DE580711C - Verfahren zur Herstellung Basenaustauscher liefernder Gele und zur Gewinnung von Basenaustauschern aus diesen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung Basenaustauscher liefernder Gele und zur Gewinnung von Basenaustauschern aus diesen

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DE580711C
DE580711C DEP61325D DEP0061325D DE580711C DE 580711 C DE580711 C DE 580711C DE P61325 D DEP61325 D DE P61325D DE P0061325 D DEP0061325 D DE P0061325D DE 580711 C DE580711 C DE 580711C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/20Silicates
    • C01B33/36Silicates having base-exchange properties but not having molecular sieve properties
    • C01B33/46Amorphous silicates, e.g. so-called "amorphous zeolites"

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Description

  • Verfahren zur Herstellung Basenaustauscher liefernder Gele und zur Gewinnung von Basenaustauschern aus diesen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Basenaustauschern und betrifft ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren zur Gewinnung der Basenaustauscher auf nassem Wege aus handelsüblichen Rohstoffen, bei dem die Lösungen dieser handelsüblichen Rollstoffe in solchem Verhältnis miteinander vermischt werden, daß als Enderzeugnis, aus dem die Basenaustauscher abgeschieden werden, eine leicht alkalische Mutterlauge entsteht, ohne daß besondere Stoffe lediglich zur Neutralisierung während des Herstellungsverfahrens zugesetzt werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß eine wäßrige Lösung von Aluminiumsulfat oder ähnlichen sauer reagierenden Aluminiumverbindungen mit einer wäßrigen Lösung von Alkalisilicat, insbesondere \atriumsilicat, bis zur Bildung einer verhältnismäßig langsam gelatinierenden Flüssigkeit versetzt wird, in der das Verhältnis von Kieselsäure zu Tonerde hoch ist, und daß diese Lösung an Tonerde angereichert wird durch Zusatz von Natriumaluminatlösung oder Lösungen anderer alkalisch reagierender Aluminiumverbindungen. Dabei wird nur so viel Natriumaluminatlösung o. dgl. zugesetzt, daß das flüssige Reaktionsgemisch, aus dem die Basenaustauscher abgeschieden werden, neutral oder nur schwach alkalisch reagiert.
  • Die Herstellung synthetischer Basenaustauscher für Wasserreinigungszwecke ist an sich bekannt. Diese als künstliche Zeolithe zu bezeichnenden Stoffe «erden entweder auf trocknem Wege durch Schmelzen oder auf nassem Wege durch Ausfällen erzeugt.
  • Beim Enthärten von Wasser werden für verschiedene Zwecke verschiedene Basenaustauscher verwendet, die bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer physikalischen Eigenschaften beträchtlich voneinander abweichen. Beide Faktoren sind von Bedeutung. Bei der Auswahl eines bestimmten Basenaustauschers für einen bestimmten Zweck oder ein bestimmtes Wasser ist nicht nur die Basenaustauschfähigkeit des Basenaustauschers bezogen auf die Volumen- oder Gewichtseinheit, sondern es sind auch seine physikalischen Eigenschaften, wie Porengehalt, Härte u. dgl., zu berücksichtigen. Alle diese Eigenschaften wechseln je nach der Herstellung des Basenaustauschers, und zwar besonders dann, wenn es sich'um auf nassem Wege hergestellte Zeolithe handelt.
  • Die nassen Herstellungsverfahren für künstliche Basenaustauscher bestehen im 1esentlichen in einer Behandlung einer Natriumsilicatlösung mit Aluminiumsulfat oder \ atriumaluminatlösung, Iialiumsilicat und Kaliumaluminat können gleichfalls angewendet werden; wegen der höheren Kosten ist das jedoch nicht häufig der Fall. Es bildet sich bei nassen Herstellungsverfahren von Basenaustauschern stets ein Gel, das gelatinös oder nicht gelatinös sein kann. Es sind schon viele Arbeitsweisen bekanntgeworden, die bezwecken, diese Gele in harte, feste Körner umzuwandeln, so daß sie darauf in Filtern für die Wasserreinigung angewendet werden können. Diese Verfahren bestehen aus der Anwendung des Trocknens, Waschens und Körnens in verschiedener Reihenfolge auf die Gele. Häufig läßt man das Gel durch eine Filterpresse hindurchgehen, um einen großen oder kleinen Teil der im Gel enthaltenen Mutterlauge zu entfernen, worauf eine Trocknung des Geles folgt, das erst hinterher durch Waschen von der restlichen 'Mutterlauge befreit wird. Es sind aber auch Arbeitsweisen bekannt, bei denen ein Abpressen des Geles, insbesondere wenn es gelatinös ist, nicht stattfindet und dafür eine direkte Trocknung vorgenommen wird. Wirtschaftlich ist es jedoch, aus dem Gel soviel wie möglich der Mutterlauge herauszupressen, ohne die Struktur des Geles zu ändern, wodurch die beim Trocknen des abgepreßten Geles zu verdampfende Wassermenge verringert wird.
