DE1036481B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Metallueberzuges auf Glasrohfaeden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Metallueberzuges auf GlasrohfaedenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für das Aufbringen von metallischen Überzügen
auf Glasfasern. Insbesondere betrifft die Erfindung metallische Überzüge für Glasfaservorgespinste
oder Rohfäden bzw. Lunten.
In früheren USA.-Patenten ist ein Verfahren zum Überziehen von Fasern aus elektrisch isolierenden
Stoffen mit einem Metallfilm beschrieben. Es wurde nun gefunden, daß dieses für Textilien gut geeignete
Verfahren in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise wesentlich verbessert und besonders zufriedenstellend
gestaltet werden kann, wenn es sich um den Überzug von Rohfäden aus Glasfasern handelt.
Glasrohfäden bzw. -lunten bestehen im allgemeinen aus einer Mehrzahl von gestreckten, d. h. unverdrillten
Strängen, von denen jeder eine große Anzahl von Glasfasern enthält. So sind z. B. in einem Rohfaden
acht Fadenstränge vereinigt, von denen jeder etwa 204 eng aneinander liegende Einzelfäden enthält. Demgemäß
sind in einem Rohfaden 1632 Einzelfäden von sehr geringem Durchmesser, z. B. von etwa 10 Mikron
Durchmesser, vereinigt. Wegen der großen Zahl von einzelnen Fäden, die dicht aneinander liegen, bestehen
bei der Aufbringung metallischer Überzüge auf das Vorgespinst besonders dort beträchtliche Schwierigkeiten,
wo der Überzug einen guten elektrischen Leitungsweg darstellen soll. Bereits geringe Unstetigkeiten
in dem Überzug erhöhen den Widerstand des Körpers wesentlich.
Demgemäß betrifft die Erfindung vor allem ein neues Verfahren zum Überziehen von Glasfaserrohfäden mit einem aus dem Dampfzustand niedergeschlagenen
Metall.
An sich ist es bekannt, Glasrohfäden zu metallisieren,
indem man sie in ein Bad von geschmolzenem Überzugsmetall, z. B. Aluminium oder Nickel, eintaucht.
Es ist aber sehr schwierig, dabei die dünnen Glasfasern überall gleichmäßig mit dem Überzugsmetall zu bedecken.
Ein anderes bekanntes Verfahren sieht vor, die Fasern aus Glas der Einwirkung einer die Fäden oder
Fasern chemisch angreifenden Badflüssigkeit auszusetzen und gleichzeitig Gasblasen auf die Fäden oder
Fasern zur Einwirkung zu bringen. Die Gasblasen werden dabei von den zu behandelnden Fasern z. B.
durch Überlagerung eines Wechselstroms über den zur Wasserstromerzeugung verwandten Gleichstrom periodisch
losgelöst. Die Fasern werden bei diesem Verfahren, als breites Band nebeneinanderliegend, von
einer Rolle ab- und nach Durchlaufen des Bades auf eine zweite Rolle wieder aufgespult.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist die chemische Einwirkung auf den Glasstoff sowie ebenfalls die
Schwierigkeit, jede einzelne Faser mit der Badflüssig-Verfahren
und Vorrichtung
zum Herstellen eines Metallüberzuges
auf Glasrohfäden
Anmelder:
The Commonwealth Engineering
Company of Ohio, Dayton, Ohio (V. St. A.)
Company of Ohio, Dayton, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. W. !,angewiesene, Patentanwalt,
Regensburg, Zollerstr. 13
Herman R. Nack, Columbus, Ohio,
und Howard J. Homer, Dayton, Ohio (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
keit gleichmäßig zu umhüllen, da trotz des breiten Bandes eine Zerlegung in Einzelfasern nicht möglich
ist.
