DE581310C - Verfahren zur Herstellung von Aluminium und Halogen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Aluminium und HalogenInfo
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- DE581310C DE581310C DEI36208D DEI0036208D DE581310C DE 581310 C DE581310 C DE 581310C DE I36208 D DEI36208 D DE I36208D DE I0036208 D DEI0036208 D DE I0036208D DE 581310 C DE581310 C DE 581310C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium
- C25C3/18—Electrolytes
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Description
AUSGEGEBEN AM
25. JULI 1933
25. JULI 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40 c GRUPPE 6
136208 VIf40 c
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Verfahren zur Herstellung von Aluminium und Halogen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. November 1928 ab
Es ist vorgeschlagen worden, Aluminium durch Elektrolyse des wasserfreien Chlorids
herzustellen, das man zur Erniedrigung des Schmelzpunktes durch Zusatz äquimolekularer
Mengen von Alkali- oder Erdalkalihalogenid in Doppelhalogenide überführt. Aus derartigen
Schmelzen erhält man jedoch das Aluminium in nicht zusammenhängender Form, insbesondere als Flitter, und das Verfahren
hat sich gegenüber der üblichen, auf ausländische Rohmaterialien angewiesenen Bauxitschmelzfluß-Elektrolyse
nicht durchsetzen können.
Es wurde nun gefunden, daß die Elektrolyse des Aluminiumhalogenids mit großen
Vorteilen im Dauerbetrieb durchgeführt werden kann, wenn man solche Schmelzen verwendet,
die mehr als 1 Mol Aluminiumhalogenid auf 1 Mol Alkali- oder Erdalkalihalogenid
enthalten. Unter Umständen kann es von besonderem Vorteil sein, dem AIuminiumhalogenid
nicht ein einzelnes Alkalioder Erdalkalihalogenid, sondern Mischungen mehrerer solcher in der erforderlichen Menge
zuzusetzen. Diese Gemische haben einen sehr tiefen, zum Teil sogar unter ioo° liegenden
Schmelzpunkt und gleichzeitig überraschenderweise einen sehr geringen Dampfdruck an
Aluminiumhalogenid, so daß das an' der Anode entwickelte Gas keine oder nur geringe
Mengen Aluminiumhalogenid mitführt.
Das unter Umständen mitgefühlte Aluminiumhalogenid kann aus dem Gas leicht abgeschieden
werden. Besonders einfach gelingt dies, wenn man das entbundene Halogengas zur Überführung weiterer für die Herstellung
des zu elektrolysierenden Aluminiumhalogenids dienender Mengen tonerdehaltiger Ausgangsstoffe
in Aluminiumhalogenid verwendet. Durch die Anwendung eines solchen Kreislaufs gestaltet sich das Verfahren für
die Herstellung von metallischem Aluminium in jeder Hinsicht sehr vorteilhaft.
Die Abscheidung des Aluminiums erfolgt bei den üblichen Stromdichten leicht in
schwammiger Form, das nur schwer an der Kathode haftet, sich leicht im Bade verteilt
und dann zum großen Teil verlorengeht. Bei geringerer Stromdichte wächst das abgeschiedene
Aluminium zu Dendriten aus, die die Neigung haben, von der Kathode abzufallen; erst bei ganz niederer Stromdichte kann man
das Metall in einer festhaftenden zusammenhängenden Form gewinnen, in welchem Falle ■
aber unerwünscht große Apparaturen erforderlich sein würden. Man kann nun kompaktes,
gut haftendes Aluminium auch bei höheren Stromdichten erhalten, wenn man dafür sorgt, daß die Kathode und der Elektrolyt
sich relativ zueinander bewegen, was beispielsweise geschehen kann durch Rühren des Bades oder Bewegung der Elektroden
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Johannes Brodef, Dr. Carl Wurster und Dr. Erich Büttgenbach in Ludwigshafen a. Rh.
usw. Sehr vorteilhaft ist es z. B., die Kathode mehr oder weniger'stark rotieren zu
lassen. Es gelingt durch, die Verwendung bewegter Elektroden oder Elektrolyse, das AIuminium
unmittelbar in einer solchen Beschaffenheit niederzuschlagen, daß man gewünschtenfalls
die Niederschläge für Zwecke der Galvanoplastik oder Galvanostegie verwenden kann.
ίο Bei der Elektrolyse verarmt das Bad allmählich
an Aluminiumhalogenid, während eine Anreicherung der Verunreinigungen eintritt. Es
wurde gefunden, daß man, um stets mit reinen Schmelzen zu arbeiten, zweckmäßig in der
Weise verfährt, daß man laufend oder zeitweise einen Teil der Schmelze aus dem Bade
entfernt, diesen mit frischem Aluminiumhalogenid versetzt und die Mischung in geeigneter
Weise reinigt, z. B. durch Zusatz von metallischem Aluminium oder anderen Reduktionsmitteln,
welche Eisen auszufällen vermögen, oder durch Elektrolyse oder sonstwie,
und sie dann der Schmelze in der Elektrolysierzelle wieder zusetzt.
