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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft im allgemeinen das Gebiet von Fensterhebern bzw. Scheibenhebern und insbesondere Fensterheber für Fahrzeuganwendungen
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Hintergrund der Erfindung
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Eines der Gestaltungsziele bei Fensterhebersystemen, insbesondere bei Fahrzeuganwendungen, bei denen der Heber das Fahrzeugfenster betätigt bzw. steuert, besteht darin, das Betriebsdrehmoment zu optimieren, indem die Anzahl an Kurbeldrehungen auf den Höchstwert maximiert wird, der durch die Spezifikation bereitgestellt ist. Bei Kraftfahrzeuganwendungen ist die maximale Anzahl an zulässigen Kurbeldrehungen im allgemeinen bei Handanwendungen auf etwa 6 bis 6,5 Umdrehungen begrenzt. Eine Reduzierung des Betriebsdrehmoments verringert den Betrag an Leistung oder den manuellen Kraftaufwand, der zum Heben des Fensters erforderlich ist.
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Herkömmlich kann das Betriebsdrehmoment verringert werden, indem der Durchmesser der Trommel reduziert wird, der die Kurbel mit dem Kabel bzw. den Kabeln verbindet, das bzw. die mit der Hub- bzw. Hebeplatte verbunden ist bzw. sind. Das Problem bei dieser Lösung besteht darin, dass das Kabel einer höheren Belastung ausgesetzt ist, da es um einen kleineren Durchmesser gewickelt ist. Weiterhin bewirkt ein Verringern des Durchmessers der Trommel ein Erhöhen der Anzahl an Drehungen, was zu einer weiteren bzw. breiteren Trommel führt. Dies könnte zu Verpackungsproblemen führen, da die Breite der Trommel und des Trommelgehäuses in einen begrenzten Raum passen müssen, der zwischen dem Innen- und Außenblech bzw. -teil einer Fahrzeugtür definiert ist. Zusätzlich erhöht eine Steigerung der Anzahl an Trommeldrehungen die Wahrscheinlichkeit des Knarrens (d. h. Lärm), das von dem Kabel herrührt, das gegen die Nuten in der Trommel reibt, insbesondere da das Kabel in einem größeren Winkel zwischen seiner Einlassposition, bei der es in das Trommelgehäuse eintritt, und den äußersten Drehungen der Trommel geführt ist.
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Ein alternativer Ansatz zum Verringern des Betriebsdrehmoments besteht darin, ein Ganguntersetzungssystem in dem Trommelgehäuse zu verwenden. Das Problem bei dieser Lösung besteht darin, dass die äußeren Zahnräder typischerweise die Breite des Trommelgehäuses erhöhen, was zu den vorstehend erörterten Packungseinschränkungen führt. Ein weiteres Problem bei Ganguntersetzungssystemen besteht darin, dass diese typischerweise enge Toleranzen erfordern, was die Kosten erhöht, und Totgang bzw. Spiel ist ein dauerhaftes Problem bei solchen Systemen.
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Ein alternative Lösung bei vorzugsweise geringen Kosten ist erwünscht, um ein Drehmoment bei Fensterhebesystemen zu optimieren.
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Aus der Druckschrift
DE 42 35 396 C2 ist ein Seil-Fensterheber für Kraftfahrzeuge bekannt, welcher eine Vergrößerung des vom Mitnehmer durchlaufbaren Hubs erzielt. Dokument
DE 690 27 127 T2 betrifft ein in einer Fahrzeugtür angeordnetes motorgetriebenes Fahrzeugfenster mit einer Stellvorrichtung mit Mitteln, die mit einer ersten Seite des Fensters zum Heben und Senken des Fensters in jeweiligen Fensterführungen verbunden sind. Aus Dokument
GB 512 273 A sind Fensterheber für Schiebefenster bekannt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Fensterhebesystem mit optimiertem Drehmoment vorzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fensterheberaufbau mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des Fensterheberaufbaus sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Im allgemeinen verwendet die Erfindung ein Riemenscheiben bzw. Rollen-”Block-und-Flaschenzug”-Prinzip, um eine mechanische Kraftverstärkung zum Verringern der Betriebsdrehmomentanforderungen zu erreichen.
