DE10351157B3

DE10351157B3 - Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE10351157B3
Application number: DE10351157A
Authority: DE
Inventors: Klaus-Dieter Habedank
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2003-11-03
Filing date: 2003-11-03
Publication date: 2005-06-09
Anticipated expiration: 2023-11-04
Also published as: US7086700B2; US20050093355A1

Abstract

Ein Kraftfahrzeugsitz mit Tragstruktur, Polsterung und Sitzbezug weist ein Sitzteil und eine Rückenlehne auf sowie an der Rückenlehne mindestens eine Seitenwange, deren Höhe und Kontur in der Gebrauchsstellung die zentrale Kontur der Rückenlehne nach vorn überragen. Innerhalb der Seitenwange sind ein für die Verstellung von Höhe und Kontur der Seitenwange vorgesehenes elastisches Verstellelement und Betätigungsmittel für das Verstellelement angeordnet. Das Verstellelement und die Seitenwange werden durch die Betätigungsmittel beim Vorklappen der Rückenlehne aus der Gebrauchsstellung in die Vorklappstellung derart verformt, daß die die zentrale Kontur überragende Höhe der Seitenwange in der Vorklappstellung kleiner ist als in der Gebrauchsstellung.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einem bekannten Kraftfahrzeugsitz dieser Art ( DE 100 05 215 C1 ) ist das elastische Verstellelement ein Bügel, der in seiner Krümmung im wesentlichen elastisch verformbar ist. Als Betätigungsmittel für das Verstellelement sind besondere Antriebseinrichtungen vorgesehen, die mit an dem Bügel angeordneten, längsverschieblich bewegbaren Gegenelementen in einem formschlüssigen Eingriff stehen. Solche Betätigungsmittel müssen entweder mit Hilfe eines Motors oder von Hand verstellt werden.

Weiter ist aus DE 197 50 116 C2 ein Kraftfahrzeugsitz mit Seitenwangen bekannt. Die Seitenwangen ragen nach vorn hervor, wobei ihre Lage mit Hilfe eines Drehgriffs verschwenkbar ist.

WO 03/022626 A1 beschreibt einen Kraftfahrzeugsitz mit seitlichen Stützelementen, die eine Seitenwange bilden und deren Verformung mittels einer Verstelleinrichtung angepaßt werden kann.

Es ist ferner ein Kraftfahrzeugsitz mit klappbarer Rückenlehne bekannt ( DE 198 36 907 C1 ), dessen Sitzteil einen zentralen Sitzbereich und mindestens eine Seitenwange aufweist, deren Kontur im Sitzgebrauchszustand gegenüber der Kontur des zentralen Sitzbereichs nach oben vorragt. Die Seitenwange des Sitzteils ist gegenüber dem zentralen Sitzbereich derart nach unten bewegbar, daß die obere Kontur der Seitenwange um einen geringeren Betrag gegenüber der Kontur des zentralen Sitzbereichs vorsteht, als in der Gebrauchslage. Die bei dieser bekannten Lösung vorgesehene Absenkbarkeit der Seitenwange gegenüber dem zentralen Sitzbereich erlaubt ein Vorklappen der Rückenlehne auf das Sitzteil in der Weise, daß die vorgeklappte Rückenlehne mit ihrer Rückseite waagerecht liegt. Nachteilig bei der bekannten Lösung ist es u.a., daß die Seitenwangen getrennt vom zentralen Sitzbereich ausgebildet sein und auch getrennt davon verstellt werden müssen. Eine solche Lösung ist relativ aufwendig und erlaubt nicht, daß die Sitzfläche durchgehend ungeteilt ausgebildet wird.

