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Die
Technologie der Wärmebehandlung
von Kalksandsteinrohlingen fordert deren Stapelung, wobei der Stapel
aus vier Wänden
besteht, die jeweils einen Stein stark sind und einen ovalen Umriss
im oberen Teil aufweisen. Dies führt
dazu, dass die oberen Wandschichten eine Steinanzahl enthalten,
die immer kleiner bei der Annäherung
der Schicht an den Stapelgipfel wird. Eine konkrete Steinanzahl
in jeder Schicht wird von der Stapelprozesskarte festgelegt. Je
mehr sich der obere, pyramidale Stapelteil der ovalen Form annähert, desto
mehr Kalksandsteine können
gestapelt werden. Eine nicht annehmbare Stapelkonfiguration ruft
eine drastische Senkung des Nutzungsfaktors des Volumens bei der Überdruckdampfhärtung hervor.
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Bekannt
ist eine Anlage zum Formen und Stapeln von Kalksandsteinen, die
eine Presse, auf deren Tisch eine Gruppenpressform mit Steinsitzen angebracht
ist, ein Förderband,
einen Härtewagen, eine
Entnahmeeinrichtung, die eine Steinübergabe von der Presse zum
Förderband
gewährleistet,
und eine Stapeleinrichtung aufweist, die eine Ziegelübergabe
vom Förderband
zum Härtewagen
gewährleistet.
Das Förderband
ist senkrecht zur Achse der Steinentnahme aus der Presse angebracht.
Die Steine in der Pressform sind so angebracht, dass sie zwei parallel
laufende Reihen für
je 8 Kalksandsteine bilden. Die Längswände der Sitze in den Reihen
laufen parallel zum Förderband.
Der Härtewagen
kann sich längs
des Förderbands
bewegen. Die Entnahmeeinrichtung und die Stapeleinrichtung sind
so angeordnet, dass sie sich senkrecht zum Förderband bewegen können (s.
Prospekt der Firma LASCO Umformtechnik GmbH: „Partner für die Einführung der wirtschaftlichen
Herstellungstechnologie von Kalksandsteinen", 2001).
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Diese
Anordnung der Anlage sieht eine gleichzeitige Übertragung zweier Reihen von
je 8 Kalksandsteinen, die gleichzeitig aus der Presse kommen, mittels
der Entnahmeeinrichtung vor. Die Kalksandsteine kommen aus einer Öffnung im
seitlichen Teil der Presse zum Förderband,
das senkrecht zur Achse der Steinentnahme aus der Presse angebracht
wird. Beim nächsten
Presszyklus überträgt die Entnahmeeinrichtung
weitere zwei Reihen von je 8 Kalksandsteinen auf das Förderband.
Somit wird auf dem Förderband
eine Gruppe aus 4 Zeilen mit je 8 Kalksandsteinen gebildet. Aus
diesen Gruppen bildet die Stapeleinrichtung auf dem Härtewagen
einen Stapel aus 4 Wänden
mit jeweils einer Stärke
von einem Kalksandstein. Da die Gruppenlänge (8 Kalksandsteine) zur
Bildung einer vollständigen
Schicht nicht ausreichend ist, wird der Stapel aus mehreren Gruppen
in mehreren Gängen
der Stapeleinrichtung gebildet (der untere Stapelteil wird aus 2–3 Gruppen und
die obere aus 1–2
Gruppen gebildet).
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Es
ist offenbar, dass der Nachteil dieser Anlage in der niedrigen Leistung
liegt, die dadurch bedingt ist, dass einzelne Anlageneinrichtungen
gleichzeitig nur eine kleinere Steinanzahl bewältigen.
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Die
der Erfindung nach dem technischen Kern und der erzielten Leistung
am nächsten
kommende Anlage, die als Prototyp genommen wurde, ist eine Anlage
zum Formen und Stapeln von Kalksandsteinen, die eine Presse, auf
deren Tisch eine Gruppenpressform mit Steinsitzen angebracht ist,
ein längs
der Achse der Steinentnahme aus der Presse angebrachtes Förderband,
einen Härtewagen,
eine Entnahmeeinrichtung, die eine Ziegelübergabe aus der Öffnung des
vorderen Pressenteils gewährleistet, und
eine Stapeleinrichtung umfasst, die eine Ziegelübergabe vom Förderband
zum Härtewagen
gewährleistet.