Weiterhin ist es bekannt, Kupferüberzüge auf keramischen Titanantkörpern und piezoelektrischen Kör
pern mit Hilfe einer Behandlung durch Gase oder Dämpfe zu erzeugen, die aus einem Trägergas in Ge
stalt von CO2 und Beimengungen von Kupferacetylacetonat
bestehen, wobei der zu überziehende Körper auf eine Temperatur erhitzt wird, die höher liegt als
die Zerfalltemperatur des gasförmigen Metallüberzugsstoffs. Hierbei handelt es sich aber nur um größere
Körper, die überzogen werden sollen, und nicht um Einzelfasern eines Glasfaserbündels, auf die das bekannte
Verfahren auch nicht ohne weiteres anwendbar ist, da das Gas bei gewöhnlichen Faserbündeln nicht
zu allen Oberflächenteilen der Einzelfasern gleichmäßig guten Zutritt findet.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Schwierigkeiten der bekannten Verfahren
zu vermeiden und eine Möglichkeit aufzuzeigen, um die Einzelfasern gebündelter Glasfaserrohfäden überall
mit einem gleichförmigen Metallüberzug zu versehen.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren, um metallüberzogene Glasfaserstränge mit hoher Ge
schwindigkeit herzustellen.
Erfindungsgemäß werden Rohfäden, die aus einer Mehrzahl von unverdrillten Strängen mit einer Viel zahl
von Einzelfäden bestehen, bis zu einer solchen Temperatur erhitzt, bei welcher der gasförmige Metallüberzugsstoff
zufällt, und sie werden mit dem gas förmigen Stoff unter derartiger Vibration des Roh-
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fadens in Berührung gebracht, daß die einzelnen Fäden dem gasförmigen Stoff ausgesetzt werden und
das Metall auf dem Rohfaden gleichförmig niedergeschlagen wird. Die Anwendung einer mechanischen
Vibration bewirkt ein Spreizen der Fäden des Stranges und gestattet dem Gas eine innige und
gleichmäßige Berührung mit der Fadenoberfläche. In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß sich die
schweren Stränge voneinander verhältnismäßig leicht trennen lassen, während dies bei den Einzelfäden in
jedem Strang wesentlich schwieriger ist. Unter den später näher erläuterten Voraussetzungen wird jedoch
bei jedem Einzelfaden eine ausreichende Bewegung erzielt, um ihn zeitweise aus der Berührung mit allen
übrigen zu lösen und dadurch dem Gas die Möglichkeit zu geben, das Metall auf der Fadenoberfläche
niederzuschlagen. Nach der Aufhebung der Vibrationswirkung schließen sich die Fäden schnell
wieder zusammen, und die Stränge nehmen ebenfalls dieselbe Form wie im unmetallisierten Zustand an.
Die Vibrationsbewegung wird vorzugsweise dadurch erzielt, daß das zu überziehende Material in
leicht gestrafftem Zustand durch die Gasplattierungskamnier gezogen und danach dem straffen Material
ein wiederholter Impuls aufgeprägt wird, welcher den Strang in Bewegung setzt. Die aufgeprägte Bewegung
ist vorzugsweise so stark, als es das Fadenmaterial erlaubt, weil die Spreizung der Fäden mit der Bewegung
anwächst. Dadurch wird ein schneller Durchgang der Stränge durch die Plattierungszone und demgemäß
eine hohe Produktionsgeschwindigkeit ermöglicht. Es sei bemerkt, daß mit dem Verfahren und
der Vorrichtung nach der Erfindung je nach den Plattierungsverhältnissen, der Konzentration des Metall
tragenden Gases und der Temperatur der Vorgespinste eine Durchgangsgeschwindigkeit von 0.3
bis 100 m/Min, erzielbar ist. Die Frequenz der Impulse, welche dem bewegten Vorgespinst aufgeprägt
werden, ist verhältnismäßig hoch, Frequenzen von 520 bis 1750 Impulsen/Min, können angewendet werden.
obwohl auch niedrigere Impulszahlen brauchbar sind. Jedenfalls soll die Erfindung nicht auf den vorzugsweise
angegebenen Bereich beschränkt sein.
Die Niederschlagsbedingungen sind nicht besonders kritisch. Es ist natürlich notwendig, daß das Vorgespinstmaterial
mindestens auf eine Temperatur erhitzt wird, die der niedrigsten Zerfallstemperatur der
gasförmigen Metallverbindung entspricht. Es ist ferner vorteilhaft, wenn das plattierende Gas im Gegenstromverfahren
zu dem sich bewegenden und erhitzten Vorgespinst strömt, da dieses durch die Berührung
mit dem gekühlten Gas in seiner Temperatur erniedrigt wird.
