DE1036833B - Verfahren zur Gewinnung von elementarem Bor durch Elektrolyse - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von elementarem Bor durch Elektrolyse

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DE1036833B
DE1036833B DEB36123A DEB0036123A DE1036833B DE 1036833 B DE1036833 B DE 1036833B DE B36123 A DEB36123 A DE B36123A DE B0036123 A DEB0036123 A DE B0036123A DE 1036833 B DE1036833 B DE 1036833B
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B35/00Boron; Compounds thereof
    • C01B35/02Boron; Borides
    • C01B35/023Boron

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von elementarem Bor durch Elektrolyse K a h 1 e n b e r g (Trans. Amer. Electrochemical Soc., 2925, Bd. 47) hat eine Anzahl verschiedener Salze und Salzkombinationen beschrieben, aus denen er Schmelzbäder herzustellen versuchte, die Bortrioxyd lösen und die elektrolytische Gewinnung von Bor ermöglichen sollten. Zu den von K a h 1 e n b e r g erwähnten einfachen und beständigen Salzen gehören Natrium-, Kalium- und Calciumchlorid, ferner Kaliumfluorid, -carbonat und -sulfat. In einigen wenigen Fällen wurden zwar geringe Mengen Bor erhalten; jedoch verhinderten ernsthafte praktische Schwierigkeiten, wie geringe Mi:schbarkeit, niedrige Leitfähigkeit, korrodierende Wirkung auf Elektroden und Gefäße oder Verunreinigung der Produkte, die Entwicklung eines praktisch brauchbaren Verfahrens.
  • Die französische Patentschrift 638345 beschreibt in weitem Rahmen die Schmelzelektrolyse von Oxydlösungen, beispielsweise von Wolfram- und Molybdänoxyden in geschmolzener Borsäure, Borax oder anderen Borverhindungen, vorzugsweise unter Zusatz von Fluoriden oder Chloriden. Zur Herstellung von amorphem Bor wird dabei ein geschmolzenes Gemisch von Magnesiumborat und Magnesiumfluorid elektrolysiert und als Vorteil hervorgehoben, daß keine Alkalisalze in der Schmelze vorhanden sind. Notwendigerweist enthält das Produkt jedoch Magnesium, und die Trennung von Magnesium vom Bor bietet fast unüberwindliche Schwierigkeiten.
  • Weiter beschreiben die schweizerischen Patentschriften 292 789 und 292 790 die Elektrolyse eines Gemisches von Kaliumchlorid und Kaliumfluorborat oder eines Gemisches von Kaliumhalogenid, Kaliumfluorborat und Boroxyd bei 650 bis 1000° C, vorzugsweise bei 800 bis 850° C. Dabei wird angeblich zwar ein 99,51/o reines Produkt erhalten, doch muß festgehalten werden, daß dabei von dem teuren Kaliumfluorborat ausgegangen wird. Demgegenüber stellt es einen erheblichen technischen Fortschritt dar, Bor aus dem leichter zugänglichen und billigeren Boroxyd unter Vermeidung der Verwendung von Kaliumfluorborat zu gewinnen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich ein wirksames Schmelzbad für die Elektrolyse von Bortrioxyd aus einfachen Salzen von der gleichen Art herstellen läßt, wie sie von K a h 1 e n b e rg ohne Erfolg untersucht wurden. Es hat sich herausgestellt, daß man die Lösung von Bortrioxyd in geschmolzenem Kaliumchlorid in praktisch beliebiger Menge erreichen kann, wenn man eine geeignete Menge Kal-iumfluorid zusetzt. Die hierbei entstehende Schmelze leitet den elektrischen Strom gut und ist sogar noch bei einer Bortrioxydkonzentration von mindestens 40% flüssig genug. Mit solchen Bädern wurde elementares Bor von guter Beschaffenheit innerhalb eines weiten Bereichs hinsichtlich der Anteile der Bestandteile auf elektrolytische Weise hergestellt.
  • Es wurde weiter gefunden, daß über den gesamten anwendbaren Bereich der Verhältnisse von Kaliumfluorid zu Kaliumchlorid (der, wie noch gezeigt wird, sich von 1001/o K F bis hinunter zu 100/9 K F erstreckt) die Elektrolyse fortschreitend den Charakter des Bades derart ändert, daß die Reinheit des Produktes darunter leidet, wenn man nicht für einen Ausgleich der Änderung sorgt. Es wurde gefunden, daß diese Änderung in einer Erhöhung der Alkalität des Bades besteht und durch zeitweiligen oder fortlaufenden Zusatz bestimmter Mengen Säure verhindert werden kann.
