DE1040000B - Verfahren zur Herstellung von Molybdaenoxyd-Katalysatoren auf Tonerdetraegern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Molybdaenoxyd-Katalysatoren auf TonerdetraegernInfo
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Description
DEUTSCHES
Bisher wurden Molybdänoxyd-Katalysatoren auf Tonerdeträgern gewöhnlich hergestellt, indem man den
Träger, nämlich die aktive Tonerde oder ein aus einem wasserlöslichen Salz des Aluminiums mit Ammoniak
ausgefälltes hydratisiertes Aluminiumoxyd, das, falls erwünscht, eine verhältnismäßig kleine Menge Kieselsäure
oder eines anderen Materials für Hitzestabilisierungszwecke enthalten kann, z. B. mit einer Lösung
von Ammoniummolybdat imprägnierte und danach so lange trocknete und auf erhöhte Temperatur zwisehen
etwa 540 und 760° C erhitzte, bis sich ein aktiver Katalysator bildete.
Bei dieser Arbeitsweise ist es, wenn viel mehr als 10% MoO3 auf dem Träger abzulagern sind, erforderlich,
die Imprägnierung in mindestens zwei Verfahrensstufen durchzuführen. Ein höherer Molybdänoxydgehait
des Katalysators kann z. B. für dessen Verwendung zum Hydroformieren erwünscht sein.
Der Hydroforming-Katalysator sollte etwa 5 bis 25 °/o Molybdänoxyd in Form von MoO3, vorzugsweise
etwa 5 bis 14% MoO3, enthalten.
Außerdem bildet sich bei Verwendung des Ammoniummol ybdats in Verbindung mit einer Tonerdeaufschlämmung
oder einem Tonerdehydrosol gewöhnlich ein Niederschlag von Molybdänoxydhydraten, und der
erhaltene Katalysator enthält das Molybdänoxyd nicht in gleichmäßiger Verteilung auf dem Träger, sondern
ist eher eine mechanische Mischung der Tonerde und des Molybdänoxyds.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Überwindung dieser Nachteile und die Herstellung einer
homogenem und innigen, Mischung der beiden Bestandteile.
Aus der britischen Patentschrift 645 703 ist es bekannt, daß man ein Molybdänsäurehydrosol herstellen
kann, indem man eine wäßrige Lösung eines Molybdatsalzes, wie z. B. Ammonium-, Natrium- oder
Kaliummolybdat, durch ein Kationenaustauscherharz leitet. Als Kationenaustauscher lassen sich insbesondere
Harze vom PhenolfoTmaldehydsulfonsäuretyp oder auch vom Phenolformaldehydkarbonsäuretyp
verwenden.
Solche Hydrosole können in viel höheren Konzentrationen hergestellt werden, als dies durch Lösen von
Molybdänsäure in Wasser möglich ist.
Es wurden Hydrosole hergestellt, die pro Liter eine 40 bis 300 g MoO3 äquivalente Menge enthielten. Die
Hydrosole weisen einen pH-Wert von etwa 1,4 bis 0,1 auf und sind erhebliche Zeit, nämlich mehrere Wochen
bis mehrere Monate lang, beständig. Bei Trocknen an der Luft entsteht eine glasige hornartige Masse, die
— wie durch Röntgenanalyse gefunden wurde — amorph ist.
Die nach den obenerwähnten Verfahren hergestell-Verfahren
zur Herstellung
von Molybdänoxyd-Katalysatoren
auf Tonerdeträgern
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil und A. Hoeppener, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
ten Molybdänsäurehydrosole dienen erfindungsgemäß zur Herstellung von Katalysatoren unter Verwendung
verschiedener Formen aktiver Tonerde als Träger. Die Molybdänsäuresole können zur Imprägnierung
von Tonerde in trocknem oder nassem Zustand verwendet werden.
Die Molybdänsäurehyrosole können zur Imprägnierung von aktiver Tonerde verwendet werden, die nach
irgendeinem der üblichen Verfahren hergestellt ist.