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Gemäß einem nicht erfindungsgemäßen Aspekt ist ein Fensterheberzusammenbau bzw. -aufbau vorgesehen, der eine Schiene aufweist, auf der eine Hebeplatte angebracht ist, um daran entlang zu gleiten bzw. verschoben zu werden. Die Hebeplatte ist konfiguriert, um durch Montage daran ein Fenster aufzunehmen. Eine Heberolle ist drehbar an der Hebeplatte angebracht. Eine erste Führungsrolle bzw. eine zweite Führungsrolle ist in der Nähe eines ersten bzw. eines zweiten Endes der Schiene angebracht. Der Aufbau weist zumindest ein Kabel auf, das ein erstes Ende aufweist, das nahe dem ersten Ende der Schiene verankert und um die Heberolle gewickelt ist und daher um die erste Führungsrolle geführt ist, um wirksam bzw. wirkend an eine drehbare, kabelführende Mehrwindungstrommel anzugreifen, und ein zweites Ende, das nahe dem zweiten Ende der Schiene verankert und um die Hebelrolle gewickelt und daher um die zweite Führungsrolle geführt ist, um wirkend an die Trommel anzugreifen. Eine Betriebsbewegung der Trommel in einer ersten Richtung spannt das zumindest eine Kabel, um die Hebeplatte zu dem ersten Ende der Schiene zu bewegen, und eine Betriebsbewegung der Trommel in einer zweiten Richtung, entgegengesetzt der ersten Richtung, spannt das zumindest eine Kabel, um die Hebeplatte zu dem zweiten Ende der Schiene zu bewegen.
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Der Fensterheber verwendet zwei Kabel, die an der Trommel verankert und angeordnet sind, um sich um die Trommel zu wickeln. Das erste Kabel ist nahe dem ersten Ende befestigt und daher um die Heberolle zu der ersten Führungsrolle gewickelt, und daher zu der Trommel geführt. Das zweite Kabel ist nahe dem zweiten Ende der Schiene befestigt, daher um die Heberolle zu der zweiten Führungsrolle gewickelt, und daher zu der Trommel geführt. Die Bewegungskraft zum Drehen der Trommel kann über eine Handkurbel oder ein elektrisches Betätigungsglied, wie bspw. einen Motor, bereitgestellt sein.
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Erfindungsgemäß ist ein Doppelschienenfensterheberaufbau mit einer ersten und einer zweiten Schiene bereitgestellt, wobei eine erste bzw. eine zweite Hebeplatte gleitend an der ersten bzw. an der zweiten Schiene angebracht ist, eine erste bzw. eine zweite Heberolle an der ersten bzw. an der zweiten Hebeplatte gleitend angebracht ist, und eine erste bzw. eine zweite Führungsrolle (140A, 140B) nahe einem ersten bzw. einem zweiten Ende der ersten und der zweiten Schiene angebracht ist. Zumindest ein Kabel hat ein erstes Ende, das nahe dem ersten Schienenende verankert und um die erste Heberolle der ersten Schiene gewickelt und daher um die erste Führungsrolle geführt ist, um wirkend an eine drehbare, kabelführende Mehrfachwindungstrommel anzugreifen. Ein zweites Ende des zumindest einen Kabels ist nahe dem zweiten Schienenende verankert und um die zweite Heberolle der zweiten Schiene gewickelt und daher um die zweite Führungsrolle geführt, um wirkend an die Trommel anzugreifen. Zusätzliche Mittel, wie bspw. ein drittes Kabel, verbinden die erste und die zweite Hebeplatte miteinander. Die Betriebsbewegung der Trommel in einer ersten Richtung spannt das zumindest eine Kabel, um die erste und die zweite Platte zu dem ersten Schienenende zu bewegen, und eine Betriebsbewegung der Trommel in einer zweite Richtung, entgegengesetzt der ersten Richtung, spannt das zumindest eine Kabel, um jede Hebeplatte zu dem zweiten Schienenende zu bewegen.
