DE2116254C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrudieren hochviskoser Schmelzen - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrudieren hochviskoser SchmelzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrudieren hochviskoser Schmelzen, mit der
die Temperatur der Schmelze, die zunächst beträchtlich unterhalb der Spinntemperatur liegt durch Druckabbau
auf Spinntemperatur erhöhbar ist, mit wenigstens einer Spinnpumpe und einer Spinndüsenplatte und gegebenenfalls
zwischen diesen angeordneten Spinnfiltern und ίο
mit einem Verteilerelement
Bekanntlich verlangt das Extrudieren von spinnbaren hochviskosen Schmelzen, beispielsweise Polyestern und
Polyamiden, eine hohe Temperatur, um optimale Fadenqualitäten zu erhalten. Wenn die Spinntempera· «
tür der Polymere zu niedrig ist, bleibt ihre Schmelzviskosität zu hoch, und die aus solchen Polymeren
gesponnenen Fäden haben eine zu hohe Spinnorientierung, um beim nachfolgenden Verstrecken ausreichend
große Streckverhältnisse zur Herstellung verstreckter &o
Fäden hoher Festigkeit zu ergeben. Um Fäden guter Qualität zu erhalten, dürfen die Polymere bekanntlich
keine Kr'stallisationskerne enthalten, wobei das vollständige Schmelzen dieser Kristallisationskerne oftmals
Temperaturen erfordert, die erheblich über den h>
Schmelzpunkten der Polymere liegen. Es ist daher erforderlich, daß die viskosen Schmelzen eine hohe
Temperatur haben, wenn sie durch Preßformen, Spinndüsen oder ähnliche Vorrichtungen extrudiert
werden, aber es ist auch erwünscht, daß die Schmelzen auf diese hohen Temperaturen erst kurz vor dem
Extrudieren gebracht werden, um die Zeitspanne, während der ein merkbarer Abbau der Schmelze durch
Wärmewirkung erfolgen könnte, auf ein Mindestmaß zu beschränken.
Bei einer bekannten Vorrichtung der genannten Art (US-PS 34 07 437) weist der Spinnkopf einen filter, eine
Verteilerplatte oder Filterstützplatte und eine Düsenplatte auf. Die Schmelze fließt von oben kommend
durch das Filter hindurch, gelangt in in der Stützplatte befindliche Bohrungen und anschließend in in der
Zwischenplatte vorhandene Bohrungen. Durch diesen Aufbau wird erreicht, daß der Druckabbau der
Schmelze im wesentlichen am bzw. im Riter erfolgt und nicht in den Bohrungen der Filterstützplatte. Dieser
Druckabbau hat zwar eine Erhöhung der Schmelzentemperatur zur Folge, da jedoch die Schmelze vom
Filter bis zur Düsenplatte eine verhältnismäßig lange Strecke zurücklegen muß, geht ein großer Teil der in ihr
durch den Druckabbau erzeugten Wärme wieder verloren, so daß eine Fremdbeheizung vorgenommen
werden muß, um unmittelbar vor den Spinndüsen die erwünschte Spinntemperatur zu erreichen. Bei einer
anderen bekannten Vorrichtung zum Extrudieren hochviskoser Schmelzen (CH-PS 4 69 819) wird die
Schmelze mit einer ziemlich niedrigen Temperatur den Spinndüsen zugeführt und beim Durchströmen der
Kanäle einer direkt erhitzten und wärmeisolierten Düsenplatte ervrärmt Die Temperatur der Düsenplatte
ist so hoch, daß sie die Temperatur des durchfließenden Polymers vom Eingang bis zum Ausgang der Kanäle um
mindestens 6O0C erhöht Eine solche starke Erwärmung während einer sehr kurzen Strecke bewirkt jedoch in
der Schmelze einen hohen Temperaturgradienten, der sich nachteilig auf die Homogenität des Endproduktes
auswirkt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, die Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß die Schmelze ihre optimale Temperatur unmittelbar vor Eintritt in die Spinndüse erreicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verteilerelement zwischen der Spinnpumpe und
der Spinndüsenplatte ein stumpfer Konus ist, dessen Basis nach oben zeigt und auf dessen konischer
Seitenfläche gerade oder leicht gekrümmte, gleichen Querschnitt aufweisende Kanäle von oben nach unten
laufen, wobei der Konus koaxial von einem Träger mit glatter konischer Innenfläche umgeben ist, der, dicht an
dem Konus anschließend, nur die Kanäle auf der konischen Seitenfläche für den Durchfluß der Schmelze
freigibt, und daß der Krümmungsradius der von den gekrümmten Kanälen gebildeten Kurven überall wenigstens
das Zehnfache der Kanalbreite beträgt und Konus sowie Träger aus einem Material bestehen, das eine
spezifische Wärmeleitfähigkeit von nicht mehr als 0,06gcal/cm/sec/°C bei einer Temperatur von 200C
besitzt.
