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Die
Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugtürverschluss, mit
einem Gesperre, wenigstens einem Verriegelungshebel, und mit einem
auf den Verriegelungshebel arbeitenden Stellglied.
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Das
Gesperre setzt sich üblicherweise aus Drehfalle und hiermit
zusammenwirkender Sperrklinke zusammen. Mit Hilfe des Stellgliedes
wird der Verriegelungshebel wenigstens in seine Positionen "entriegelt"
und "verriegelt" überführt. Dabei korrespondiert
die Verriegelungsstellung wie üblich dazu, dass das Gesperre – beispielsweise über
einen Auslösehebel – nicht geöffnet werden
kann, wohingegen die Entriegelungsstellung eine Öffnung
zulässt. Bei dem Verriegelungshebel mag es sich um einen
Zentralverriegelungshebel, einen Innenverriegelungshebel, einen
Außenverriegelungshebel oder auch einen so genannten Verriegelungshaupthebel
oder dergleichen handeln. Die hiermit verbundenen Funktionen und
Wirkungsweisen sind allgemein bekannt, wozu nur beispielhaft auf
die
DE 198 19 603
A1 Bezug genommen wird.
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Bei
einem Kraftfahrzeugtürverschluss der eingangs beschriebenen
Ausgestaltung entsprechend der
DE 199 61 885 B4 ist ein Schließzylinder vorgesehen,
welcher mit dem Gesperre über Stellmittel verbunden ist.
Diese Stellmittel sind starr bzw. formstabil ausgeführt
und weisen beispielsweise eine Betätigungsstange auf.
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Diese
Vorgehensweise hat sich zwar grundsätzlich bewährt,
stößt jedoch dann an Grenzen, wenn nur begrenzter
Bauraum für das Stellglied zur Verfügung steht
und/oder eine beispielsweise schiebende Betätigung des
Verriegelungshebels mit Hilfe einer Betätigungsstange aufgrund
der baulichen Voraussetzungen nicht möglich ist. Hier will
die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Probleme zugrunde, einen Kraftfahrzeugtürverschluss
der eingangs beschriebenen Ausgestaltung so weiter zu entwickeln,
dass das Stellglied nur einen geringen Bauraum benötigt
und unschwer an gegebenenfalls unterschiedliche Schlosstopologien
angepasst werden kann.
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Zur
Lösung dieser technischen Problemstellung ist bei einem
gattungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss
vorgesehen, dass das Stellglied zumindest teilweise forminstabil
ausgebildet ist.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik in Gestalt der
DE 199 61 885 B4 greift
die Erfindungslehre also ausdrücklich auf ein spezielles
Stellglied zurück. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass
es wenigstens teilweise forminstabil – also ausdrücklich
nicht formstabil – ausgeführt ist. Dennoch können
mit einem solchen Stellglied Zug- und Druckkräfte aufgebaut
werden, um den Verriegelungshebel wenigstens in seine Positionen
"entriegelt" oder "verriegelt" zu überführen.
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Dieser
Umstand ist nun erfindungsgemäß mit dem weiteren
Vorteil verbunden, dass das Stellglied infolge seiner teilweisen
Forminstabilität beispielsweise einen wenigstens bereichsweise
kurven- oder bogenförmigen Verlauf aufweist oder aufweisen kann
und sich somit an praktisch sämtliche denkbare und auch
unterschiedliche Schlosstopologien unschwer anpassen lässt.
Solche Übertragungswege lässt die bekannte Stellstange
entsprechend der
DE 199
61 885 B4 ausdrücklich nicht zu. Im Übrigen kann
der für das Stellglied notwendige Bauraum erfindungsgemäß minimiert
werden.
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Es
hat sich bewährt, wenn das Stellglied wenigstens zweiteilig
ausgebildet ist. Dazu verfügt das Stellglied üblicherweise über
einen auf den Verriegelungshebel einwirkenden starren Mitnehmer
und ein daran angeschlossenes forminstabiles bzw. flexibles Verbindungsmittel.
Das Verbindungsmittel koppelt den Mitnehmer mit einem Stellelement.
Dabei mag das Stellelement als solches mechanisch und/oder motorisch
angetrieben werden.