Die Sitze in der Pressform des Pressentisches sind so angebracht,
dass ihre Längssitzwände parallel
zum Förderband
verlaufen. Der Härtewagen
und die Stapeleinrichtung haben die Möglichkeit, sich am Förderband
entlang zu bewegen, und die Stapeleinrichtung hat ferner die Möglichkeit,
sich senk recht zum Förderband
zu bewegen (s. L. H. Hawkin: „Verfahrenstechnik
der Kalksandsteine",
Moskau, Verlag Strojisdat, 1982, S. 222, Bild V-1.25, Presse S-S
500 von Satcliff & Speakman).
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Eine
solche Anordnung der Anlage sieht eine Übertragung der Kalksandsteine
aus der Öffnung
im vorderen Pressenteil an der Förderbandachse
entlang vor. Dies ändert
den Bewegungsweg der Kalksandsteine von der Presse zum Härtewagen.
Die Entnahmeeinrichtung bewegt sich in diesem Fall am Förderband
entlang. Der Hauptnachteil der Anordnung bleibt aber dadurch erhalten,
dass eine volle Kalksandsteinschicht auf dem Wagen aus einzelnen Kalksandsteingruppen
gebildet wird, da es unmöglich
ist, senkrecht zum Förderband
diejenige Kalksandsteinanzahl zu stapeln, die für eine vollständige Schicht
benötigt
wird. Die Erhöhung
der gleichzeitig aus der Presse kommenden Kalksandsteinanzahl in den
Reihen führt
zur Erhöhung
der Gruppenlänge, was
zur Bildung von großen
Stufen im Stapelumriss führt.
Dies lässt
keine Erhöhung
der Leistung der Anlage zu.
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Aus
der Druckschrift
DE
14 59 276 B2 ist bereits eine Anlage zum Formen und Stapeln
von Kalksandsteinrohlingen bekannt, welche eine Presse mit einem
Pressentisch sowie Pressformen mit Sitzen für die Steine, eine Entnahmeeinrichtung,
die eine Entnahme der Steine aus der Presse gewährleistet, einen Transportwagen
(Härtewagen)
sowie eine Stapeleinrichtung zum Fördern der Steine zum Transportwagen
umfasst. Die Sitzlängswände in der Pressform
und die Gleise, auf denen sich die Transportwagen bewegen, sind
senkrecht zur Entnahmeeinrichtung aus der Presse angeordnet.
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Bei
dieser Anlage ist die Entnahme aus der Presse so programmiert, dass
stets eine gleiche, konstante Anzahl von Sätzen von Steinen aus der Presse
entnommen und gestapelt wird. Bei einer konstanten Anzahl von 4
Sätzen
bedeutet dies, dass eine Schicht stets eine ganzzahlige Anzahl von
Sätzen
hat, also 4, 8, 12, 16, 20 ... Steine. Dadurch entstehen bei einer
Reduzierung der Schichtlänge
zu beiden Seiten einer Schicht Absätze wenigstens mit der Breite
eines halben Satzes. Dies führt
zwangs weise wieder zu einem pyramidenförmigen Stapel, da die Absätze zu beiden
Seiten einer Schicht nicht kleiner gewählt werden können.
