DE1167343B - Verfahren zur Herstellung von Blei-Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Blei-Kohlenwasserstoffen

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DE1167343B
DE1167343B DEE10965A DEE0010965A DE1167343B DE 1167343 B DE1167343 B DE 1167343B DE E10965 A DEE10965 A DE E10965A DE E0010965 A DEE0010965 A DE E0010965A DE 1167343 B DE1167343 B DE 1167343B
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tetraethyl
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DEE10965A
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English (en)
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Sidney Milton Blitzer
Tillmon Henry Pearson
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Ethyl Corp
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Ethyl Corp
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/24Lead compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C07f
Deutsche KL: 12 ο - 26/03
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
E 10965 IVb/12 ο
6. Juli 1955
9. April 1964
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung von Blei-Kohlenwasserstoffen, insbesondere von Bleitetraäthyl, aus Bleioxyd oder Bleisulfid.
Das gegenwärtig technisch ausgeübte Verfahren zur Herstellung von Bleitetraäthyl weist gewisse Nachteile auf, die durch die vorliegende Erfindung überwunden werden. Das bekannte Verfahren besteht darin, daß man eine Natriumbleilegierung, die im wesentlichen der Formel NaPb entspricht, nach der folgenden Gleichung mit Äthylchlorid umsetzt:
4NaPb + 4C2H5Cl = (CJHL)4Pb + 3 Pb + 4 NaCl
Auch bei Erzielung höchster Ausbeuten werden nach diesem Verfahren nur etwa 22% des in der Napb-Legierung vorhandenen Bleis in Bleitetraäthyl umgewandelt. Soweit bekannt ist, war es bisher auch unter den günstigsten Bedingungen nicht möglich, die Ausbeute dieses Verfahrens an Bleitetraäthyl auch nur um wenige Prozent zu erhöhen, was mit der Ausbeutebegrenzung entsprechend der vorstehenden Gleichung zu erklären ist. Es ist zu beachten, daß bei dieser Reaktion mindestens 75% des ursprünglich verwendeten Bleis nicht alkyliert werden. Infolgedessen müssen bei dieser Umsetzung große Mengen Blei zurückgewonnen und erneut zur NaPb-Legierung verarbeitet werden, damit das Verfahren wirtschaftlich ist. Ein weiterer Nachteil einer derartig großen Menge nicht umgesetzten Bleis liegt darin, daß wertvoller Raum im Reaktionsgefäß durch Stoffe eingenommen wird, die unter den vorliegenden Verfahrensbedingungen für die Herstellung von Bleitetraäthyl unwesentlich sind.
Es wurden auch andere Verfahren zur Herstellung von organischen Bleiverbindungen, insbesondere von Bleitetraäthyl, entwickelt, bei denen das nach der vorstehenden Gleichung entstandene Blei weiter verwendet wird. Diese Verfahren sind zwar vom Standpunkt der Bleinutzung zufriedenstellend, sie haben jedoch mit dem technischen Verfahren den weiteren Nachteil gemeinsam, daß sie organische Halogenide als Äthylierungsmittel verlangen. Ein derartiges Verfahren ist in der USA.-Patentschrift 2535190 beschrieben, gemäß dem Blei, beispielsweise das im technischen Verfahren entstandene Blei, in Gegenwart eines Katalysators, vorzugsweise eines Alkyläthers, mit metallischem Magnesium und Äthylchlorid behandelt wird. So wird in diesem Verfahren, wie auch im gegenwärtig technisch durchgeführten Verfahren, die Wirtschaftlichkeit der Bleitetraäthylherstellung durch die Nebenumsetzung zwischen dem metallischen Natrium und dem organischen Chlor im Verfahren zur Herstellung von
Blei-Kohlenwasserstoffen
Anmelder:
Ethyl Corporation, New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil, Rechtsanwalt,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Als Erfinder benannt:
Sidney Milton Blitzer,
Tillmon Henry Pearson, Baton Rouge, La.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 25. März 1955 (496 919)
Äthylchlorid bestimmt. Ein anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung von Bleitetraäthyl, bei dem an metallisches Magnesium gebundenes Alkylhalogenid verwendet wird und das den Nachteil hat, daß in einem ungeklärten Reaktionsmechanismus Tetraalkyl-Blei-Verbindungen entstehen, die in geringer Menge Di- und Trialkyl-Blei-Verbindungen enthalten, beruht auf der Reaktion von Grignard-Verbindungen, z. B. Äthylmagnesiumchlorid, mit Bleichlorid. Dieses Verfahren ist jedoch ohne technische Bedeutung.