  • Zur Regelung dieser Säurebehandlung ist es vorteilhaft, den pH-Wert einer wäßrigen Lösung einer erstarrten Probe des Bades zu kontrollieren. Zu diesem Zweck löst man 0,33 g der erstarrten Schmelze in 100 g Wasser; der pH-Wert dieser Lösung kann als pH-Wert der Schmelze bezeichnet werden. Nach der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Säure von Zeit zu Zeit in solchen Mengen zugesetzt, daß der pH-VGTert der Schmelze im Bereich von 4,5 bis 7,5 bleibt.
  • Als Säure kann jede anorganische Säure zugesetzt werden, die sich bei der Temperatur der Schmelze nicht zersetzt oder ihre saure Natur verliert. Bevorzugt werden zu diesem Zweck Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff; diese können der Schmelze unmittelbar in gasförmigem Zustand durch ein Graphitrohr zugeführt werden, wobei die Lage des Rohres und die Zufuhrgeschwindigkeit des Gases vorzugsweise derart gewählt werden, daß die Gasblasen von der Schmelze vollkommen absorbiert sind; bevor sie die Oberfläche erreichen. Anderenfalls kann die Säure auch in situ erzeugt werden, z. B. indem man Methvlchlorid in die Schmelze einleitet oder ihr Ammoniumchlorid oder Kaliumbifluorid, K H F." in fester Form zusetzt.
  • Die Zuführung der Säure zu der Schmelze kann von Anfang an oder kontinuierlich während der Elektrolyse oder vorteilhafter von Zeit zu Zeit erfolgen, z. B: wenn die Elektrolyse unterbrochen ist, um die Kathode zur Gewinnung des abgeschiedenen Bors herauszunehmen und eine neue Kathode einzusetzen. Durch einen solchen zeitweiligen Säurezusatz, wodurch der pH-Wert der Schmelze innerhalb der bevorzugten Grenzen gehalten wird, wird es ermöglicht, die gleiche Schmelze unter Ersatz für die üblichen Verluste praktisch unbegrenzt mit gleichmäßiger Wirksamkeit zu verwenden.
  • In der Zeichnung ist ein Phasendiagramm für das System B2 03, K Cl, K F dargestellt, das gewisse #Ierkmale der Erfindung veranschaulicht. Die Spitzen des Dreiecks bedeuten jeweils 100 Gewichtsprozent der drei Komponenten.
  • Es wurde gefunden, daß sogar bei Temperaturen von 760 bis 930° C die Mischungen nur in solchen Mengenverhältnissen eine homogene Schmelze bilden, die dem Flächenbereich etwa rechts von der Kurve C-D des Diagramms entsprechen. Jeder Punkt dieses Flächenbereichs entspricht, insoweit er auch eine geeignete Konzentration an Bortrioxyd darstellt, einer Zusammensetzung, die mit Erfolg zur elektrolytischen Darstellung von Bor angewandt werden kann.
  • Liegt die Konzentration an B203 unterhalb etwa 51,10, so neigt das Bor dazu, an der Kathode schlecht anzuhaften. Übersteigt die Konzentration an B203 etwa 40%, so wird die Schmelze zu zähflüssig. Während man die Elektrolyse in wirksamer Weise bei allen Zusammensetzungen im Flächenbereich zwischen den Linien G-H (50/a B.03) und P-Q (40% B2 03) durchführen kann, hat es sich herausgestellt, daß Zusammensetzungen mit einem Gehalt von mindestens 10% B203 besonders zufriedenstellende Ergebnisse liefern.
  • Der Teil der Kurve C-D, der den wirksamen Konzentrationsbereich an B203 darstellt, läßt sich durch eine einfache Bedingung wiedergeben, die ein bequemes Merkmal zur Festlegung derjenigen Zusammensetzungen darstellt, die sich als geeignet erwiesen haben. Diese Bedingung ist die, daß die prozentuale Konzentration an Kaliumfluorid (f) in der Schmelze mindestens gleich dem 4,5- bis 5fachen der Quadratwurzel aus der prozentualen Konzentration des Bortrioxyds (b) sein muß. Die Gleichung für die Mindestkonzentration an K F ist in der Zeichnung durch die Kurve C-E dargestellt; es ist jedoch zu beachten, daß die Mindest- und Höchstkonzentrationen an B.03 berücksichtigt werden müssen, wenn ein gutes Anhaften des Niederschlages bzw. eine genügende Flüssigkeit der Schmelze erreicht werden soll.
