DE10356306A1 - Kraftfahrzeugschloß - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Kraftfahrzeugschloß mit einer Schloßfalle, einer Sperrklinke und einem Motor zum Öffnen der Sperrklinke vorgeschlagen. Ein einfacher, robuster Aufbau wird dadurch ermöglicht, daß das Kraftfahrzeugschloß ein flexibles Zugmittel aufweist, das vom Motor zum Öffnen der Sperrklinke aufwickelbar ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Verwendung eines Motors zum Öffnen einer Sperrklinke eines Kraftfahrzeugschlosses gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 32.
- Unter dem Begriff "Kraftfahrzeugschloß" ist primär ein Türschloß eines Kraftfahrzeugs zu verstehen. Jedoch kann es sich hierbei auch um ein Kofferraumschloß, ein Haubenschloß, ein Klappenschloß oder dergleichen eines Kraftfahrzeugs handeln.
- Ein beispielsweise aus der
DE 196 14 122 A1 bekanntes, speziell für Kraftfahrzeugseitentüren weit verbreitetes Fahrzeugschloß weist eine Schloßfalle und eine zugeordnete Sperrklinke auf. Die Schloßfalle kann einen Schließkloben oder sogenannten Schließkeil halten bzw. sichern und wird ihrerseits durch die Sperrklinke gesperrt, die in einer Hauptraststellung und Vorraststellung in die Schloßfalle einfallen kann. - Die
DE 101 11 085 A1 , die den Ausgangspunkt des Gegenstands des Anspruchs 1 bildet, offenbart ein Kraftfahrzeugschloß mit einer Schloßfalle und einer Sperrklinke, die beispielsweise elektromotorisch über ein Schneckengetriebe betätigbar ist. Ein derartiges Getriebe erfordert eine hohe Genauigkeit aller Bauteile und daher hohe Herstellungskosten. In der Praxis hat sich gezeigt, daß ein Schneckengetriebe zum vorzeitigen Ausfall neigt. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß ein Schneckengetriebe die Motorgeräusche auf alle weiteren Bauteile überträgt, so daß das Kraftfahrzeugschloß unerwünscht hohe Betriebsgeräusche zeigt. - Die
DE 196 04 724 A1 offenbart ein Fahrzeugschloß mit einer Schloßfalle und einer zugeordneten Sperrklinke. Ein als Seilzug bezeichnetes, flexibles Zugelement verbindet die Sperrklinke mit einer Handhabe, so daß durch manuelle Betätigung der Handhabe die Sperrklinke geöffnet werden kann. Ein motorischer Antrieb der Sperrklinke ist nicht vorgesehen. - Die
DE 102 00 551 A1 , die den Ausgangspunkt des Gegenstands des Anspruchs 32 bildet, offenbart ein Kraftfahrzeugschloß mit einem verschwenkbaren Sperrhaken, der unmittelbar einer Sicherung bzw. Halterung eines Schließkolbens bzw. Schließkeils in einem Einlaufschlitz des Kraftfahrzeugschlosses im verriegelten bzw. Sperrzustand dient. Der Sperrhaken kann manuell oder motorisch über ein Öffnungselement in Öffnungsrichtung verschwenkt werden. Das Öffnungselement kann einen Seilzug aufweisen. Konkrete Hinweise zur Realisierung eines Öffnungsantriebs mittels eines flexiblen Zugmittels gibt die genannte Druckschrift jedoch nicht. - Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Kraftfahrzeugschloß und die Verwendung eines Motors zum Öffnen einer Sperrklinke eines Kraftfahrzeugschlosses anzugeben, so daß ein einfacher und kostengünstiger Aufbau mit wenigen Bauteilen und/oder einfacher Ansteuerung ermöglicht wird, wobei ein robuster, nur geringer Abnutzung unterliegender Aufbau mit geringen Betriebsgeräuschen realisierbar ist.