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Ein
mechanischer Antrieb des Stellelementes kann über einen
Schließzylinder erfolgen. Der motorische Antrieb mag mit
Hilfe eines zusätzlichen oder ohnehin vorhandenen Antriebes
erfolgen. Im letztgenannten Fall hat es sich bewährt, den
Antrieb für beispielsweise eine Zuziehhilfe, eine Zentralverriegelung
oder auch eine Diebstahlsicherung ergänzend zu nutzen,
um das Stellelement motorisch zu beaufschlagen.
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Meistens
ist das Stellelement als Schaltnuss einer Verriegelungseinrichtung,
insbesondere einer Außenverriegelungseinrichtung, ausgeführt.
Diese Schaltnuss wird dabei entweder von einem Zylinderkern bei
einem Schließzylinder mechanisch angetrieben oder mittels
des zuvor angesprochenen Antriebes (für die Zuziehhilfe
und/oder (Zentral-)Verriegelung und/oder Diebstahlsicherung) oder
eines separaten motorischen Antriebes, welcher regelmäßig
mit einer Schnecke in eine außenseitige Verzahnung der Schaltnuss
eingreift.
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Bei
dem forminstabilen und flexiblen Verbindungsmittel handelt es sich
im Allgemeinen um ein Verbindungsseil. Dieses kann aus Kunststoff,
Metall, Hanf, einem Baumwollfaden etc. ausgebildet sein. Selbstverständlich
liegen auch Kombinationen im Rahmen der Erfindung, beispielsweise
ein Verbindungsseil mit einer Kunststoff ummantelten Drahtseele.
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Zur
einwandfreien Betätigung des Stellgliedes bzw. des forminstabilen
Verbindungsmittels ist dieses regelmäßig beidendseitig
an den Mitnehmer zur zusammengesetzten Bildung einer geschlossenen
Schlaufe angeschlossen. Dabei empfiehlt es sich, wenn das Verbindungsmittel
lösbar und/oder einstückig mit dem Mitnehmer verbunden
ist. Der Mitnehmer als solcher mag mit einer Betätigungsausnehmung
ausgerüstet sein, in welche ein Betätigungszapfen
am Verriegelungshebel eingreift. Je nach Bewegung der Betätigungsausnehmung
im Mitnehmer wird der Betätigungszapfen und folglich der Verriegelungshebel
beaufschlagt und nimmt die bereits angesprochenen wenigstens zwei
Positionen "entriegelt" und "verriegelt" ein.
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Aufgrund
der flexiblen Ausgestaltung des Verbindungsmittels lässt
sich dieses über zumindest ein Umlenkmittel führen.
Meistens sind mehrere Umlenkmittel realisiert, die vorteilhaft an
ein Schlossgehäuse angeschlossen oder mit diesen einstückig ausgebildet
sind. Dann handelt es sich bei den jeweiligen Umlenkmitteln beispielsweise
um Kunststoffzapfen oder Kunststoffbolzen.
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Es
hat sich insgesamt bewährt, das erfindungsgemäße
Stellglied bei der Realisierung einer Außenverriegelungseinrichtung
einzusetzen. In diesem Fall ist der Verriegelungshebel als Außenverriegelungshebel
ausgebildet und spiegelt die Funktionsstellungen "entriegelt" und
"verriegelt" der Außenverriegelungseinrichtung wider. Mit
anderen Worten lässt sich der Kraftfahrzeugtürverschluss
in der Stellung "entriegelt" von außen beispielsweise mit
Hilfe einer Außenhandhabe öffnen, was in seiner
verriegelten Position nicht gelingt.
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Schlussendlich
empfiehlt es sich, dem Stellglied eine Rückstelleinheit
zuzuordnen. Bei dieser Rückstelleinheit mag es sich um
eine Mitte-/Null-Feder handeln, die dafür sorgt, dass das
Stellglied nach seiner Betätigung zur Beaufschlagung des
Verriegelungshebels eine zuvor definierte Zentrallage einnimmt.
Dadurch wird insgesamt ein Kraftfahrzeugtürverschluss zur
Verfügung gestellt, bei dem das Stellglied als Verbindung
zwischen dem Stellelement und dem Verriegelungshebel über
eine bereichsweise Forminstabilität verfügt, die
einen flexiblen und Platz sparenden Einbau ermöglicht.
