priority date: 1976-10-29
Filing date: 1976-10-29
Publication date: 1981-05-14
Also published as: DE2649288A1; DE2649288B2

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerteilen von in Bewegung befindlichem bandförmigem Schneidgut durch ein quer zu dessen Bewegungsrichtung bewegbares Messer, dessen Geschwindigkeit wesentlich größer als die Geschwindigkeit des Schneidguts ist.

Aus der DE-PS 4 83 669 ist eine mit kreisförmigen Schneiden versehene Blechschere bekannt, bei der die beiden Schneiden in einem Gestell gelagert sind, welches mit dem die Antriebsvorrichtung tragenden Steuerhebel lediglich durch die die angetriebene Schneide tragende Achse verbunden ist. Eine solche Blechschere ist zum Schneiden von Blechen, nicht aber für das Zerteilen von in Bewegung befindlichem bandförmigem Schneidgut geeignet.

Zur Zerteilung von in Bewegung befindlichem Walzgut, insbesondere Bändern quer zu deren Walzrichtung haben sich bei modernen halb-kontinuierlich oder kontinuierlich arbeitenden Walzwerken die sogenannten »fliegenden« Scheren durchgesetzt, ganz besonders zum Ablängen von aus der Walzstraße austretenden Blechen und Bändern. Nach der Arbeitsweise unterscheidet man Pendelscheren, Trommelscheren und rotierende Kurbelscheren (Lueger, Bd. 5: Lexikon der Hüttentechnik, Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, 1963, Seiten 461,657,367).

Pendelscheren sind konstruktiv einfach, jedoch nur bei Walzgeschwindigkeiten von 1 bis 5 m/s anwendbar, während Trommelscheren und rotierende Kurbelscheren in Blechwalzwerken bis zu Walzgeschwindigkeiten von 10 m/s eingesetzt werden können.

Der Nachteil dieser fliegenden Scheren besteht darin, daß die Investitionskosten vergleichsweise hoch, der Wartungsaufwand beträchtlich ist und eine Abfälligkeit gegenüber Störungen besteht.

Es ist auch schon eine eingangs bezeichnete Vorrichtung zum Zerteilen bekannt (DD-PS 97 574). Im allgemeinen hat man aber bspw. beim kontinuierlichen Gießen breiter Bänder im Stranggußverfahren mit Bandgießmaschinen die gegossene Platte vor dem Eintritt in die Walzstraße auf eine Länge abgetrennt, die dem Gewicht der daraus gewalzten und am Ende der Walzstraße aufgehaspelten Bandlänge entspricht Zum Durchtrennen der Platte ist es jedoch erforderlich, daß der Walzprozeß unterbrochen und damit die Walzstraße angehalten werden muß. Das bedeutet beim erneuten Anfahren der Walzstraße nicht nur das Auftreten hoher ίο Anstichmomente, wodurch die Lager- und Antriebselemente einer relativ hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind, sondern auch eine beachtliche Kostenbelastung.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu finden, die bei einfacher Konstruktion und gleichzeitig geringstem Wartungsbedarf in besonderer Weise einem in schneller Bewegung befindlichen bandförmigen Schneidgut — ohne dessen Geschwindigkeit ggf. zu verändern — angepaßt ist.

Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß darin gesehen, daß das Messer aus einem oberen sowie einem uateren Schneidrad besteht, deren Achsen parallel zueinander verlaufen, wobei das Bewegen des Messers durch eine Druckfeder in der Ebene des Schneidguts erfolgt.

Die Schneidräder ermöglichen in Verbindung mit der Druckfeder sehr hohe Schneidgeschwindigkeiten.

Die Druckfeder ist dabei zweckmäßigerweise in einem unterhalb der Ebene des Schneidguts angeordneten Zylinder geführt und über einen Quersteg, der durch in der Wand des Zylinders vorgesehene Längsschlitze nach außen verläuft, mit einem auf dem Zylinder verschiebbar gelagerten, das aus dem oberen sowie dem unteren Schneidrad bestehende Messer tragenden Wagen verbunden.

Das Verschieben des Wagens in seine Ausgangsstellung erfolgt weiterhin vorteilhafterweise pneumatisch oder hydraulisch, wobei er dort arretierbar ist.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung und

Fig.2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie I-I der « Fig. 1.

Unmittelbar am Ende der nicht dargestellten Walzstraße ist unterhalb der Bewegungsebene des aus der Walzstraße austretenden Bandes bzw. Schneidgutes ein die Druckfeder 1 führender in den Stutzen 2, 3 gelagerter Zylinder 4 angeordnet, auf dem der das aus oberem und unterem Schneidrad 5, 6 bestehende Messer tragende, den Zylinder 4 umgreifende Wagen 7 über die auf dem Zylinder 4 abrollenden Rollen 8 verschiebbar gelagert ist. Die Rollen 8 sind in den auf )5 dem Wagen angebrachten Halterungen 9 gelagert. Die Druckfeder 1 ist durch den an ihrer Stirnseite angebrachten, durch entsprechende einander gegenüberliegende Längsschlitze 10, 11 im Zylinder 4 nach außen geführten Quersteg 12 mit dem Wagen 7 fest verbunden. Nicht dargestellt ist, daß sich an dem Wagen 7 ein Anschlag befindet, mit dem der Wagen 7 bei gespannter Druckfeder 1 in der Ausgangsstellung in einer hydraulisch wegklappbar ausgebildeten Haltevorrichtung arretiert ist. Zum Auffangen des durch die *» Druckfeder 1 verursachten Stoßes ist an dem ihrer Stirnseite gegenüberliegenden Zylinderende ein Puffer 13 angeordnet.

Aus der Endstellung ist der Wagen 7 über einen

hydraulisch betätigten nicht dargestellten Zylinder, der an dem Anschlag angreift, in die Ausgangsstellung zuriickdrückbar.

Das aus der Walzstraße mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s austretende Band wird, nachdem die gewünschte Bandlänge aufgehaspelt ist. durch automatisches Auslösen der Haltevorrichtung des Wagens 7 abgetrennt, wobei das Rundmesser mit einer Geschwindigkeit, die 20 bis 100 mal größer als die Bandgeschwindigkeit ist, das Band durchschneidet, ohne daß eine Unterbrechung des Walzvorgangs erforderlich ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Zerteilen von in Bewegung befindlichem bandförmigem Schneidgut durch ein quer zu dessen Bewegungsrichtung bewegbares Messer, dessen Geschwindigkeit wesentlich größer als die Geschwindigkeit des Schneidguts ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer aus einem oberen Schneidrad (5) sowie einem unteren Schneidrad (6) besteht, deren Achsen parallel zueinander verlaufen, wobei das Bewegen des Messers durch eine Druckfeder (1) in der Ebene des Schneidguts erfolgt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (1) in einem unterhalb der Ebene des Schneidguts angeordneten Zylinder (4) geführt ist und über einen Quersteg (12), der durch in der Wand des Zylinders vorgesehene Längsschlitze (10,11) nach außen verläuft, mit einem auf dem Zylinder verschiebbar gelagerten, das aus dem oberen Schneidrad (5) sowie dem unteren Schneidrad (6) bestehende Messer tragenden Wagen (7) verbunden ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschieben des Wagens (7) in seine Ausgangsstellung pneumatisch oder hydraulisch erfolgt, wobei er dort arretierbar ist.