  • Bei der Herstellung von Basenaustauschergelen werden je nach den angewendeten Verfahren abweichende Erzeugnisse erhalten. Wenn die miteinander reagierenden Lösungen vor der beabsichtigten Ausfällung oder Gelatinierung des Basenaustauschers, dessen Abscheidung stets beabsichtigt ist, gründlich miteinander vermischt werden, erhält man homogen zusammengesetzte Gele von gleichmäßiger Struktur. Die getrockneten Gele haben gewöhnlich eine Struktur, die der Kieselsäuregelstruktur ähnlich ist und besitzen mikroskopische und ultramikroskopische Poren. Diese Struktur erteilt dem Enderzeugnis eine außerordentlich große Oberfläche, die für den Basenaustausch in Frage kommt. Wegen der Feinheit dieser Poren ist jedoch die gesamte Ausnutzung der vorhandenen Oberfläche nur gering. Beim Enthärten von Wasser und beim Regenerieren und Reinigen des Basenaustauschers muß deshalb genügend Zeit vorhanden sein, damit die Flüssigkeiten gut in die Poren eindringen. Durch sorgfältiges Abpressen der Gele von überschüssiger -Mutterlauge wird die gewöhnliche mikroskopische Struktur der Gele nicht wesentlich verändert. Wird jedoch nicht sorgfältig abgepreßt, so können ini Filtersuchen Spannungen und Risst: entstehen, die zu einem bei der Körnung und bei der Benutzung beim Enthärten von Wasser übermäßig zerfallenden Erzeugnis führen.
  • Wenn die Lösungen der Stoffe, die bei der Herstellung der synthetischen Basenaustauscher miteinander reagieren sollen, nicht gleichmäßig miteinander vermischt werden, bevor die Gelbildung einsetzt, kann man gleichmäßige Erzeugnisse nicht erhalten. Aus diesem Grunde hat man verdünnte Lösungen der Stoffe verwendet, bei deren Anwendung die Gelbildung nicht. so schnell eintritt und deshalb mehr Zeit für eine Vermischung derselben vorhanden ist. Aus wirtschaftlicherf Gründen ist jedoch die Verwendung stärkerer Lösungen, die eine gleichmäßige Vermischung unter den gegebenen Temperatur- und Arbeitsbedingungen gerade noch zulassen, vorzuziehen. Ohne gute Vermischung der Lösungen miteinander kann man homogene Erzeugnisse nicht erhalten, weil sich viel zu leicht knollige Stellen bilden, unabhängig davon, ob man mit starken Lösungen arbeitet, die eine vollständige Gelatinierung gestatten, oder mit schwächeren Lösungen, aus denen nur ein Teil des Reaktionsproduktes in Gelform abgeschieden werden kann. Die knolligen Stellen bestehen in den meisten Fällen wohl aus Kieselsäure.
  • Arbeitet man mit N atriumaluminat und Natriumsilicat, so enthält die Mutterlauge gewöhnlich Ätznatron, gegebenenfalls aber noch etwas Kieselsäure. 1Tatriumcarbonat kann sich durch Kohlensäureaufnahme aus der Luft bilden. Arbeitet man mit Aluminiumsulfat und Natriumsilicat, so enthält die Mutterlauge Natriumsulfat, eine leicht kristallisierende Substanz, die sieh leicht aus dem Gel auswaschen läßt. Trocknet man das Gel vor dem Waschen, so kristallisiert das Natriumsulfat und bewirkt dadurch die Entstehung einer besonderen Abart von Poren. Die Wirkung der Kristallisation von 'Natriumsulfat oder \Tatriumcarbonat oder deren Gemischen in den Gelen ist in manchen Fällen vorteilhaft, weil die durch die Kristallbildung gebildeten zellenförmigen Hohlräume im Gel zur Bildung einer verhältnismäßig großen, leicht zugänglichen Oberfläche im Innern des Geles führen. Innerhalb gewisser Grenzen ist die Bildung dieser Zellenstruktur des Geles zweckmäßig.