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Aus
der Druckschrift
DE
11 09 584 A ist eine weitere Anlage zum Formen und Stapeln
von zu härtenden
Steinrohlingen bekannt, welche übereinstimmend
mit dem Gegenstand der Anmeldung eine Presse mit einem Pressentisch,
ein an der Achse der Steinentnahme aus der Presse entlang verlaufendes Sammelförderband
sowie eine Entnahmeeinrichtung, die eine Entnahme der Steine aus
der Presse und eine Förderung
zum Förderband
gewährleistet, einen
Härtewagen
sowie eine Stapeleinrichtung zum Fördern der Steine vom Förderband
zum Härtewagen
umfasst. Die Sitzlängswände in der
Pressform und die Gleise, auf denen sich die Härtewagen bewegen, sind senkrecht
zur Entnahmerichtung aus der Presse angeordnet.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht in der Erhöhung der Anlagenleistung bei
der Kalksandsteinproduktion durch Verbesserung der Konfigurationsmöglichkeit
des oberen Stapelteils der gestapelten Kalksandsteingruppen auf
dem Härtewagen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anlage zum Formen und Stapeln der Kalksandsteine
gelöst,
die eine Presse, auf deren Tisch eine Gruppenpressform mit Steinsitzen
angebracht ist, ein an der Achse der Steinentnahme aus der Presse
entlang verlaufendes Sammelförderband,
einen Härtewagen,
eine sich am Förderband
entlang bewegende Entnahmeeinrichtung und eine Stapeleinrichtung
umfasst, die in einem Gang eine vollständige Schicht Steine vom Förderband
zum Härtewagen übergibt,
und die Sitzlängswände der
Pressform und die Gleise, auf denen sich der Härtewagen bewegt, senkrecht
zum Förderband
verlaufen, wobei die Kalksandsteinsitze der Pressform in vier Reihen
angeordnet sind, die parallel zum Förderband verlaufen, und jede
Reihe mindestens sechs Kalksandsteinsitze aufweist.
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Die
Anlage gemäß der Erfindung
ermöglicht einen
Ausstoß der
Kalksandsteine, der bezüglich
des Förderbands
und Härtewagens
so ausgerichtet ist, dass die Stapeleinrichtung in einem Gang vom
Förderband
zum Härtewagen
eine solche Kalksandsteingruppe übertragen
kann, deren Länge
gleich der Schichtlänge
auf dem Wagen ist. Mit der Anordnung der Kalksandsteinsitze in vier
Reihen liefert die Presse in einem Arbeitszyklus Kalksandsteine
zur Bildung von vier Stapelwänden
auf dem Wagen gleichzeitig. Das Förderband ermöglicht die
für die
Bildung einer vollständigen
Schicht benötigte
Anzahl der Kalksandsteine für
den Wagen anzusammeln.
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Somit
ist es offensichtlich, dass die vorgeschlagene Anordnung der Anlage
die Produktivität erhöht.
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Die
Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren gemäß Anspruch 2 gelöst.
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Die
Erfindung wird nun anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Anlage gemäß der Erfindung
(mit Strichlinien ist die Lage eines Härtewagens bei der Bewegung
am Förderband
entlang gezeigt),
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2 eine
Draufsicht auf eine Pressform des Pressentisches und
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3 eine
Ansicht in Richtung der Pfeile A-A in 1.
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Die
Anlage zum Formen und Stapeln von Kalksandsteinrohlingen gemäß der Erfindung
umfasst eine hydraulische Presse 1, auf deren Tisch eine
Gruppenpressform 2 mit Sitzen 3 für die Kalksandsteine 4 angeordnet
ist. Längs
der Entnahmeachse der Kalksandsteine 4 aus der Presse 1 ist
ein Förderband 5 angeordnet.
Die Anlage enthält
auch einen Härtewagen 6,
der auf Gleisen 7 läuft,
eine sich am Förderband 5 entlang
bewegende Entnahmeeinrichtung 8, die eine Steinförderung
von der Presse 1 zum Förderband 5 gewährleistet,
und eine Stapeleinrichtung 9, die eine Förderung
der Steine 4 zum Härtewagen 6 gewährleistet.
Die Sitzlängswände 3 der Pressform 2 und
die Gleise 7, auf denen sich der Härtewagen 6 bewegt,
laufen parallel zu einander und senkrecht zum Förderband 5. Die Stapeleinrichtung 9 kann
derart angeordnet werden, dass sie sich am Förderband 5 entlang
und senkrecht zu diesem bzw. nur am Förderband 5 entlang
bewegt. Im ersten Fall wird der Wagen 6 seitlich vom Förderband 5 und
im zweiten Fall am Ende des Förderbands 5 angeordnet.
Die Kalksandsteinsitze 3 der Pressform 2 liegen in
vier Reihen parallel zum Förderband 5.