Ziel der Erfindung ist ein technisch anwendbares Verfahren zur Herstellung von Bleikohlenwasserstoffen, bei denen die Nachteile der gegenwärtig technisch durchgeführten Verfahren vermieden sind. Insbesondere soll die Umwandlung von Blei in Bleitetraäthyl so erhöht werden, daß sie über der gegenwärtig technisch erreichbaren liegt, ohne daß metallisches Natrium, metallisches Blei, Alkylhalogenverbindungen oder Bleihalogenide als Ausgangsverbindungen erforderlich sind.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Bleioxyd oder Bleisulfid mit einer beständigen Kalium-, Lithium-, Magnesium-, Zink- oder Aluminium-Kohlenwasserstoff-Verbindung umsetzt, in der der Kohlenwasserstoff rest bis zu 10 Kohlenstoffatome enthält und das Metall an ein Kohlenstoffatom gebunden ist. Als Bleiausgangsverbindungen können Bleiglanz, Bleiglätte, Bleigelb oder synthetisch hergestelltes Bleioxyd oder Bleisulfid verwendet werden. Als Metall-Kohlenwasserstoffe kommen hauptsäch-
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lieh die Äthylverbindungen in Frage. In einigen Fäl- ausgestaltet werden. Außerdem können Abwandlunlen wird das neue Verfahren vorteilhaft in Gegenwart gen des kontinuierlichen Verfahrens vorgenommen eines Katalysators durchgeführt. Das neue Verfahren werden. Zum Beispiel können zuerst sämtliche Reakkann z. B. durch folgende Gleichung erläutert werden: tionsteilnehmer gemischt und dann kontinuierlich •7Phn j ,Hf r u ourut iDhxiirn 5 durcn eine geeignete Reaktionszone geleitet werden. 2 ° 2 ° 4 2 -Es wurde gesagt, daß das erfindungsgemaße Ver-
Nach dem neuen Verfahren werden bis zu 50% fahren vorzugsweise in Gegenwart einer inerten Trades Bleioxyds oder -sulfids unmittelbar in organische gerflüssigkeit durchgeführt wird. Kohlenwasserstoffe, Bleiverbindungen umgewandelt, und im übrigen wird die einen bezüglich der entstehenden organischen Bleihochaktives Bleimetali erhalten. Dieses eignet sich in io verbindung geeigneten Siedepunkt besitzen, sind hieridealer Weise für technische Verfahren, die eine für geeignet und können so gewählt werden, daß eine Natrium-Blei-Legierung verwenden oder in denen Lösung des Produktes erhalten wird, die unmittelbar metallisches Blei in Gegenwart von Magnesium und für andere Verwendungszwecke geeignet ist, oder daß eines Katalysators mit einem Alkylierungsmittel um- sie leicht bei einer Temperatur abdestilliert werden gesetzt wird. Das hochaktive Blei kann aber auch 15 können, bei der die organischen Bleiverbindungen nach Umwandlung in das Oxyd oder Sulfid in dem sich nicht zersetzen. Auch andere inerte Trägerflüssigerfindungsgemäßen Verfahren erneut als Ausgangs- keiten sind geeignet, und wenn das Produkt, wie z.B. stoff verwendet werden. beim Bleitetraäthyl, eine Flüssigkeit ist, kann die
Im allgemeinen wird das erfindungsgemaße Ver- organische Bleiverbindung selbst als Trägerflüssigkeit fahren folgendermaßen durchgeführt. In ein Reak- 20 verwendet werden. Bei einer derartigen Arbeitsweise tionsgefäß, vorzugsweise einen mit Rührer versehenen werden Ersparnisse insofern erzielt, als andere VerAutoklav, wird die gewünschte Menge eines inerten fahren als das einfache Abfiltrieren der gleichzeitig flüssigen Trägers, z. B. eines Kohlenwasserstoffs von entstandenen festen Stoffe unnötig werden. Eine mittlerem Siedebereich, eingefüllt. Das Bleioxyd oder weitere Klasse von Trägerflüssigkeiten sind die flüs- -sulfid wird in feinzerteilter fester Form durch einen 35 sigen Amine und flüssiges Ammoniak. Das Hauptmit Hahn versehenen Fülltrichter in den Autoklav kriterium bei der Wahl eines Trägers liegt infolgeeingeführt, wobei unter Rühren eine Suspension