DE1036222B - Verfahren zur Herstellung von Boranaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Boranaten

Info

Publication number
DE1036222B
DE1036222B DEF22016A DEF0022016A DE1036222B DE 1036222 B DE1036222 B DE 1036222B DE F22016 A DEF22016 A DE F22016A DE F0022016 A DEF0022016 A DE F0022016A DE 1036222 B DE1036222 B DE 1036222B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
metal
reaction
weight
hydride
percent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF22016A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Dieter Goerrig
Dr Werner Schabacher
Dr Friedrich Schubert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF22016A priority Critical patent/DE1036222B/de
Priority to CH1441563A priority patent/CH412824A/de
Priority to CH1441663A priority patent/CH438235A/de
Priority to CH5321957A priority patent/CH420075A/de
Publication of DE1036222B publication Critical patent/DE1036222B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B6/00Hydrides of metals including fully or partially hydrided metals, alloys or intermetallic compounds ; Compounds containing at least one metal-hydrogen bond, e.g. (GeH3)2S, SiH GeH; Monoborane or diborane; Addition complexes thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Boranaten Alkali- und Erdalkaliboranate kann man bekanntlich aus bestimmten Borv erbindungen und Metallhydriden herstellen. Dies kann in einer Stufe z. B. nach der Gleichung 4NaH + BC13 = 3NaC1 + NaBH4 oder in zwei oder noch mehr Stufen geschehen; z. B. hat man 3 Mol NaB H4 mit 1 Mol B C1, unter Bildung von 2 Mol 13,11, umgesetzt und aus dem so gewonnenen B,Hg und 4 Mol NaH 4 Mol NaBH4 hergestellt. Weiter ist bekannt, aus bestimmten Borverbindungen und Metallhydriden in einer Stufe B,H6 zu gewinnen, z. B.
  • 6NaH -E- 2BF3 --- 6NaF +. B2H6 Die bekannten einstufigen Boranatherstellungsverfahren verwenden als Metallhydride Alkalihydride m-ie LiH, NaH, KH, Erdalkalihydride wie CaH2 oder Aluminiumhydrid, A1H3.
  • Die Borverbindungen, aus denen man mit Hilfe bekannter einstufiger Verfahren zu Boranaten gelangt, sind die Halogenide des Bors von B F3 bis zum B J3, die Fluorborate «7e KBF4 und NaBF4, das Boroxyd B203, einige Borsäureester wie B(OCHJ3 und einige Boralkylverbindungen, wie B (C2 H5)3.
  • Sind schon alle bisher vorgeschlagenen Verfahren unbefriedigend hinsichtlich Einfachheit und Ausbeute, so hat nach dem jetzigen Stand der Technik die Umsetzung von :Metallhydriden mit B203 noch geringere Ausbeuten.
  • Man erhält dabei selbst unter besonders günstigen Umständen Ausbeuten von nur 1901, der Theorie (ohne gleichzeitiges Mahlen) und von 640/, der Theorie (bei gleichzeitigem Mahlen von 46 Stunden) bei der Umsetzung 4NaH +2B203 = NaBH4 +3NaB02 (Journ. Am. Soc., 75 [1953] S. 205) und von nur 5,50/, der Theorie ohne Katalysatoren und 17,8 °/o der Theorie mit Katalysatoren bei der Umsetzung 4CaH2 + 4,41320, = Ca(BH4)2 + 3Ca(B02)2 - 0,1313,0, (USA.-Patent 2 715 057) Wenn nun schon Boroxyd, selbst mit Katalysatoren, wesentlich schlechter reagiert als Borhalogenide, so sollte man erwarten, daß die Endprodukte dieser Umsetzung, die Metaborate, wie NaB 02 oder Ca(B02)2 noch ungeeignetere Ausgangsstoffe für die Boranatherstellung sind. Dieser Gedanke taucht andeutungsweise bereits in einer Untersuchung auf, die aufzeigt, warum die Umsetzung z. B. zwischen Natriumhy drid und Botoxyd nicht nach dem Schema 8NaH + B203 = 2NaBH4 + 3Na20 (Journ. Am. Soc., 75 [1953] S. 205) verläuft. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Boranaten, das darin besteht, daß ein Hydrid der Metalle Al, Mg, Ca, Sr, Ba, Li, Na, K, Rb, Cs mit einem Metaborat oder einem Metalloxyd-Boroxyd-Gemisch vergleichbarer Zusammensetzung eines Metalls der obigen Reihe, das in der genannten Reihenfolge nicht weiter links steht als das Hydridmetall, bei Temperaturen oberhalb 100°C und unterhalb des Schmelzpunktes der Mischung umgesetzt wird, wobei das Oxyd des Hy dridmetalls und das Boranat des Metaboratmetalls entstehen. Der erfindungsgemäße Gedanke soll zunächst so erläutert werden, als ob als Metallhydrid immer CaH2 verwandt werde.