  • Zu den die obige Bedingung erfüllenden Zusammensetzungen gehören auch die Mischungen von B203 und K F ohne K C1, und es wurde gefunden, daß derartige Zusammensetzungen die volle Wirksamkeit für die elektrolytische Gewinnung von Bor besitzen, wenn man mir dafür sorgt, daß die Schinerze nicht alkalisch wird. Wirtschaftlicher ist es jedoch, der Schmelze eine beträchtliche Menge K Cl zuzusetzen, und zwar soll die Schmelze vorzugsweise genügend KCl enthalten, um den Anteil an KF unterhalb 50% zu halten. Diese Grenze wird auf dem Diagramm durch die Linie L-3-1 dargestellt.
  • Aus den angegebenen Gründen wird das Arbeiten mit Zusammensetzungen innerhalb des schraffierten Flächenbereichs des Diagramms bevorzugt, obwohl man auch in dem rechts von dieser Fläche und zwischen den Linien G-H und P-Q gelegenen Bereichs ein zufriedenstellendes Produkt erhält.
  • Erfindungsgemäß wird daher elementares Bor durch Elektrolyse einer Schmelze dargestellt, die Bortrioxyd in Kaliumfluorid mit einem Zusatz von Kaliumchlorid gelöst enthält. `renn alle drei Bestandteile zugegen sind, muß der gewichtsprozentuale Gehalt an Kaliumfluorid in der -lasse gleich oder größer sein als das 4,5- bis 5fache der Quadratwurzel des gewichtsprozentualen Gehalts an Bortrioxyd. Vorzugsweise soll die Schmelze weniger als etwa 50 Gewichtsprozent Kaliumfluorid und vorzugsweise 5 bis 40 oder vorteilhaft 10 bis 40 Gewichtsprozent Bortrioxyd enthalten. Das Gewichtsverhältnis KF : KCl soll hoch genug sein, damit das Bortrioxyd sich vollständig in der Schmelze löst. Die bevorzugten Zusammensetzungen entsprechen Punkten innerhalb der Fläche G-P-Q-H des Diagramms, und die besten Ergebnisse erhält man mit Zusammensetzungen innerhalb des schraffierten Flächenteils. Geeignete Schmelztemperaturen liegen zwischen 760 und 930= C.
  • Das Alkalischwerden der Schmelze während der Elektrolyse kann durch Zusatz von Säure zu der Schmelze verhindert werden, und zwar kann der Zusatz zu Beginn des Arbeitsganges, von Zeit zu Zeit oder kontinuierlich erfolgen. Geeignete Säuren sind Chlorwasserstoff und Fluorwasserstotf. Es kann jedoch vorteilhaft sein, die Säure in situ zu erzeugen, z. B. durch Zusatz von festem Kaliumbifluorid, Ammoniumchlorid oder von gasförmigem -lethylchlorid. Gewöhnlich wird man die Säure oder den säurebildenden Stoff zu einem Zeitpunkt zusetzen, bei dem die Elektrolyse unterbrochen ist, z. B. wenn die Kathode zwecks Entfernung des abgeschiedenen Bors herausgenommen ist. Wie oben erwähnt, soll der pH-Wert der Schmelze (nach der eingangs gegebenen Definition) vorzugsweise im Bereich von 4,5 bis 7,5 gehalten werden.
  • Zur Gewinnung des abgeschiedenen Bors ist es vorteilhaft, vor dem Herausnehmen der Kathode die Borabscheidung mit einer Schutzschicht von festem Elektrolyten zu überziehen. Zu diesem Zweck kann man die Kathode von innen her unter den Schmelzpunkt des Elektrolyten kühlen und dann aus dem noch in geschmolzenem Zustand befindlichen Bad herausnehmen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, während des Kühlens der Kathode einen schwächeren Strom durch die Schmelze zu schicken, den man so lange weiterlaufen läßt, bis die Kathode aus der Schmelze entfernt ist.