Unter diesen Gegenstromverhältnissen erhält das Vorgespinst einen feinen Metallüberzug, bevor noch
eine wesentliche Kühlung eintritt. Nach Vorliegen eines solchen dünnen Überzugs ist ein weiterer
Niederschlag von Metall auf dem Material wesentlich leichter zu erzielen. Falls erwünscht, kann der dünne
Überzug dabei zum Ausgleich gegen Temperatur-Verluste induktiv erhitzt werden. Indessen ist dieser
Umstand nur dann wichtig, wenn unter Bedingungen, insbesondere bei Temperaturen, in der Nähe der
Grenzwerte gearbeitet wird.
Obwohl vorzugsweise Nickelkarbonyl als Plattie rungsmaterial verwendet wird und sich die nachfolgende
Einzelbeschreibung des Verfahrens und der Einrichtung hierauf richtet, können auch andere metalltragende
Gase, wie z.B. gasförmiges Kupferacetylacctonat. Molybdäncarbonyl und Chromhexacarbonyl,
wie auch die metallischen Hydride verwendet werden Sie kommen insbesondere dann in Betracht, wenn die
charakteristischen Eigenschaften von Nickel für den gewünschten Zweck nicht zufriedenstellend sind.
Der Arbeitsdruck kann in weiten Grenzen zwischen unteratmosphärischem Druck bis zu Atmosphären druck
schwanken, doch ist es im allgemeinen vorteilhaft, für die Plattierung genauen Atmosphärendruck
zu wählen, da unter diesen Umständen sehr einfache Einrichtungen verwendbar sind. Insbesondere wird
dabei die schwierige Abdichtung der Plattierungs kammer vermieden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen im folgenden noch näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine vorzugsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung unter Verwendung eines
Vergasers und einer Plattierungskammer, Fig. 2 eine Abänderung des Vergasersystems,
Fig. 3 eine Abänderung der Plattierungskammer,
Fig. 4 das Material des Rohfadens in der unplattierten gespreizten Form,
Fig. 5 einen Querschnitt durch den geschlossenen plattierten Rohfaden und
Fig. 6 die Ansicht einer Vibrationseinrichtung.
In Fig. 1 ist 1 eine Kohlensäuredruckflasche mit einem Ventil 2 und einer Meßeinrichtung 3 zur Anzeige
des Gasstromes durch eine Leitung 5. Letztere mündet bei 9 in einen Vergaser 7. Am oberen Ende
des Vergasers 7 ist eine Ausgangsleitung 11 angeschlossen, die bei 12 zu einem T-Stück 13 führt.
Vom T-Stück 13 erstreckt sich nach links eine längliche Kammer 14 mit einer Erweiterung 17, die eine
exzentrische Achse 19 enthält, welche durch einen Antriebsmechanismus 20 angetrieben und bei 22 überwacht
wird. Mit der Kammer 14 ist durch einen Nippel 21 ein rohrförmiger Teil 23 gekuppelt, der
über eine Leitung 25 mit einer zweiten Kohlensäureflasche 27 verbunden ist. Der Teil 23 ist am äußersten
linken Ende noch mit einer engen öffnung 29 versehen.
An das rechte Ende des T-Stückes 13 ist eine Plattierungskammer 15 aus Glas angeschlossen, welche
rechts durch einen Flansch 31 abgeschlossen ist, der einen Fortsatz 33 besitzt, welcher von einer Kühleinrichtung
35 umschlossen ist. Letztere ist vorzugsweise eine einfache Wasserkammer, welche bei Raumtemperatur
von Wasser durchflossen wird und zu diesem Zweck mit einem Einlaß 32 und Auslaß 34 versehen
ist. Die Kühleinrichtung dient dazu, die Heizvorrichtung 37 von der Kammer 15 zu trennen. Daher wird
der Rohfaden 38, wenn er von der Rolle 61 abgespult wird und durch die öffnung 39 eintritt, nur durch die
Heizvorrichtung 37 erhitzt, und es ist nicht erforderlich, eine Heizeinrichtung um die Kammer 15 herum
vorzusehen.
In den Fortsatz 33 ragt eine Absaugeleitung 41, welche am anderen Ende in einen Abscheider 43
mündet, dessen Temperatur auf etwa minus 20° C gehalten wird, um Nickelcarbonyl auf den flüssigen Zustand
zu kondensieren. Zu diesem Zweck kann Trockeneis 45 den Abscheider 43 umgeben. Vom
oberen Teil des Abscheiders 43 geht eine Leitung 51 ab, in der eine Pumpe 49 vorgesehen ist, um durch die
Ausblaseöffnung 53 Gase zu einem nicht dargestellten Brenner abzusaugen. Dieser Brenner kann ein einfacher
Widerstandserhitzer sein, über welchen der unkondensierte Stoff strömt, um eine vollständige Verbrennung
des Gases sicherzustellen.