  • Das neue Verfahren liefert ganz überraschende Ergebnisse: Zunächst einmal sind die Ausbeuten nicht wie erwartet noch schlechter als bei Boroxyd, sondern unter günstigen Bedingungen praktisch quantitativ, selbst ohne Anwendung von Katalysatoren und ohne gleichzeitiges Mahlen. Sodann wurde gefunden, daß die Vorsichtsmaßnahmen, die bei anderen Verfahren zur Vermeidung einer zu hohen Reaktionstemperatur im Interesse einer hohen Ausbeute nötig sind, beim erfindungsgemäßen Verfahren entfallen. Es zeigte sich, daß ein Ansatz, der bereits bei 350°C mit befriedigender Geschwindigkeit umgesetzt werden kann, auch eine Reaktionstemperatur von 600'C verträgt, ohne daß die Ausbeute leidet. Die wirtschaftliche Bedeutung der hohen Ausbeute hinsichtlich der rationellen Ausnutzung des wertvollen Metallhydrides ist offensichtlich. Bedeutungsvoll ist naturgemäß aber auch die Tatsache, daß man im Gegensatz zu den mit Borhalogeniden oder Borsäureestern oder gar mit Boralkylen arbeitenden Verfahren mit Ausgangsverbindungen arbeitet, die in überaus einfacher Weise aus den handelsüblichen oxydischen Borverbindungen zu gewinnen sind, und daß man diese - vor allem im Gegensatz zu dem Verfahren, bei dem Boroxyd eingesetzt wird und bei dem die theoretisch möglichen 25 % nur zu maximal 170/0 der Theorie erreicht werden - in annähernd quantitativer Ausbeute in das gewünschte Produkt überführt.
  • Die gute Ausbeute des neuen Verfahrens und ihre relative Unabhängigkeit von Temperaturveränderungen kann theoretisch wie folgt erklärt werden: a) Bei den bisher angewendeten Verfahren werden sehr große Wärmemengen frei, und zwar sowohl beim Ablauf der erwünschten Reaktion wie auch beim Ablauf der Zersetzungsreaktion, die zu elementarem Bor und zu Wasserstoff führt. Diese Wärmemengen führen zu einer Temperatursteigerung mit gleichzeitiger Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit.
  • Man hat also das an sich bekannte Bild einer >Wärmeexplosioncc. Bei hoher Temperatur zerfallen nun die gebildeten Borwasserstoffverbindungen irreversibel in die Elemente Bor und Wasserstoff. Das wird z. B. deutlich durch die Wärmetönungen der Zerfallsreaktionen
    CaH2 -f- 2/3BF3 -@ CaF2 + 2/3B + HZ -f- 67800
    Ca Hz + 2/3 B C13 -@ CaCl2 + 2/3 B + H2 + 81000
    2NaH + 1/2NaBF4 -@ 2NaF -f- 1/2NaH + 1/2B + 3/4H2 + 42700
    Ca H2 + 4/3 B203 -@ Ca (B 02)2 + 2,13 B + H2 -f- 34600
    Hiervon unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren sehr erheblich. Die Zerfallsreaktion ist endotherm:
    CaH2 + 1/2NaB02 -- Ca0 -f- 1/2NaH + 1/2B + 3/4H2 -13500
    Auch in der Wärmetönung der erwünschten Reaktion ergibt sich der gleiche Unterschied zwischen bekannten und neuem Verfahren:
    2NaH -;- 1/2BC13 -> 3/2NaC1 + 1/2NaBH4 + 95000
    CaH2 -f- 1/2NaB02 -+- Ca0 + 1/2NaBH4 + 1400
    Da nun bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die :Wärmeexplosion« ausbleibt, ist die Reaktion nicht nur besser zu steuern, sondern der Hauptgrund für eine schlechte Ausbeute bei höherer Temperatur, nämlich der irreversible Zerfall der Borwasserstoffverbindung, kann beim erfindungsgemäßen Verfahren leicht ausgeschlossen werden.
