DE19750116C2 - Verstellmechanismus für die seitlichen Stützbereiche eines Sitzes, insbesondere von dessen Rückenlehne - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Verstellmechanismus nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer bekannten Lösung dieser Art (FR 2 276 798 A1) sind U-förmige Rohrbügel als Stützbügel für eine Rückenleh­ nenpolsterung vorgesehen, die mit ihrer Basis zur Frontsei­ te weisen. Die rückwärtigen Enden tragen Lagerbohrungen, die auf gestellfeste Lagerzapfen aufgesteckt um die Lager­ zapfen verschwenkbar sind. Die Rohrbügel werden mit Hilfe einer separaten Biegefeder nach außen gedrückt. Der Ver­ schwenkweg ist durch einen Anschlagbereich des Bügels be­ grenzt, der am Gestell anliegt.

Die bekannte Lösung ist aufwendig, sie verlangt genau zu­ einander ausgerichtete, aufwendige Lagerstellen und zusätz­ lich zum Bügel ein separates Federelement.

Es ist auch bekannt, die Seitenwangen eines Fahrzeugsitzes elastisch auszubilden. Durch den Druck, den der Rücken ei­ nes Sitzbenutzers auf die Seitenwangen der Rückenlehne aus­ übt, werden die die Seitenwangen stützenden Bügel auseinan­ der gedrückt. Die Bügel selbst sind starr ausgebildet und die elastische Anlenkung wird entweder durch die Ausnutzung der Elastizität der vertikalen Rückenlehnenholme geschaffen oder durch ein Vorsehen von elastischen Zwischenelementen zwischen den starren Bügeln und den dann starr ausgebilde­ ten Rückenlehnenholmen. Diese Konstruktion ist ebenfalls aufwendig und vor allen Dingen nicht dazu geeignet, die Rückenlehne von Hand auf die Bedürfnisse eines Sitzbenut­ zers einzustellen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Verstellmechanismus der als be­ kannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß er einfach aufgebaut ist, leicht zu fertigen ist und geringes Gewicht besitzt.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa­ tentanspruchs 1.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un­ teransprüchen beschrieben.

Die erfindungsgemäße Lösung integriert die beim Stand der Technik getrennt vorgesehenen Funktionselemente in das Hauptfunktionselement, nämlich den Bügel. Dessen Ausbildung zumindest im Bereich, der zu den Befestigungsstellen am Ge­ stell aus Federstahl ausgebildet ist, erlaubt einerseits seine Verformbarkeit und andererseits seine Rückführung in die Ausgangslage ohne zusätzliche Federelemente.

Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß die Bü­ gel im Bereich der Befestigungsstelle abgekröpft sind und die elastische Verformbarkeit des Bügels eine Tordierbar­ keit ist.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.

Nachstehend werden bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Frontansicht eines ge­ polsterten Fahrzeugsitzes, in dem die Verla­ gerung der seitlichen Stützbereiche durch Handradverstellung über Funktionspfeile sym­ bolisiert ist,

Fig. 2 eine perspektivische seitliche Frontansicht der Rückenlehne, welche den inneren Aufbau einer ersten Ausführungsform zeigt,

Fig. 3a eine Ansicht von oben auf den Sitzaufbau im Ausgangszustand,

Fig. 3b die Ansicht gemäß Fig. 3a bei einwärts ver­ schwenkten Bügeln,

Fig. 4 eine zu Fig. 2 analoge Ansicht einer zweiten Ausführungsform,

Fig. 5a eine zu Fig. 3a analoge Ansicht der zweiten Ausführungsform,

Fig. 5b eine zu Fig. 3b analoge Ansicht der zweiten Ausführungsform,

Fig. 6 eine zu Fig. 2 analoge Ansicht einer dritten Ausführungsform,

Fig. 7a eine zu Fig. 3a analoge Ansicht der dritten Ausführungsform,

Fig. 7b eine zu Fig. 3b analoge Ansicht der dritten Ausführungsform,

Fig. 8 eine zu Fig. 2 analoge Ansicht einer vierten Ausführungsform,

Fig. 9a eine zu Fig. 3a analoge Ansicht der vierten Ausführungsform,

Fig. 9b eine zu Fig. 3b analoge Ansicht der vierten Ausführungsform.

In den perspektivischen Darstellungen sind gleiche oder einander entsprechende Teile jeweils mit gleichen Bezugs­ zeichen versehen, die sich im Bedarfsfall lediglich durch Hochstriche voneinander unterscheiden.

In den perspektivischen Darstellungen sind diejenigen Teile stärker herausgezeichnet, welche den Verstellmechanismus betreffen.