  • Die Elektrolyse kann vorteilhaft in einem Graphittiegel ausgeführt werden, der als Anode geschaltet ist. Der Tiegel kann in einem Schutzmantel aus Stahl oder einer hitzebeständigen Legierung eingeschlossen sein, und das Ganze wird in geeigneter Weise, z. B. durch einen gasbeheizten Ziegelofen, auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Die Kathode kann z. B. aus Eisen oder Flußstahl hergestellt und in ihrer Form flach oder zylinderförmig sein; die Zylinderform wird bevorzugt, da hierbei eine geringere Neigung zum Verziehen besteht. In Oberteil und Hauptteil der Kathode können Innenkanäle vorgesehen sein, durch welche eine Kühlflüssigkeit umlaufen kann. Vorzugsweise sind zwei derartige Aggregate von Kanälen vorhanden, von denen das eine sich vollständig in dem oberen Teil der Kathode befindet, so daß dieser Teil während des gesamten Arbeitsganges kühl gehalten werden kann, während das andere Aggregat sich auch in den Hauptteil der Kathode erstreckt und zur Kühlung der Kathode unmittelbar vor und nach ihrem Herausnehmen zur Gewinnung des abgeschiedenen Bors dient. Vor dem Herausnehmen der Kathode aus dem Bad ist es vorteilhaft, den Strom etwa 5 bis 10 Minuten lang auf einen niedrigen Wert herabzusetzen, während die Kathode in der beschriebenen Weise gekühlt wird. Die so auf der Kathode erzeugte feste Elektrolytschi.cht scheint das Anhaften der Borabscheidung zu unterstützen und einen Schutz gegen Oxydation zu bieten, wenn die teilweise abgekühlte Elektrode aus dem Bad entfernt wird.
  • Der oberhalb der Oberfläche der Schmelze befindliche Teil der Kathode kann durch Überziehen mit erstarrtem Elektrolyten gegen Oxydation geschützt werden, indem man beispielsweise die ganze Kathode, bevor man sie in Arbeitsstellung befestigt, kurz in die Elektrolytschmelze eintaucht. Durch einen Strom von Kühlflüssigkeit durch den oberen Teil der Elektrode kann man dafür sorgen, daß der so erhaltene Überzug nicht wieder schmilzt.
  • Die niedrige Spannung wird vorzugsweise angelegt, bevor die Kathode in das Bad eingetaucht wird, damit der Strom geringer Spannung sofort zu fließen beginnt, wenn die Kathode mit dem Bad in Berührung tritt. Der volle Elektrolysestrom wird vorzugsweise erst eingeschaltet, nachdem der Kathodenkörper die Arbeitstemperatur des Bades angenommen hat.
  • Die Arbeitstemperatur liegt vorzugsweise beträchtlich höher als der Schmelzpunkt der zu elektrolysierenden Masse, und wenn er oberhalb des Siedepunktes von Kalium (720° C) liegt, so wird eine Verunreinigung des abgeschiedenen Bors mit Kalium vermieden. Ist die Temperatur zu hoch, so können sich die Bestandteile des Bades verflüchtigen. Badtemperaturen zwischen 775 und 930° C werden bevorzugt.
  • Stromdichten von 0,31 bis 3,1 Amp./cm2 wurden mit Erfolg angewandt; bevorzugt werden Stromdichten von 0,775 bis 1,55 Amp./cm2.
  • Die folgenden Beispiele, in denen die Prozentgehalte sich auf Gewichtsmengen beziehen, sollen die Erfindung veranschaulichen. Beispiel 1 Ein elektrolytisches Bad wurde durch Zusammenschmelzen von 6004, K C1, 25% K F und 151/o B203 in einem Graphittiegel hergestellt. Nach drei Arbeitsgängen, die je 112 Stunden dauerten, und nach deren jedem die Borabscheidung getrennt gewonnen wurde, wurde das Bad durch frischen Zusatz der drei Bestandteile auf 43,5 °/o K Cl, 32 0/a K F und 2-1.5 % B203 verstärkt. Dieses Bad wurde dann für eine Gesamtdauer von 51/2 Stunden in vier Arbeitsgängen der Elektrolyse unterworfen, wobei die Borabscheidung wiederum nach jedem Arbeitsgang getrennt gewonnen wurde. Die erhaltene elektrolytische Abscheidung wurde, wie auch in den nachfolgenden Beispielen, in jedem Falle mit siedendem Wasser und mit konzentrierter Salzsäure extrahiert und chemisch auf ihren Borgehalt analysiert. Der mittlere Reinheitsgrad des bei den sieben Arbeitsgängen ohne Säurezusatz gewonnenen Bors betrug 86,911/o. Der am Ende eines jeden Arbeitsganges gemessene p$ ZVert der 0,33 %igen Lösung des erstarrten Elektrolyten stieg von 7,3 auf 7,6. Nach Beendigung der Elektrolyse wurde das Bad, durch etwa 3stündiges langsames Einleiten von gasförmigem Chlorwasserstoff in die Schmelze argesäuert, wobei der pH-Wert der oben angegebenen Prüflösung von 7,6 auf 4,7 fiel. Eine nunmehr ausgeführte Elektrolyse ergab im Verlauf von 1,5 Stunden eine Gesamtmenge von 37,7 g Bor von einem mittleren Reinheitsgrad von 93,311/o. Der pH Wert war am Ende dieses Arbeitsganges auf 4,9 gestiegen.