- Das obige Problem wird durch ein Kraftfahrzeugschloß gemäß Anspruch 1 oder eine Verwendung gemäß Anspruch 32 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein flexibles Zugmittel, insbesondere ein Seil oder Band, vorzusehen, das vorzugsweise unmittelbar vom Motor bzw. einer Abtriebswelle des Motors aufwickelbar ist und unmittelbar oder mittelbar auf die Sperrklinke wirkt. Insbesondere kann die Sperrklinke mittels des Zugmittels gegen Federkraft geöffnet werden. Dies ermöglicht einen einfachen und kostengünstigen Aufbau, da nur wenige Bauteile und keine besonders präzise gefertigten Bauteile erforderlich sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß Laufgeräusche des Motors vom Zugmittel nicht oder al- lenfalls nur in geringem Maße auf andere Teile übertragen werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß ein präziser Zahnradeingriff, wie bei einem Schneckengetriebe, nicht erforderlich ist, so daß diesbezügliche Abnutzungsprobleme vermieden werden können.
- Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, daß eine geringe Selbsthemmung realisierbar ist. So ist vorzugsweise vorgesehen, daß nach dem Abschalten des Motors das Zugmittel selbsttätig mittels Federkraft wieder abwickelbar und somit die Sperrklinke in ihre Sperrstellung zurückbewegbar schwenkbar ist. Bevorzugt wird dabei die Rückstellkraft durch eine Feder erzeugt, die ohnehin vorhanden ist und beispielsweise der Sperrklinke oder einem mit der Sperrklinke gekoppelten Schlepphebel o. dgl. zugeordnet ist. So werden sowohl ein einfacher und damit kostengünstiger Aufbau als auch eine einfache Ansteuerung ermöglicht.
- Vorzugsweise ist an der Sperrklinke oder einem zugeordneten Schlepphebel eine Umlenkrolle für das Zugmittel angeordnet und das freie Ende des Zugmittels beispielsweise am Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses widergelagert. So wird auf einfache Weise eine Übersetzung realisiert, wobei durch entsprechende Wahl der geometrischen Verhältnisse und Anordnungen ein bedarfsgerechtes Übersetzungsverhältnis realisierbar ist.
- Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
-
1 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit mehreren Kraftfahrzeugschlössern; -
2 eine schematische Darstellung eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses im verriegelten Zustand; -
3 eine schematische Darstellung des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses im entriegelten bzw. geöffneten Zustand; -
4 eine schematische Darstellung eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses gemäß einer anderen Ausführungsform im verriegelten Zustand; und -
5 ein Spritzgußteil mit einem Zugmittel für das Kraftfahrzeugschloß gemäß4 . - In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile die selben Bezugszeichen verwendet, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
-
1 zeigt in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug1 mit mehreren Kraftfahrzeugschlössern2 , insbesondere Seitentürschlössern, einem Haubenschloß oder dergleichen. Die Pfeile in1 geben die ungefähren Einbaupositionen der dargestellten Kraftfahrzeugschlösser2 im Kraftfahrzeug1 an. - Nachfolgend wird der Aufbau eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
2 näher erläutert. -
2 zeigt in schematischer Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses2 im verriegelten Zustand. Das Kraftfahrzeugschloß2 weist eine hier als Drehfalle ausgebildete Schloßfalle3 , eine zugeordnete Sperrklinke4 und einen Motor5 zum Öffnen der Sperrklinke4 auf. - Die Sperrklinke
