DE3409450C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/08—Melt spinning methods
- D01D5/088—Cooling filaments, threads or the like, leaving the spinnerettes
- D01D5/0885—Cooling filaments, threads or the like, leaving the spinnerettes by means of a liquid
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Her
stellung schmelzgesponnener Monofile aus thermopla
stischen Kunststoffen, die nach Austritt aus der Düse
ein Kühlbad durchlaufen, wobei sie zunächst nach unten
in eine Wanne fallen, im Kühlbad an einer gekrümmten
Fläche einer Umlenkvorrichtung umgelenkt werden und
schräg nach oben aus dem Wasserbad abgezogen werden,
sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens.
Monofile aus thermoplastischen Kunststoffen werden in
ein Kühlbad gesponnen, um sie darin erstarren zu lassen.
Der Abkühlprozeß ist dabei von dem Temperaturgefälle,
der Verweildauer und den Abmessungen des abzukühlenden
Thermoplasten abhängig. Dem Spinnprozeß sind weitere
Verarbeitungsprozesse wie Strecken, Fixieren und andere
nachgeschaltet. Für die Abkühlphase steht nur ein be
grenzter Raum zur Verfügung. Das Kühlbad ist meist als
flache Wanne ausgebildet, die das extrudierte Monofil
nach kurzer vertikaler Abkühlphase durchläuft, nach dem
es umgelenkt und schräg nach oben abgezogen wird.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist eine Deformation des
Monofils beim Umlenken, die sich insbesondere bei Fäden
ab 1 mm Durchmesser bleibend störend bemerkbar macht.
Durch den Druck bei der Umlenkung tritt eine Abplattung
auf; der Drahtquerschnitt wird oval. Die Umlenkung der Fa
denlaufrichtung erfolgt an einem bzw. mehreren Stäben. Es
zeigt die Erfahrung, daß mehrere Einzelstäbe kleineren
Durchmessers z.B. mit einem Krümmungsradius unter 2 mm,
weniger stören als ein Element mit einem relativ großen
Krümmungsradius und damit einer entsprechend langen Fläche,
mit der das umgelenkte Monofil in Kontakt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, die durch die Umlenkung
verursachte unerwünschte Querschnittsveränderung des
Monofils zu vermeiden.
Verfahrensmäßig wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß aus
der die Umlenkung des Monofils bewirkenden Fläche des
Umlenkorgans eine Flüssigkeit austritt, deren Strömung
so stark ist, daß ständig Flüssigkeit zwischen dem
laufenden Monofil und der die Umlenkung bewirkenden
Fläche vorhanden ist. Die Umlenkfläche, die eine ge
krümmte Fläche enthält, über die das Monofil gezogen
wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungs
radius der gekrümmten Fläche größer als 5 mm, vorzugs
weise in der Größenordnung 200 mm, ist, diese Fläche von
einem Düsenblech oder Filtergewebe gebildet wird mit
Durchtrittsöffnungen im Bereich 0,01 bis 1,5 mm und Mittel
vorhanden sind, um einen Flüssigkeitsstrom durch das Dü
senblech zu erzeugen. Weitere Ausbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Der durch die Erfindung bewirkte Effekt könnte auch als
Flüssigkeitsschmierung des Monofils beschrieben werden.
Durch die Herabsetzung der Reibung an der umlenkenden
Fläche wird das laufende Monofil mechanisch weniger be
lastet. Während des Umlenkens wird das Monofil von einer
vorzugsweise gekühlten Flüssigkeit umströmt; die auf
das Monofil einwirkenden Kräfte sind auf etwa die halbe
Drahtoberfläche verteilt. Durch eine besondere Ausbildung
der Düsen in dem Düsenblech kann eine steuerbare Zug
kraft auf den Draht in Fadenlaufrichtung ausgeübt wer
den. Es läßt sich so zusätzlich eine Förder- oder
Bremswirkung erzielen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung
ist es möglich, den Kühlprozeß zu intensivieren. Beson
ders bei Systemen mit Umlaufkühlung ist es vorteilhaft,
den Kühlmittelstrom direkt in die Fadenumlenkung zu
leiten.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielshaft darge
stellt und im folgenden weiter beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 das Kühlsystem für einen schmelzgesponnenen
Draht in einer Flachwanne;
Fig. 2 Schnitt durch ein Umlenkorgan;
Fig. 3 zeitlicher Verlauf des minimalen und maximalen
Drahtdurchmessers bei konventionell und erfin
dungsgemäß abgekühlten Drähten.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 zeigt nur einen kleinen Aus
schnitt aus dem Herstellungsprozeß für schmelzgesponnene
Monofile. Das vom Spinnkopf 1 austretende schmelzflüssi
ge Extrudat 2 fällt senkrecht in das Kühlbad 3 und wird
durch die erfindungsgemäße Umlenkvorrichtung 4 in Form
eines halbrunden Blechkastens so in der Bewegungsrich
tung verändert, daß es am Ende der flachen Wanne 5 über
einen Steg 6 als Draht 7 abgezogen werden kann. Der
Flüssigkeitsstrom, der für die Schmierung des Drahtes
um das Umlenkorgan 4 sorgt, wird von einer Umwälzpumpe
8 erzeugt, über das Ventil 9 gesteuert und mit einem
Durchflußmesser 10 kontrolliert. Die Zufuhr des Kühl
mittelstroms erfolgt durch einen flexiblen Schlauch 11.