Vom Boden des Abscheiders 43 führt eine Leitung 55 mit einer Pumpe 57 für die Rückführung wieder-
gewonnenen Carbonyls über die Leitung 59 zur Leitung 5.
In dem betrachteten Augenblick enthält der Vergaser 7 flüssiges Nickelcarbonyl, und zwar strömen
bei Raumtemperatur sowohl das C O2-Trägergas als
auch flüssiges Carbonyl. Wenn jedoch eine Zusammensetzung benutzt werden soll, die bei gewöhnlicher
Temperatur fest ist, wie z. B. bei Kupferacetylacetonat, so ist es notwendig, für die Herstellung des
metalltragenden Gases eine Vergasereinrichtung gemäß Fig. 2 zu verwenden, bei welcher sich der Vergaser 71
in einer mit öl 73 gefüllten Kammer 74 befindet. Dieser Behälter ist mit einem Rührwerk 75 versehen,
das über ein geeignetes Getriebe 77 an einen Motor 79 angeschlossen ist. um das öl zu bewegen.
Der Erhitzer 81, der mit einer thermostatischen Steuerung 83 versehen ist, regelt den Wärmezustrom
zum Ölbad in bekannter Weise. Diese Einrichtung ist besonders da brauchbar, wo der Dampfdruck der metalltragenden
Verbindung bei gewöhnlicher Temperatur niedrig ist.
Die Einrichtung nach Fig. 1 arbeitet in der Weise, daß Kohlendioxyd in geregelter Form der Leitung 5
und dem Vergaser 7 zuströmt, wo das Gas die Dämpfe des Nickelcarbonyle aufnimmt und über die Leitung
11 der Kammer 15 zuführt. Um sicherzustellen, daß keine Leckwirkung des Carbonylgases auf dem Wege
zur Kammer 15 eintritt, wird eine zweite Quelle für Kohlendioxyd vorgesehen und mit diesem eine Strömung
von der Kohlensäureflasche 27 über die Leitung 25 und ein mäßiger Dampfdruck von Kohlendioxyd in
dem Teil 23 erzeugt. Wenn in diesem Fall etwas Kohlendioxyd durch die öffnung 29 entweicht, so
spielt dieser Verlust keine wesentliche Rolle.
Der ursprüngliche Gasstrom in der Leitung 11, T-Stück 13 und Kammer 15 spült Sauerstoff usw. aus
der Kammer 15 und den angeschlossenen Leitungen heraus und befördert diese Gase in die freie Luft.
Darauf wird der Rohfaden, der, von der Rolle 61 ausgehend, durch die Einrichtung der Fig. 1 hindurchgezogen
wurde, durch eine nicht dargestellte, mit der Rolle 62 verbundene Kraftquelle weiterbewegt. Die
Heizvorrichtung 37 wird in diesem Augenblick eingeschaltet und der Rohfaden beim Durchgang durch
die Heizvorrichtung erhitzt. Die von dem Rohfaden angenommene Temperatur beträgt vorzugsweise etwa
320° C, und das erhitzte, in die Kammer 15 entgegen dem Strom des Carbonylplattierungsgases eingeführte
Material kommt mit dem Gas in Berührung, das einen Metallniederschlag auf dem Faden bewirkt.
Der Exzenter 19_, der mit der Bewegung des Rohfadens
durch die Plattierungseinrichtung hindurch gleichzeitig in Betrieb gesetzt wurde, bewirkt, daß der
in der Kammer 15 befindliche Strangteil schnell vibriert und daß sich demgemäß jeder Strang öffnet, wie
es schematisch in Fig. 4 bei 88 angedeutet ist. Hierbei wird jeder der 204 Einzelfäden der Wirkung des
plattierenden Gases ausgesetzt. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, spreizt sich der Teil 89 beim Eintritt in die
Kammer in seine Einzelfäden auf, und diese schließen sich bei 90 wieder zusammen. Beim Austritt aus der
Kammer bewirkt das während des Durchlaufs in der Kammer 15 aufgenommene metallische Material ein
geringes Zusammenbacken der Fäden, und die bei 91 dargestellte Lunte gemäß Fig. 5 besitzt die physikaiischen
Eigenschaften der Glasfaser in bezug auf die Festigkeit und Biegsamkeit und ist darüber hinaus
glänzend und elektrisch leitend.