4 kann die Schloßfalle3 vorzugsweise in einer Hauptraststellung und einer Vorraststellung, wie bei den meisten Kraftfahrzeugtürschlössern üblich, sichern – nachfolgend Sperrstellung genannt – und dadurch das Kraftfahrzeugschloß2 verriegeln. - Aus der Sperrstellung, in der die Sperrklinke
4 mit der Schloßfalle3 in Eingriff steht oder treten kann, kann die Sperrklinke4 in eine Nicht-Eingriffsstellung bewegt, insbesondere verschwenkt, werden. Dies wird nachfolgend als Öffnen bzw. Offenstellung der Sperrklinke4 bezeichnet. - Der Motor
5 ist vorzugsweise als Elektromotor ausgeführt. Jedoch kann es sich grundsätzlich auch um jeden sonstigen geeigneten Antrieb handeln. - Das Kraftfahrzeugschloß
2 weist ein flexibles Zugmittel6 auf, so daß der Motor5 mittels des Zugmittels6 die Sperrklinke4 betätigen, insbesondere öffnen, kann. - Gemäß einer Ausführungsvariante kann das Zugmittel
6 unmittelbar an der Sperrklinke4 angreifen. Bei der dargestellten Ausführungsform greift das Zugmittel6 jedoch nur mittelbar an der Sperrklinke4 an, und zwar über einen der Sperrklinke4 zugeordneten Schlepphebel7 . - Das Zugmittel
6 ist vorzugsweise als Seil, Band oder Kette ausgebildet. Insbesondere weist es einen runden oder flachen Querschnitt auf. - Das Zugmittel
6 kann wahlweise einstückig oder mehrgliedrig ausgebildet sein. - Insbesondere ist das Zugmittel
6 aus mehreren, vorzugsweise verseilten Filamenten oder Strängen gebildet. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Zugmittel6 seilartig ausgebildet. - Das Zugmittel
6 ist vorzugsweise aus Kunststoff und/oder Stahl hergestellt. - Gemäß einer bevorzugten Variante ist das Zugmittel
6 als flaches Kunststoff- oder Stahlband ausgebildet. - Das Zugmittel
6 ist vom Motor5 vorzugsweise getriebelos, insbesondere unmittelbar auf eine Abtriebswelle8 des Motors5 , aufwickelbar. Hierzu ist das Zugmittel6 mit einem Ende kraft- oder formschlüssig mit der Abtriebswelle8 verbunden. Vorzugsweise ist das Zugmittel6 beispielsweise in ein mit der Abtriebswelle8 fest verbundenes Aufnahmeteil9 eingespritzt oder eingepreßt oder in sonstiger Weise daran befestigt. - Das Aufnahmeteil
9 ist vorzugsweise flanschartig ausgebildet und bildet einen axialen Anschlag für das Aufwickeln des Zugmittels6 auf die Abtriebswelle8 . - Die Abtriebswelle
8 stellt vorzugsweise eine ausreichend lang ausgebildete Motorwelle des Motors5 dar. Jedoch kann es sich bei der Abtriebswelle8 auch um einen verlängerten bzw. zusätzlichen Wellenabschnitt handeln, der an die eigentliche Motorwelle im Motor5 angeflanscht oder in sonstiger Weise mit dieser unmittelbar verbunden ist. - Bedarfsweise kann die Abtriebswelle
8 jedoch auch über ein nicht dargestelltes Getriebe vom Motor5 angetrieben werden. In diesem Fall ist das Getriebe vorzugsweise in den Motor5 integriert oder unmittelbar an diesen angeflanscht. Vorzugsweise handelt es sich dann also um einen Getriebemotor. - Das Kraftfahrzeugschloß
2 ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß das Zugmittel6 schraubenlinienförmig und/oder nur einlagig auf die Abtriebswelle8 aufwickelbar ist. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, daß das Zugmittel6 in Abhängigkeit von einer Schwenkstellung der Sperrklinke4 oder des Schlepphebels7 während des Aufwickelvorgangs entsprechend seitlich versetzt bzw. geführt wird. So wird eine minimale Abnutzung des Zugmittels6 und ein präzises, wiederholbares Stellverhalten des gebildeten Antriebzugs ermöglicht (siehe2 /3 ). - Vorzugsweise ist auf der Abtriebswelle