  • b) Als weiterer grundlegender Vorteil wird in der Theoi ie die Tatsache angesehen, daß das zur Stabilisierung des B H4 Anions erforderliche Metallion gleich von Anfang an unmittelbar neben dem Bor vorliegt, während bei den bekannten Verfahren der gebildete Borwasserstoff irgendwie an das überschüssige Metallhydrid herankommen muß. Das kann naturgemäß erleichtert werden durch gute Vermischung, die aber selbstverständlich nicht bis zum atomaren Bereich getrieben werden kann. Andererseits führt bei den bekannten Verfahren eine gute Vermischung zu besonders ausgeprägten Wärmeexplosionen.
  • Ein weiterer grundlegender Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die schon erwähnte Tatsache, daß man die verschiedenartigen Metallboranate, wie Li B H4, NaB H4, K B H4, Ca (B H4)2, Sr (B H4)2, Ba (B H4)2, für die man bislang jeweils das korrespondierende Metallhydrid benötigte, alle aus Kalziumhydrid herstellen kann. Beispielsweise liegen dem neuen Verfahren folgende Gleichungen zugrunde
    LiB02 +2CaH2 .-> LiBH4 +2Ca0
    Ba(B02)2 + 4CaH2 -> Ba(BHt)2 + 4Ca0
    Damit sind zwei wesentliche Vorteile verbunden: 1. Man benutzt nur ein Metallhydrid, nämlich CaH2, das zum Beispiel nach dem deutschen Patent 944 487 besonders wirtschaftlich herstellbar ist. Außerdem wurde gefunden, daß man selbst sehr stark verunreinigte Produkte, z. B. solche, die viel CaC2, Ca0, Al, Fe, Si und N2 enthalten, ohne Schädigung der Ausbeute oder der Reinheit des Endproduktes verwenden kann. 2. Man erhält ein Reaktionsgemisch, in dem nur das Endprodukt eine gute Löslichkeit in Wasser und anderen Lösungsmitteln besitzt. Deshalb erhält man auch durch einfache Extraktion des Ansatzes z. B. mittels Wasser eine praktisch reine Lösung des gewünschten Boranates, aus der die Verbindung in kristallisierter Form durch Eindampfen leicht zu gewinnen ist. Dies gilt auch bei Verwendung stark verunreinigter Kalziumhydride, wie sie z. B. bei der Karbidhydrierung anfallen.
  • Der grundsätzliche Weg zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, das getrocknete Metaborat des Metalls, dessen Boranat man gewinnen will, mit der gewünschten :Menge Kalziumhydrid (Unterschuß oder Überschuß) zu vermischen und die Mischung unterhalb des Schmelzpunktes auf eine Temperatur höher als 100°C erhitzen, wobei oxydierende Gase wie Luft und Feuchtigkeit in größeren Mengen ausgeschlossen werden. Nach erfolgter Abkühlung kann dann das erzeugte Boranat vom gebildeten Ca0 und eventuellen Verunreinigungen durch Extraktion getrennt und isoliert werden; es kann aber auch der Ansatz ohne Trennung zu Zwecken verwandt werden, bei denen das gebildete Ca0 nicht stört (beispielsweise zur B,H,- Herstellung).
  • In der Praxis wendet man eine Reihe von Maßnahmen an, die die Ausbeute oder andere wesentliche Punkte positiv beeinflussen; hierher gehören z. B. Mahlfeinheit der Komponenten, Güte des Mischens, Brikettieren der Mischung, Einhaltung eines bestimmten Zeit-Temperatur-Programms, Art und Druck der Atmosphäre usw.