  • Die chemische Zusammensetzung des Basenaustauschers ist von Bedeutung. Basenaustauscher enthalten Wasser, -Natriunio@yd, Tonerde und Kieselsäure in bestimmtem Verhältnis zueinander. Das Verhältnis von Natrinnioxyd zu Tonerde ist gewöhnlich i : i, w;ihreiid das Verhältnis von Tonerde zu Kieselsäure beachtlich wechseln kann, nämlich zwischen i : 2 bis i : 1j, ohne 11a13 lediglich im Hinblick auf die chemische Zusammen-setzung die Erzeugnisse hinsichtlich ihres Basenaustauschvermögens den Anspruch auf die Bezeichnung künstlicher Zeolith verlieren. Durch Schmelzung erzeugte Basenaustauscher haben einen verhältnismäßig niedrigen Kiesels i iitire gehalt, in dem das Verhältnis von Tonerde zu ILieselsäure ungefähr bei i : 3 oder i :4 liegt. Natürliche Zeolithe, die für Wasserreinigungszwecke geeignet sind, und die durch Aufbereitung aus ihnen erhaltenen Erzeugnisse haben gewöhnlich einen höheren Kieselsäuregehalt, iii dem das Verhältnis von Natriumoxvd zu Tonerde zu Kieselsäure häufig bei i : i : 5 oder i : i : 6 liegen kann. Min allgemeinen sind Basenaustauscher, die Kieselsäure und Tonerde im Verhältnis 2 : i enthalten, zu weich. Erzeugnisse mit in chemischer und physikalischer Beziehung guten Eigenschaften liegen dann vor, wenn das Verhältnis von Tonerde zu Kieselsäure bei i : 5 liegt.
  • Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung neolithischer Gele ist es nicht leicht möglich, den Kieselsäuregehalt des Enderzeugnisses nach Wunsch zu regeln: arbeitet man bei alkalischer Reaktion, so geht mit der Mutterlauge eine beachtliche -Menge Kieselsäure fort. Beim Verfahren gemäß der Erfindung macht die Einstellung des Kieselsäuregehaltes im Enderzeugnis keine Schwierigkeiten;. es werden auch andere Vorteile erzielt, weil die saure und die alkalische Methode für die Herstellung künstlicher Basenaustauscher auf nassem Wege miteinander kombiniert sind, Lösungen von Aluminiumsulfat und Natriumsilicat können ohne schnelle Gelbildung miteinander vermischt werden. Das dabei entstehende Erzeugnis ist stets kieselsäurereich, da handelsübliche Wasserglaslösung stets ein zwar wechselndes, aber hohes Verhältnis von Kieselsäure zu \Tatriunioxyd besitzt. Behandelt man Natriumsilicat finit \atriumaluininatlösung an Stelle des Aluminiumsulfats, so kann man theoretisch ein geringeres Kieselsäureverhältnis im Enderzeugnis erhalten; es ist jedoch schwer, -Tatriuinaluminat- und \atriumsilicatlösung innig und gleichmäßig zu mischen, bevor die Mischung gerinnt oder ein Gel bildet, wenn man verhältnismäßig konzentrierte Lösungen von beispielsweise 5 bis io° Be verwendet. --Mit der -Mutterlauge, in welcher das Verhältnis von Kieselsäure zu 1 atriumhydroxyd gewöhnlich zwischen i : o,5 und i : i liegt, gehen beträchtliche Mengen Kieselsäure fort. Abgesehen von den sonstigen Nachteilen ist das Verfahren deshalb unvorteilhaft, weil große 'Mengen von Alkali und Kieselsäure, d. h. große Mengen von \atriumsilicat, unverwendet fortgehen. Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird zunächst eine Lösung von handelsüblichem Aluminiumsulfat mit einer Lösung von handelsüblichem iVatriumsilicat vermischt. Es können verhältnismäßig konzentrierte Lösungen verwendet werden, die sich vor dem Gerinnen oder der Ausfällung homogen miteinander vermischen lassen. Man erhält ein langsam gelatinierendes Flüssigkeitsgeinisch, dem darauf Natriumaluminatlösung zugesetzt und ebenfalls noch gut mit der bereits vorliegenden Lösung vermischt werden kann, bevor noch die Gelatinierung eintritt. Auf diese Weise gelingt es demnach, durch Zusatz von N atriumaluminatlösung zu einem aus Aluminiumsulfat-und \ atriumsilicatlösung hergestellten Flüssigkeitsgemisch ein Erzeugnis zu erhalten, das jeden gewünschten Kieselsäuregehalt besitzt und doch homogen ist. Beispiel -Zur Herstellung eines ausgezeichneten Mikrozellen besitzenden, basenaustauschenden Geles, in dem das Verhältnis von Natriumoxyd, Tonerde und Kieselsäure i : i : 5 ist und bei dessen Herstellung eine nahezu neutrale Mutterlauge unter besonders günstiger Ausnutzung aller Rohstoffe erhalten wird, werden i Gewichtsteil handelsüblicher Aluminiumsulfatlösung von 4,6° Be mit einer Lösung von handelsüblichem N atriumsilicat vermischt. Die Aluminiumsulfatlösung muß i,o2 g Tonerde und 2,4g Schwefeltrioxyd in ioo ccm enthalten. Diese Lösung wird mit einer N atriumsilicatlösung vermischt, die 2,94 g Kieselsäure und o,9 g Natriumoxyd in ioo ccm enthält; eine solche Natriumsilicatlösung besitzt eine Dichte von 4,5° B6 und stellt ein handelsübliches Natriumsilicat dar, das 3,26 Gewichtsteile Kieselsäure auf jeden Gewichtsteil Natriumoxyd enthält, oder bei dem das Verhältnis von Na2O zu Si O= i :3,3 ist. 2,75 Gewichtsteile dieser Lösung werden benötigt. Einer Mischung dieser beiden Lösungen wird dann eine Lösung von handelsüblichem \Tatriumaluminat zugesetzt, und zwar o,85 Gewichtsteile einer Lösung von 4,4° Be, die 2,04 g Tonerde in ioo ccm enthält. Das feste Aluminat, das gelöst wurde, enthält 6o °/a Tonerde. Der aus diesem Lösungsgemisch erhaltene Basenaustauscher enthält A1203 zu Si02 wie i : 5.
  • Verwendet man handelsübliches Natriumaluminat mit 5o °[o löslicher Tonerde, handelsübliches Aluminiumsulfat mit 17 % löslicher Tonerde und handelsübliches Wasserglas von 40° Be, in dem das Verhältnis von Na20 zu S i02 wie i : 3,26 ist, so sind die aus der nachstehenden Tabelle ersichtlichen Mengen an Rohstoffen zur Erzielung des gewünschten Verhältnisses von Al.Og zu Si0= im Enderzeugnis anzuwenden. Die einzelnen Chemikalien werden jeweils in genügend Wasser gelöst, um je nach Wunsch gelatinöse Gele, sich abscheidende Gele oder Gelausfällungen zu erhalten.