Es ist zwar bereits bekannt, die Raffination von Rohaluminium elektrolytisch durchzuführen,
indem man einen Körper aus Rohaluminium in einer Schmelze, die der oben für das vorliegende Verfahren angebenen Zusammensetzung
entspricht, anodisch auflöst und das Aluminium, dessen Verunreinigungen nicht in Lösung gehen, in reinem Zustand an
der Kathode abscheidet. Da indessen zwischen der elektrolytischen Aluminiumraffination und
der hier in Betracht kommenden elektrolytischen Aluminiumherstellung aus Aluminiumsalzen
wesentliche Unterschiede bestehen, insofern, als dort das Aluminium
bei der Elektrolyse schon als solches vorliegt, während es hier erst durch die Elektrolyse aus seiner chemischen Verbindung
in Freiheit gesetzt wird, so ließ das bekannte Verfahren keine Rückschlüsse hinsichtlich der Durchführbarkeit der
Aluminiumerzeugung auf diesem Wege zu. Abgesehen von der Erniedrigung des Schmelzpunktes
des Bades besteht bei dem vorliegenden Verfahren eine Reihe von Vorteilen, die bei der erwähnten Raffination nicht in Erscheinung
treten können. Die anzuwendende Schmelze hat nämlich ein so geringes Lösungsvermögen
für Chlor, daß sich das an der Anode entbundene Chlor praktisch nicht mit dem an der Kathode abgeschiedenen Aluminium
wieder zu Aluminiumchlorid vereini- 5S gen kann. Ferner bewirkt die Schmelze auch
bei hohen Stromdichten keinen Anodeneffekt im Gegensatz zu anderen Chloridschmelzen
ähnlicher Zusammensetzung, wie z. B. Berylliumchlorid und Alkalichlorid, und schließlich
findet an der Kathode keine Abscheidung von Alkalimetallen statt, selbst bei hohen Stromdichten
nicht, obwohl bei der Aluminiumherstellung wesentlich höhere Gesamtspannungen als bei der Raffination und demzufolge höhere
Kathodenspannungen anzuwenden sind.
Eine aus etwa 14 °/0 Chlornatrium, etwa
6 °/0 Chlotkalium und etwa 80 °/0 Chloraluminium
bestehende Schmelze wird· unter Verwendung eines Graphitkörpers als Anode
und eines aus Metall ader Graphit bestehenden zylindrischen Körpers als Kathode bei
ungefähr ioo° elektrolysiert. Bei einer kathodischen
Stromdichte von 1 Amp. pro qdm wird mit ruhender Kathode Aluminium als
schlecht haftender Schwamm, mit rotierender Kathode als kompaktes, gut haftendes Metall
erhalten. Auch bei erheblich höheren Stromdichten kann man mit rotierender Elektrode
das Aluminium noch als gut haftendes Metall- _ erhalten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminium und Halogen durch Elektrolyse
von Aluminiumhalogenid und Alkali- oder Erdalkalihalogenid enthaltenden Schmelzen,
dadurch gekennzeichnet, daß man go solche Schmelzen verwendet, die mehr als
ι Mol Aluminiumhalogenid auf 1 Mol Alkali- oder Erdalkalihalogenid enthalten.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Kathode und Elektrolyt relativ zueinander bewegt werden.
3. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwecks Ersatzes des ν erbrauchten Aluminiumhalogenids ein Teil des Elektrolyten abgezweigt, mit neuem
Aluminiumhalogenid1 versetzt, von störenden Verunreinigungen befreit und dann
der Schmelze in der Elektrolysierzelle wieder zugesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI36208D DE581310C (de) | 1928-11-22 | 1928-11-23 | Verfahren zur Herstellung von Aluminium und Halogen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1854684X | 1928-11-22 | ||
DEI36208D DE581310C (de) | 1928-11-22 | 1928-11-23 | Verfahren zur Herstellung von Aluminium und Halogen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE581310C true DE581310C (de) | 1933-07-25 |
Family
ID=25981537
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI36208D Expired DE581310C (de) | 1928-11-22 | 1928-11-23 | Verfahren zur Herstellung von Aluminium und Halogen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE581310C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1047451B (de) * | 1951-03-06 | 1958-12-24 | Electro Chimie Metal | Verfahren zur Herstellung von Legierungen auf der Grundlage von Aluminium und einem Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetall |
-
1928
- 1928-11-23 DE DEI36208D patent/DE581310C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1047451B (de) * | 1951-03-06 | 1958-12-24 | Electro Chimie Metal | Verfahren zur Herstellung von Legierungen auf der Grundlage von Aluminium und einem Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetall |
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