  • Diese Maßnahmen können einzeln oder verschieden kombiniert angewendet werden.
  • Die in den Beispielen ausführlich angegebenen Bedingungen können dementsprechend weitgehend variiert werden.
  • Der Grundgedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens - Metaborate mit CaH2 umzusetzen - läßt sich nach zwei Richtungen hin erweitern 1. Das Verhältnis von Metalloxyd zu Boroxyd in der Ausgangsverbindung muß nicht notwendigerweise das der Metaborate z. B.
  • Na2O : B203 -- 1:1 oder Ca0 : B203 = 1:1 sein. Kleine Abweichungen von diesem Verhältnis werden in der Praxis ohnehin immer bei der Herstellung der »Metaborate« vorkommen. Größere Abweichungen können schädlich (geringere Ausbeute) sein, z. B. ein Verhältnis Na, 0 : B203 < 1:1.
  • In anderen Fällen sind sie harmlos (mehr Materialeinsatz ohne Ausbeuteerhöhung), z. B.
  • Ca0 : B203 > 1:1.
  • Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß Abweichungen größerer Art von der Stöchiometric des Metaborates vermieden werden sollen.
  • 2a) Wird CaH2 im erfindungsgemäßen Verfahren durch SrH2 ersetzt, so zeigt sich, daß man mit ihm noch alle Boranate außer Ca(BH4)2 gewinnen kann. Beim Übergang auf BaH2 läßt sich das Verfahren jedoch nur noch auf Barium- und die Alkalimetaborate anwenden, wobei außer dem Ca (B H4)2 auch das Sr(BH4)2 auf diesem Wege nicht mehr zu erhalten ist. In dieser Weise läßt sich eine Reihe von Metallen Ca, Sr, Ba, Li, Na, K, Cs aufstellen, in der jeweils aus dem Hydrid eines dieser Metalle und dem Metaborat des gleichen bzw. eines rechts davon stehenden Metalls das Boranat des Metaboratmetalls und das Oxyd des Hydridmetalls herstellbar sind. Das Kalziumhydrid ist indessen durch die drei Punkte 1. universelle Anwendbarkeit wegen der Randstellung in der abgeleiteten Reihe, 2. gute Zugänglichkeit z. B. aus Ca C2 und 3. Schwerlöslichkeit des Oxydes bzw. Hydroxyds gegenüber den anderen Hydriden so ausgezeichnet, daß das Verfahren vorzugsweise mit Kalziumhydrid durchgeführt wird.
  • b) Die abgeleitete Reihe konnte darüber hinaus auch nach links erweitert werden; so wurde gefunden, daß dann die Metalle A1 und Mg den Platz Al, Mg, Ca, Sr einnehmen.
  • Der praktische Wert dieser Erkenntnis wird natürlich durch die - gemessen an Ca H2 - schwerere Zugänglichkeit von MgHz und (AIH3) herabgesetzt. Statt (AIH3) können auch die etwas besser zugänglichen Alanate Verwendung finden.
  • c) Eine weitere Ergänzung des erfindungsgemäßen Grundgedankens stellt die Kopplung von Hydriddarstellung und erfindungsgemäßer Umsetzung dar; Beispiele hierfür sind:
    2Mg -f- 211, + NaB02 -@ 2Mg0 + NaBH4
    2CaC2 -f- 10H2 T NaB02 -> 2Ca0 -a- 4CH4 -# -. NaBH4;
    in denen die Umsetzungen
    2CaC2 -f- 10H2 ->- 2CaH2 + 4CH4 und
    2Mg + 2H2 @ 2MgH2
    der erfindungsgemäßen Umsetzung vorangehen. Es handelt sich hier also um Kombinationen bereits bekannter Verfahren mit dem neuen Verfahren.