8 ein Wickelanschlag10 derart zum Aufnahmeteil9 beabstandet angeordnet, daß zwischen dem Aufnahmeteil9 und dem Wickelanschlag10 das Zugmittel6 auf die Abtriebswelle8 aufwickelbar ist. Insbesondere ist der Wickelanschlag10 flanschartig ausgebildet. So wird eine sichere Führung des Zugmittels6 auf der Abtriebswelle8 gewährleistet. - Vorzugsweise bildet das Zugmittel
6 einen Seilzug11 . Hierzu ist das Zugmittel6 um eine als "lose Rolle" dienende Umlenkrolle12 an der Sperrklinke4 oder – wie beim Darstellungsbeispiel – am Schlepphebel7 geführt. Mit seinem anderen bzw. freien Ende ist das Zugmittel6 am Kraftfahrzeugschloß2 bzw. dessen Gehäuse13 widergelagert. Vorzugsweise ist das Zugmittel6 am Gehäuse13 , insbesondere an einem entsprechend ausgebildeten Lagerblock oder dergleichen, eingehängt oder eingepreßt, um eine einfache Montage zu ermöglichen. Jedoch kann das Zugmittel6 bedarfsweise auch mit einem Endbereich beispielsweise eingespritzt oder in sonstiger Weise mit dem Gehäuse13 verbunden sein. - Je nach geometrischer Anordnung der Bauteile zueinander und je nach Richtung des von der Antriebswelle
8 zu der Umlenkrolle12 und von der Umlenkrolle12 zu dem Gehäuse13 laufenden Zugmittels6 zueinander und zu der Bewegungsrichtung – hier Schwenkbewegungsrichtung – des Schlepphebels7 (oder der Sperrklinke4 ) ergibt sich ein Untersetzungsverhältnis, das bei entsprechender Wahl quasi beliebig angepaßt und insbesondere auch in Abhängigkeit von der Schwenklage, also mit der Öffnungsbewegung, variieren kann. - Insbesondere bildet der Seilzug
11 ausgehend von der Sperrstellung zunächst eine relativ große Untersetzung der Motorbewegung, um eine große Öffnungskraft bzw. Aushebekraft auf die von der Schloßfalle3 gegebenenfalls stark belastete Sperrklinke4 und/oder zur Überwindung von Abreibungskräften ausüben zu können. Im weiteren Öffnungsverlauf verringert sich dann vorzugsweise das Untersetzungsverhältnis, um insgesamt ein relativ schnelles Öffnen der Sperrklinke4 zu ermöglichen. - Die Sperrklinke
4 ist vorzugsweise in die Sperrstellung durch Federkraft vorgespannt. Der Schlepphebel7 ist vorzugsweise ebenfalls in die in2 gezeigte Stellung, die ein Einfallen bzw. eine Sperrfunktion der Sperrklinke4 gestattet, vorgespannt, wobei der Schlepphebel7 unabhängig von der Schwenkstellung der Sperrklinke4 in diese Position durch Federkraft vorgespannt ist. - Vorzugsweise sind die Sperrklinke
4 und der Schlepphebel7 durch zwei separate, nicht dargestellte Federn oder durch eine gemeinsame, insbesondere an der Schwenkachse der Sperrklinke4 und/oder des Schlepphebels7 angeordnete Feder14 , wie in2 und3 angedeutet, in die genannten Richtungen vorgespannt. Gegen die Kraft dieser Feder14 ist das Zugmittel 6 vom Motor5 aufwickelbar. -
3 zeigt in einer zu2 korrespondierenden Darstellung das Kraftfahrzeugschloß2 im offenen Zustand mit offener Sperrklinke und offenem Schlepphebel7 und bei aufgewickeltem Zugmittel6 . - Die auf die Sperrklinke
4 wirkende Vorspannkraft und/oder die auf den Schlepphebel7 wirkende Vorspannkraft ist bzw. sind vorzugsweise derart gewählt und an das Über- bzw. Untersetzungsverhältnis des Seilzugs11 und sonstige mechanische Einflüsse, wie die Schwergängigkeit des Motors5 , angepaßt, daß bei abgeschaltetem Motor5 das Zugmittel6 aufgrund der genannten Vorspannkraft bzw. Vorspannkräfte selbsttätig wieder von der Abtriebswelle8 abwickelbar ist, so daß der Schlepphebel7 und/oder die Sperrklinke4 selbsttätig wieder in die Sperrstellung bzw. eine die Sperrstellung der Sperrklinke4 gestattende Position rückstellbar ist bzw. sind. So werden ein sehr einfacher Aufbau und eine sehr einfache Ansteuerung des Kraftfahrzeugschlosses2 ermöglicht. -