Dennoch lassen sich die üblichen Funktionalitäten
darstellen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; die einzige
Figur zeigt den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss
in einer Übersicht.
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In
der Figur ist ein Kraftfahrzeugtürverschluss dargestellt,
welcher mit einem lediglich angedeuteten Gesperre 1, 2 aus
Drehfalle 1 und Sperrklinke 2 ausgerüstet
ist. Zusätzlich ist ein als Außenverriegelungshebel 3 im
Beispielfall ausgeführter Verriegelungshebel 3 realisiert.
Mit Hilfe dieses Außenverriegelungshebels 3 lassen
sich wenigstens die Funktionsstellungen "entriegelt" und "verriegelt"
einer Außenverriegelungseinrichtung 3 bis 7 definieren.
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Die
Außenverriegelungseinrichtung 3 bis 7 setzt
sich aus dem bereits angesprochenen Außenverriegelungshebel 3,
einem Schließzylinder 4, einem Stellelement 5 und
schließlich einem Stellglied 6, 7 zusammen.
Mit Hilfe des Schließzylinders 4 bzw. eines in
seinem Innern angeordneten Schließzylinderkernes lässt
sich das damit verbundene und als Schaltnuss 5 ausgeführte
Stellelement 5 rotativ im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn
beaufschlagen, wie dies ein Doppelpfeil andeutet.
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Als
Folge hiervon wird das Stellglied 6, 7 ziehend
oder schiebend beaufschlagt und vollführt in Bezug auf
einen Betätigungszapfen 3' an dem Verriegelungshebel
bzw. Außenverriegelungshebel 3 die durch einen
Doppelpfeil dargestellten Bewegungen. Dadurch kann der Verriegelungshebel
bzw. Außenverriegelungshebel 3 in seine Positionen
"entriegelt" oder "verriegelt" überführt werden.
In der Stellung "entriegelt" ist es möglich, das Gesperre 1, 2 mit
Hilfe einer äußeren Handhabe oder dergleichen
zu öffnen. Dagegen korrespondiert die Position "verriegelt"
des Außenverriegelungshebels 3 dazu, dass die
besagte äußere Handhabe leergeht.
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Erfindungsgemäß ist
das Stellglied 6, 7 zumindest teilweise forminstabil – also
nicht formstabil – ausgebildet. Das wird im Rahmen des
Ausführungsbeispiels dadurch erreicht, dass das Stellglied 6, 7 zunächst
einmal zweiteilig ausgebaut ist und einen starren Mitnehmer 7 sowie
ein daran angeschlossenes forminstabiles bzw. flexibles Verbindungsmittel 6 besitzt.
Mit Hilfe des Verbindungsmittels 6 wird der Mitnehmer 7 mit
dem Stellelement bzw. der Schaltnuss 5 gekoppelt. Der Mitnehmer 7 und
das Verbindungsmittel 6 bilden zusammengesetzt eine geschlossene
Schlaufe, weil das Verbindungsmittel 6 mit seinen beiden
Enden jeweils an den Mitnehmer 7 angeschlossen ist.
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Das
Stellelement bzw. die Schaltnuss 5 kann mechanisch und/oder
motorisch angetrieben werden, um die gezeigten Rotationen auszuführen.
Im Rahmen des Ausführungsbeispiels lässt sich
das Stellelement bzw. die Schaltnuss 5 einerseits mit Hilfe
des Schließzylinders 4 und andererseits mittels
eines Motors 8 in Drehungen versetzen. Der Motor bzw. Elektromotor 8 ist
im Beispielfall als motorischer Antrieb für eine nicht
näher dargestellte Zuziehhilfe ausgeführt und übernimmt
erfindungsgemäß zugleich die Funktion, die Außenverriegelungseinrichtung 3 bis 7 motorisch
in die Positionen "entriegelt" oder "verriegelt" zu überführen.
Meistens fällt die Funktionsstellung "verriegelt" der Außenverriegelungseinrichtung 3 bis 7 zugleich
mit einer Position "Diebstahlsicherung ein" zusammen.