  • Gleich gute Ergebnisse wurden sodann 'mit einem Bad erzielt, dessen Zusammensetzung zwischen den Zusammensetzungen der oben beschriebenen Bäder lag. Ein Bad, das 55 % K Cl, 30 % K F und 15 % B2 03 enthielt, wurde in der beschriebenen Weise auf einen pH Wert von 4,8 eingestellt. Bei einer 2stündigen Elektrolyse dieses Bades wurde eine Gesamtmenge von 57,4g Bor von einem mittleren Reinheitsgrad von 94.8% erhalten; durch Auslaugen des Niederschlages mit Wasser und Salzsäure ließen sich 29,6g eines Produktes mit einer Korngröße oberhalb 0,15 mm erhalten, das 97,311/o elementares Bor enthielt. Beispiel 2 Durch Zusammenschmelzen von 40% K CI, 40 % K F und 2011/o B20, in einem Graphittiegel wurde ein Bad hergestellt, das 21,5 Stunden elektrolysiert wurde, wobei die Elektrolyse ungefähr alle 2 Stunden zwecks Gewinnung des abgeschiedenen Bors und gelegentlicher Auffüllung des Bades unterbrochen wurde. Die Temperatur variierte hierbei zwischen einem Mindestwert von 813° C und einem Höchstwert von 868° C, ohne daß sich hierdurch eine nennenswerte Wirkung auf den Arbeitsgang ergab. Die Stromdichte betrug etwa 1,55 bis 1,86 Amp./cm2, und es wurde auch ein Arbeitsgang von 4 Stunden bei einer Stromdichte von 3,1 Amp./cm2 durchgeführt. Die Schmelze wurde zu Anfang und zwischen den einzelnen Arbeitsgängen durch jeweiliges Einleiten von gasförmigem Chlorwasserstoff für ungefähr 20 Minuten angesäuert. Nach der ersten Ansäuerung betrug der pH-Wert der Schmelze 5,5. Der pH-Wert, der während jedes 2stündigen Arbeitsganges um einige Zehntel anstieg, wurde durch den zeitweiligen Säurezusatz allmählich auf etwa 5,0 herabgesetzt. Insgesamt wurden 573,1 g Bor erhalten, wovon mehr als die Hälfte eine Reinheit von über 94% und 15% eine Reinheit von mehr als 96% aufwiesen.