dieses dessen in den physikalischen Eigenschaften der entMaterials in dem inerten Träger hergestellt wird. stehenden organischen Bleiverbindung und in dem Dann wird eine Suspension oder Lösung der Metall- inerten Verhalten der Flüssigkeit gegenüber dem Kohlenwasserstoff-Verbindung in einem inerten flüs- 30 metallorganischen Reaktionsteilnehmer. Einige der sigen Träger in das Reaktionsgefäß eingeführt. Der zuvorerwähnten Träger haben, auch wenn sie den Autoklav wird verschlossen und bei dauerndem Ruh- Reaktionsteilnehmern gegenüber inert sind, auf die ren mäßig erhitzt, worauf eine exotherme Reaktion Reaktion eine günstige Wirkung, die ihrer Natur nach einsetzt. Nach Erreichung der gewünschten Reak- katalytisch ist, und unterstützen den glatten Verlauf tionstemperatur wird der Autoklav gekühlt. Im 35 der Reaktion und die Geschwindigkeit, mit der die Gegensatz zu anderen Verfahren zur Herstellung von Reaktion bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen Bleitetraäthyl ist gemäß dieser Erfindung die Verwen- und Drücken abläuft. :;
dung kostspieliger und komplizierter Rückflußkühl- . Wenn das erfindungsgemäße Verfahren auf obige anlagen nicht erforderlich, da bei geeigneter Wahl der Weise in Gegenwart eines flüssigen Trägers durchge-Trägerflüssigkeit die Reaktion in einem geschlossenen 40 führt wird, sollte die Menge des Trägers so bemessen System durchgeführt werden kann. Bleitetraäthyl sein, daß eine ausreichende Wärmeableitung möglich kann also ohne Äthylchlorid oder Diäthyläther in dem ist. Im allgemeinen ist die Belastung des Wärmeübergeschlossenen Gefäß hergestellt werden. Hierdurch tragungsmediums der Konzentration oder den Menwird die Regulierung der Reaktion wesentlich erleich- genverhältnissen der Reaktionsteilnehmer und des tert und das Auftreten sonst gefährlicher Betriebs- 45 Trägers proportional. Beim diskontinuierlichen Arbeibedingungen vermieden. Nach Beendigung der Reak- ten verwendet man das flüssige Verdünnungsmittel tion liegt die entstandene organische Bleiverbindung vorzugsweise in einer Menge von bis zu 1000 Teilen in der Trägerflüssigkeit gelöst vor. Die anderen Pro- pro Teil des metallorganischen Reaktionsteilnehmers, dukte, nämlich das aus der Metall-Kohlenwasserstoff- Beim kontinuierlichen Arbeiten oder bei einem VerVerbindung entstandene Metalloxyd oder -sulfid und 50 fahren mit einem Medium maximaler Wärmeühermetallisches Blei, können abfiltriert und die organische tragung kann ein stärker konzentriertes Reaktions-Bleiverbindung kann von dem Träger durch Destil- gemisch verwendet werden, wobei sogar gleiche Gelation getrennt werden. Ein anderes geeignetes Ver- wichtsteile Träger und metallorganischer Reaktionsfahren besteht darin, daß man den Inhalt des Auto- teilnehmer verwendet werden können. Im allgemeinen klavs in ein Wasser enthaltendes Gefäß gibt und die 55 wurde gefunden, daß ein stärker konzentriertes Reakorganische Bleiverbindung durch Wasserdampfdestil- tionsgenüsch zu einer schnellen Umsetzung führt, was lation gewinnt. unter der Voraussetzung, daß eine angemessene
Das vorstehend beschriebene Verfahren kann ab- Wärmeableitung vorgesehen ist, einen Vorteil dargewandelt werden. Die Erfindung beschränkt sich stellt, da das organische Bleiprodukt während der nicht auf die spezifische Reihenfolge der Zugabe der 60 kürzest möglichen Zeit der erhöhten Reaktionstem-Reaktionsteilnehmer. Beispielsweise kann die Suspen- peratur ausgesetzt ist, wodurch thermische Zersetzunsion der Metall-Kohlenwasserstoff-Verbindungen zu- gen oder unerwünschte Nebenreaktionen stark vererst in das Reaktionsgefäß gebracht und darauf das mindert werden.