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Bei
dem forminstabilen flexiblen Verbindungsmittel 6 handelt
es sich vorliegend um ein Verbindungsseil, welches aus Kunststoff
oder einem Metalldraht ausgebildet ist. Das Verbindungsmittel 6 ist beidendseitig,
das heißt mit seinen beiden Enden 6a, 6b an
den bereits angesprochenen Mitnehmer 7 angeschlossen.
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Zu
diesem Zweck mögen beide Enden 6a, 6b des
Verbindungsmittels 6 lösbar, beispielsweise durch
clipsen, verschrauben etc., mit dem Mitnehmer 7 verbunden
sein. Es ist aber auch eine einstückige Verbindung des
Verbindungs mittels 6 an seinen beiden Enden 6a, 6b mit
dem Mitnehmer 7 möglich. Das empfiehlt sich besonders
für den Fall, dass der Mitnehmer 7 aus Kunststoff
gefertigt ist und beispielsweise an die Enden 6a, 6b des
Verbindungsmittels 6 angespritzt wird.
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Um
die Drehbewegung des Stellelementes bzw. der Schaltnuss 5 letztendlich
in die angedeuteten Linearbewegungen des Mitnehmers 7 umzusetzen,
wird das Verbindungsmittel 6 über mehrere Umlenkmittel 9 geführt.
Bei diesen Umlenkmitteln 9 mag es sich um Umlenkbolzen
handeln, die im Beispielfall aus Kunststoff gefertigt sind und an
einen obligatorischen und ebenfalls aus Kunststoff hergestellten
Gehäusedeckel angeformt sind. Selbstverständlich
sind auch andere Ausgestaltungen denkbar und werden von der Erfindung
umfasst.
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Der
Mitnehmer 7 ist mit einer Betätigungsausnehmung 7' ausgerüstet,
die vorliegend als Längsausnehmung ausgebildet ist und
in welcher der Betätigungszapfen 3' an dem Verriegelungshebel bzw.
Außenverriegelungshebel 3 geführt wird.
Eine Linearbewegung des Mitnehmers 7 in Richtung des Doppelpfeils
sorgt für die Einnahme der Stellungen "entriegelt" bzw.
"verriegelt" des Außenverriegelungshebels 3 durch
Verschwenken. Diese Schwenkbewegungen des Außenverriegelungshebels 3 um seine
Achse A korrespondieren zu den beiden zuvor bereits angesprochenen
Positionen "entriegelt" oder "verriegelt" der Außenverriegelungseinrichtung 3 bis 7.
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Lediglich
angedeutet in der Figur ist eine Rückstelleinheit 10,
bei welcher es sich um eine Mitte-/Null-Feder handelt und die dafür
sorgt, dass das Stellglied 6, 7 nach Betätigung
des Außenverriegelungshebels 3 eine gleichsam
Ruhestellung oder auch eine Zentrallage einnimmt. Erwähnenswert
ist noch der Umstand, dass das Verbindungsmittel 6 bzw.
das Stellglied 6, 7 insgesamt mit dem Stellelement 5 bzw.
der Schaltnuss 5 lösbar oder ebenfalls einstückig
ver bunden werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist das Verbindungsmittel 6 in
die Schaltnuss 5 eingehängt.
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Jedenfalls
werden die in der Figur angedeuteten Schwenk- oder Drehbewegungen
des Stellelementes bzw. der Schaltnuss 5 unmittelbar auf
das Verbindungselement 6 übertragen, welches seinerseits
den Mitnehmer 7 je nach Drehrichtung des Stellelementes 5 hoch
oder nieder bewegt. Als Folge hiervon wird der Außenverriegelungshebel 3 bei
einer Aufwärtsbewegung um seine Achse A im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt und bei einer Abwärtsbewegung im Uhrzeigersinn.
Seine jeweiligen Endstellungen korrespondieren nun zu den Funktionsstellungen
"entriegelt" oder "verriegelt" der Verriegelungseinrichtung bzw.
Außenverriegelungseinrichtung 3 bis 7 insgesamt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19819603
A1 [0002]
- - DE 19961885 B4 [0003, 0007, 0008]