DE1030195B

DE1030195B - Radantrieb fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1030195B
Application number: DEM30468A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Julius Liebel
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1956-05-09
Filing date: 1956-05-09
Publication date: 1958-05-14
Also published as: BE577357A

Description

Radantrieb für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft einen Radantrieb für Kraftfahrzeuge mit einem Planetengetriebe, das zwischen der Antriebswelle des Fahrzeugrades und dem Fahrzeugrad selbst angeordnet ist und dessen auf der Antriebswelle angeordnetes Sonnenrad zum Zwecke der Selbstzentrierung radial beweglich gelagert ist. Das Planetengetriebe weist ferner einen innenverzahnten Radkranz und zwischen diesem und dem Sonnenrad angeordnete Planetenräder auf. Die Träger der Planetenräder laufen mit dem Fahrzeugrad um. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Radantrieb mit einem derartigen Getriebe in der Weise auszubilden, daß ein möglichst weitgehender Zahndruckausgleich gewährleistet ist.
Es ist bekannt, bei Planetengetrieben der oben beschriebenen Art einen Zahndruckausgleich dadurch herbeizuführen, daß das Sonnenrad des Getriebes auf dem freien Ende der fliegend gelagerten Antriebswelle sitzt, so daß das Sonnenrad in radialer Richtung einstellbar ist. Es ist zur Erzielung eines Zahndruckausgleiches auch bekannt, die Planetenräder in radialer Richtung einstellbar bzw. nachgiebig zu lagern. Vereinzelt wurde auch statt des Sonnenrades der innenverzahnte Radkranz in radialer Richtung einstellbar gelagert bzw. ausgeführt. In jedem Falle wurden aber entweder nur das Sonnenrad, nur der Radkranz mit Innenverzahnung oder nur die Planetenräder radial einstellbar gelagert. Diesen Ausführungen lag die in der Fachwelt bisher allgemein verbreitete Annahme zugrunde, daß schon die Anwendung nur einer der drei angegebenen Maßnahmen genüge, um einen befriedigenden Zahndruckausgleich zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese bisher in der Fachwelt allgemein vertretene Auffassung unzutreffend ist. Demgemäß wird die Erfindung bei einem Radantrieb mit einem Planetengetriebe darin gesehen, daß nicht nur, wie an sich bekannt, das Sonnenrad, sondern darüber hinaus jedes der Planetenräder für sich radial beweglich gelagert ist.
Es ist dadurch ein wesentlich weitgehenderer Zahndruckausgleich als bei den bekannten Planetengetrieben gewährleistet, indem bei größeren Drehzahlen des Planetenträgers bzw. des mit diesem umlaufenden Fahrzeugrades die Planetenräder in die Verzahnung des innenverzahnten Radkranzes eingedrückt werden und der Ausgleich des Zahndruckes infolge der radial beweglichen Lagerung des Sonnenrades erfolgt, während bei geringeren Drehzahlen des Planetenträgers zwischen den Planetenrädern und dem innenverzahnten Radkranz ein Spiel vorhanden ist und ein zusätzlicher Ausgleich des Zahndruckes durch die radiale Beweglichkeit der Planetenräder erfolgt.
Bei einer bekannten Anordnung sind zwar das Sonnenrad und die Planetenräder radial beweglich gelagert, jedoch sind die Planetenräder im Gegensatz zur Anordnung nach der Erfindung nur gemeinsam radial beweglich.
Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 1, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1. Durch die Hohlachse 1 eines Kraftfahrzeuges ist die Antriebswelle 2 hindurchgeführt. Die Antriebswelle 2 ist fliegend gelagert, indem sie an ihrem in Fig. 1 rechten Ende drehbar in der Radachse 1 gelagert ist. Die Antriebswelle 2 ist mit einem solchen Spiel s in radialer Richtung durch die Hohlachse 1 hindurchgeführt, daß sich das freie, nicht gelagerte Ende der Antriebswelle 2 in radialer Richtung bewegen kann.