Der dargestellte Kraftfahrzeugsitz besitzt eine Rückenlehne 2, die an einem Sitzteil 3 befestigt ist. Die Rückenlehne 2 weist in der Polsterung zwei nach vorn weisende Seitenwul­ ste 2a auf, deren Lage mit Hilfe des Drehgriffs 4 aus der in Fig. 1 dargestellten, durchgehend gezeichneten Position in die gestrichelte Position verschwenkbar ist. Die Pfeile zeigen die jeweilige Bewegungsrichtung.

Die Rückenlehne 2 besitzt ein Gestell, welches den Lehnen­ rahmen aufweist; der Lehnenrahmen besteht aus einem Quer­ holm 2b und zwei damit verschweißten Seitenholmen 2c. An den Rückenlehnenrahmen ist eine Lehnenmatte 2d über Zugfe­ dern 2e angehängt. Bei diesem Aufbau handelt es sich um ei­ nen typischen Rückenlehnenaufbau des Standes der Technik.

Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 2, 3a und 3b besteht der Verstellmechanismus aus im wesentlichen U- förmigen Bügeln 6, die aus rundem Federstahldraht gebildet sind. Die Basis der U-förmigen Bügel 6 weist nach vorne. An den hinteren Enden sind die Bügel 6 abgekröpft. Ein hori­ zontaler erster Bereich 6a geht über in einen vertikal ver­ laufenden zweiten Bereich 6b. Der zweite Bereich 6b durchsetzt zwei nebeneinander angeordnete und an den Seitenhol­ men feste Halter 13, die zentrale, miteinander fluchtende Bohrungen aufweisen und in denen der zweite vertikale Be­ reich 6b drehbeweglich geführt ist. Unterhalb des unteren Halters 13 ist der Bügel 6 in einen horizontalen, nach vorn weisenden dritten Bereich 6c abgekröpft. Von diesem hori­ zontalen dritten Bereich 6c geht ein hierzu rechtwinklig nach oben geführter Endbereich 6d ab, der einen vorderen Halter 12 bildet.

Die Halterung ist bei allen Ausführungsformen jeweils an beiden Enden der Bügel gleich ausgebildet.

Die Halter 12 und 13 bilden die Befestigungsstelle 11 am Seitenholm 2c.

Der Verbindungsbügel 9 ist über ein Verbindungselement 20 im Abstand von der Befestigungsstelle 11 am Bügel 6 ange­ lenkt. Der Verbindungsbügel 9 ist mit seinem anderen Ende an einer Zuglasche 8 schwenkbeweglich.

Aus Fig. 3a und 3b ist ersichtlich, daß die Ausbildung beider Bügelbereiche und Zuglaschen gleich ist. An der in Fig. 2 sichtbaren Zuglasche 8 greift ein Zugseil 14 an, das durch Ösen 14a geführt ist, die an einem Quersteg 7 sitzen.

Der Bügel 6, der dem Drehgriff oder Handrad 4 benachbart ist, wird mittels zweier Bügel 9 und der Zuglasche 8 ver­ schwenkt, an der ein Zugseil 15 angreift. Das Zugseil 15 ist durch Ösen 15a geführt, welche ebenfalls am Quersteg 7 befestigt sind.

Beide Zugseile 14 und 15 werden auf eine gemeinsame, nicht näher dargestellte Seiltrommel geführt. Ein Verdrehen des Drehgriffs 4 im Gegenuhrzeigersinn führt zu einem Aufwic­ keln der Zugseile 14 und 15 auf die Seiltrommel und zu ei­ nem Verschwenken der Bügel 6 aus der Position gemäß Fig. 3a in die Position gemäß Fig. 3b. Beim Rückdrehen im Uhr­ zeigersinn werden die unter Federvorspannung einwärts gebo­ genen Bügel 6 aufgrund ihrer Eigenelastizität wieder in die äußere Position gemäß Fig. 3a zurückgeführt.

Der insgesamt aus Federstahl ausgebildete Bügel 6 wird bei der Bewegung tordiert. Die Torsion findet im zweiten Be­ reich 6c statt.

Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 4, 5a und 5b un­ terscheidet sich von der ersten Ausführungsform lediglich dadurch, daß eine andere Form der Verbindungsbügel 9' ge­ wählt ist. Es ist ein einteiliger Verbindungsbügel 9' vor­ gesehen, der zwei zueinander parallele horizontale Schenkel aufweist, die durch einen vertikalen Verbindungsbereich 9a einteilig verbunden sind.

Die abgekröpften Enden durchsetzen auch bei dieser Ausfüh­ rungsform Befestigungsbereiche 8a und 8b an den Zuglaschen 8.