  • d) Eine weitere Ergänzung bzw. Verbesserung des erfindungsgemäßen Gedankens kann darin gesehen werden, daß man das Metalloxyd, das bei der Reaktion entsteht, abfängt mittels eines Säureanhydrides, wie z. B. Si02 (Mg0 -f- S'02 -+- MgSi03), das man dem Reaktionsgemisch zusetzt. Damit kann z. B. eine günstigere Gleichgewichtslage oder eine schwerere Löslichkeit des Nebenproduktes der Reaktion erzielt werden.
  • Beispiel 1 10 kg eines Natriummetaborates in Stückform, dessen Na20:B203 Verhältnis laut Analyse von der NaB02 Zusammensetzung weniger als 0,5 °/o der Theorie abweicht und einen Wassergehalt von 0,7 Gewichtsprozent aufweist, wurden mit 20 kg eines technischen Kalziumhydrides in Stückform in einer Mühle vermischt und vermahlen. Das eingesetzte Kalziumhydrid wurde gemäß dem deutschen Patent 944 487 durch Hydrieren von handelsüblichem Karbid gewonnen und enthielt 66,5 Gewichtsprozent CaH2, 11,5 Gewichtsprozent CaC2, etwa 19 Gewichtsprozent CaO und etwa 2 Gewichtsprozent andere Bestandteile.
  • Als Mühle wurde eine Naß-Schwingmühle verwandt. (Mahlflüssigkeit: Benzin, Mahldauer 3 Stunden.) Das getrocknete Pulvergemisch wurde brikattiert und analysiert. Es enthielt 32,9 Gewichtsprozent NaB02, 44,1 Gewichtsprozent CaH2, 7,4 Gewichtsprozent CaC2, 13,0 Gewichtsprozent Ca0 und 2,6 Gewichtsprozent andere Bestandteile.
  • Diese Briketts wurden in einen Autoklav gefüllt, der mit Hilfe einer elektrischen Innenheizung die Erwärmung des Reaktionsgutes bei einem H2 Druck von 30 atü gestattete. Bei 350°C wurde eine Reaktion dadurch festgestellt, daß die Temperatur von allein auf 480°C weiterstieg. Die Reaktionsmasse wurde durch elektrische Heizung dann auf 450°C gehalten. Nach 5 Stunden, gerechnet vom Reaktionsbeginn bei 350°C an, wurde der Autoklav auf Zimmertemperatur abgekühlt. Der Wasserstoff, dessen Druck während der ganzen Reaktion 30 atü betragen hatte, wurde abgelassen und das Material dem Autoklav entnommen. Es war gegen trockene Luft beständig und besaß folgende Zusammensetzung: 17,8 Gewichtsprozent NaBH4, 1,3 Gewichtsprozent NaB02, 1,2 Gewichtsprozent CaH2, 6,8 Gewichtsprozent CaC2, 69,7 Gewichtsprozent Ca0 und 3,2 Gewichtsprozent andere Bestandteile.
  • Die Ausbeute war, bezogen auf das eingesetzte Na B02, etwa 94,5 °/o der Theorie und, bezogen auf das im Überschuß eingesetzte Ca H2, 89,2 °ö.
  • A. Ein Teil des Ansatzes wurde mit Wasser extrahiert. Beim Behandeln von 2 kg Reaktionsprodukt mit 41 H20 ohne äußere Kühlung stieg die Temperatur auf etwa 80°C. Das vorhandene Ca0, CaH2 und CaC2 ging in Ca (O H)2 über, und man erhielt einen Schlamm, der beim Absaugen auf der Nutsche etwa 900 cm3 Filtrat lieferte. Der Schlamm wurde auf der Nutsche mit insgesamt 41 H20 extrahiert. Die vereinigten Filtrate (etwa 51) enthielten 352 g Na BH, und 30 g andere Bestandteile (hauptsächlich NaB02). Das gebildete Na B H4 wurde also mit etwa 98,9 °/Qiger Ausbeute in wäßrige Lösung übergeführt.
  • Beim völligen Eindampfen der Lösung unter vermindertem Druck bei 30 bis 80°C erhält man 392 g Feststoff mit einem NaB H4 Gehalt von 347 g = 88,5 Gewichtsprozent Na BH,.