Vorzugsweise ist die Amplitude der Vibration der Fasern 88 so gewählt, daß die Hälfte der vertikalen
Abmessung der Kammer 15 überstrichen wird, und der Exzenter 19 wird so ausgeführt, daß gerade diese
Verhältnisse erzielt werden. Es sei bemerkt, daß die Exzenterwelle 18 zweckmäßig so eingestellt ist, daß,
wenn die Lunte zwischen den Rollen 61 und 62 straffgespannt wird, sie eine gestreckte Linie bildet, die den
Exzenter in seiner unteren Stellung oben berührt. Bei der Drehung des Exzenters wird die Faser dann periodisch
nach oben gedrückt und bewirkt eine schnelle Vibration des Rohfadens in der Kammer. Bei einer
Umdrehungszahl des Exzenters 19 von etwa 520 je Minute und einer Lunte mit acht Strängen, von denen
jeder 204 Einzelfäden mit einem Durchmesser von etwa 9 bis 10 Mikron aufweist, beträgt die Vibrationsamplitude in der Kammer 15 etwa 9 bis 13 mm.
Der Gasstrom am linken Ende der Kammer 15 wird dann durch die Vibrationsbewegung der Lunte verwirbelt,
wodurch die Gleichmäßigkeit der Plattierung begünstigt wird. Darüber hinaus wird die Lunte stets
neuen Partikelchen des Gases ausgesetzt und dadurch die Gleichförmigkeit und die Schnelligkeit der Plattierung
weiter gesteigert.
Die Wasserkühlungskammer 35 oder eine ähnliche Kühleinrichtung sind erforderlich, um die Zersetzung
des metalltragenden Gases in dem rohrförmigen Teil 33 zu verhindern. Die Kühlwirkung reicht jedoch
nicht aus, um die Temperatur des Rohfadens merklich herabzusetzen.
Sollte es wünschenswert sein, die Temperatur der Lunte so niedrig zu halten, daß das Temperaturgefälle
der Lunte beim Durchgang durch die Kammer so groß sein würde, daß am linken Ende der Kammer noch
keine Plattierung einträte, so kann die Anordnung nach Fig. 3 verwendet werden, bei welcher die Plattierungskammer
15 aus Glas von einer Induktionsheizspule 85 umgeben ist. Bei Benutzung dieser Einrichtung
kann die Temperatur der Lunte am rechten Ende der Kammer 15 ausreichend sein, um den Niederschlag
wenigstens eines kleinen Teiles von Metall auf der Faser zu bewirken. Darauf erhöht die Heizspule
85 die Temperatur des Metalls auf der Faser und hält sie auf einem solchen W'ert, daß ein weiterer Niederschlag
erfolgt, wenn die Lunte die Kammer durchzieht. In jedem Falle werden die zersetzten sowie die
noch unzersetzten metalltragenden Gase wie oben erwähnt über die Leitung 41 dem Abscheider 43 zugeführt,
wo der größte Teil des wiederverflüssigten Carbonyls für die Wiederverwendung im Vergaser 7
abgeschieden wird.
Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Einrichtung ist die Ausbildung der öffnung 63, durch
welche die erhitzte Lunte in das rechte Ende des Teiles 33 eintritt. Die öffnung 63 kann anfangs einen Durchmesser
aufweisen, der annähernd dem des Rohfadens entspricht, indessen kann während des Arbeitsganges
Metallcarbonyl, das mit dem Teil 33 in Berührung kommt, bewirken, das geringe Mengen von Metall
sich rund um die öffnung 63 absetzen. Dies bewirkt eine Abdichtung, die sich dem hindurchführenden
Rohfaden eng anschmiegt. Dadurch wird auch eine mäßige Reibung an der bewegten Lunte erzeugt, und
die dabei zusammen mit der Impulswirkung durch die Nockenscheibe oder den Exzenter 19 entstehende
Spannung ergibt eine verhältnismäßig einfache Art der Vibration der Lunte.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert eine sorgfältig überzogene Lunte von ausgezeichnetem Glanz
und mit einer Biegsamkeit, die durch den dünnen metallischen Überzug nicht verändert ist. Letzterer ist
elektrisch leitend, und die Leitfähigkeit ist durch An-
derung der Dicke des Überzuges in einfacher Weise regelbar, da die Gleichförmigkeit der Plattierung hervorragend
genau ist. Zum Beispiel konnten Glasfaserlunten hergestellt werden mit einem Nickelüberzug,
dessen elektrischer Widerstand sehr genau 1 Ohm je 25,4 mm, 2 Ohm je 25.4 mm und 6 Ohm je 25,4 mm
betrug.