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Gemäß einem weiteren, allgemeineren Aspekt ist ein Fensterheberaufbau bereitgestellt, der zumindest eine Schiene aufweist, eine Hebeplatte, die gleitend an jeder Schiene angebracht ist, und eine Heberolle, die an jeder Hebeplatte angebracht ist. Eine erste Führungsrolle ist nahe einem ersten Ende der zumindest einen Schiene angebracht, was ein eines Ende einer Fensterbewegung darstellt (bspw. die geöffnete Position). Eine zweite Führungsrolle ist nahe einem entgegengesetzten zweiten Ende der zumindest einen Schiene angebracht, was ein weiteres Ende einer Fensterbewegung darstellt (bspw. die geschlossene Position). Ein Kabel, das in einem oder mehreren Abschnitten bereitgestellt sein kann, hat ein erstes Ende, das nahe dem ersten Schienenende verankert und um die Heberolle gewickelt ist, die mit der Schiene verbunden bzw. dieser zugeordnet ist, was das erste Schienenende darstellt, und ist daher um die erste Führungsrolle geführt. Ein zweites Ende des Kabels ist nahe dem zweiten Schienenende verankert und um die Heberolle gewickelt, die der Schiene zugeordnet ist, was das zweite Schienenende darstellt, und ist daher um die zweite Führungsrolle geführt. Ein Antriebsmittel ist zum Spannen und Umsetzen bzw. Übertragen des Kabels vorgesehen. Ein Betätigen des Antriebsmittels in einer ersten Richtung spannt das Kabel, um jede Hebeplatte zu dem ersten Schienenende zu bewegen, und ein Betätigen des Antriebsmittels in einer zweiten Richtung, entgegengesetzt der ersten Richtung, spannt das Kabel, um jede Platte zu dem zweiten Schienenende zu bewegen.
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Das Antriebsmittel kann eine kabelführende Mehrwindungstrommel aufweisen, die durch eine Handkurbel oder einen Motor angetrieben ist. Alternativ kann zumindest eine der Führungsrollen mit einer Handkurbel oder einem Motor verbunden sein und eine Mehrwindungskabelführung zum Aufwickeln und Abwickeln des Kabels darauf aufweisen, wodurch die Teileanzahl reduziert wird.
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Ein weiterer, breiter Aspekt betrifft das Ersetzen einer Führungsrolle in einem fensterhebenden System mit einer Antriebsrolle, die eine Mehrwindungskabelführung zum Aufwickeln und Abwickeln eines Kabels darauf aufweist und eine solche Rolle mit einem externen Antrieb antreibt.
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Das Vorstehende und andere Aspekte der Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung von erläuternden Ausführungsformen davon und der beigefügten Zeichnung verständlicher werden, die beispielhaft die Prinzipien der Erfindung erläutert.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Seite eines nicht erfindungsgemäßen Fensterhebers gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht der entgegengesetzten Seite des in 1 gezeigten Fensterhebers.
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2B zeigt in Einzelansicht eine Querschnittsansicht einer Nietrolle, die in dem in 1 gezeigten Fensterheber verwendet wird.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Rollensystems, einzeln dargestellt, das in dem in 1 dargestellten Fensterheber verwendet wird, um eine Übersetzung von 2:1 bereitzustellen.
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4 zeigt eine Einzelansicht einer kabelwickelnden Trommel, die in dem in 1 gezeigten Fensterheber verwendet wird.
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5A und 5B zeigen schematische Darstellungen eines Rollensystems gemäß einer alternativen Ausführungsform, das eine Übersetzung von 4:1 erreicht.