  • Beispiel 3 Durch Zusammenschmelzen von 84% KF und 14% B,0" wurde eine Schmelze hergestellt, aus der in zwei Arbeitsgängen zu je 3 Stunden ein gut ausgebildeter Borniederschlag erhalten wurde, dessen Reinheit jedoch nur etwa 85% betrug. Der pH-Wert des Bades stieg von einem Anfangswert von 6,85 auf einen nach dem zweiten Arbeitsgang gemessenen End-,tvert von 7,3. Sodann wurde die Schmelze mit Säure behandelt, indem vor jedem der drei folgenden Arbeitsgänge während der Dauer von 10 Minuten langsam Flußsäure in Gasform eingeleitet wurde. Obwohl der pH-`'@'ert hierurch nur wenig herabgesetzt wurde, stieg der mittlere Reinheitsgrad des Produktes auf etwa 87% an. Es wurden zwei weitere Arbeitsgänge durchgeführt, wobei die Schmelze zuvor in ähnlicher Weise jedesmal mit gasförmigem Fluorwasserstoff behandelt wurde, und zwar das erste Mal 30 Minuten, wobei der pH-Wert auf 6,3 fiel, das zweite Mal 130 Minuten, wobei der p11-Wert auf 5,6 fiel. Der mittlere Reinheitsgrad des bei diesen beiden Arbeitsgängen gewonnenen Bors betrug 89,0 bzw. 90,79/o; obwohl dieser Reinheitsgrad geringer ist als derjenige, den man mit Bädern erreichen kann, die einen größeren (jedoch beschränkten) Anteil an K Cl enthalten, ist er doch für viele Anwendungszwecke hoch genug. Beispiel 4 Eine aus 44 % K Cl, 41% K F und 15 % B2 03 bestehende Schmelze wurde für eine Gesamtdauer von etwa 30 Stunden elektrolysiert. Diese Gesamtzeit wurde in sechzehn Arbeitsgänge unterteilt und das abgeschiedene Bor nach jedem Arbeitsgang getrennt gewonnen und analysiert. Von Zeit zu Zeit wurde die Schmelze für unregelmäßige und verhältnismäßig kurze Zeiträume, deren Mittelwert etwa 9 Minuten pro Arbeitsgang betrug, mit gasförmigem Chlorwasserstoff behandelt, wobei der pH-Wert sich zwischen 6.0 und 7,4 bewegte. Innerhalb dieses Bereiches wurde Bor von einem befriedigenden Reinheitsgrad erhalten; die Mittelwerte für den Reinheitsgrad der bei den einzelnen Arbeitsgängen erhaltenen Erzeugnisse lagen sämtlich zwischen 89,8 und 94,7%. Die Fraktion mit einer Korngröße oberhalb 0,15 mm, die 45 % der Gesamtausbeute ausmachte, besaß bei allen Arbeitsgängen eine mittlere Reinheit von 93,7%. Die dem pH-Wert von 7,4 entsprechende geringe Alkalität verhindert offenbar nicht die Bildung eines sehr zufriedenstellenden Produktes. Die verhältnismäßig hohe bei diesem Arbeitsgang erzielte Reinheit kann darauf zurückzuführen sein, daß die Schmelze vor der Elektrolyse mit gasförmigem Chlorwasserstoff behandelt worden war, obwohl diese Behandlung die Alkalität nicht vollständig beseitigte. Beispiel 5 Eine aus 49,5 K Cl, 27 % K F und 23,5 % B2 03 bestehende Schmelze, die nach der Behandlung mit gasförmigem Chlorwasserstoff in der oben beschriebenen Weise einen pH-Wert von etwa 4,9 aufwies, ergab bei einer 1,5 Stunden dauernden Elektrolyse eine Gesamtmenge von 28,9 g Bor mit einer mittleren Reinheit von 96,0%, wovon die Fraktion mit einer Korngröße oberhalb 0,15 mm 14,0 g betrug und eine Reinheit von 97,5 % besaß.

Claims (6)

  1. PATL:\TA\SPIt('CIIE: 1. Verfahren zur Gewinnung von elementarem Bor durch Elektrolyse einer Bortrioxyd sowie Kaliumchlorid enthaltenden Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Bortrioxyd gelöst enthaltende, aus Kaliumfluorid und -chlorid bestehende Schmelze elektrolysiert, deren Anteil an Bortrioxyd 5 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 40 Gewichtsprozent, beträgt und an Kaliumfluorid wenigstens dem 4,5- bis vorzugsweise wenigstens dem 5fachen Wert, ausgedrückt in Prozent der Quadratwurzel aus dem Zahlenwert des gewichtsprozentualen Anteils des Bortriox_vds, entspricht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Schmelze elektrolysiert, deren gewichtsprozentualer Anteil an Kaliumfluorid etwa unterhalb 50 liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Schmelze elektrolysiert, deren prozentuale Zusammensetzung den innerhalb der Fläche G-P-Q-H, vorzugsweise den innerhalb der schraffierten Fläche des Diagramms, liegenden Zusammensetzungen entspricht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse bei 775 bis 930° C durchführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkalität der Schmelze durch anfänglichen, zeitweiligen oder fortlaufenden Zusatz einer Säure, vorzugsweise einer gasförmigen Säure, z. B. Chlorwasserstoff oder Fluorwasserstoff, auf einen zwischen 4,5 und 7,5 liegenden pH-Wert, gemessen an einer 0,33%igen wäßrigen Lösung der erstarrten Schmelze, einstellt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Säure in situ, beispielsweise durch Zusatz von festem Kaliumbifluorid oder gasförmigem Methylchlorid, erzeugt. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 292 789, 292790-, französische Patentschrift Nr. 638 345.
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