Der Kreislauf wird hergestellt durch den Wannenüber
lauf 12. In dem Durchflußkühler 13 läßt sich die ge
wünschte Temperatur einstellen.
In Fig. 2 ist beispielhaft der Querschnitt eines Um
lenkorgans dargestellt. Die Wasserzufuhr erfolgt hier
durch ein gebogenes zur Außenseite offenes Rohr 20. In
einer Nut 21 wird das Düsenblech 22 gehalten. Es kann
zwecks Reinigung oder Austausch leicht entfernt werden.
Der Draht 23 wird in einer keilförmigen Rinne 24 geführt
und durch aus dem Düsenblech 22 ausströmende Wasser auf
Abstand gehalten, "geschmiert". Als Düsenblech kann ein
normales Lochblech eingesetzt werden, beispielsweise
ein 1 mm starkes Aluminiumblech mit 25 Bohrungen a 1 mm
pro cm2. Auch ein Siebgewebe aus Metall- oder Kunststoff
draht mit einer Maschenzahl von 400 bis 9000/cm2 eignet
sich zur Erzeugung eines gleichmäßigen Flüssigkeits
stromes. Bevorzugt sind aber solche Bleche, die die
Flüssigkeit in einem Winkel austreten lassen, der von
der Normalen abweicht. Damit kann auf den Draht eine
Förder- oder Bremswirkung ausgeübt werden. Solche
Bleche sind beispielsweise unter der Bezeichnung
"Conidur"-Bleche im Handel und werden bevorzugt in
Trockenöfen oder Wirbelbettapparaturen zur Erzeugung
eines gerichteten Luftstromes eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Kühlen und Um
lenken aller thermoplastischen Produkte wie Polyamid,
Polyester, Polycarbonat, Polyethylen, Polypropylen
und andere geeignet. Als Kühlmittel wird vorzugsweise
Wasser eingesetzt.
In Fig. 3 ist die vorteilhafte Umlenkung an verschieden
dicken Drähten dargestellt. In dem Diagramm entspricht
jeder Meßpunkt dem Mittelwert aus 10 Tagesproben einer
Produktion. Mit einer Mikrometerschraube wird die
Exzentrizität, d.h. der minimale und der maximale
Fadendurchmesser ermittelt. Meßwerte an konventio
nell hergestellten Fäden sind mit + (Kreuzchen) dar
gestellt. Wird der gleiche Faden am gleichen Spinn
schacht im Kühlbad mit der erfindungsgemäßen Vorrich
tung umgelenkt, so ergibt sich an der gleichen Meß
stelle ein wesentlich runderer Faden, d.h. minimaler
und maximaler Fadendurchmesser liegen viel dichter zu
sammen; gekennzeichnet durch ┤ (Kreise).
In einer Extrusionsanlage für Thermoplaste wird Polyamid
6 mit einer Viskosität ηrel.=3,1 aufgeschmolzen und
mit Hilfe einer Zahnraddosierpumpe durch einen vertikal
angeordneten Spinnkopf in ein Wasserbad extrudiert. Der
Durchmesser der Runddüse beträgt 4,1 mm, die extrudierte
Schmelzmenge 214 g/Min. und die Abzugsgeschwindigkeit
15,5 m/Min. Der Rohdraht wird im Kühlbad über die
erfindungsgemäße Umlenkvorrichtung umgelenkt, die mit
einer Wassermenge von 700 l/h (Düsenblechfläche 60 cm2,
10% offene Fläche, Lochgröße ca. 0,3 mm Durchmesser,
durch die Ausbildung der Düsenöffnung ist eine Geschwin
digkeitskomponente in Fadenlaufrichtung vorhanden, Aus
trittswinkel ca. 50°) beschickt wird.
Nach Passieren der Abkühlstrecke wird der Draht im Ver
hältnis 1 : 4,1 verstreckt, um die optimalen physikali
schen Eigenschaften zu erhalten. Eine Untersuchung des
Drahtdurchmessers mit einer Mikrometerschraube liefert
einen Durchmesserbereich von 1,99 bis 2,02 mm. Ein
Draht, der unter gleichen Spinnbedingungen über vier
zylindrische Umlenkstäbe (Durchmesser ca. 15 mm) ge
leitet wird, ergibt bei gleicher Behandlung und Prüfung
einen Durchmesserbereich von 1,95 bis 2,05 mm.