Abgesehen von der Regelmöglichkeit in bezug auf den elektrischen Widerstand der Lunte hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß, wenn der oben be- ίο schriebene Rohfaden durch ein aus verdampften Metallverbindungen
bestehendes Gas verhältnismäßig niedriger Konzentration hindurchgeführt wird, ein
Niederschlag entsprechend einem Widerstand von etwa 20 Ohm je 25,4 mm bequem erreicht werden
kann. Wenn dieses Material in der beschriebenen Weise behandelt und danach zwecks nochmaliger Behandlung
unter den genau gleichen Bedingungen durch die Kammer zurückgeführt wird, so beträgt der
Widerstand des fertigen Vorgespinstes etwa 3 Ohm je 25,4 mm. Dieser unerwartet große Abfall des spezifischen
Widerstandes scheint darauf zurückzuführen zu sein, daß sich das beim ersten Durchgang niedergeschlagene
Metall besser überziehen läßt als die Lunte selbst und daß demgemäß beim zweiten Durchgang
ein größerer Niederschlag stattfindet als beim ersten, auch wenn die Plattierungsbedingungen die
gleichen sind.
Es sei bemerkt, daß, obwohl ein bestimmter Rohfaden beschrieben wurde, auch andere Glasfaserlunten
in gleicher Weise behandelt werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten. Es sei ferner
bemerkt, daß die Erfindung auch sonst nach verschiedenen Richtungen hin abgewandelt werden kann, um
sie verschiedenen Bedingungen anzupassen, und daß alle diese Änderungen innerhalb des Erfindungsgedankens liegen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines Metallüberzuges auf Glasfaserrohfäden, dadurch gekennzeichnet,
daß Rohfäden benutzt werden, die aus einer Mehrzahl von unverdrillten Strängen mit einer
Vielzahl von Einzelfäden bestehen, und daß der Rohfaden bis zu einer solchen Temperatur erhitzt
wird, bei welcher der gasförmige Metallüberzugstoff zerfällt, und daß der Rohfaden mit dem gasförmigen
Stoff unter derartiger Vibration des Rohfadens in Berührung gebracht wird, daß die
einzelnen Fäden dem gasförmigen Stoff ausgesetzt werden und das Metall auf dem Rohfaden gleichförmig
niedergeschlagen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zersetzbarer Stoff ein solcher mit
Nickelbestandteil benutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Vibration des Rohfadens Frequenzen zwischen etwa 520 bis 1750 Perioden/Min, benutzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallüberzug während der
Plattierung induktiv erwärmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Glasrohfaden hin- und hergezogen
und auf dem Hinweg schwächer, auf dem Rückweg stärker plattiert wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch
eine Kammer (14,17), durch welche die Lunte hindurchgezogen wird und die eine Einrichtung, z. B.
einen Exzenter (19), zur Erzeugung einer Vi bration der Lunte enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintritts- und Austrittsöffnung
der Plattierungs- bzw. Vibrationskammer (15) genau dem Durchmesser der Lunte entspricht.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 600 374, 833 997.
949;
französische Patentschrift Nr. 775 783;
britische Patentschrift Nr. 733 248.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 597/290 8.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC12465A DE1036481B (de) | 1955-12-30 | 1956-01-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Metallueberzuges auf Glasrohfaeden |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3736555A GB812930A (en) | 1955-12-30 | Improvements in and relating to a method and apparatus for the deposition of metallic coats on rovings of glass fiber | |
DEC12465A DE1036481B (de) | 1955-12-30 | 1956-01-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Metallueberzuges auf Glasrohfaeden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1036481B true DE1036481B (de) | 1958-08-14 |
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ID=25969148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC12465A Pending DE1036481B (de) | 1955-12-30 | 1956-01-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Metallueberzuges auf Glasrohfaeden |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1036481B (de) |
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