Die Befestigung des Verbindungsbügels 9' am Bügel 6 erfolgt mittels eines Verbindungselements 20'.

Ein weiterer Unterschied gegenüber der ersten Ausführungs­ form ist in den Zeichnungen gemäß Fig. 4, 5a und 5b, daß das Zugseil 14' vor der Verbindungsstelle mit der Zuglasche 8 durch eine außen liegende Öse 14a geführt und anschlie­ ßend nach innen umgelenkt wird.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6, 7a und 7b ist eine alternative Bügelausbildung vorgesehen. Der Bügel 6 trägt eine Platte 10. An der Platte 10, die das vordere Ende des Bügels 6 ausfüllt, sind an entsprechenden Ösen die Bügel 9" angelenkt.

Die Führung der Zugseile entspricht derjenigen in Fig. 2.

Bei der vierten Ausführungsform gemäß Fig. 8, 9a und 9b ist der Bügel 6 durch eine frontseitige Platte 10' gebil­ det. An dieser frontseitigen Platte sind zwei Bügelstücke befestigt, welche im hinteren Bereich identisch ausgebildet sind, wie die entsprechenden Bügelbereiche der anderen Aus­ führungsformen. Im vorderen Bereich durchsetzen die Bügel­ stücke 6a jeweils horizontale Ösen 10a der Platte 10'. Mit den zum Zentrum hin abgekröpften Enden 6e der Bügelstücke durchsetzen diese zwei Ösen 10b der Platte 10'.

An der Platte 10' greifen zwei Zugseilstücke 14b und 14d an, die über ein dreieckförmiges Verbinderstück 14c laufen. An dem Verbinder 14c greift das Zugseil 14" an.

Claims (7)

1. Verstellmechanismus für die seitlichen Stützbereiche ei­ nes Sitzes, insbesondere von dessen Rückenlehne (2), mit vorstehenden Bügeln (6), die um zueinander zumindest im wesentlichen parallele Achsen verschwenkbar am Gestell (2b, 2c) befestigt sind und mittels eines Betätigungsor­ gans gegenüber ihrer Ausgangslage gegen Federkraft ein­ wärts verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (6) mit ihren Enden fest am Gestell (2b, 2c) befestigt sind, im Bereich ihrer Befestigungsstellen (11) abgekröpft und zumindest benachbart zu den Befesti­ gungsstellen (11) aus Federstahl ausgebildet sind, und zumindest benachbart zu den Befestigungsstellen (11) elastisch verformbar sind, wobei die elastische Verform­ barkeit eine Tordierbarkeit ist.

2. Verstellmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (6) benachbart zur Befestigungsstelle (11) runden Querschnitt aufweisen und von einem ersten, quer zur Hauptebene des Gestells (2b, 2c) sich erstreckenden Bereich (6a) in einen hierzu senkrechten zweiten Bereich (6b) übergehen, der mindestens einen gestellfesten Hal­ tebereich (13) durchsetzt, wobei der Bügel (6) anschlie­ ßend entgegen zu dem ersten Bereich (6a) und zumindest im wesentlichen parallel dazu abgekröpft ist und in ei­ nen dritten Bereich (6c) übergeht, der seinerseits in einen entgegen dem zweiten Bereich (6b) sowie zumindest im wesentlichen parallel dazu verlaufenden Endbereich (6d) übergeht, der in einem gestellfesten Haltebereich (12) sitzt.

3. Verstellmechanismus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bereich (6b) als Torsionsfederbereich ausgebildet ist.

4. Verstellmechanismus nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (6) mittels eines Drehgriffs (4) verstell­ bar sind, der mit einer Seiltrommel (5) gekoppelt ist, auf der mittelbar oder unmittelbar mit den beiden Bügeln (6) verbundene Seilzüge (14; 15) auf- und abwickelbar angeordnet sind.

5. Verstellmechanismus nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilzüge (14; 15) jeweils an einer von zwei zu­ einander parallelen Zuglaschen (8) angreifen, die zuein­ ander bzw. auseinander bewegbar sind, wobei die Zugla­ schen (8) Verbindungsbügel (9) tragen, die mit Abstand von den Befestigungsstellen (11) mit den Bügeln (6) ver­ bunden sind.

6. Verstellmechanismus nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (6) an ihrer Frontseite jeweils eine Plat­ te (10) tragen.

7. Verstellmechanismus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (10') an ihrer Rückseite mit zwei zuein­ ander im Abstand angeordneten, mehrfach abgekröpften Bü­ geln (6e, 6a, 6b, 6c, 6d) aus Federstahldraht versehen ist.