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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Rollo für eine versenkbare Scheibe
eines Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, das
aus der
DE 43 20 467
C1 bekannt ist.
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Die
DE 38 36 420 A1 offenbart
ein als Sonnenschutzrollo ausgebildetes Rollo, das an einer versenkbaren
Fensterscheibe eines Kraftfahrzeuges angeordnet und an einem unteren
Fensterrahmen gelagert ist. An seiner freien Kante weist das Rollo
Halterungen auf, denen entsprechende direkt an der Fensterscheibe
befestigte Gegenhalterungen zugeordnet sind. In der Wirkstellung
des Rollos sind die Halterungen in die Gegenhalterungen eingehängt. Hierdurch wird
das Rollo bei Betätigung
einer Fensterhebevorrichtung mit sich schließendem oder öffnendem Fenster
mitgenommen. Damit soll das Rollo in der Wirkstellung eine durch
Sonneneinstrahlung hervorgerufene Erwärmung des Fahrzeuginneren oder
ein Blenden von Fahrzeuginsassen vermeiden. Die Verbindung des Rollos
mit der Fensterscheibe muss durch Einhaken der Halterungen in die
Gegenhalterungen manuell bewirkt werden. Zudem sind die Gegenhalterungen
an der versenkbaren Scheibe selbst angeordnet, so dass sich das
Fenster zum ei nen nicht vollständig öffnen lässt und
zum anderen verbleibt stets ein nicht abgedeckter Bereich zwischen der
oberen Kante der Fensterscheibe und der freien Kante des Rollos.
Durch diesen nicht abgedeckten Bereich kann Sonnenstrahlung in das
Fahrzeuginnere einfallen und den Innenraum unerwünscht aufheizen und gleichzeitig
die Fahrzeuginsassen blenden.
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Die
DE 100 10 026 A1 offenbart
eine Rolloanordnung für
ein Kraftfahrzeugfenster, insbesondere ein Seitenfenster. Dessen
obere Rahmenkonstruktion ist durch eine gekrümmte Dachkontur des Fahrzeugs
bestimmt. Innerhalb des Fahrzeugaufbaus unterhalb des Fensters ist
eine Rolle zum Aufwickeln bzw. Abziehen einer flexiblen Rollobahn
durch einen nach oben weisenden Spalt angeordnet. An ihrem oberen
Ende steht die Rollobahn mit einem Zugprofil in Schwenkverbindung.
Das Zugprofil deckt den Spalt bei maximal aufgewickelter Rollobahn
ab, wobei dem Zugprofil fahrzeugseitige Arretierungen zum Einhängen bei
maximal ausgezogener Rollobahn zugeordnet sind. Ein Flachprofil
ist als Zugprofil mit zwei durch die Schwenkverbindung gebildeten
Querschnittsbereichen ausgestaltet, mit denen es sich bei maximal
aufgewickelter Rollobahn mit etwa horizontaler Querschnittsausrichtung
beiderseits des Spaltes abstützt
und von denen einer eine der Dachkontur angepasste Randkontur hat,
die bei eingehängtem Flachprofil
nach oben weist.
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Die
DE 39 05 503 C1 betrifft
eine Sonnenschutzeinrichtung für
doppelwandige Fensterscheiben, insbesondere von Kraftfahrzeugen,
mit einem Rollo, das in einem an die Fensterscheibe angrenzenden
Fahrzeugraum untergebracht und dessen Rollobahn im Zwischenraum
zwischen den parallelen Einzelscheiben verschiebbar angeordnet ist.
Die Fensterscheibe ist Teil einer versenkbaren Seiten- oder Heckschei benanordnung
des Fahrzeugs. Das Rollo ist fensterschachtseitig und mit der Fensterscheibe
bewegbar angebracht. An der Fensterscheibe ist fahrzeuginnenseitig
eine ortsfeste, aber in Richtung der Fensterscheibe schwenk- oder
verschiebbar gelagerte Magnetleiste vorgesehen. Das in den Zwischenraum
hineinragende Ende der Rollobahn weist eine magnetisch ansprechende
Klemmleiste auf, die zum Betätigen
des Rollos von der Magnetleiste beim Verstellen der Fensterscheibe
festgehalten wird und das ausgefahrene Ende der Rollobahn in jeder
Position zwischen den beiden Einzelscheiben durch Klemmen fixiert.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Rollo der eingangs genannten Art
zu schaffen, dass in einfacher Weise mit der versenkbaren Scheibe
verbindbar ist und mit dem die vorgenannten Nachteile aufhoben werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Rollos kann durch die formschlüssige
Verbindung der Haltevorrichtung mit der Scheibe vorteilhaft auf
zusätzliche
Gegenhalter an der Scheibe verzichtet werden. Die Scheibe lässt sich
somit vollständig öffnen. Zudem
deckt das Rollo die Scheibe in der Wirkstellung vollständig ab.