fein zerteilte Bleioxyd oder -sulfid unter Rühren zu- Die erfindungsgemäß als Reaktionsteilnehmer vergesetzt werden. Weitere Abwandlungen sind möglich. 65 wendeten organischen Metallverbindungen können Die vorstehenden Arbeitsgänge sind in Form eines nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Beidiskontinuierlichen Verfahrens beschrieben, sie kön- spielsweise wird Lithiumäthyl durch Umsetzung von nen jedoch auch zu einem kontinuierlichen Verfahren metallischem Lithium mit Diäthylquecksilber erhal-
ten. Diäthylmagnesium kann durch Umsetzung von Äthylchlorid mit Magnesiumspänen in Gegenwart von Diäthyläther und anschließende Zugabe von Dioxan hergestellt werden. Aluminiumtriäthyl kann durch Umsetzung von Lithiumäthyl mit Aluminiumtrichlorid hergestellt werden. Zinkdiäthyl kann durch Umsetzung von Zinkkupfer mit Äthylchlorid und Destillation des Diäthylzinks aus dem Reaktionsgemisch erhalten werden.
Beispiel 1
Es wird ein Autoklav verwendet, der mit einem Rührwerk und einer äußeren Heiz- und Kühlvorrichtung versehen ist und an dem ein Fülltrichter für die feinzerteilte Bleiverbindung vorgesehen ist. Der Trichter besitzt an seinem Auslaßende einen Hahn zur Einführung der Bleiverbindung in den Autoklav. In diesen Autoklav wurden 87 Teile Toluol gegeben, das Rühren wurde begonnen und 3,0 Teile Bleioxyd mit einer Teilchengröße von weniger als 0,8 mm wurden in den Autoklav eingelassen. Der Hahn des Trichters wurde geschlossen. Der Autoklav wurde dann mit trockenem Stickstoffgas ausgeblasen, und 1,5 Teile Triäthylaluminium wurden zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde dann unter einer Stickstoffatmosphäre erhitzt und die Temperatur durch abwechselndes Erhitzen und Kühlen je nach Bedarf während einer Gesamtreaktionsdauer von 3 Stunden zwischen 80 und 85° C gehalten. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt und dann zur Entfernung der festen Bestandteile filtriert, die zur Gewinnung des darin enthaltenen Bleis weiterbehandelt wurden. Das Filtrat wurde mit einem gleichen Volumen Wasser gewaschen. Die organische Schicht wurde zur Entfernung des Toluols durch Vakuumdestillation und zur Gewinnung des Bleitetraäthyls auf dem Gemisch in einen Destillationskolben gebracht. Es wurde ein hoher Umsetzungsgrad bei fast quantitativer Ausbeute an Bleitetraäthyl erhalten.
Im allgemeinen ist die Reaktion in diesem Verfahren bei erhöhten Temperaturen innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeit beendet, bei niedrigeren Temperaturen ist jedoch eine etwas längere Zeit erforderlich. Im allgemeinen wird eine Reaktionszeit von 1Ii bis zu 20 Stunden angewendet. Insbesondere bei der Herstellung von Bleitetraäthyl aus Triäthylaluminium und Bleisulfid wird eine Reaktionszeit von etwa 10 Stunden oder weniger bevorzugt.
Der im Reaktionsgefäß angewendete Druck ist nicht kritisch, und gewöhnlich wird der durch die Trägerflüssigkeit bei der herrschenden Temperatur entstehende autogene Druck angewendet. Da organische Bleiverbindungen verhältnismäßig giftig sind, ist es vorteilhaft, ein geschlossenes Gefäß bei der Durchführung dieser Reaktion zu verwenden, die bei Verwendung von niedrigsiedenden Trägerfiüssigkeiten einen erhöhten Druck entwickeln kann.
Die zur Ingangsetzung der sich selbst unterhaltenden Reaktion erforderliche Temperatur ändert sich je nach der herzustellenden organischen Bleiverbindung. Im allgemeinen werden bei den niederen Alkylbleiverbindungen, wie z. B. Bleitetramethyl, Temperaturen zwischen 25 und 150° C bevorzugt. Bei Arylbleiverbindungen, z. B. bei Tetraphenylblei, arbeitet man vorzugsweise zwischen 50 und 150° C.