Durch diese Konstruktion erfolgt der Druckabbau in dem Verteilerelement in einer Weise, die jegliche
Überhitzung des Materials ausschließt und mit Sicherheit dazu führt, daß die optimale Spinntemperatur der
Schmelze erst unmittelbar vor der Spinndüse erreicht wird, wodurch nur eine geringe Fremdbeheizung
erforderlich ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Die in
diesem Zusammenhang erwähnten unterschiedlichen Qqerschnittsformen der Kanäle dienen zur Anpassung
an unterschiedliche Durchsatzmengen an Schmelze und zur Einstellung gewünschter Druckdifferenzen zwischen
den entgegengesetzten Enden der Kanäle.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen schematischen Querschnitt einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
F i g. 2 eine perspektivische Darstellung eines Konus aus F i g. I in größerem Maßstab;
Fig.3 eine perspektivische Darstellung eines anderen
Konus, der in der Vorrichtung noch benutzt werden kann.
In Fig. 1 führt der Einfüllstutzen 14 zum Zylinder 12 des Extruders 10. Mit Hilfe der Schnecke 16 wird das
Polymer aufgeschmolzen und durch die Zuleitung 18 zur Pumpe 2 geführt Eine Leitung führt von Pumpe 2 zur
Kammer 20, die begrenzt wird von der oberen Kreisfläche des Konus 3, der Druckplatte 22 und der
oberen Innenfläche des Konusträgers 5. Zylinder 12, Pumpe 2, Druckplatte 22, Konusträger 5 und Spinndüsen
6 sind umgeben von der Heizkammer 7, die zu etwa Vi bis 3M mit einer wärmeübertragenden Flüssigkeit 23
gefüllt ist, die durch die elektrischen Heizelemente 24 erhitzt wird, weiche die Heizkammer 7 umgeben. Über
der Flüssigkeit 23 ist eine Dampfzone 25. Die ganze Anlage ist umgeben vom Wärmeisolationsmantel 8.
Konus 3 hat auf seiner seitlichen Oberfläche gerade, nach unten konvergierende Kanäle 4, die die einzige
Verbindung zwischen Kammer 20 und Kammer 26 darstellt, die unter dem Konus 3 und über den
Spinndüsen 6 liegt
Im Extruder 10 wird ein spinnbares, hochviskoses Polymer geschmolzen und fließt zur Spinnpumpe 2, die
die Schmelze in die erfindungsgemäße Vorrichtung preßt, die aus Konus 3 mit Kanälen 4 und Konusträger 5
besteht. In der Vorrichtung wird die Temperatur der fließenden Schmelze durch die innere Reibung der
Schmelze erhöht, und schließlich wird die Schmelze durch die Spinndüsen 6 ausgestoßen. Die Polymertemperatur
wird reguliert durch die Temperatur der Flüssigkeit 23 in der Heizkammer 7.