Die Molybdänsäurehydrosole können auch mit einem Tonerdehydrosol gemischt werden, z. B. einem
durch Hydrolyse eines Aluminiumalkoholats mit einer sehr verdünnten Essigsäurelösung hergestellten Sol;
anschließend werden die gemischten Hydrosole durch Trocknen in einem Ofen oder durch Versprühen und
anschließende Aktivierung bei einer Temperatur von 540 bis 760° C fertiggestellt. Bei der auf diese Weise
erfolgten Mischung wird keiner der beiden Bestandteile ausgefällt, und die beiden Materialien haben die
Neigung, eine homogene Masse von gelähnlicher Beschaffenheit zu bilden.
Ein Molybdänsäurehydrosol mit 10 Gewichtsprozent Mo O3 und ein Tonerdehydrosol mit 3 Gewichtsprozent
Al2O3 können ohne Verursachung einer Fällung homogen
gemischt werden. Bei höheren Konzentrationen des Molybdänsäurehydrosols bewirkt seine Mischung
mit dem Tonerdesol Gelierung zu einem anscheinend homogenen Gel aus Tonerde und Molybdänoxyd.
809 640/444
Zur weiteren Verbesserung des Katalysators, insbesondere zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit
und des Abriebwiderstandes sowie zu seiner Stabilisierung gegenüber Zerfall infolge Hitzeeinwirkung
bei Verwendung des Katalysators im Wirbelschichtverfahren können dem Katalysator kleine Menge
Kieselsäure zugesetzt werden. Diese Kieselsäure kann der Tonerde bereits zur Zeit ihrer Herstellung einverleibt
werden, oder sie kann der Tonerde vor deren Imprägnierung mit dem Molybdänsäurebestandteil zugesetzt
werden. Dies geschieht am zweckmäßigsten durch Verwendung eines Kieselsäurehydrosols, das
z. B. durch Ionenaustausch aus einer Natriumsilikatlösung mit einem Kationenaustauschharz hergestellt
wurde. Außerdem kann die Kieselsäure auch derart zugesetzt werden, daß man sie dem Molybdänsäurehydrosol
einverleibt. Das Molybdänsäuresol kann ohne Gelierung der Kieselsäure mit einem Kieselsäurehydrosol
gemischt werden und die klare Lösung zur Mischung mit Tonerdehydrosol oder zur Imprägnierung
anderer Tonerdematerialien verwendet werden. Demgegenüber wird bei Mischung von wäßrigem Ammoniummolybdat
mit Kieselsäurehydrosol Gelierung verursacht, wenn der pH-Wert den Bereich von 5 bis 7
erreicht. Bei Mischung eines Kieselsäurehydrosols, das einen pH-Wert von etwa 2,5 bis 3,5 und einen
Kieselsäuregehalt von etwa 6 Gewichtsprozent hatte, mit einem Molybdänsäurehydrosol mit einem pH-Wert
von etwa 1,0, das etwa 10% oder mehr MoO3 enthielt,
in einem Verhältnis von etwa 1 Teil Kieselsäure auf etwa 4 oder mehr Teile Molybdänoxyd, wurde
eine vollkommen klare Lösung ohne Fällung eines der beiden Bestandteile hergestellt, die vorteilhaft zur
Imprägnierung oder Mischung mit Tonerdeträgern beliebiger Formen verwendet werden kann.
Unter Verwendung der oben beschriebenen Molybdänsäurehydrosole
und verschiedener Tonerden als Träger wurden mehrere Versuchskatalysatoren hergestellt,
die für die Hydroformingbehandlung von Rohbenzin mit niedriger Oktanzahl zu Benzin mit hoher
Oktanzahl benutzt wurden. Die Einzelheiten über die Herstellung dieser Katalysatoren werden nachstehend
kurz beschrieben.