Es ist auch bereits bekannt, Rückenlehnen ohne Seitenwulste nach vorn auf das Sitzteil umzuklappen. Wenn die Frontseite der Rückenlehne auf der Oberseite des Sitzteils aufliegt, ist bei derartigen Konstruktionen die Rückseite der Rückenlehne nicht waagerecht angeordnet, sondern schräg nach vorne ansteigend. Um eine waagerechte Ausrichtung der Rückenlehne zu erreichen, wird bei derartigen Konstruktionen die Polsterung von Rückenlehne und Sitzteil so weit zusammengepreßt, daß die gewünschte waagerechte Ausrichtung gegeben ist. Die Rückenlehne wird in der mit Kraftaufwand erreichten horizontalen Ausrichtung dann gesichert.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß er einfach aufgebaut ist und daß seine Rückenlehne ohne aufwendige Betätigungsmittel leicht aus der Benutzungslage in die vorgeklappte Nichtbenut zungslage mit horizontaler Ausrichtung der Rückenlehnenrückseite umklappbar ist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung nutzt die beim Vorklappen erforderliche Verschwenkbewegung der Rückenlehne dazu aus, die im Gebrauchszustand nach vorn vorstehenden Seitenwangen während des Klappvorgangs so in ihrer Höhe und Kontur zu verändern, daß bei vorgeklappter Rückenlehne deren Rückseite horizontal ausgerichtet ist. Der Betätigungsmechanismus ist einfach, wegen des großen Hebelarms, den die Rückenlehne beim Verschwenken um die Klappachse bildet, bedarf es keines großen Kraftaufwands, um mit dem Vorklappen die Kontur und Höhe der Seitenwangen in der gewünschten Weise zu verändern.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
1 – eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes in Benutzungsstellung,
1a – die Rückenlehne gemäß 1 in Benutzungsstellung,
2 – eine schematische Darstellung des Kraftfahrzeugsitzes gemäß 1 bei vorgeklappter Rückenlehne,
2a – die Darstellung gemäß 1 mit der zusätzlich strichpunktiert eingezeichneten Klapplage der Rückenlehne gemäß 2.
Der schematisch dargestellte Kraftfahrzeugsitz weist ein Sitzteil 1 und eine Rückenlehne 2 auf. Die Rückenlehne 2 ist um eine horizontale Lehnenschwenkachse 11 klappbar an einem karosseriefesten Bereich 14 angelenkt, der zu beiden Seiten des Sitzteils vorgesehen ist.
Die in den Zeichnungsfiguren sichtbare Ausgestaltung der Rückenlehne 2 auf der in Fahrtrichtung linken Seite des Kraftfahrzeugsitzes ist in gleicher Weise auf der in Fahrtrichtung rechten Seite des Kraftfahrzeugsitzes vorgesehen. Die Rückenlehne 2 besitzt also zwei Seitenwangen 3 zu beiden Seiten der Rückenlehne 2.
Die Seitenwangen 3 stehen um die Höhe h gegenüber der zentralen Kontur 2a der Rückenlehne 2 vor. Diese Höhe h ist am größten in der Gebrauchsstellung der Rückenlehne.
Im Inneren der Rückenlehne 2 sind zu beiden Seiten innerhalb der Seitenwangen elastische Verstellelemente angeordnet, die als Bügelelemente 4 ausgebildet sind.
Die Bügelelemente 4 sind an ihren oberen Endpunkten an den Befestigungsstellen 4a mit einem Seilzug 5 verbunden, der von einer Feder 6 gespannt wird. Ihr unteres Ende ist bei 4b an einer Seilzugführung 7 befestigt. Die Feder 6 ist am Befestigungspunkt 9 mit der Tragstruktur der Rückenlehne 2 verbun den. Das untere Ende des Seilzugs 5 ist am Befestigungspunkt 10 an dem karosseriefesten Bereich 14 fixiert.
Mit 7 und 8 sind zwei Seilzugführungen bezeichnet, die in fester Position innerhalb der Rückenlehne 2 angeordnet und mit der Tragstruktur der Rückenlehne 2 fest verbunden sind. Die beiden Seilzugführungen 7 und 8 fluchten miteinander. Der Seilzug 5 wird durch die Seilzugführung 7 sowie über die Umlenkrollen 12 bzw. 13 bis Befestigungspunkt 10 am karosseriefesten Bereich 14 geführt.
Es ist auch möglich, daß nicht die Befestigungsstelle 4a in der fest angeordneten Seilzuführung 8 wandern kann, sondern insgesamt die aus Seilzugführung 8, Bügelelement 4, Seilzug 5 und Feder 6 bestehende Verbindungsstelle.
2a zeigt, daß beim Vorklappen der Rückenlehne 2 der Seilzug 5 in Gebrauchslage über die Umlenkrolle 12 geführt wird und in Vorklapplage über die Umlenkrolle 13.
Die Strecke a zwischen dem unteren Ende der Seilzugführung 7 und der Umlenkrolle 12 ist größer als die Strecke b zwischen dem unteren Ende der Seilzugführung 7 und der Umlenkrolle 13 bei vorgeklappter Rückenlehne 2. Durch das Vorklappen der Rückenlehne 2 wird die Wölbung des Bügelelements 4 in der vorgeklappten Position schwächer als in der aufrechten Benutzungsposition.

Claims

Kraftfahrzeugsitz mit Tragstruktur, Polsterung und Sitzbezug, der ein Sitzteil (1) und eine auf das Sitzteil verschwenkbare Rückenlehne (2) sowie an der äußeren Längsseite der Rückenlehne je eine Seitenwange (3) aufweist, deren maximale Höhe (h) und Kontur in der Gebrauchsstellung die zentrale Kontur (2a) der Rückenlehne (2) nach vorn überragen, mit einem innerhalb der Seitenwange (3) angeordneten, für die Verstellung von Höhe (h) und Kontur der Seitenwange vorgesehenen elastischen Verstellelement und innerhalb der Seitenwange (3) angeordneten Betätigungsmitteln (5, 6) für das Verstellelement (4), dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (4) und die Seitenwange (3) durch die Betätigungsmittel (5, 6) beim Vorklappen der Rückenlehne (2) aus der Gebrauchsstellung in die Vorklappstellung derart verformt werden, daß die die zentrale Kontur (2a) überragende maximale Höhe (h) der Seitenwange (3) in der Vorklappstellung kleiner ist als in der Gebrauchsstellung.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement ein elastisches Bügelelement (4) aufweist oder als solches ausgebildet ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bügelelement (4) zwei Befestigungsbereiche aufweist, deren erster (4b) das Bügelelement (4) mit der Tragstruktur der Rückenlehne (2) und deren zweiter (4a) das Bügelelement (4) mit den Betätigungsmitteln (5, 6) verbindet.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadruch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel (5, 6) einen mittels Feder (6) gespannten Seilzug (5) aufweisen.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug (5) einerseits mit der Rückenlehne (2) und andererseits mit einem anderen Bereich des Kraftfahrzeugsitzes (1, 2) verbunden ist.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug (5) durch mit der Tragstruktur der Rückenlehne (2) fest verbundene Seilzugführungen (7; 8) geführt wird.