Fig.2 und 3 zeigen verschiedene Formen und Anordnungen von Kanälen auf der Seitenfläche des
Konus. F i g. 2 zeigt Konus 3 aus F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, bei dem die Kanäle 4 einen halbkreisförmigen
Querschnitt haben und gerade von oben nach unten laufen. F i g. 3 zeigt Konus 3' mit Kanälen 4' in der Form
von Schraubenlinien von verschiedenem Gradienten mit rechteckigem Querschnitt. Die geraden axialen
Kanäle gemäß Fig.2 sind leichter herzustellen als die
schraubenförmigen Kanäle 4' gemäß Fig.3. Die schraubenförmigen Kanäle erlauben jedoch bei gegebener
Höhe des Konus Kanäle von größerer Länge.
Die Kanäle 4 bzw. 4', sollen gleichmäßig über die seitliche Oberfläche des Konus 3 bzw. 3' verteilt sein. Sie
können verschiedene Dimensionen haben, sollen aber auf ihrer ganzen Länge einen einheitlichen Querschnitt
besitzen, Für die Herstellung textiler und industrieller Fäden werden rechteckige Kanäle von einer Breite von
etwa 6 Millimeter und einer Tiefe von 0,3 — 0,8
Millimeter bevorzugt. Mil einem Apparat, wie er in den Beispielen beschrieben ist. können Druckdifferenzen
von etwa JOO bis 1100 Atmosphären und Temperaturerhöhungen
von etwa 5 -bO'C zwischen den Kümmern 20
und 26 erreicht werden.
Es sei erwähnt, daß Druckdifferenzen und Temperaturerhöhungen
einer fließenden Schmelze auch auftreten, wenn line Schmelze unter Druck durch eine
Sandschicht von großer Feinheit fließt, zum Unterschied von den groben Sandschichten, die in konventionellen
Spinntöpfen verwendet werden. Es ist jedoch bekannt, daß sich die Durchlässigkeit solcher feinen
Sandschichten rasch verschlechtert, da sie durch winzige Verunreinigungen in der Polymerschmeize,
durch Gelpartikel, verstopft werden. Dies zeigte ein Vergleichsversuch, bei dem Polyäthylenterephthalat
extrudiert wurde, unter Benutzung eines Spinnkopfes mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und eines
Spinnkopfes, der eine feine Sandschicht von iO Millimetern Höhe enthielt In dem mit Sand gefüllten
Gerät stieg der Druck rasch an und erreichte nach 7 Stunden 1100 Atmosphären, wobei die Spinnpumpe
durch ein Sicherheitsventil abgestellt wurde, während in dem erfindungsgemäßen Apparat der Druck während 6
Tagen konstant blieb.
Die folgenden Beispiele zeigen -V; vorteilhaften Eigenschaften der hier beschriebenen Vorrichtung
anhand von Schmelzspinnversuchen mit verschiedenen Polymeren.
Die Intrinsic-Viskosität y von Polyäthylenterephthalat
ist durch die folgende Gleichung definiert:
.V =
0.35
worin ySpez. die spezifische Viskosität einer Lösung von
0.500& g Polyäthylenterephthalat in 100 Millilitern einer
Mischung gleicher Gewichtsteile Phenol undTetrachloräthan bei 25°C bedeutet
Die relative Viskosität von Polycaprolactam wurde in einer Lösung von 54 g Polycaprolactan in 50 Millilitern
90%iger Ameisensäure bei 25°C mit einem Ostwald-Viskosimeter bestimmt.
Der Druck der Schmelze wurde mit einem pneuiaatisehen
Druckmesser nach Passieren der Spinnpumpe, d. h. vor Eintritt in die Kammer 20 bestimmt Die auf der
Wirkung des erfindungsgemäßen Apparates beruhende Druckdifferenz wird bestimmt durch die Differenz
zwischen den mit und ohne Konus 3 gemessenen Drücken, wobei der ohne Konus 3 gemessene Druck auf
der oben erklärten Wirkung der Spinndüsen 6 beruht Da die Messung des durch die Spinndüsen 6 bewirkten
Drucks infolge der Abwesenheit des Konus 3 bei einer niedrigeren Temperatur erfolgt, als die Messung der
durch Konus 3 und Spinndüsen 6 bewirkten Drücke, ergibt sich für die Spinndüsen 6 allein ein etwas zu hoher
Druck. Die beschriebene Meßmethode liefert daher für die auf der Wirkung von Konus 3 beruhende
Druckdifferenz etwas zu niedrige Werte, jedoch beträgt der Fehler nicht mehr als 2 bis 3%.