2 zeigt das Kraftfahrzeugschloß 2 im verriegelten bzw. geschlossenen Zustand, wobei die Schloßfalle3 einen Schließkloben bzw. Schließkeil15 oder dergleichen in einem Einlaufschlitz16 hält bzw. sichert, wie schematisch angedeutet. Die Schloßfalle3 ist in diesem Zustand ihrerseits durch die eingefallene Sperrklinke4 gegen ein Öffnen gesperrt bzw. gesichert. - Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann die Sperrklinke
4 bedarfsweise auch hakenförmig ausgebildet sein und unmittelbar einer Sicherung des Schließklobens bzw. Schließkeils15 oder dergleichen dienen. Gegebenenfalls kann die Sperrklinke4 hierbei mindestens zwei Hakenabschnitte aufweisen, um die übliche Hauptraststellung und Vorraststellung eines herkömmlichen Türschlosses mit Schloßfalle nachzuempfinden. - Nachfolgend wird anhand von
4 eine andere Ausführungsform des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses2 erläutert. Hierbei werden lediglich wesentliche Unterschiede gegenüber der ersten Ausführungsform erläutert. Ansonsten ergeben sich entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile, wobei die voranstehenden Ausführungen entsprechend gelten. - Bei der zweiten Ausführungsform ist das Zugmittel
6 nicht um die Umlenkrolle12 , sondern über ein Übersetzungsrad17 zur Sperrklinke4 oder – wie beim Darstellungsbeispiel – zu dessen Schlepphebel7 geführt. - Das Übersetzungsrad
17 ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß es die Aufwikkelbewegung des Motors5 für die Sperrklinke4 bzw. den Schlepphebel7 untersetzt. Das Übersetzungsrad17 stellt quasi ein Getriebe für das Zugmittel6 dar. - Beim Darstellungsbeispiel weist das Übersetzungsrad
17 einen ersten motorseitigen Aufwickelbereich18 und einen zweiten, abtriebsseitigen Aufwickelbereich19 auf. Die Aufwickelbereiche18 ,19 sind vorzugsweise zumindest im wesentlichen koaxial angeordnet und insbesondere fest miteinander verbunden. Insbesondere ist das Übersetzungsrad17 einstückig ausgebildet, vorzugsweise aus Kunststoff gespritzt. -
4 zeigt das Kraftfahrzeugschloß2 im verriegelten Zustand. Bei Einschalten des Motors5 wird das Zugmittel6 unmittelbar auf die Motorwelle8 aufgewikkelt und dabei vom ersten Aufwickelbereich18 abgewickelt, wodurch das Übersetzungsrad17 gedreht wird. Dadurch erfolgt ein Aufwickeln des abtriebsseitigen Teils des Zugmittels6 auf den zweiten Aufwickelbereich19 , wodurch die gewünschte Betätigung der Sperrklinke4 bzw. des Schlepphebels7 bewirkt wird. - Der Radius des ersten Aufwickelbereichs
18 ist, insbesondere mindestens um den Faktor2 , größer als der Radius des zweiten Aufwickelbereichs19 . Hierdurch wird die bevorzugte Untersetzung der Zugmittelbewegung erreicht. - Besonders bevorzugt variiert der effektive Wickelradius des ersten Aufwickelbereichs
18 . Beim Darstellungsbeispiel nimmt dieser beim Verdrehen des Übersetzungsrads17 entgegen dem Uhrzeigersinn ab, wodurch sich eine schnecken- bzw. spiralförmige Kontur ergibt. Diese Variation, insbesondere Ab- oder Zunahme, des Radius des ersten Aufwickelbereichs18 ist einer seitlichen Führung des Zugmittels6 zuträglich, so daß das Zugmittel6 auf der Motorwelle8 nur schraubenlinienförmig bzw. einlagig aufgewickelt wird. - Zusätzlich oder alternativ kann durch die Variation des Radius des ersten Aufwickelbereichs
18 und/oder des zweiten Aufwickelbereichs19 die Untersetzung variiert werden, insbesondere so, daß ausgehend vom Verriegelungszustand anfänglich eine große Untersetzung – insbesondere zur Überwindung großer Halte- bzw. Haftkräfte – und anschließend eine zunehmend kleinere Untersetzung – im Hinblick auf ein schnelles Öffnen bzw. Entriegeln – realisiert wird. - Im Gegensatz zu der Umlenkrolle