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6 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fensterhebers gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform, die Doppelschienen und Doppelhebeplatten verwendet.
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7 zeigt eine schematische Darstellung eines nicht erfindungsgemäßen Fensterhebers gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform, die kanallose Kabel verwendet.
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7B zeigt eine Querschnittsansicht eines Ankers, einzeln betrachtet, der in dem in 7 gezeigten Fensterheber verwendet wird.
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8 zeigt eine schematische Darstellung eines Fensterhebers gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform, der eine verringerte Teileanzahl hat.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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1 und 2 zeigen einen nicht erfindungsgemäßen Fensterheber 10 gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform. Der Heber 10 umfasst einen Schienenzusammenbau bzw. -aufbau 12, der an der Fahrzeugtürstruktur über integral bzw. integriert geformte Bügel 14 anbringbar ist. Eine Hebeplatte 16, die eine Kunststoffführung 18 aufweist, ist an dem Schienenaufbau 12 angebracht. Insbesondere weist die Führung 18 geschlitzte Streifen 20 auf, die gleitend entlang Flanschen (22) laufen, die entlang den Kanten des Schienenaufbaus 12 gebildet sind. Die Hebeplatte 16 weist mit Gummi versehene Klemmen bzw. Klammern 24 auf, um die Fensterscheibe (nicht dargestellt) daran anzubringen. Anschläge 26 definieren die obere und untere Begrenzung der Bewegung für die Hebeplatte 16 und daher die maximale Strecke, die durch die Fensterscheibe durchlaufen werden kann.
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Die Hebeplatte 16 wird durch ein Rollensystem 30 reguliert, das einzeln in 3 dargestellt ist, das ein oberes Kabel 32a und ein unteres Kabel 32b aufweist. Das obere Kabel 32a ist an dem oberen Ende des Schienenaufbaus 12 durch einen Anker 34a verankert. Das obere Kabel 32a ist um eine Rollenniete oder eine Heberolle 36 geführt. Die Heberolle 36 ist vorzugsweise drehbar an der Hebeplatte 16 angebracht und weist zwei unabhängige (d. h. nicht spiralige bzw. spiralförmige) Nuten 38a, 38b auf, wie detailliert in 2B gezeigt ist. Das obere Kabel 32a ist um eine der Nuten 38a, 38b und zurück zu einer oberen Führungsrolle 40a geführt, die drehbar an dem oberen Ende des Schienenaufbaus 20 angebracht ist. Von der Führungsrolle 40a ist das obere Kabel 32a durch einen ersten Kanal 42a geführt und an einen Kurbelaufbau 44 angefügt. Der Kurbelaufbau 44 umfasst eine kabelführende Mehrwindungstrommel 445 (nicht explizit in den 1 und 2 dargestellt), wie im Stand der Technik selbst bekannt, die in dem Gehäuse 45 des Aufbaus 44 angebracht ist. Das obere Kabel 32a ist an der Trommel verankert und, abhängig davon, ob die Begrenzung der Bewegung erreicht wurde oder nicht, teilweise um die Trommel gewickelt.
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Der Kanal 42a ist an dem Schienenaufbau 12 durch einen Kanalstecker 46a in einer Aufnahme 48a angebracht, die in dem Schienenaufbau gebildet ist. Ein weiterer Kanalstecker 50a ist an einer Einlassröhre 52a des Gehäuses 45 angebracht, und eine Drehstab- bzw. Torsionsfeder 54a ist vorgesehen, um Spannung auf dem oberen Kabel 32a zu halten.
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Das untere Kabel 32b ist auf eine ähnliche Weise geführt. Das untere Kabel 32b ist an dem unteren Ende des Schienenaufbaus 12 durch einen Anker 34b verankert und um die andere der Nuten 38a, 38b der Heberolle 36 geführt. Von der Heberolle 36 ist das untere Kabel 32b herum zurück nach unten zu der unteren Führungsrolle 40b geführt, die an dem unteren Ende des Schienenaufbaus 20 befestigt ist. Von der Führungsrolle 40b ist das untere Kabel 32b durch einen zweiten Kanal 42b geführt und an die kabelführende Mehrwindungstrommel des Kurbelzusammenbaus 44 angefügt.