Auf diesem Ende sitzt drehfest das Sonnenrad 3 eines Planetengetriebes. Zwischen dem Sonnenrad 3 und der Hohlachse 1 befindet sich die Distanzbuchse4. Außer dem Sonnenrad 3 weist das Planetengetriebe noch den innenverzahnten Radkranz 5 auf. Der nicht umlaufende Radkranz 5 steht mittels der Scheibe 6 mit der Hohlachse 1 in Verbindung. Vorteilhaft, aber nicht notwendigerweise, bestehen wie in dem Ausführungsbeispiel die Scheibe 6, der Radkranz 5 und die Hohlachse 1 aus einem Stück.
Zwischen dem Sonnenrad 3 und dem innenverzahnten Radkranz 5 sind drei gegeneinander um jeweils 120° versetzte Planetenräder? angeordnet. Die Planetenräder 7 sind drehbar auf je einem Bolzen 8 gelagert. Jeder Bolzen 8 ist mit seinen Enden drehfest in Laschen 9, 10 gehalten. Die Laschen 9, 10 verlaufen in der Umlaufrichtung der Planetenräder 7, Sie sind bei A in der Weise gekröpft, daß die abgekröpften Teile der Laschenpaare 9, 10 jedes Planetenrades zwischen zwei aufeinanderfolgenden Planetenrädern unmittelbar nebeneinanderzuliegen kommen. Die abgekröpften Teile der Laschen 9, 10 sind schwenkbar auf Bolzen 11 gelagert.
Die Bolzen 11 sind in dem Planetenträger 12 gehalten, der im Bereich der abgekröpften Teile der Laschen 9, 10 auf die Laschen hin gerichtete Erhöhungen 13 aufweist. Der Planetenträger 12 ist an der Nabe 14 des Fahrzeugrades befestigt. Die Nabe 14 ist über Rollenlager 15, 16 auf der Hohlachse 1 abgestützt und umgibt topfartig das Planetengetriebe. An dem Ringflansch 17 der Nabe 14 ist die Radfelge 18 mittels der Radscheibe 19 befestigt.
Um unter allen Umständen einen möglichst vollkommenen Zahndruckausgleich zu gewährleisten, können die Laschen 9, 10 über ihre an den Bolzen 11 angelenkten Enden hinaus verlängert und auf diesen Verlängerungen Ausgleichgewichte befestigt sein. Diese Ausgleichgewichte heben die Wirkung der Fliehkraft der Planetenräder 7 auf.
Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel ist eine bevorzugte Ausführungsform des grundsätzlichen Erfindungsgedankens. Diese Ausführungsform kann in vielfacher Weise abgewandelt werden, wenn nur gewährleistet ist, daß nicht nur das Sonnenrad, sondern auch jedes der Planetenräder des Planetengetriebes für sich in radialer Richtung beweglich ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Radantrieb für Kraftfahrzeuge mit einem Planetengetriebe, das zwischen der Antriebswelle und dem Fahrzeugrad angeordnet ist und dessen auf der Antriebswelle angeordnetes Sonnenrad zum Zwecke der Selbstzentrierung radial beweglich gelagert ist, das einen innenverzahnten Radkranz und zwischen diesem und dem Sonnenrad angeordnete Planetenräder aufweist, deren Träger mit der Nabe umlaufen, dadurch gekennzeichnet; daß jedes der Planetenräder (7) für sich radial beweglich gelagert ist.
2. Radantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Planetenräder an Laschen (9,10) gelagert sind, die schwenkbar an dem Planetenträger (12) befestigt sind.
3. Radantrieb nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen über jhre Schwenkpunkte hinaus verlängert sind und an diesen Verlängerungen Gewichte tragen, die die Wirkung der Fliehkraft der Planetenräder aufheben. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 337 884.