    Molekular- Gewichts- Gewichts- Gewichts-
    verhältnis teile teile teile
    von Al= 03 Natrium- Aluminium- Natrium-
    zu Si 0, aluminat Sulfat Silicat
    1 : 1 188,86 44,51 207
    2 17373 89,03 414
    1 3 158,59 133,53 621
    1 : 4 143,47 178,04 828
    1 : 5 128,34 222,56 1035
    1 : 6 113,20 267,o6 1242
    1 : 7 98,o6 311,57 1449
    1 : 8 82,93 356,o9 1656
    1 : 9 67,79 400,59 1863
    1:10 52,65 445,11 2070
    1:11 37,54 489,62 2277
    1: 12 22,40 534,12 2484
    1:13 7,26 578,64 2691
    Es ist zweckmäßig, daß in der Mutterlauge etwas Kieselsäure vorhanden ist, da man aus ihrem Vorkommen ersieht, daß die Ausfällung bei genügend alkalischer Reaktion erfolgte, so daß ein -Natriumolydmangel im Basenaustauscher nicht eintritt. Unter diesen Bedingungen stellt sich das Verhältnis von \Tatriumoxvd zu Tonerde wie i : i praktisch von selbst ein. Ein geringer überschuß von `Tatriumolyd in der Mutterlauge bedingt die Bildung einer Natriumsilicatlösung. Bei Ausgang von verdünnten Lösungen läßt sich die Alkalinität der Mischung bzw. der Mutterlauge durch Phenolphtalein nachweisen. Ein anderer Weg, um festzustellen, ob genügend Natriumsilicat, das sich aus Natriumolyd und Kieselsäure bildet, in der Muterlauge vorhanden ist, besteht darin, Schwefelsäure zu einem Teil der Mutterlauge zuzusetzen. Enthält die Mutterlauge Natriumsulfat und \atriumsilicat, so reagiert sie nach einem geringen Zusatz von Schwefelsäure zunächst nicht sauer gegen Methvlorange, da sich neutrales 'Natriumsulfat und Kieselsäure bilden, die den Indikator nicht beeinflussen. Erst bei weiterem Zusatz von Schwefelsäure wird die Reaktion der Mutterlauge sauer gegen Methylorange. Die Alkalinität der Mutterlauge ist jedoch in jedem Fall eine nur sehr geringe.
  • Wenn man nicht zu verdünnte Lösungen verwendet, so gelatiniert die gesamte hasse; es ist jedoch genügend Zeit vorhanden, um die Lösungen gut miteinander zu vermischen und ein homogenes Reaktionsgemisch zu erhalten, bevor sich das Gel bildet. Wenn das Gel nicht abgepreßt, sondern bei niedriger Temperatur getrocknet wird, enthält es ungefähr 33 0/0 Natriumsulfat auf das Gewicht des nassen gelatinösen Gels bezogen, das während des Trocknens kristallisiert. Trocknet man bei gewöhnlicher Temperatur, so kristallisiert das Natriumsulfat mit io Mol Kristallwasser aus, so daß auf diese Weise beträchtliche Mengen Wasser dem Gel entzogen werden.
  • Preßt man dagegen das Gel aus, so wird die Menge an kristallisierendem Sulfat verringert; über einen gewissen Punkt kommt man aber dabei nicht. Das ausgepreßte Gel enthält ungefähr 15 % trockene kolloidale Substanz und etwa 85 % Wasser und im Wasser gelöste Stoffe. In fast allen Fällen hat das ausgepreßte Gel ungefähr diese Zusammensetzung. Es ist möglich, aus dem gesamten Reaktionsgemisch gelatinöse Gele zu erzeugen, die bis zu 95 0@o Mutterlauge enthalten, in denen sich aber durch Pressen der Gehalt an Mutterlauge auf 85 % verringern läßt, indem etwa 50 0f, der ursprünglichen Mutterlauge durch das Abpressen entfernt werden.
  • Beim angegebenen Beispiel ist die Ausnutzung der angewendeten Kieselsäure der Tonerde praktisch vollständig. Ungefähr 47 0/0 des im Reaktionsgemisch vorhandenen Natriumoxy des erscheint im Gel, nährend der Rest zur Bildung von Natriumsulfat verbraucht wird.
  • Das durch Pressen und Trocknen oder durch Trocknen ohne vorheriges Abpressen erhaltene Gel springt oder zerknistert in bekannter Weise beim Zusatz von Wasser unter Körnerbildung. Diese Körner können weiterhin bis zum erforderlichen Grad ausgewaschen und dann direkt zum Enthärten von Wasser benutzt werden. Gewöhnlich werden sie nach dem Waschen nicht getrocknet.
  • Wie ausgeführt wurde, ist das Verhältnis von Natriumoxyd zu Aluminiumoxyd in allen nach nassen Methoden hergestellten Basenaustauschern ziemlich konstant. Solange die endgültig anfallende 1Zutterlattge nicht betont sauer ist, ist der \ atriumoxydgehalt im Basenaustauscher ungefähr der richtige; er regelt sich selbst.