Temperaturen wurden mit Hilfe von Thernioslementen
bestimmt, und zwar (a) in der Schmelze nach Passieren der Spinnpumpe, d.h. vor Eintritt in die
Kammer 20 und (b,> in den Spinndüsen 6 mittels eines in der unteren Oberfläche der Spinndüsen angebrachten
Bohrlochs. Bei Vergleichsversuchen unter denselben Bedingungen, aber mit und ohne Benutzung des Konus
3, zeigt eine Erhöhung der Spinndüsentemperatur, daß
sich die Temperatur der Schmelze um wenigstens
μ denselben Betrag erhöht hat.
Die in dt-n Beispielen genannten Festigkeiten cer
F:äden wurden mit einem INSTRONGerät bestimmt
und beziehen sich auf ihren Ausganystiter.
Polyethylenterephthalat von einer Intrinsic-Viskosität
von 0,68 wurde unier Benutzung eines wie in F i g. I
gezeigten Apparates e arudiert. Der Konus und der ·, Konusträger waren aus rostfreiem Stahl mit einer
Wärmeleitfähigkeit von 0.035 gcal per cm/sec/'C bei
2OT. die Basis, d. h. die größere Kreisfläche des Konus 3 hatte einen Durchmesser von 50 mm. und der
Konuswinkel war 25". Auf der gekrümmten Seitenfläehe des Konus 3 liegen 8 gleichmäßig verteilte Kanäle 4
gerade von oben nach unten, wobei jeder Kanal eine Länge von 45 mm, eine Breite von 3 mm und eine Tiefe
von 0.4 mm hatte. Die Spinndüsen 6 hatten 34 Löcher,
wobei jedes Loch aus einer Vorbohrung von 7.83 mm Länge und 1.5 mm Durchmesser und einer anschließenden
Kapillare von 0,8 mm Länge und 0,4 mm Durchmesser bestand. Der Durchsatz betrug 37 g per Minute.
Die Flüssigkeit 23 in der Heizkammer 7 wurde auf 265 C erhitzt. Nach dem Kassieren der Spinnpumpe und
vor Eintritt in die Kammer 20, war die Temperatur der Schmelze 265"C. und ihr Druck betrug 330 Atmosphä-
rcn. Die Viskosität der Schmelze war 4000 Poises, und
die Temperatur der Spinndüsen 6 war 275 C. In einem Verglcichsversuch. unter Weglassung von Konus 3. war
der Druck der Schmelze 15 Atmosphären, und die Temperatur der Schmelze vor F.intritt in die Kammer 20
und in den Spinndüsen war 265'1C. Die Druckdifferenz infolge der Wirkung des Konus 3 war daher
330 15 = 315 Atmosphären. Die bei Gebrauch von
Konus 3 um 10" C höhere Temperatur der Spinndüsen 6
zeigt an. daß die Temperatur der Schmelze um wenigstens 100C gestiegen war, wahrscheinlich aber
mehr, da auch Wärme zur Erhöhung der Temperatur der Spinndüsen 6 \ jrbraucht wurde.