Auf der gleichen Anlage wie im Beispiel 1 beschrieben
wird Polyamid 6 mit einer Viskosität ηrel.=3,0 und
einer Leistung von 186 g/Min. durch eine Düse mit 3,0 mm
Durchmesser extrudiert. Die Abzugsgeschwindigkeit beträgt
27 m/Min. Nach der Abkühlphase in Wasser von 20°C, bei
der über die erfindungsgemäße Vorrichtung mit 600 l/h
Wasser beschickt umgelenkt wurde, fand eine Ver
streckung im Verhältnis 1 : 4,1 statt. Am verstreckten
Draht beträgt der ermittelte Durchmesserbereich 1,41
bis 1,42 mm. Bei einem konventionell umgelenkten Draht
ergibt sich ein Durchmesserbereich von 1,40 bis 1,45 mm.
Ein Mischpolyamid aus 80 Teilen Caprolactam und 20 Teilen
Aminoundekansäure mit der Viskosität von ηrel.=2,9
wird bei 250°C in ein Waserkühlbad von 40°C extrudiert.
Die Schmelzmenge beträgt 182 g/Min., der Düsendurchmesser
5 mm und die Abziehgeschwindigkeit 10 m/Min. Die Umlenk
vorrichtung war wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt
aufgebaut. Das Düsenblech (gemäß Beispiel 1) war so
eingelegt, daß der Flüssigkeitsstrom entgegen der Faden
laufrichtung gelenkt war. Die Wassermenge betrug
200 l/h.
Nach der Verfestigung wird der Rohdraht im Verhältnis
1:5 verstreckt. Der Drahtdurchmesserbereich lag von
1,95 bis 2,02 mm. Ein über vier Umlenkstäbe abgezogener
Draht hatte dagegen unter sonst gleichen Bedingungen
Durchmesserschwankungen, die von 1,89 bis 2,06 mm
reichen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung schmelzgesponnener Mono
file aus thermoplastischen Kunststoffen, die nach
Austritt aus der Düse ein Kühlbad durchlaufen, wobei
sie zunächst senkrecht nach unten in eine Wanne
fallen, im Kühlbad an einer gekrümmten Fläche einer
Umlenkvorrichtung umgelenkt und schräg nach oben
aus dem Wasserbad abgezogen werden, dadurch kenn
zeichnet, daß aus der die Umlenkung des Monofils
bewirkenden Fläche des Umlenkorgans eine Flüssigkeit
austritt, deren Strömung so stark ist, daß ständig
Flüssigkeit zwischen dem laufenden Monofil und der
die Umlenkung bewirkenden Fläche vorhanden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die austretende Flüssigkeit gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die austretende Flüssigkeit dem Kühlbad
entnommen wird.
4. Umlenkvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Ansprüchen 1 bis 3, enthaltend eine gekrümmte
Fläche, über die das Monofil gezogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius der ge
krümmten Fläche größer als 5 mm, vorzugsweise in
der Größenordnung 200 mm ist, diese Fläche von einem
Düsenblech (22) oder Filtergewebe gebildet wird
mit Durchtrittsöffnungen im Bereich 0,01 bis 1,5 mm
und Mittel (8, 9, 10) vorhanden sind, um einen Flüs
sigkeitsstrom durch das Düsenblech (22) zu erzeugen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Führungselemente (24) an der Seite neben dem
Düsenblech (22) vorhanden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düsen in dem Düsenblech (22) so
ausgebildet sind, daß die durchdringende Flüssig
keit überwiegend senkrecht auf das Monofil trifft.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Düsen in dem Düsenblech (22)
so ausgebildet sind, daß eine Geschwindigkeitskom
ponente der durchtretenden Flüssigkeit in Richtung
des Monofils vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843409450 DE3409450A1 (de) | 1984-03-15 | 1984-03-15 | Verfahren und vorrichtung zur umlenkung von monofilen in einem kuehlbad |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843409450 DE3409450A1 (de) | 1984-03-15 | 1984-03-15 | Verfahren und vorrichtung zur umlenkung von monofilen in einem kuehlbad |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3409450A1 DE3409450A1 (de) | 1985-09-26 |
DE3409450C2 true DE3409450C2 (de) | 1991-03-21 |
Family
ID=6230542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843409450 Granted DE3409450A1 (de) | 1984-03-15 | 1984-03-15 | Verfahren und vorrichtung zur umlenkung von monofilen in einem kuehlbad |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3409450A1 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4336097A1 (de) * | 1993-10-22 | 1995-04-27 | Bayer Ag | Kontinuierliches Verfahren zum Schmelzspinnen von monofilen Fäden |
DE19501826A1 (de) * | 1995-01-21 | 1996-07-25 | Rieter Automatik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Abkühlen schmelzgesponnener Filamente |
CN104593882B (zh) * | 2014-12-04 | 2016-09-21 | 余姚市朗霞双俊塑料拉丝厂 | 设有冷却机构的塑料拉丝机 |
CN106192028B (zh) * | 2016-07-27 | 2018-02-02 | 浙江竟成特种单丝有限公司 | 一种用于单丝的降温装置 |
CN112575395B (zh) * | 2020-12-04 | 2021-09-03 | 四川辉腾科技股份有限公司 | 一种杂环芳纶纤维凝固成型装置及其工艺 |
-
1984
- 1984-03-15 DE DE19843409450 patent/DE3409450A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3409450A1 (de) | 1985-09-26 |
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