  • Wie bereits ausgeführt wurde, sind Kaliumaluminat und Kaliumsilicat Äquivalente der entsprechenden Natriumverbindungen. Sie sind im Hinblick auf das Basenaustattschvermögen der erzielten Produkte nicht bessere Rohstoffe als die Natriumverbindungen für das Verfahren gemäß der Erfindung. Durch Anwesenheit von etwas Kalium in den das Alkali für die Gele liefernden Roltstoften werden indessen die Basenaustauscher hinsichtlich der Haltbarkeit den korrodierenden Einflüssen des Wassers verbessert, und es kann deshalb empfehlenswert Sein, den zu verarbeitenden Lösungen geringe -Mengen einer beliebigen kaliuinhaltigen Verbindung zuzusetzen. So kann man beispielsweise zum Aluilliiliuillsulfat etwas Kalialaun zusetzen. Die Ablaugen bei der Herstellung voll Basenaustauschern aus Naturstoffen durch Schmelzvorgüilge sind gewöhnlich kalilialtig und können deshalb bei der Herstellung der Lösungeil für das Verfahren gemäß der Erfindung mitverwendet werden.
  • All Stelle der Aluminiumsulfatlösung kann ein anderes, infolge Hydrolyse in wäßriger Lösung sauer reagierendes Aluminiumsalz, beispielsweise Aluminiumchlorid, verwendet werden.
  • Tonerde ist ein amphoteres Metalloxyd, das finit Säuren und mit Basen Salze bildet. Beim Verfahren gemäß der Erfindung liegt Tonerde in den Rohstoffen sowohl als Kation wie auch als Anion vor, und das Enderzeugnis enthält Tonerde aus beiden verschiedenen Rohstoffen.
  • Wie oben ausgeführt wurde, ist der Natriumgehalt in den Basenaustauschern praktisch konstant; er kann aber etwas wechselnde Werte aufweisen, so daß es möglich ist, nach Wunsch leicht saure oder leicht alkalische Basenaustauscher zu erhalten.
  • Während das angegebene Beispiel die im allgemeinen zweckmäßige Verwendung starker Lösungen erläutert, die zur Folge hat, daß das gesamte Reaktionsgemisch zu einer gelatinösen Masse erstarrt, können jedoch auch verdünnte Lösungen gemäß der Erfindung verärbeitet werden. Es kommt nur darauf an, daß aufeinanderfolgend eine sauer reagierende, Tonerde enthaltende Lösung und eine alkalische, Tonerde enthaltende Lösung zu einer 1Tatriumsilicatlösung zugesetzt werden, um auf diese Weise unabhängig von der Konzentration der Lösunzen Basenaustauscher von bestimmter gewünschter Zusammensetzung zu erhalten. Man kann deshalb auch derartige Konzentrationsverhältnisse einhalten, daß eine gelatinöse Ausfällung entsteht, die sich von der Mutterlauge abtrennt, und nicht wie im Beispiel eine gelatinöse Masse, die alle Bestandteile des gesamten Reaktionsgemisches enthält.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von Basenaustauscher liefernder Gele mit geregeltem Kieselsäuregehalt und zur Gewinnung von Basenaustauschern aus diesen nach bekannten Verfestigungsweisen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Gele eine wäßrige Lösung sauer reagierender Aluminiumverbindungen, beispielsweise eine Aluminiumsulfatlösuilg, mit solchen Mengen von Alkalisilicatlösung, insbesondere Natriumsilicatlösung, versetzt wird, daB im Reaktionsgemisch noch saure Reaktion vorhanden ist, beispielsweise bis zur Bildung einer langsam gelatinierenden Flüssigkeit, worauf eine alkalisch reagierende wäßrige Lösung einer Aluminiumverbindung, beispielsweise \ atriumaluminatlösung, bis zum Eintreten neutraler oder alkalischer, vorzugsweise schwach alkalischer Reaktion zugesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch >:, dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktionsgemisch ein solches Verhältnis von Tonerde zu Kieselsäure eingehalten wird, das zu einem Verhältnis von Tonerde zu Kieselsäure wie 1 : i - 13 im Endprodukt führt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verarbeitung von Natriumverbindungen geringe Mengen von Kaliumverbindungen mitverwendet werden.
DEP61325D 1928-09-27 1929-09-28 Verfahren zur Herstellung Basenaustauscher liefernder Gele und zur Gewinnung von Basenaustauschern aus diesen Expired DE580711C (de)

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