Vorstehend wurde zwar gesagt, daß für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Katalysator im allgemeinen nicht erforderlich ist, gewisse Stoffe haben jedoch eine katalytische Wirkung auf die Reaktion und in vielen Fällen ergibt ihre Mitverwendung einen glatteren Reaktionsverlauf. Typische Beispiele für derartige Stoffe sind Schwermetalljodide sowie Jod selbst, organische Jodide, gewisse Ketone, wie z. B. Aceton und Methyläthylketon, und Äther, Amine und aromatische Lösungsmittel, wie vorstehend angegeben wurde.
Beispiel 2
Es wird die gleiche Vorrichtung verwendet wie im Beispiel 1. Der Autoklav wird mit Stickstoff ausgeblasen, dann werden 50 Teile Benzol eingeführt; es wird mit dem Rühren begonnen, und 3,5 Teile Bleioxyd werden aus dem Trichter in den Autoklav eingelassen, worauf der Hahn geschlossen wird. Unter dauerndem Rühren wird eine Suspension yon 1,82 Teilen Äthylkalium in 100 Teilen Benzol zu
ao diesem Gemisch zugegeben. Das Reaktionsgefäß wird dann auf etwa 80° C erhitzt, wodurch die exotherme Reaktion in Gang gesetzt wird.: Das Erhitzen wird unterbrochen, und es wird von außen gekühlt, um die Temperatur zwischen 90 und 100° C zu halten.
Der sich im System während der Reaktion entwickelnde Druck beträgt etwa 1,4 kg/cm2. Am Ende der 4stündigen Reaktionszeit wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur gekühlt. Dem Reaktionsgemisch werden dann ausreichende Mengen, etwa 28 Teile, Isopropanol zugesetzt, um das überschüssige Äthylkalium zu zerstören. Das erhaltene Gemisch wird von den festen Bestandteilen filtriert. Die festen Stoffe werden zur Gewinnung des in ihnen enthaltenen Bleis weiterbehandelt. Das Filtrat wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, gewaschen, und die organische Schicht wird zur Gewinnung des Bleitetraäthyls behandelt. Bezogen auf das in die organische Bleiverbindung umgewandelte Blei, wurde eine nahezu quantitative Ausbeute an Bleitetraäthyl erhalten.
An Stelle des hier verwendeten Benzols können auch Toluol, Xylol, Triäthylamin oder Diphenyl bei gleich guten Ergebnissen· verwendet werden. Außerdem können Wärmestabilisierungsmittel, wie Naphthalin und Styrol, verwendet werden, um die Umsetzung bei höheren Temperaturen ohne gleichzeitige Zersetzung des Bleitetraäthyls zu ermöglichen.
Beispiel 3
Es wurde das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren angewendet, mit der Abweichung jedoch, daß die Temperatur zwischen etwa 116 und 123° C gehalten wurde und die Reaktionszeit 3 Stunden und 15 Minuten betrug. 2,36 Teile Diäthylzink wurden mit 3,11 Teilen Bleisulfid von einer Teilchengröße von weniger als 4,2 mm in 200 Teilen η-Hexan umgesetzt. Bleitetraäthyl wurde in fast quantitativen Ausbeuten gewonnen. Das nicht umgesetzte Bleisulfid wurde zur weiteren Umwandlung in Bleitetraäthyl in einen zweiten Durchgang geleitet.
Gleich gute Ergebnisse werden erhalten, wenn an Stelle des hier verwendeten η-Hexans Toluol, Xylol, Triäthylamin oder Diphenyl als inerte Träger verwendet werden. Außerdem können Wärmestabilisierungsmittel verwendet werden, z. B. Naphthalin und Styrol, um die Umsetzung bei höheren Temperaturen ohne gleichzeitige Zersetzung des Bleitetraäthyls zu ermöglichen.