  • B. Bei Extraktion eines anderen Teiles des Reaktionsproduktes mit Methanol oder bei Umkristallisation des nach A gewonnenen Feststoffes aus Methanol erhielt man in 94%iger Ausbeute, bezogen auf den NaBH4 Gehalt der Reaktionsmasse, ein 99,3°/Qiges NaBH4. Dabei wurde eine Lösung, die etwa 11 Gewichtsprozent NaB H4 enthielt, von Zimmertemperatur auf -50'C abgekühlt.
  • Beispiel 2 Völlig analog dem Beispiel l wurde aus Kaliummetaborat und technischem Kalziumhydrid eine Mischung hergestellt, gemahlen und brikettiert, die die Zusammensetzung 36,9% KB02, 38,10/, Ca H2, 4,5°/o Ca C2, 18,0°/o CaO und 2,5 °/o andere Verbindungen besaß. Die Umsetzung erfolgt unter den Bedingungen des Beispiels 1 in der gleichen Apparatur und lieferte ein Produkt der Zusammensetzung: 23,7 Gewichtsprozent KBH4, 0,3 Gewichtsprozent K B 02, 0,4 Gewichtsprozent Ca H2, 4,3 Gewichtsprozent CaC2, 68,4 Gewichtsprozent CaO und 2,9 Gewichtsprozent andere Verbindungen, d. h., das eingesetzte K B 02 wurde zu 97,40/, der Theorie und das eingesetzte Ca Hz zu 96,60/, der Theorie in K B H4 übergeführt.
  • Die Isolierung des KBH4 erfolgte analog Beispiel 1, A, nur mit dem Unterschied, daß bei 70°C filtriert wurde. Man erzielte eine Ausbeute von 99,10/, der Theorie bei 51 Filtrat aus 2 kg Reaktionsprodukt. Beim Abkühlen des Filtrates auf -15°C fiel ein Teil des K B H4 aus. Wurde das Filtrat nach Abkühlen auf -15°C erneut zur Extraktion des nächsten Teiles des Ansatzes benutzt und das dabei erhaltene Filtrat wiederum auf -15°C abgekühlt, so erhielt man 96,2 °/o der Theorie des im Rohprodukt vorhandenen K B H4 in 99,8 °/jger Reinheit.
  • Beispiel 3 8,4 kg Natriummetaborat und 21,6 kg handelsübliches Kalziumkarbid werden, wie im Beispiel l beschrieben, brikettiert verarbeitet. Die Analyse der Briketts ergab 27,6 Gewichtsprozent NaB02, 61,8 Gewichtsprozent CaC2, 8,7 Gewichtsprozent CaO und 1,9 Gewichtsprozent andere Verbindungen.
  • Die Briketts wurden in der Apparatur nach Beispiel 1 unter strömendem H2 (anfangs 1 Nms/h) bei 60 atü erhitzt. Bei 350°C setzte eine Reaktion ein, die die Temperatur schnell auf 700 bis 780°C steigen ließ. Bei 60 atü und einer Temperatur von 700°C wurden solche Mengen H2 (schwankend zwischen 1 und 12 Nm$/h) durch die Reaktionsmasse geschickt, daß das abziehende Gas eine Zusammensetzung von 30 Volumprozent CH, und 700/, H2 aufwies. Man ließ 5 Stunden reagieren. Aus den eingesetzten 30,0 kg resultierten 23,6 kg Reaktionsprodukt. Diesem - auf der C H4 Bildung beruhenden - Gewichtsverlust von 6,4 kg entspricht die Bildung von 12,2 kg CaH2 aus 18,3 kg CaC$, während laut Analyse 18,5 kg CaC2 vorhanden waren.
  • Das Reaktionsprodukt war wie folgt zusammengesetzt: NaBH4 .... 17,2 Gewichtsprozent = 4,06 kg NaB0...... -,- Gewichtsprozent -CaH2 . . . . . . 5,1 Gewichtsprozent = 1,20 kg CaC2 ....... 0,3 Gewichtsprozent = 0,07 kg CaO ....... 72,4 Gewichtsprozent = 17,1 kg andere Verbindungen 5,0 Gewichtsprozent = 1,18 kg Dementsprechend war das eingesetzte NaB02 zu 85,1 °/o der Theorie und das eingesetzte CaC2 zu 73,9°/o der Theorie in NaB H4 übergeführt worden. Die an dem theoretischen Umsatz fehlenden 14,9 °/o des eingesetzten NaB 02 gingen demzufolge in Zersetzungsprodukte wie B und Na H über.