Hierdurch wird ein Einfallen von Sonnenstrahlung in das Fahrzeuginnere
vollständig
vermieden, wodurch eine Aufheizung des Fahrzeuginneren und ein Blenden
der Fahrzeuginsassen ausgeschlossen ist. Weiter wird das Rollo durch
die formschlüssige
Verbindung mit der Scheibe bei Betätigung der Fensterhebevorrichtung
zweckmäßigerweise
beim Ein- und Ausfahren der Scheibe automatisch mitgenommen, so
dass zusätzliche
und komplizierte Einhakvorgänge
entfallen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Teil-Querschnitt durch eine Fahrzeugseitentür mit einer geöffneten
Scheibe und einem erfindungsgemäßen Rollo
mit einer Haltevorrichtung in einer Ruheposition,
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2 die
Darstellung gemäß 1 mit
einer geschlossenen Scheibe,
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3 die
Darstellung nach 2 mit der dem Rollo zugeordneten
Haltevorrichtung in einer Zwischenposition,
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4 die
Darstellung gemäß 1 mit
der Haltevorrichtung in einer Gebrauchsposition,
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5 die
Darstellung nach 2 mit dem Rollo in einer Wirkstellung,
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6 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit VI nach 1 und
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7 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit VII gemäß 4.
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Eine
Seitentür 1 eines
Kraftfahrzeuges weist einen Türrahmen 2 mit
einer darin versenkbaren Scheibe 3 auf, die in üblicherweise
mit einer nicht dargestellten Fensterhebevorrichtung gekoppelt ist. Mit
einer Oberkante 4 ragt die Scheibe 3 im versenkten
Zustand geringfügig über eine
Türbrüstung 5 des Türrahmens 2 hinaus.
Im ausgefahrenen Zustand liegt die Scheibe 3 mit der Oberkante 4 an
einem Dichtungsgummi eines mit der Türbrüstung 5 verbundenen
Fensterrahmens 6 an. In der Türbrüstung 5 befindet sich
ein Spalt 7 zur Durchführung
der Scheibe 3, wobei in dem Spalt 7 eine Dichtung 8 eingebracht
ist, die die Scheibe 3 beidseitig beaufschlagt.
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An
der Innenseite 11 der Türbrüstung 5 ist
innerhalb des Türrahmens 2 eine
federbelastete Wickelrolle 10 für ein Rollo 12 gehaltert.
Mit seinem freien Ende 13 ist das Rollo 12 durch
einen neben der Innenseite der Scheibe 3 liegenden Längsspalt 14 in der
Türbrüstung 5 hindurchgeführt, wobei
in den Längsspalt 14 ein
mit einer Durchtrittsöffnung
versehenes Führungsmittel 16 für das Rollo 12 eingesetzt ist.
Das freie Ende 13 des Rollos 12 ist mit einer
Haltevorrichtung 18 verbunden, die sich auf einem Lagerdom 19 auf
der Außenseite 9 der
Türbrüstung 5 abstützt. Die
Haltevorrichtung 18 weist eine auf einer Achse 21 drehbar
gelagerte Wippe 15 auf. Über an den Enden der Achse 21 ausgebildete
Lagerköpfe 38,
die in dazu komplementäre
Aufnahmen 20 des Lagerdoms 19 eingreifen, ist
die Achse 21 drehfest gehalten. Hierbei liegt die Achse 21 in
einer entsprechenden stirnseitigen Einbuchtung 37 des Lagerdoms 19 ein.