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Der zweite Kanal 42b ist an dem Schienenaufbau 12 durch einen zweiten Kanalstecker 46b angebracht, der in einer zweiten Aufnahme 48a angebracht ist, die in dem Schienenaufbau gebildet ist. Ein zweiter Kanalstecker 50b ist an einer zweiten Einlassröhre 52b des Gehäuses 45 angebracht, und eine zweite Torsionsfeder 54b ist vorgesehen, um Spannung auf dem unteren Kabel 32b zu halten.
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Ein Griff 60 (gestrichelt dargestellt) ist an dem Kurbelaufbau 44 angebracht. Ein Drehen des Griffs 60 bewirkt, dass die kabelführende Trommel 445, die in 4 einzeln dargestellt ist, sich dreht. Die Trommel 445 wandelt die Drehbewegung in eine lineare Bewegung, so dass, wenn die Trommel 445 sich dreht, die Kabel 32a, 32b, die um die Trommel gewickelt sind, versetzt werden. Insbesondere wenn die Trommel 445 sich dreht, wickelt bzw. spult sich eines von dem oberen und dem unteren Kabel 32a, 32b auf die Trommel auf, während das andere Kabel sich entsprechend von der Trommel abspult, d. h. ein Kabel wickelt sich auf die Trommel, während das andere Kabel sich von der Trommel abwickelt.
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Wenn die Trommel sich dreht, vergrößert sich die Länge Lu eines der Kabel 32a, 32b, wie dies entlang dem Schienenflansch 32 gemessen wird, mit einer entsprechenden Verringerung der Länge Ll des anderen Kabels, wie dies entlang dem Schienenflansch gemessen wird. In Verbindung damit läuft die Heberolle 36 nach oben oder unten abhängig davon, welches Kabel seine Länge entlang der Schiene vergrößert.
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Es sei bemerkt, dass als ein Ergebnis des Rollensystems die Heberolle 36 und damit das Fahrzeugfenster bei im wesentlichen halber Geschwindigkeit der Kabel sich bewegen, was eine Übersetzung von 2:1 und damit eine 2:1-Verringerung bei den Bewegungsdrehmomenterfordernissen ergibt. Dies ist auch in der übertrieben dargestellten schematischen Darstellung der 3 gezeigt.
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Es ist erwünscht, sowohl das obere als auch das untere Kabel 32a, 32b um die Heberolle 36 von entgegengesetzten Richtungen in einer symmetrischen Anordnung gewickelt zu haben. Es sei bemerkt, dass eines der Kabel, bspw. Kabel 32a, in einer ”Block-und-Flaschenzug”-Anordnung geführt ist und unter Spannung eine Kraft bereitstellt, die nach oben auf die Rollenniete 36 und die Hebeplatte 16 wirkt. Das andere Kabel, bspw. Kabel 32b, ist ebenfalls in einer Block-und-Flaschenzug-Anordnung geführt und stellt unter Spannung eine Kraft bereit, die nach unten auf die Rollenniete 36 und die Hebeplatte 16 wirkt. Die nach oben und unten gerichteten Kräfte sind vorzugsweise so gewählt, dass diese im wesentlichen gleich sind.
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Das Rollen-Block-und-Flaschenzug-Prinzip kann angewendet werden, um andere mechanische Übersetzungsverhältnisse zu erreichen. Bspw. zeigt 5A in schematischer Form eine alternative Ausführungsform, die eine 4:1-Übersetzung bereitstellt. 5B zeigt eine perspektivische Ansicht der Heberolle dieser Ausführungsform, einzeln betrachtet, die das Kabel zeigt, das um die Heberolle führt.