  • Die Weiterverarbeitung des Ansatzes erfolgt analog Beispiel 1 und lieferte entsprechende Resultate. Beispiel 4 Eine Mischung von 222 Gewichtsteilen Kalziumchlorid und 66 Gewichtsteilen Natriummetaborat NaB 02 wird in einem Rührautoklav 1/2 Stunde unter einem Strom vollkommen trockenen Wasserstoffs bei etwa 300°C getrocknet. Unter Rühren werden anschließend portionsweise 92 Gewichtsteile metallisches Natrium in Form von Natriumsand im Laufe von 2 Stunden eingetragen und noch % Stunde nachgerührt. Anschließend wird der Autoklav geschlossen, der Wasserstoffdruck auf 30 atü erhöht und die Temperatur unter Konstanthaltung dieses Wasserstoffdruckes auf 400 bis 600°C gesteigert. Nach Beendigung der durch Temperatursteigerung sich anzeigenden Reaktion, die nach folgender Summengleichung verläuft: 2 CaC12 + NaB OZ + 4 N a +. 2 Hz = NaBH4 +2Ca0 + 4NaC1, wird der Wasserstoffüberdruck abgelassen und die Reaktionsmasse nach Abkühlung unter einer Wasserstoffatmosphäre aus dem Autoklav entfernt.
  • Durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln, wie z. B. flüssiges Ammoniak oder Isopropylamin, wird das Natriumboranat in reiner Form mit vorzüglicher Ausbeute isoliert. Beispiel In einer Porzellankugelmühle wird ein Gemenge von 66 Gewichtsteilen feingepulvertem, scharfgetrocknetem Natriummetaborat, NaB02, 96 Gewichtsteilen feingemahlenem Natriumhydrid und 120 Gewichtsteilen Quarzstaub unter Argon und strengem Feuchtigkeitsanschluß 20 Stunden gemahlen und gemischt. Die so erhaltene innige Mischung wird sodann zu Tabletten gepreßt und in einem Autoklav unter einem konstant gehaltenen Wasserstoffdruck von 30 atü langsam auf 350 bis 400° C aufgeheizt. Wenn die Reaktion - erkenntlich an einem auftretenden Temperaturanstieg - anspringt, wird die Heizung vorübergehend abgestellt, bis die Hauptreaktion abgeklungen ist und die Mischung 3 Stunden auf 450 bis 500° C bei 30 atü Wasserstoffdruck erhitzt. Sodann läßt man abkühlen und isoliert aus der Reaktionsmischung durch Extraktion mittels Isopropylamin das in 68°/jger Ausbeute anfallende Natriumboranat in reiner Form.

Claims (4)

  1. PATENTANSPitCCf1E: 1. Verfahren zur Herstellung von Boranaten durch Umsetzung von Borverbindungen mit Metallhydriden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hydrid der Metalle Al, Mg, Ca, Sr, Ba, Li, Na, K, (Rb, Cs) mit einem Metaborat oder einem Metalloxyd-Boroxyd-Gemisch vergleichbarer Zusammensetzung eines Metalls der obigen Reihe, das in der genannten Reihenfolge nicht weiter links steht als das Hydridmetall, bei Temperaturen oberhalb 100° C und unterhalb des Schmelzpunktes der Mischung umgesetzt wird, wobei das Boranat des Metaboratmetalls und das Oxyd des Hydridmetalls entstehen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallhydrid während der Umsetzung nach an sich bekannten Verfahren erzeugt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch den Zusatz eines festen Säureanhydrids zum Reaktionsgemisch.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Gewinnung der Alkali- und Erdalkaliboranate Kalziumhydtid verwendet wird.