Ks wurden Fäden mit und ohne Gebrauch von Konus 3 gesponnen und bei einer Geschwindigkeit von 400
Metern per Minute aufgewickeil, wobei man gesponnene Multifilamente eines Gesamttiters von 840/34 denier
erhielt. Anschließend wurden die Fäden bei verschiedenen Sireckverhältnissen verstreckt, und Tabelle I
vergleicht die Festigkeiten und Dehnungen der verstreckten Fäden:
Fäden hergestellt | mit Konus 3 | Bruchdehnung | Fäden hergestellt ohne | Konus 3 |
Streck | Festigkeit | (%) | Festigkeit | Bruchdehnung |
verhältnis | (g/denier) | 17 | (g/denier) | (%) |
4.6 | 5.0 | 11 | 3.9 | 10 |
5.2 | 5.8 | 8 | 4.8 | 6 |
5.5 | 6.4 | 7 | 5.3 | 5.5 |
5.8 | 7.2 | 5.8 | 5 | |
Tabelle I zeigt, daß die mit Gebrauch von Konus 3 hergestellten Fäden beträchtlich höhere Festigkeiten
und Dehnungen hatten, als die ohne Gebrauch von Konus 3 hergestellten Fäden.
Die Ursache ist die durch das Passieren des Konus 3 bewirkte Temperaturerhöhung der Schmelze, welche
die Schmelzviskosität herabsetzte und daher Fäden von geringerer Vororientierung ergab.
45
Polyethylenterephthalat von einer Intrinsic-Viskosität
von 0.95 wurde unter Benutzung eines wie in Fig. 1 gezeigten Apparats extrudiert. Der Konus und der
Konusträger waren aus rostfreiem Stahl mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 gcal per cm/sec/'C bei
20° C. die Basis des Konus 3 hatte einen Durchmesser
von 65 mm. und der Konuswinkel war 30°. Auf der gekrümmten Seitenfläche des Konus 3 liefen 12
gleichmäßig verteilte Kanäle 4 gerade von oben nach unten, wobei jeder Kanal eine Länge von 47 mm, eine
Breite von 6 mm und eine Tiefe von 0.4 mm hatte. Die Spinndüsen 6 hatten % Löcher, wobei jedes Loch aus
einer Verbohrung von 38 mm Länge und 2.4 mm Durchmesser und einer anschließenden Kapillare von
0,6 mm Länge und 0,4 mm Durchmesser bestand. Der Durchsatz betrug 110 g per Minute.
Es wurden Fäden gesponnen unter Verwendung von Schmelzen verschiedener Temperaturen, was man
durch Veränderung der Temperatur der Flüssigkeit 23 in der Heizkammer 7 erreichte. Da das benutzte
Polymer eine beträchtlich höhere Viskosität hatte als das in Beispiel I benutzte Polymer, mußte die Schmelze
auf wesentlich höhere Temperaturen erhitzt werden als die Schmelze in Beispiel I.Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse
von Versuchen die mit Schmelzen verschiedener Temperatur unter Anwendung verschiedener Schmelzdrücke
und mit und ohne Gebrauch von Konus 3 gemacht wurden:
Tabelle 2 | Viskosi tät (poises) |
Schmelzdruck | (atm.) | Differenz infolge Konus 3 |
Spinndüsen-Temperatur (0C) | Ohne Konus 3 |
Differenz infolge Konus 3 |
7500 | Mit Konus 3 |
Ohne Konus 3 |
1002 | Mit Konus 3 |
292 | 43 | |
Ausgangs-Schmelze | 5400 | 1050 | 48 | 760 | 335 | 311 | 27 |
Tempe ratur (0C) |
4000 | 800 | 40 | 515 | 338 | 325 | 14 |
298 | 3000 | 550 | 35 | _ | 339 | 337 | _ |
316 | _ | 30 | _ | ||||
332 | |||||||
345 |
Tabelle 2 /eigl. daß. wenn man von Schmelzen
derselben Temperatur ausgeht, die Temperaturen der Spinndüsen mit Gebrauch des Konus .3, I4\ 27". bzw.
43'C höher waren, als ohne Gebrauch des Konus 3. Daraus ergibt sich, daß die Temperaturen der durch
Konus 3 fließenden Schmelze wenigstens um die gleichen Beträge gestiegen waren, wahrscheinlich aber
mehr, 'la Wärme ζιτ Erhöhung der Temperatur der
Spinndüsen verbraucht wurde.