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6 zeigt in schematischer Form eine zweite beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterhebers 100, der zwei Schienen 112A und 112B mit zwei Hebeplatten 116A, 116B verwenden, die jeweils damit gleitend verbunden sind. Ein erstes und ein zweites Kabel 132a und 132b sind an eine kabelführende Mehrwindungstrommel (nicht dargestellt) eines Kurbelaufbaus 144 angefügt und spulen sich darauf bzw. davon ab. In dieser Ausführungsform erstreckt sich das erste Kabel 132A, das an dem oberen Ende der ersten Schiene 112A bei 134A verankert ist, um eine Hebeplattenrolle 136A, die drehbar an der Hebeplatte 116A angebracht ist, und daher um eine Rolle 140A, die drehbar an dem oberen Ende der Schiene 112A angebracht ist, zu dem Kurbelaufbau 144. Auf eine ähnliche Weise ist das zweite Kabel 132A an dem unteren Ende der zweiten Schiene 112B bei 134B verankert, und es erstreckt sich um eine Hebeplattenrolle 136B, die drehbar an der Hebeplatte 116B angebracht ist, und daher um eine Rolle 140B, die drehbar an dem unteren Ende der Schiene 112B angebracht ist, zu dem Kurbelaufbau 144. Somit ist die Rollenniete 36 der ersten Ausführungsform im wesentlichen durch die beiden Rollen 136A, 136B ersetzt. Ein drittes Kabel 132C ist um Rollen 170A, 170B gewickelt, die an Schienen 112A bzw. 112B angebracht sind, und verbindet die beiden Hebeplatten 116A, 116B miteinander. Im Betrieb, wenn der Kurbelaufbau 144 gedreht wird, bewegen sich die Hebeplatten 116A, 116B und damit das Fenster bei halber Geschwindigkeit der Kabel 132A, 132B, was eine 2:1-Übersetzung ergibt.
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Es ist zu verstehen, dass, obgleich die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen zumindest zwei Kabel verwendet haben, ein einzelnes Kabel um die Trommel gewickelt sein könnte und verwendet werden könnte, um die Rollenniete oder eine Heberplatte bzw. Heberplatten zu versetzen. Zusätzlich ist zu verstehen, obgleich die vorstehend erörterten Ausführungsformen einen manuell betätigten Kurbelaufbau aufweisen, andere Antriebsmittel zum Spannen und Übersetzen bzw. Versetzen der Kabel bereitgestellt sein können, wie bspw. ein Motor, der wirkend mit einem Mehrwindungstrommelkabel verbunden ist, oder ein anderes elektromechanisches Betätigungsglied, das das Bewegungsdrehmoment zum Betätigen des Hebers bereitstellt.
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Darüber hinaus ist anzuerkennen, obwohl das gezeigte Kabel bei den vorstehend erörterten Ausführungsformen in Kanälen abgeschirmt ist, dass ein kanalloses Fensterhebersystem ebenfalls in Betracht gezogen werden kann. Bspw. zeigt 7 ein Fensterhebersystem 210 mit einer Schiene 212, einer Hebeplatte 216, die angebracht ist, um entlang der Schiene 212 zu gleiten, eine Heberolle 236, die an der Hebeplatte 216 angebracht ist, ein Kabel 230 und eine erste und eine zweite Führungsrolle 240a, 240b, wobei die erste bzw. die zweite Führungsrolle 240a, 240b nahe einem ersten bzw. nahe einem zweiten Ende der Schiene 212 angebracht ist. Das Kabel 230 hat ein erstes Ende, das (über einen Anker 234a) nahe dem ersten Ende der Schiene verankert und um die Heberolle 236 gewickelt und daher um die erste Führungsrolle 240a geführt ist. Ein zweites Ende des Kabels 230 ist (über einen Anker 234b) nahe dem zweiten Ende der Schiene verankert und um die Heberolle 236 gewickelt und daher um die zweite Führungsrolle 240b geführt. 7B zeigt eine Querschnittsansicht eines Ankers 234, der einen Stecker 248 aufweist, der in einer Öffnung der Schiene angebracht ist. Das Kabel 230 weist einen Nippel 250 auf, der an dem Ende davon angebracht ist. Der Nippel ermöglicht dem Kabel, Spannkräfte aufzunehmen, die durch eine Feder 248 bereitgestellt sind. Es werden keine Kabelkanäle verwendet.