Zwischen der Achse 21 und der Wippe 15 wirkt eine
Rasteinrichtung 25, die zwei Raststellungen der Halteeinrichtung 18 definiert
und zwar zum einen eine Ruheposition 24 (6)
und zum anderen eine Gebrauchsposition 26 (7)
der Haltevorrichtung 18. Die Rasteinrichtung 25 umfasst
zwei gegenüberliegende
in die Achse 21 federbelastet eingesetzte Rastelemente 30,
die mit zugeordneten Rasteinbuchtungen 35 in einer Bohrung
der Wippe 15 zur Aufnahme der Achse 21 zusammenwirken.
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Die
Wippe 15 weist einerseits einen in Richtung zur Scheibe 3 ausgerichteten
Klemmarm 23 und andererseits einen dem Klemmarm gegenüberliegender
Lösungsarm 22 auf.
An der Unterseite seines freien Endes ist der Klemmarm 23 mit
einer Nut 28 versehen, die in der Gebrauchsposition 26 der
Haltevorrichtung 18 die Oberkante 4 der Scheibe 3 mit
deren entsprechenden seitlichen Bereichen klemmend übergreift.
Des Weiteren ist in die Unterseite des Klemmarms 23 zwischen
der Nut 28 und der Achse 21 eine kreisförmige Ausnehmung 29 mit
einer Öffnung 31 eingelassen.
In der Ausnehmung 29 ist ein dazu komplementäres, mit
dem freien Ende 13 des Rollos 12 verbundenes Anbindungsmittel 32 drehbar aufgenommen.
Die Ausnehmung 29 mit ihrer Öffnung 31 ist derart
ausgeführt,
dass das Rollo 12 im Bereich des Anbindungsmittels 32 sowohl
in der Gebrauchsposition 26 als auch in der Ruheposition 24 der
Haltevorrichtung 18 stets über der Durchtrittsöffnung in
dem Führungsmittel 16,
das in den Längsspalt 14 der
Türbrüstung 5 eingesetzt
ist, gehalten wird. Der in Richtung zum Fahrzeuginnern ausgerichtete
Lösungsarm 22 weist
endseitig eine Betätigungstaste 33 auf,
die derart abgewinkelt ist, dass die Unterseite der Betätigungstaste 33 in
der Ruheposition 24 der Haltevorrichtung 18 plan
auf der Türbrüstung 5 aufliegt.
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Zur Überführung des
Rollos 12 aus seiner in 1 dargestellten
Ruhestellung 17 bei in der Seitentür 1 versenkter Scheibe 3 wird
die Haltevorrichtung 18 aus der Ruheposition 24 in
die Gebrauchsposition 26 verschwenkt.
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Hierzu
wird der Klemmarm 23 der Wippe 15 der Haltevorrichtung 18 so
weit niedergedrückt,
bis seine Nut 28 die Oberkante 4 der Scheibe 3 kraftformschlüssig übergreift.
Hierbei kann die Scheibe 3 mit der Haltevorrichtung 18 verklemmt
sein. Bei Betätigung
der Fensterhebevorrichtung zum Schließen der Scheibe 3 wird
dieselbe in Richtung des Dichtungsgummi des Fensterrahmens nach
oben bewegt, wobei aufgrund der kraftformschlüssigen Verbindung der Scheibe 3 mit
der Haltevorrichtung 18 die Haltevorrichtung 18 zunächst aus
dem Lagerdom 19 gelöst
und nach oben mitgenommen wird. Gleichzeitig wird das Rollo 12 infolge
seiner Anbindung an den Klemmarm 23 der Haltevorrichtung 18 von
der Wickelrolle 10 abgerollt. Im geschlossenen Zustand der
Scheibe 3 liegt die Oberseite der Wippe 10 der Haltevorrichtung 18 dichtend
an dem entsprechend geformten Dichtungsgummi an der Oberseite des Fensterrahmens 6 an.
Demzufolge ragt kein Bauteil der Haltevorrichtung 18 in
das Fahrzeuginnere, wodurch eine Verletzungsgefahr, z. B. Anstoßen eines Kopfes
eines Fahrzeuginsassen, vermieden ist. Des Weiteren ist hierbei
die Scheibe 3 vollständig
durch das Rollo 12 abgedeckt, so dass ein Einfallen von Sonnenstrahlung
in das Fahrzeuginnere verhindert und sonach eine unerwünschte Aufheizung
des Fahrzeuginneren sowie ein Blenden von Fahrzeuginsassen ausgeschlossen
ist.