45
605 ecm eines Molybdänsäurehydrosols mit einem pH-Wert von 1,1, einem spezifischen Gewicht von
1,082 (bei 23,9° C) und einer Konzentration von 99,2 g MoO3 pro Liter wurden unter Rühren zu
16,4 kg Tonerdehydrosol (3,29% Al2O3), das durch
Hydrolyse eines durch Lösen von Aluminiummetall in Amylalkohol gewonnenen Aluminiumalkoholate mit
verdünnter Essigsäure hergestellt worden war, zugesetzt und 1Zt Stunde lang gemischt. Die erhaltene
Mischung schien homogen zu sein. Sie wurde zunächst bei 1100C getrocknet und danach 6 Stunden
lang auf 650° C erhitzt. Die Analyse ergab, daß der erhaltene Tonerde-Molybdänoxyd-Katalysator (Katalysator
A) 9,8% MoO3 enthielt.
60 Beispiel 2
536 ecm eines durch Ionenaustausch von Na2 O · 3,25
Si O2-Lösung mit einem Kationenaustauschharz hergestellten
Kieselsäurehydrosols, das pro Liter 56 g SiO2 enthielt, wurden mit 643 ecm eines Molybdänsäurehydrosols,
das pro Liter 93,5 g MoO3 enthielt, unter Herstellung einer klaren Lösung gemischt.
Dieses Lösungsgemisch wurde zu 17 kg eines aus AIuminiumalkoholat
hergestellten Tonerdehydrosols (3 % Al2O3) unter Rühren zugesetzt und V« Stunde lang
gemischt. Die entstandene homogene Mischung wurde zunächst bei 110° C getrocknet und anschließend
6 Stunden lang auf 650° C erhitzt. Die Analyse ergab, daß dieser Tonerde-Molybdänoxyd-Kieselsäure-Katalysator
(Katalysator B) 8,5% MoO3 und 4,0% SiO2
enthielt.
1205 ecm eines Molybdänsäurehydrosols, das 90,4 g MoO3 pro Liter enthielt, wurde unter Rühren zu
13,35 kg eines Tonerdehydrosols zugesetzt, welches 3,27% Al2O3 enthielt. Die erhaltene homogene Mischung
gelierte zu einer dicken Masse. Sie wurde zunächst bei 110° C getrocknet und anschließend 6 Stunden
lang auf 650° C erhitzt. Die Analyse ergab, daß dieser Tonerde-Molybdänoxyd-Katalysator (Katalysator
C) 19,1% MoO3 enthielt.
Aluminiumalkoholat (Lösung von Aluminiummetall in Amylalkohol, die pro Liter etwa 64 g/I AI2O3 enthält) wurde mit 19% einer l%igen HF-Lösung hydrolysiert.
Die Tonerdeaufschlämmung wurde abfiltriert und getrocknet und danach zu Kügelchen von einem
Durchmesser von 0,4 cm verformt. Diese wurden bei 260° C getrocknet. 218 g der Kügelchen wurden bei
480° C 24 Stunden lang bei atmosphärischem Druck zur Entfernung von HF und zur Bewirkung physikalischer
Veränderungen in der Tonerde gedämpft. Die gedämpften Kügelchen wurden danach in 375 ecm
einer Molybdänsäurehydrosollösung eingeweicht, die pro Liter 99,2 g Mo O3 enthielt. Nach V2 Stunde
wurde die überschüssige Lösung abgezogen und die Kügelchen bei 110° C getrocknet und danach auf
650° C erhitzt. Die HF-Behandlung und das anschließende
Dämpfen dienten zur Herstellung einer Tonerde mit Poren von sehr großem Durchmesser.
Die Analyse dieses Tonerde-Molybdänoxyd-Katalysators (Katalysator D) ergab 9,2% MoO3.