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Das Kabel 230 erstreckt sich zwischen der ersten und der zweiten Führungsrolle und ist vorzugsweise in zwei getrennten Abschnitten 230a und 230b vorgesehen, von denen jeder mit einem Kabelantriebsmittel verankert oder auf andere Weise verbunden ist, wie bspw. eine motorgetriebene kabelführende Trommel 244. Eine Betätigung des Antriebsmittels in einer ersten Richtung spannt das Kabel, um die Hebeplatte zu dem ersten Ende der Schiene zu bewegen, und eine Betätigung des Antriebsmittels in einer zweiten Richtung, entgegengesetzt der ersten Richtung, spannt das Kabel, um die Hebeplatte zu dem zweiten Ende der Schiene zu bewegen. Es sei bemerkt, dass bei dieser Ausführungsform jeder Kabelabschnitt um die Rollen oder die Trommel in einer Richtung nur gewickelt sind, was ein ”Rückbiegen” des Kabels und das Risiko einer vorzeitigen Ermüdung bzw. Alterung verhindert.
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Es sollten ebenfalls erkannt werden, dass eine der Rollen, die in irgendeiner der vorstehenden Ausführungsformen verwendet wird, durch eine kabelführende Trommel ersetzt werden kann, d. h. eine der Rollen kann eine Antriebsrolle sein. Bspw. zeigt 8 ein kanalloses Fensterhebersystem 310 mit einer Schiene 312, einer Hebeplatte 316, die angebracht ist, um entlang der Schiene 312 zu gleiten, eine Heberolle 336, die an der Hebeplatte 316 angebracht ist, ein Kabel 330 und eine erste und eine zweite Führungsrolle 340a, 340b, wobei die erste bzw. die zweite Führungsrolle 340a, 340b nahe einem ersten bzw. einem zweiten Ende der Schiene 312 angebracht ist. Das Kabel 330 weist ein erstes Ende auf, das (über einen Anker 334a) nahe dem ersten Ende der Schiene verankert und um die Heberolle 336 gewickelt und daher um die erste Führungsrolle 340a geführt ist. Ein zweites Ende des Kabels 330 ist (über einen Anker 334b) nahe dem zweiten Ende der Schiene verankert und um die Heberolle 336 gewickelt und daher um die zweite Führungsrolle 340b geführt. Das Kabel 330 erstreckt sich linear zwischen der ersten und der zweiten Führungsrolle. In dieser Ausführungsform hat die zweite Rolle eine spiralförmige Mehrwindungsnut auf dem äußeren Durchmesser davon und ist antreibend mit einem Motor verbunden, wodurch ein alternatives Antriebsmittel zum Übersetzen bzw. Versetzen des Kabels bereitgestellt ist. Eine Betätigung des Antriebsmittels in einer ersten Richtung spannt das Kabel, um die Hebeplatte zu dem ersten Ende der Schiene zu bewegen, und eine Betätigung des Antriebsmittels in einer zweiten Richtung, entgegengesetzt der ersten Richtung, spannt das Kabel, um die Hebeplatte zu dem zweiten Ende der Schiene zu bewegen. Die grundsätzlichen Vorteile, die durch diese Ausführungsform bereitgestellt sind, sind eine verringerte Teileanzahl und ein sehr enges bzw. schmales Lateralprofil.
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Fachleute werden anerkennen, dass eine Vielzahl von anderen Modifikationen zu den hierein beschriebenen Ausführungsformen gemacht werden können, ohne vom Bereich der Erfindung abzukommen.