12 ist das Übersetzungsrad17 am Gehäuse13 des Kraftfahrzeugschlosses2 drehbar gelagert. - Die Drehachse
20 des Übersetzungsrads17 verläuft vorzugsweise quer, insbesondere senkrecht, zu der Aufwickelachse, hier der Motorachse8 , und/oder zu der Bewegungs- bzw. Schwenkebene der Sperrklinke4 bzw. des Schlepphebels7 . - Die Rückstellung – also das Abwickeln des Zugmittels
6 – von der Motorwelle8 erfolgt vorzugsweise wieder mittels der Feder14 oder durch sonstige Federkraft nach Abschalten des Motors5 . - Grundsätzlich ist es nicht erforderlich, daß der erste, sich von der Motorwelle
8 bis zum ersten Aufwickelbereich18 erstreckende Teil des Zugmittels6 und der zweite, sich vom zweiten Aufwickelbereich19 bis zum Schlepphebel7 erstrekkende Teil des Zugmittels6 von ein und demselben Zugmittel6 stammen; der erste und zweite Teil des Zugmittels6 können also aus unterschiedlichen Stükken und/oder aus unterschiedlichem Material bestehen und/oder unterschiedliche Dimensionierungen, beispielsweise aufgrund ihrer unterschiedlichen Zugbelastung, aufweisen. - Vorzugsweise sind aber beide Teile des Zugmittels
6 aus einem einzigen Zugmittelstück, insbesondere Seilstück, hergestellt. Das Zugmittel6 , das den genannten ersten und zweiten Teil umfaßt, ist vorzugsweise also einstückig ausgebildet. Entsprechend ist das Zugmittel6 am oder im Übersetzungsrad17 vom ersten Aufwickelbereich18 zum zweiten Aufwickelbereich19 geführt. - Das freie Ende des zweiten Teils des Zugmittels
6 ist vorzugsweise formschlüssig und/oder mittels eines vorzugsweise rastbaren Einsatzes21 an der Sperrklinke4 oder – wie beim Darstellungsbeispiel – am Schlepphebel7 befestigt. Insbesondere ist der Einsatz21 unmittelbar an das Zugmittel6 angespritzt. - Nachfolgend wird anhand von
5 eine bevorzugte Herstellung näher erläutert. - Vorzugsweise wird das Zugmittel
6 aus einem Materialstück gebildet, das unmittelbar in eine Spritzform eingelegt wird, so daß gleichzeitig das Aufnahmeteil9 , das Übersetzungsrad17 und der Einsatz21 an das Zugmittel6 angespritzt und dabei hergestellt werden. Gleichzeitig wird hierbei eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Zugmittel6 und den Bauteilen, also dem Aufnahmeteil9 , dem Übersetzungsrad17 und dem Einsatz21 , hergestellt. Gegebenenfalls kann das Zugmittel6 mit einem Knoten od. dgl. versehen sein, insbesondere im Bereich des Übersetzungsrads17 und/oder im Bereich seiner freien Enden, um eine sichere formschlüssige Verbindung zu gewährleisten. - Die Komponenten sind nach ihrer Herstellung vorzugsweise zunächst über einen Steg
22 miteinander verbunden, und zwar derart, daß das Zugmittel6 einigermaßen gerade bzw. straff gehalten wird. Dies erleichtert die Lagerung und die Handhabung bis zur Montage, da ein ungewolltes Verdrehen, Verheddern oder gar Verknoten des Zugmittels6 verhindert wird. Bei der Montage wird dann der Steg22 von den Komponenten, also dem Aufnahmeteil9 , dem Übersetzungsrad17 und dem Einsatz21 gelöst, und das Zugmittel6 kann zusammen mit den Komponenten bestimmungsgemäß in das Kraftfahrzeugschloß2 eingebaut werden. - Da bei der vorschlagsgemäßen Herstellung nur ein Zugmittelstück erforderlich ist, ist der Herstellungs- und Montageaufwand gering, da lediglich die beiden Enden des Zugmittels
6 abgeschnitten werden müssen. - Überdies ist, wie
4 besonders deutlich macht, eine weitgehend freie Anordnung der Drehachsen möglich und somit insgesamt eine freie Anordnungsmöglichkeit der Bauteile gegeben.