2,4 kg handelsübliche hydratisierte feuchte Tonerde, die 77,5 % Feuchtigkeit enthielt, wurde mit 587 ecm
eines Molybdänsäurehydrosols mit einem pH-Wert von 1,1 einem spezifischen Gewicht von 1,080 (bei 23,9° C)
und einem MoO3-Gehalt von 102 g/l imprägniert. Die
ganze Lösung wurde von der Tonerde aufgenommen. Das imprägnierte Material wurde bei 110° C getrocknet
und danach 6 Stunden lang auf 650° C erhitzt. Die Analyse dieses Tonerde-Molybdänoxyd-Katalysators
(Katalysator E) ergab 9,4% MoO3.
2,265 kg handelsübliche hydratisierte Tonerde (die gleiche, die für Katalysator E verwendet wurde), die
77,5% Feuchtigkeit enthielt, wurde mit einer gemischten Lösung aus 609 ecm Molybdänsäurehydrosol
(98,6 g MoO3 pro Liter) und 535 ecm Kieselsäurehydrosol
(hergestellt durch Ionenaustausch, mit einem SiO2-Gehalt von 56 g pro Liter) imprägniert. Die gesamte
Lösung wurde von der Tonerde aufgesogen. Das Material wurde bei 110° C getrocknet und
6 Stunden lang auf 650° C erhitzt. Die Analyse dieses Tonerde - Molybdänoxvd - Kieselsäure - Katalysators
(Katalysator F) ergab 10,0% MoO3 und 4,9% SiO2.
Die gemäß Beispiel 1 bis 6 hergestellten Katalysatoren hatten die aus der nachstehenden Tabelle ersichtlichen
Eigenschaften:
5 | S1O2 | Oberfläche »5« | 6 | Porendurchmesser | |
MoO3 | Gewichtsprozent | m»/g | Porenvolumen »V« | Ä[= (4 KAS)-101] | |
Katalysator | Gewichtsprozent | 222 | ccm/g | 72 | |
A | 9,8 | 4,0 | 272 | 0,40 | 66 |
B | 8,5 | — | 212 | 0,45 | 70 |
C | 19,1 | — | 72 | 0,37 | 250 |
D | 9,2 | — | 320 | 0,46 | 54 |
E | 9,4 | 4,9 | 311 | 0,42 | 53 |
F | 10,0 | 0,41 | |||
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Molybdänoxyd-Katalysatoren auf Tonerdeträgern durch
Tränken des Trägers mit einer wäßrigen Lösung einer Molybdänverbindung, Trocknen und Glühen,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines in an sich bekannter Weise durch Behandlung einer
wäßrigen Molybdatlösung mit einem Kationenaustauscherharz
erhaltenen Molybdänsäurehydrosols zum Tränken des Tonerdeträgers mit der
Maßgabe, daß das Molybdänsäurehydrosol 40 bis 300 g Molybdänoxyd im Liter enthält und einen
pH-Wert zwischen 0,1 und 1,4 hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tonerdehydrogel mit dem Molybdänsäurehydrosol
imprägniert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Molybdänsäurehydrosol mit
einem Tonerdehydrosol vermischt und das Gemisch der Hydrosole in ein homogenes Hydrogel
umwandelt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Molybdänsäurehydrosol mit
10 Gewichtsprozent MoO3 und ein Tonerdehydrosol
mit 3 Gewichtsprozent Tonerde verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Molybdänsäurehydrosol
noch Kieselsäurehydrosol in geringeren Mengen zusetzt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 577 628, 820893;
französische Patentschrift Nr. 714264;
britische Patentschrift Nr. 645 703;
USA.-Patentschrift Nr. 2 438 230.
Deutsche Patentschriften Nr. 577 628, 820893;
französische Patentschrift Nr. 714264;
britische Patentschrift Nr. 645 703;
USA.-Patentschrift Nr. 2 438 230.
© «β 640/44+ 9.58
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST7002A DE1040000B (de) | 1953-09-12 | 1953-09-12 | Verfahren zur Herstellung von Molybdaenoxyd-Katalysatoren auf Tonerdetraegern |
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ID=7454159
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---|---|
DE (1) | DE1040000B (de) |
Cited By (2)
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-
1953
- 1953-09-12 DE DEST7002A patent/DE1040000B/de active Pending
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