DEF22016A 1956-12-24 1956-12-24 Verfahren zur Herstellung von Boranaten Pending DE1036222B (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF22016A DE1036222B (de) 1956-12-24 1956-12-24 Verfahren zur Herstellung von Boranaten
CH1441563A CH412824A (de) 1956-12-24 1957-11-29 Verfahren zur Herstellung von Boranaten
CH1441663A CH438235A (de) 1956-12-24 1957-11-29 Verfahren zur Herstellung von Boranaten
CH5321957A CH420075A (de) 1956-12-24 1957-11-29 Verfahren zur Herstellung von Boranaten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF22016A DE1036222B (de) 1956-12-24 1956-12-24 Verfahren zur Herstellung von Boranaten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1036222B true DE1036222B (de) 1958-08-14

Family

ID=7090291

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF22016A Pending DE1036222B (de) 1956-12-24 1956-12-24 Verfahren zur Herstellung von Boranaten

Country Status (2)

Country Link
CH (2) CH412824A (de)
DE (1) DE1036222B (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6524542B2 (en) 2001-04-12 2003-02-25 Millennium Cell, Inc. Processes for synthesizing borohydride compounds
US6670444B2 (en) 2000-11-08 2003-12-30 Millennium Cell, Inc. Processes for synthesizing borohydride compounds
US7019105B2 (en) 2000-11-08 2006-03-28 Millennium Cell, Inc. Compositions and processes for synthesizing borohydride compounds

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6670444B2 (en) 2000-11-08 2003-12-30 Millennium Cell, Inc. Processes for synthesizing borohydride compounds
US7019105B2 (en) 2000-11-08 2006-03-28 Millennium Cell, Inc. Compositions and processes for synthesizing borohydride compounds
US6524542B2 (en) 2001-04-12 2003-02-25 Millennium Cell, Inc. Processes for synthesizing borohydride compounds

Also Published As

Publication number Publication date
CH412824A (de) 1966-05-15
CH420075A (de) 1966-09-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1542320C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasser stoff
DE2012603B2 (de) Komplexverbindungen, bestehend aus einem anorganischen Lithiumsalz und einer chelatbildenden Lewis-Base, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren Verwendung
DE2309610B2 (de) Verfahren zur herstellung von basischen aluminiumchloriden
DE1036222B (de) Verfahren zur Herstellung von Boranaten
DE1241421B (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumboranat
DE888696C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylbleiverbindungen
DE1467018A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkaliboranaten oder dieses enthaltenden Reaktionsgemischen
DE1202274B (de) Verfahren zur Herstellung von Borhydrid-Carbonyl-Verbindungen
DE1282615B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkali- oder Erdalkalimetallaluminiumhydriden
DE10302262A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Lithiumborhydrid
DE2052144B2 (de) Verfahren zur herstellung von alkalialuminiumdialkyldihydriden sowie stabile loesungen von alkalialuminiumdialkyldihydriden
CH438235A (de) Verfahren zur Herstellung von Boranaten
AT215962B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkali- oder Erdalkaliboranaten
DE1167343B (de) Verfahren zur Herstellung von Blei-Kohlenwasserstoffen
DE641818C (de) Verfahren zur Darstellung von Cyanamiden des Calciums und des Magnesiums
DE2943357A1 (de) Butyl-octyl-magnesium-verbindungen
AT225156B (de) Verfahren zur Herstellung von Metallaluminiumhydriden
DE893789C (de) Verfahren zur Herstellung lithiumbromidhaltiger aetherischer Loesungen von Lithiumaluminiumhydrid
AT202566B (de) Verfahren zur Herstellung von Borverbindungen oder Aluminiumverbindungen
DE1567426A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumborhydrid
AT231465B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen aluminiumorganischen Komplexverbindungen
AT235856B (de) Verfahren zur Herstellung von Thallium (I)-cyclopentadienyl oder seinen im organischen Molekülteil substituierten Derivaten
CH332464A (de) Verfahren zur Herstellung von Metall-Aluminiumhydriden
US3814813A (en) Preparation of sodium aluminum hydride
DE946343C (de) Verfahren zum Entfernen von Stickstoff und/oder Sauerstoff aus Wasserstoff