Beispiel 4
Die Vorrichtung bestand aus einem Reaktionsgefäß, das mit einem innen angeordneten Rührwerk, einer äußeren Heizvorrichtung, einer Vorrichtung zum Aufrechterhalten einer inerten Atmosphäre, einem Rückflußkühler und den üblichen Ein- und Auslaßöffnungen für die Reaktionsteilnehmer bzw. das Produkt versehen war. Sämtliche Arbeitsgänge wurden in einer trockenen Stickstoffatmosphäre durchgeführt, bis das Äthyllithium verbraucht war. Eine in üblicher Weise hergestellte Lösung von 21,6 Teilen Äthyllithium in 1060 Teilen Diäthyläther wurde in das Reaktionsgefäß eingeführt. Unter dauerndem Rühren wurden 66,9 Teile feinzerteiltes Bleioxyd zu der Äthyllithiumlösung zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 3!/2 Stunden am Rückflußkühler behandelt. Am Ende dieses Zeitraums wurde es auf Raumtemperatur gekühlt, und 80 Teile Isopropylalkohol wurden zur Zerstörung des überschüssigen Äthyllithiums zugegeben. Das Gemisch wurde dann mit 300 Teilen Wasser gewaschen, die Ätherschicht dekantiert und über trockenem Calciumchlorid getrocknet. Die Ätherschicht wurde dann durch Destillation von im wesentlichen dem gesamten Äther befreit. Der aus 26,3 Teilen bestehende Rückstand wurde bei 10 mm Hg destilliert, wobei eine klare, weiße bei 78 bis 82° C und 10 mm Hg siedende Fraktion, deren Gewicht 16,6 Teilen entsprach, gewonnen wurde. Es wurden 97,2% reines Bleitetraäthyl erhalten.
Gleich gute Ergebnisse werden erhalten, wenn an Stelle des hier verwendeten Diäthyläthers Toluol, Xylol, Triethylamin oder Diphenyl als Trägerflüssigkeit verwendet werden. Außerdem können Wärmestabilisierungsmittel verwendet werden, wie Naphthalin und Styrol, um die Reaktion bei höheren Temperaturen ohne gleichzeitige Zersetzung des Bleitetraäthyls zu ermöglichen.
40 Beispiel 5
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde im wesentlichen wie beschrieben mit der Abweichung wiederholt, daß die Reaktion 69 Stunden lang bei Raumtemperatur und atmosphärischem Druck unter einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt wurde. In diesem Fall wurden 1,48 Teile Diäthylmagnesium in 30 Teilen eines Diäthyläther-Dioxan-Gemisches mit 3,35 Teilen feinzerteiltem Bleioxyd in 87 Teilen Toluol umgesetzt. Bei Gewinnung des Produktes durch Vakuumdestillation wurde eine mehr als 50%ige Umwandlung in Bleitetraäthyl erhalten.
Gleich gute Ergebnisse werden erhalten, wenn man an Stelle des hier verwendeten Toluols Benzol, Xylol, Triäthylamin oder Diphenyl als inerte Trägerflüssigkeit verwendet. Außerdem können Wärmestabilisierungsmittel, wie Naphthalin oder Styrol, verwendet werden, um die Reaktion bei höheren Temperaturen ohne gleichzeitige Zersetzung des Bleitetraäthyls zu ermöglichen.
Beispiel 6
5,35 Teile Bleisulfid wurden mit 8 Teilen Triäthylaluminium in 165 Teilen Toluol 1,5 Stunden bei Rückflußtemperatur umgesetzt, wobei Tetraäthylblei in einer Ausbeute von 65,1 % erhalten wurde.
Beispiel 7
23 Teile Bleioxyd wurden mit Triäthylaluminium, das aus 36,6 Teilen Diäthylquecksilber und 3,3 Teilen Aluminium erhalten worden war, in 43 Teilen Toluol 6 Stunden bei Rückflußtemperatur umgesetzt. Die Ausbeute an Tetraäthylblei betrug 63,5 °/o.
Beispiel 8
8,4 Teile Bleisulfid wurden mit 8 Teilen Triäthylaluminium nach dem Verfahren des Beispiels 1, jedoch in Abwesenheit einer Trägerflüssigkeit 2 Stunden bei 1100C umgesetzt. Die Ausbeute an Tetraäthylblei betrug 65 %.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Blei-Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Bleioxyd oder Bleisulfid mit einer beständigen Kalium-, Lithium-, Magnesium-, Zinkoder Aluminium-Kohlenwasserstoff-Verbindung, in der der Kohlenwasserstoffrest bis zu 10 Kohlenstoffatome enthält und das Metall an ein Kohlenstoffatom gebunden ist, gegebenenfalls in Gegenwart einer inerten Trägerflüssigkeit, umsetzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Chemical Reviews, 54 (1954), S. 108, 109, 852.
    409 558/459 3.64 © Bundesdruckerei Berlin
DEE10965A 1955-03-25 1955-07-06 Verfahren zur Herstellung von Blei-Kohlenwasserstoffen Pending DE1167343B (de)

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