Um zufriedenstellende Fäden, die keine Schmelzbruch-Erscheinungen
zeigten, ohne Gebrauch von Konus 3 zu erhalten, mußte man eine Schmelze von 345° verwenden, während mit Gebrauch von Konus 3
die Schmelze nur auf Temperaturen von 298°, 316" oder
332°C erhitzt werden mußte, wobei die Temperaturdifferenz
durch die Wirkung von Konus 3 geliefert wurde.
l'olycaprolactam vor' einer relativen Viskosität von
65 wurde unter Benutzung eines wie in Beispiel I beschriebenen Apparates extrudiert, jedoch mit den
folgenden Unterschieden: Durch Steigerung der Temperatur der Flüssigkeit 23 in eier Heizkammer 7 wurde
die Temperatur der in die Kammer 20 gelieferten Schmelze variiert, und die gesponnenen Fäden wurden
bei einem festen Streckverhältnis von 5.2 verstreckt,
wobei man Multifilamcntc von einem Gesamttiter von 160/34 denier erhielt. In einem Vergleichversuch
wurden laden unter denselben Bedingungen, aber ohne Gebrauch von Konus 3. gesponnen und verstreckt.
Tabelle 3 zeigt die Festigkeiten. Dehnungen und relativen Viskositäten der erhaltenen verstreckten
Fäden:
Tabelle 3 | 2700 1800 1300 |
Faden hergestellt mit Konus 3
Festigkeit Dehnung (g/denier) (%) |
12.7 15.2 16.8 |
Relative
Viskosität |
rauen hergestellt ohne Konus
Festigkeit Dehnung 'g/denier) (%) |
12.7 13.6 14.2 |
Relative
Viskosität |
9.7 9.7 9.4 |
67.8 67.6 66.3 |
9.1 9.3 9.1 |
67.4 67.1 66.8 |
||||
Ausgangs-Schmelze
Tempe- Viskosi- raturCC) tat (poises) |
|||||||
260 280 300 |
Die höheren Festigkeiten der mit Gebrauch von Konus 3 hergestellten Fäden zeigen an, daß die extrudierten
Fäden eine höhere Temperatur und daher eine geringere Vororientierung hatten als die ohne Gebrauch von Konus 3
hergestellten Fäden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrudieren hochviskoser Schmelzen, mit der die Temperatur >
der Schmelze, die zunächst beträchtlich unterhalb der Spinntemperatur liegt, durch Druckabbau auf
Spinntemperatur erhöhbar ist, mit wenigstens einer Spinnpumpe und einer Spinndüsenplatte und gegebenenfalls
zwischen diesen angeordneten Spinnfiltern
und mit einem Verteilerelement, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verteilerelement zwischen der Spinnpumpe und der Spinndüsenplatte
ein stumpfer Konus (3,3') ist, dessen Basis nach oben
zeigt und auf dessen konischer Seitenfläche gerade rs
oder leicht gekrümmte, gleichen Querschnitt aufweisende Kanäle (4, 4') von oben nach unten laufen,
wobei der Konus koaxial von einem Träger (5) mit glatter konischer Innenfläche umgeben ist, der, dicht
an dem Konus anschließend, nur die Kanäle (4, 4') »o
auf der Kpqischen Seitenfläche für den Durchfluß der
Schmelze freigibt, und daß der Krümmungsradius der von den gekrümmten Kanälen gebildeten
Kurven überall wenigstens das Zehnfache der Kanalbreite beträgt und das Konus (3, 3') sowie ;i
Träger (5) aus einem Material bestehen, das eine spezifische Wärmeleitfähigkeit von nicht mehr als
0,06 gcal/cm/sec/°C bei einer Temperatur von 200C
besitzt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- jo
zeichnet, daß der Konuswinkel nicht kleiner als 25° ist
3. Vorrichtung nacb Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (4, 4') einen halbrunden, halbovalen, quadratischen ocVr rechteckigen Quer- .->
schnitt aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Kanäle (4,4') auf der Seitenfläche
des Konus (3,3') gleichmäßig verteilt sind.
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