Jede Reihe hat sechs (oder mehr) Sitze. Die Ausrichtung der längeren Seiten
der Sitze 3 längs
der längeren
Seite des Pressentisches 1 erlaubt eine kompakte Anordnung mehrerer
Sitze 3 der Pressform 2 auf dem Pressentisch 1.
Eine solche Anordnung der Sitze 3 ermöglicht, vier Reihen je 6–10 Sitze 3 zu
erhalten, was einen Ausstoß von
24–40
Kalksandsteinen 4 pro Arbeitszyklus der Presse 1 liefert.
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Die
Anlage arbeitet in folgender Weise:
Die Pressform des Pressentisches 1 wird
mit einer Kalk-Sand-Masse durch eine hin und hergehende Bewegung
eines über
der Pressform angeordneten Gemischbunkers (auf der Zeichnung nicht
dargestellt) gefüllt.
Nach dem Pressenzyklus stößt die Presse 1 aus
der Pressform 2 eine Gruppe von Steinen 4 aus,
die mit der längeren
Seite längs
der Tischlänge
der Presse 1 und senkrecht zum Förderband 5 angeordnet
sind. Die Gruppe von Steinen 4 besteht aus vier Reihen
mit je 6–10
Steinen. Die mit der Presse 1 verbundene Entnahmeeinrichtung 8 entnimmt dem
Pressentisch 1 gleichzeitig alle Steine 4 der Gruppe,
wobei diese an den kurzen Seiten von Greifern eingeklemmt werden,
und fügt
die Steine mit gleichem Spalt zusammen. Die Achse der Steinentnahme 4 aus
der Presse 1 mittels der Entnahmeeinrichtung 8 fällt mit
der Längsachse
des Förderbands 5 zusammen.
Die Entnahmeeinrichtung 8 stapelt die Steine 4 auf
dem Förderband 5,
das als Speicher dient. Die Greifer geben die Steine 4 frei,
und die Entnahmeeinrichtung 8 geht zum nächsten Zyklus
zurück.
Um die nächste
Gruppe von Steinen 4 zu entnehmen, verschiebt sich das
Förderband 5 bei
der Rückkehr
der Entnahmeeinrichtung 8 zur Presse 1 um einen
Schritt, dessen Länge
der Gruppenlänge mit
einer Zugabe eines Sicherheitsabstands gleicht. Nach 2–3 Zyklen
speichert das Förderband
so viele Reihen der Steine 4, wie für eine vollständige Schicht auf
dem Härtewagen 6 benötigt werden,
wobei die Reihen je vier Steine 4 umfassen, was die Bildung von
vier Stapelwänden
gleichzeitig auf dem Härtewagen 6 erlaubt.
Durch die Bewegung der Stapeleinrichtung 9 am Förderband 5 entlang
wird diese in eine solche Lage versetzt, dass in einem Gang das Greifen
einer vollständigen
Schicht für
den Wagen 6 gewährleistet
wird. Danach, falls der Wagen 6 seitlich vom Förderband 5 angeordnet
ist, bewegt sich die Stapeleinrichtung 9 senkrecht zum
Förderband 5 und stapelt
eine vollständige
Schicht auf dem Härtewagen 6.
Wird der Wagen 6 am Ende des Förderbands 5 angeordnet,
bewegt sich die Stapeleinrichtung 9 nur am Förderband 5 entlang,
wobei sie in einem Gang eine vollständige Schicht auf dem Härtewagen 6 stapelt.
Während
der Bewegung der Stapeleinrichtung 9 zum Wagen 6 wird
auf dem Förderband 5 eine neue
Gruppe von Steinen 4 gespeichert. Dieser Gruppe entnimmt
die Stapeleinrichtung 9 eine weitere Schicht für den Wagen 6.
Dabei hängt
die Zahl der Steine 4 in den Reihen einer Schicht von der
Schichtlage im Stapel ab.
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Somit
ermöglicht
die erfindungsgemäße Anlage
eine Stapelbildung aus vollständigen
Schichten, die mit einer großen
Anzahl von der Presse gleichzeitig entnommenen Steinen auf dem Förderband
gespeichert werden, eine drastische Leistungssteigerung der Anlage
und eine Stapelbildung mit einem ovalförmigen Stapelgipfel.