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Wie
die 3 zeigt, kann die sich auf dem Lagerdom 19 abstützende Haltevorrichtung 18 bei der
ausgefahrenen, also der geschlossenen Scheibe 3 aus ihrer
Ruheposition 24 durch Beaufschlagung des Klemmarms 23 ihrer
Wippe 25 in einen Zwischenposition 40 gebracht
werden, in der das freie Ende des Klemmarms 23 federkraftbeaufschlagt
an der Scheibe 3 anliegt. Bei einem vollständigen Öffnen der
Scheibe 3 verschwenkt die Haltevorrichtung 18 durch
die Federkraft derart, dass die Nut 28 des Klemmarms 23 der
Wippe 15 die Oberkante 4 der Scheibe 3 kraftformschlüssig über greift.
Beim anschließenden
Schließen
der Scheibe 3 wird dann die Haltevorrichtung 18 und
damit auch das Rollo 12 von der Scheibe 3 mitgenommen.
Die Haltevorrichtung ist also aus der Ruheposition 24 oder
der Gebrauchsposition 26 entsprechend in die Gebrauchsposition 26 oder
Ruheposition 24 zu verschwenken. Dies kann aber auch elektromotorisch
erfolgen. Um eine sichere Aufnahme der Haltevorrichtung 18 in
dem Lagerdom 19 zu gewährleisten,
sollte ein Verschwenken der Haltevorrichtung 18 aus der
Gebrauchsposition 26 in die Ruheposition 24 nur
bei vollständig
geöffneter
Scheibe 3 vorgenommen werden.
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Der
Lagerdom 19 für
die Haltevorrichtung 18 ist derart an der Türbrüstung 5 angeordnet,
dass in der Gebrauchsposition 26 der Haltevorrichtung die Nut 28 des
Klemmarms 23 der Wippe 15 die Oberkante 4 der
Scheibe 3 mittig übergreift.
Denkbar ist es aber auch, mehrere Lagerdome 19 mit jeweils
zugehöriger
Haltevorrichtung 18 beabstandet zueinander vorzusehen.
Weiterhin ist es möglich,
längs der
Türbrüstung 5 einen
durchgehenden Lagerdom 19 mit zugehöriger Haltevorrichtung 18 entsprechend
der Breite der Oberkante 4 der Scheibe 3 anzuordnen. Darüber hinaus
kann die Haltevorrichtung 18 auch direkt an dem freien
Ende 13 des Rollos 12 verrastend schwenkbar gelagert
sein, wobei die Rasteinrichtung 25 mit den Rastelementen 30 dem
Anbindungsmittel 32 des Rollos 12 zugeordnet ist.
In einer solchen Ausführungsform
wird kein an der Türbrüstung 5 zu befestigender
Lagerdom 19 benötigt.
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- 1
- Seitentür
- 2
- Türrahmen
- 3
- Scheibe
- 4
- Oberkante
- 5
- Türbrüstung
- 6
- Fensterrahmen
- 7
- Spalt
- 8
- Dichtung
- 9
- Außenseite
- 10
- Wickelrolle
- 11
- Innenseite
- 12
- Rollo
- 13
- freie
Ende v. 12
- 14
- Längsspalt
- 15
- Wippe
- 16
- Führungsmittel
- 17
- Ruhestellung
v. 12
- 18
- Haltevorrichtung
- 19
- Lagerdom
- 20
- Aufnahme
- 21
- Achse
- 22
- Lösungsarm
- 23
- Klemmarm
- 24
- Ruheposition
v. 18
- 25
- Rasteinrichtung
- 26
- Gebrauchsposition
v. 18
- 27
-
- 28
- Nut
v. 23
- 29
- Ausnehmung
v. 23
- 30
- Rastelement
- 31
- Öffnung v. 29
- 32
- Anbindungsmittel
v. 12
- 33
- Betätigungstaste
v. 22
- 34
-
- 35
- Rasteinbuchtung
- 36
-
- 37
- Einbuchtung
v. 19
- 38
- Lagerkopf
- 39
- Wirkstellung
v. 12
- 40
- Zwischenposition
v. 18