Claims (34)
- Kraftfahrzeugschloß (
2 ) mit einer Schloßfalle (3 ), einer zugeordneten Sperrklinke (4 ) und einem Motor (5 ) zum Öffnen der Sperrklinke (4 ), dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeugschloß (2 ) ein flexibles Zugmittel (6 ) aufweist, das den Motor mit der Sperrklinke (4 ) unmittelbar oder mittelbar verbindet und vom Motor (5 ) zum Öffnen der Sperrklinke (4 ) aufwickelbar ist. - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) unmittelbar an der Sperrklinke (4 ) angreift. - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) mittelbar, insbesondere mittels eines Schlepphebels (7 ), an der Sperrklinke (4 ) angreift. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) als Seil, Band oder Kette ausgebildet ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) eine runden oder flachen Querschnitt aufweist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet; daß das Zugmittel (
6 ) zumindest im wesentlichen inelastisch ausgebildet ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) einstückig oder mehrgliedrig ausgebildet ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) aus mehreren, vorzugsweise verseilten Filamenten oder Strängen gebildet ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) aus Kunststoff oder Stahl besteht. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (
5 ) als Elektromotor ausgeführt ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) vom Motor (5 ) getriebelos, insbesondere unmittelbar auf eine Abtriebswelle (8 ) des Motors (5 ), aufwickelbar ist. - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) mit einem Ende kraft- oder formschlüssig mit der Abtriebswelle (8 ), insbesondere mittels eines vorzugsweise angespritzten Aufnahmeteils (9 ), verbunden ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeugschloß (
2 ) so ausgebildet ist, daß das Zugmittel (6 ) schraubenlinienförmig und/oder nur einlagig aufwickelbar ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (
4 ) oder ein dieser zugeordneter Schlepphebel (7 ) verschwenkbar ist, wobei das Zugmittel (6 ) in Abhängigkeit von der Schwenkstellung seitlich führbar ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) gegen Federkraft aufwickelbar ist, insbesondere gegen die Kraft einer auf die Sperrklinke (4 ) und/oder auf einen dieser zugeordneten Schlepphebel (7 ) in Sperrichtung wirkenden Feder (14 ). - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei Abschalten des Motors (
5 ) das Zugmittel (6 ) selbsttätig, insbesondere durch Federkraft, wieder abwickelbar ist, vorzugsweise durch die Kraft einer auf die Sperrklinke (6 ) und/oder auf einen dieser zugeordneten Schlepphebel (7 ) in Sperrichtung wirkenden Feder (14 ). - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) einen flaschenzugartigen Seilzug (11 ) bildet. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeugschloß (
2 ) eine Umlenkrolle (12 ) für das Zugmittel (6 ), insbesondere zur Bildung eines flaschenzugartigen Seilzugs (11 ), aufweist. - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (
12 ) an der Sperrklinke (4 ) oder einem dieser zugeordneten Schlepphebel (7 ) angebracht ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) mit seinem freien Ende kraft- oder formschlüssig am Kraftfahrzeugschloß (2 ), insbesondere an einem Gehäuse (13 ) des Kraftfahrzeugschlosses (2 ), widergelagert ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) mit einem freien Ende an einem Gehäuse (13 ) des Kraftfahrzeugschlosses (2 ) eingehängt, eingespritzt oder eingepreßt ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeugschloß (
2 ) ein Übersetzungsrad (17 ) für das Zugmittel (6 ) aufweist, insbesondere wobei das Übersetzungsrad (17 ) eine Untersetzung der motorseitigen Bewegung zur Sperrklinke (4 ) und/oder zu einem zugeordneten Schlepphebel (7 ) bildet. - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsrad (
17 ) einen ersten Aufwickelbereich (18 ) und einen zweiten Aufwickelbereich (19 ) aufweist, insbesondere wobei der Radius des ersten Aufwickelbereichs (18 ), vorzugsweise mindestens um den Faktor 2, größer als der Radius des zweiten Aufwickelbereichs (19 ) ist. - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der effektive Radius des ersten Aufwickelbereichs (
18 ) in Abhängigkeit von der Drehlage des Übersetzungsrads (17 ) variiert. - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß durch Aufwickeln des Zugmittels (
6 ) vom Motor (5 ) das Zugmittel (6 ) vom ersten Aufwickelbereich (18 ) abwickelbar ist, wobei gleichzeitig das mit der Sperrklinke (4 ) oder dessen Schlepphebel (7 ) verbundene Zugmittel (6 ) auf den zweiten Aufwickelbereich (19 ) aufwickelbar ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsrad (
17 ) drehbar an einem Gehäuse (13 ) des Kraftfahrzeugschlosses (2 ) gelagert ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (
20 ) des Übersetzungsrads (17 ) quer, insbesondere senkrecht, zur Wickelachse, insbesondere Abtriebswelle (8 ) des Motors (5 ), und/oder zur Schwenkebene der Sperrklinke (4 ) oder des Schlepphebels (7 ) verläuft. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 22 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) mit dem Übersetzungsrad (17 ) formschlüssig verbunden, insbesondere in dieses eingespritzt, ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 22 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (
6 ) ausgehend vom Übersetzungsrad (17 ) mit einem freien Ende an der Sperrklinke (4 ) oder dessen Schlepphebel (7 ) befestigt ist, insbesondere mittels eines an der Sperrklinke (4 ) oder dem Schlepphebel (7 ) vorzugsweise rastend befestigten Einsatzes (21 ). - Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (
21 ) formschlüssig mit dem Zugmittel (6 ) verbunden, insbesondere daran angespritzt ist. - Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 22 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsrad (
17 ) einstückig ausgebildet ist, insbesondere aus Kunststoff gespritzt ist. - Verwendung eines Motors (
5 ) zum Öffnen einer Sperrklinke (4 ) eines Kraftfahrzeugschlosses (2 ) mittels eines flexiblen Zugmittels (6 ), dadurch gekennzeichnet, daß zum Öffnen der Sperrklinke (4 ) der Motor (5 ) eingeschaltet und das Zugmittel (6 ) getriebelos vom Motor (5 ) aufgewickelt wird und/oder daß die Sperrklinke (4 ) und/oder ein dieser zugeordneter Schlepphebel (7 ) bei Abschalten des Motors (5 ) durch Federkraft unter Abwickeln des Zugmittels (6 ) in die Sperrstellung zurückgestellt wird bzw. werden. - Verwendung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (
4 ) hakenartig ausgebildet ist und unmittelbar einen Schließkloben bzw. Schließkeil (15 ) des Kraftfahrzeugschlosses (2 ) in einem Einlaufschlitz (16 ) im Sperrzustand sichert. - Verwendung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (
4 ) eine Schloßfalle (3 ) des Kraftfahrzeugschlosses (2 ) sichert.
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